Wochenarbeitszeitvergleich in EU - ohne Berücksichtigung des Renteneintrittsalter

Liebe Community,
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  • Allzuviele in Teilzeit können bei 40,2h nicht enthalten sein. Eher im Gegenteil, denn in vielen Betrieben gelten 35h als Vollzeit.

    Tja, da ist die Lobby eben größer als bei denen, die ü 40 Stunden arbeiten müssen. Nennt sich dann bei beiden Vollzeit. Es wäre fairer, den Begriff mal zu definieren und entsprechend in der Politik draufzuschauen, dies gerechter zu gestalten. Dann wäre allerdings die Mitgliedschaft in den teuren Gewerkschaften für einige obsolet. Somit wird sich wohl nie etwas ändern.

  • Aber wer arbeitet hierzulande regulär über 40h? Sicherlich nicht genug, um den Schnitt drüber zu ziehen.

    35h ist übrigens auch nicht automatisch besser. Gegenüber einem 40h Job kommt im Jahresbrutto selbst mit guten Tarifverträgen in der Regel ein gutes Stück weniger raus. Klar hat man mehr Freizeit, aber letztendlich interessieren sich weder Bank noch Vermieter noch Supermarkt dafür...die wollen alle Geld sehen

  • Aber wer arbeitet hierzulande regulär über 40h? Sicherlich nicht genug, um den Schnitt drüber zu ziehen.

    35h ist übrigens auch nicht automatisch besser. Gegenüber einem 40h Job kommt im Jahresbrutto selbst mit guten Tarifverträgen in der Regel ein gutes Stück weniger raus. Klar hat man mehr Freizeit, aber letztendlich interessieren sich weder Bank noch Vermieter noch Supermarkt dafür...die wollen alle Geld sehen

    Und erzähle mir nicht, dass es nichts an Kohle ausmacht, wenn man bei IG Metal eine 35 Stundenwoche Vollzeit nennt, oder bei 37,5 beim Chemie Tarif.

  • Aber wer arbeitet hierzulande regulär über 40h? Sicherlich nicht genug, um den Schnitt drüber zu ziehen.

    35h ist übrigens auch nicht automatisch besser. Gegenüber einem 40h Job kommt im Jahresbrutto selbst mit guten Tarifverträgen in der Regel ein gutes Stück weniger raus. Klar hat man mehr Freizeit, aber letztendlich interessieren sich weder Bank noch Vermieter noch Supermarkt dafür...die wollen alle Geld sehen

    Wir reden hier primär erst mal über den Faktor Zeit, wie ungleich die Arbeitszeit verteilt ist und ob z.B. die Streichung von Feiertagen oder die Verlängerung der Lebensarbeitszeit (bzw. Die Erhöhung des Renteneintrittsalters) da gerecht wäre.

    Die Höhe der Bezahlung hierfür pro Stunde unterliegt sowieso vielen weiteren Faktoren.

  • Fakt ist, dass 49 Prozent der Frauen in Teilzeit sind und nur 12 Prozent der Männer - für die trifft das genauso zu - aber du denkst doch wohl nicht, dass diese Personen freiwillig mehr arbeiten wenn sie am Ende des Monats dann weniger Geld rausbekommen?

    Dann nochmal die Frage, wer bekommt weniger Geld raus, wenn er mehr arbeitet?

  • Aus meiner Erfahrung heraus hinsichtlich Tarif/Gewerkschaft arbeitet auch ein Großteil im Schichtmodus, was auch anders zu bewerten ist. 40h + geregelt Wochenende vs. 35h/37,6h im Schichtbetrieb kann man schwerlich miteinander vergleichen. Ich vernehme aber verstärkt, dass das Interesse bei Schichtbetrieb nachlässt und Nachwuchs schwer zu finden ist. Zeitgleich besteht gehäuft der Wunsch nach Teilzeit (zumindest in meinem Umfeld)

  • Fakt ist, dass 49 Prozent der Frauen in Teilzeit sind und nur 12 Prozent der Männer - für die trifft das genauso zu - aber du denkst doch wohl nicht, dass diese Personen freiwillig mehr arbeiten wenn sie am Ende des Monats dann weniger Geld rausbekommen?

    Du Maxim hast es immer noch nicht verstanden!

    Ehepartner in Teilzeit haben sich freiwillig in eine ungünstige Steuerklasse als ihr Ehepertner einstufen lassen. -> Um das monatliche Familieneinkommen zu optimieren.

    Wenn sich dieser, das deutsche Steuerrecht nicht verstehende Partner, benachteilgt fühlt, dann können doch beide die Steuerklasse 4 (ohne Faktor) wählen.

    Dann werden beide nach gleichen Regeln besteuert, aber als Familiengemeinschaft schenken sie dem Staat einiges an Geld.

  • dann können doch beide die Steuerklasse 4 (ohne Faktor) wählen.

    Dann werden beide nach gleichen Regeln besteuert, aber als Familiengemeinschaft schenken sie dem Staat einiges an Geld.

    Dann hast du das Steuersystem auch nicht verstanden.

    Dem Staat wird gar nichts „geschenkt“, weil es nach der Einkommensteuererklärung dann zu einer Rückerstattung kommt.

    Die Lohnsteuer wird in deinem Fall nach der Steuerklasse 4 berechnet.

  • Dann hast du das Steuersystem auch nicht verstanden.

    Dem Staat wird gar nichts „geschenkt“, weil es nach der Einkommensteuererklärung dann zu einer Rückerstattung kommt.

    Im laufenden Jahr wird die übermäßige Steuer dem Staat als Guthaben zur Verfügung gestellt.

    Wenn dann beide Ehepartner keine gemeinsame Steuererklärung machen, dann verbleibt das Guthaben beim Staat. Das ist so wohl das Gleiche wie "schenken".

  • Im laufenden Jahr wird die übermäßige Steuer dem Staat als Guthaben zur Verfügung gestellt.

    Wenn dann beide Ehepartner keine gemeinsame Steuererklärung machen, dann verbleibt das Guthaben beim Staat. Das ist so wohl das Gleiche wie "schenken".

    Es besteht in diesem Fall eine Abgabepflicht einer Einkommensteuererklärung, wenn der Unterschied der beiden Bruttoeinkommen mehr als 15.000 Euro ist.

  • Hallo Fred_ ,


    natürlich dürfen Paare eine getrennte Veranlagung wählen.


    Dann musst Du das aber auch für den Fall III/V so annehmen. Und auch da muss dann einer massiv Steuern nachzahlen und der andere bekommt Steuern heraus. Wenn beide IV/IV wählen entsteht für jeden das identische steuerliche Ergebnis wie bei III/V nur mit weniger hohen individuellen Steuerzahlungen.


    Wahrscheinlich kann man aber auch Fälle konstruieren, wo die Einzelveranlagung von III/V gegenüber der IV/IV einen Vorteil bringt. Dies sind aber nicht die Regelfälle.


    Abseits der steuerlichen Exkursion möchte ich aber auch erwähnen, dass die von Maxim dargestellte Meinung leider sehr weit verbreitet ist. Der in Steuerklasse V eingetragene Partner hat leider häufig das Gefühl, dass er wenig zum Familieneinkommen beitragen kann. Das dies auf einer falschen Wahrnehmung beruht, ist den meisten gar nicht bewusst.


    Dies kann man meiner Meinung nach eigentlich nur durch die Abschaffung dieser Kombination auflösen.

  • Der in Steuerklasse V eingetragene Partner hat leider häufig das Gefühl, dass er wenig zum Familieneinkommen beitragen kann. Das dies auf einer falschen Wahrnehmung beruht, ist den meisten gar nicht bewusst.

    ==> bedingt durch die mangelnde Finanzbildung in D.


    Dies kann man meiner Meinung nach eigentlich nur durch die Abschaffung dieser Kombination auflösen.

    ==> würde bedeuten das Ehegattensplitting zu beschneiden oder abzuschaffen und das wäre meiner Meinung falsch.

    Hierzu:

    Das Ehegattensplitting abzuschaffen würde bedeuten, dass man den Ehepartnern nicht ermöglicht, die Aufteilung der beruflichen Arbeit entsprechend der individuellen Leistungsfähigkeit der Ehepartner selbstverantwortlich zu organisieren.

    Daher wäre eine Gleichmacherei auf diese Ebene, eine Einschränkung der Handlungsfreiheit der Ehepartner, die sie benachteiligen kann. Dies würde insbesondere die Eheschliessung von Ehepartnern mit verschiedener (divers) veranlagter beruflicher Leistungsfähigkeit benachteiligen.

  • Gibt es hier eigentlich bei diesen Diskussionen um die Steuerklassen noch irgendetwas wie den gesunden Menschenverstand?


    Die Abschaffung der Kombination Steuerklasse drei /Steuerklasse fünf war bekanntlich 2030 geplant.


    Zuerst sollte man sich mit den Fakten auseinandersetzen bevor irgendein seltsames Zeug geschrieben wird.


    Da habe ich diese Gedanken:


    Schwäbischer Stammtisch-Monolog: “Steuerklass drei – des Männerlos”


    (Horst sitzt am Stammtisch, hebt sein Bierglas.)


    Also Leute, ich muss euch mal was erzählen. Ich schaff beim Daimler, ganz normaler Arbeiter, Frühschicht, Spätschicht, Überstunden – das volle Programm. Und ich hab die Steuerklasse drei. Da kommt richtig was raus, da freut sich das Konto.


    Und meine Frau? Die Sabine arbeitet als Arzthelferin. Guter Job, fleißiges Mädel. Aber die hat die Steuerklasse fünf.

    Ganz ehrlich – was bei ihr netto übrig bleibt, das reicht grad so fürs Parkticket und a Butterbrezel.


    Immer wenn sie ihren Lohnzettel anschaut, schüttelt sie den Kopf. “So wenig bleibt mir?” sagt sie.

    Und ich sag: “Ja Schätzle, des liegt halt an der Steuerklasse. Einer muss ja das Geld heimbringen.”

    Sie sagt dann: “Aber ich arbeite doch auch!”

    “Ja,” sag ich, “aber dein Lohn, den merkt das Konto kaum..”


    So läuft das halt. Steuerklasse drei – das ist das Geldesel-Los. Steuerklasse fünf – das ist Taschengeld.


    (hebt das Glas)

    Also, Prost auf uns Männer in Steuerklasse drei – wir tragen das Geld heim !

  • Hier gehts nicht um meine Meinung, sondern darum, warum auch neben fehlender Kinderbetreuung usw. oftmals die Frauen in Teilzeit arbeiten - weil wenn sie die Stunden erhöhen würden sich das steuerlich für das Familieneinkommen nicht rechnet -das ist schlecht für die Frau wenn es dann zur Scheidung kommen sollte - das ist ja grad das Problem wegen der Altersarmut -

    aus diesen beiden Gründen bin ich wie viele andere dafür, dass Ehegattensplittung abzuschaffen - das ist ein Relikt der 60er/70er genauso wie die Witwenrente -

  • Hier gehts nicht um meine Meinung, sondern darum, warum auch neben fehlender Kinderbetreuung usw. oftmals die Frauen in Teilzeit arbeiten - weil wenn sie die Stunden erhöhen würden sich das steuerlich für das Familieneinkommen nicht rechnet -das ist schlecht für die Frau wenn es dann zur Scheidung kommen sollte - das ist ja grad das Problem wegen der Altersarmut -

    aus diesen beiden Gründen bin ich wie viele andere dafür, dass Ehegattensplittung abzuschaffen - das ist ein Relikt der 60er/70er genauso wie die Witwenrente -

    Genau, für die Familien ist es besser, wenn diese zwar insgesamt weniger netto haben, dass Gehalt der Frau aber dafür weniger der Steuerprogression unterworfen ist. (*Ironie)


    Ich kann die Diskussion um die Gerechtigkeit von Ehegattensplitting mit bspw. unverheirateten Paaren nachvollziehen. Das das innerhalb einer Ehe ein Problem sein soll, will mir nicht einleuchten.

  • Hier gehts nicht um meine Meinung, sondern darum, warum auch neben fehlender Kinderbetreuung usw. oftmals die Frauen in Teilzeit arbeiten - weil wenn sie die Stunden erhöhen würden sich das steuerlich für das Familieneinkommen nicht rechnet -das ist schlecht für die Frau wenn es dann zur Scheidung kommen sollte - das ist ja grad das Problem wegen der Altersarmut -

    aus diesen beiden Gründen bin ich wie viele andere dafür, dass Ehegattensplittung abzuschaffen - das ist ein Relikt der 60er/70er genauso wie die Witwenrente -

    Die Witwen-/Witwerrente ist aber in der Neuzeit angekommen. Früher war nur der "Ausfall" des Hauptverdieners abgesichert und zwar ohne Einkommensanrechnung, heute gibt es insgesamt eine Absicherung des ausgefallenen Unterhaltsanspruchs, aber mit Einkommensanrechnung.

  • Die Witwen-/Witwerrente ist aber in der Neuzeit angekommen. Früher war nur der "Ausfall" des Hauptverdieners abgesichert und zwar ohne Einkommensanrechnung, heute gibt es insgesamt eine Absicherung des ausgefallenen Unterhaltsanspruchs, aber mit Einkommensanrechnung.

    Das ist richtig - ich meinte vor allem damit, dass die Frauen heutzutage eben doch mehrheitlich einem Beruf nachgehen und nicht nur zu Hause bleiben um die Kinder zu erziehen - und ja auch deswegen ist die Witwenrente in der Neuzeit angekommen, weil es eben die Einkommensanrechnung gibt - was ich sehr sinnig finde.....

  • Du Maxim hast es immer noch nicht verstanden!

    Ehepartner in Teilzeit haben sich freiwillig in eine ungünstige Steuerklasse als ihr Ehepertner einstufen lassen. -> Um das monatliche Familieneinkommen zu optimieren.

    Wenn sich dieser, das deutsche Steuerrecht nicht verstehende Partner, benachteilgt fühlt, dann können doch beide die Steuerklasse 4 (ohne Faktor) wählen.

    Dann werden beide nach gleichen Regeln besteuert, aber als Familiengemeinschaft schenken sie dem Staat einiges an Geld.

    Ich hab zumindest so viel verstanden, dass es einen Grund gibt, warum 49 Prozent der Frauen hierzulande nur Teilzeit arbeiten - das liegt an 3 Dingen -

    Punkt 1: Fehlende Kinderbetreuung

    Punkt 2: Pflege von Angehörigen

    Punkt 3: Ehegattensplitting


    Was sonst hält die Frauen sonst von der "Erwerbstätigkeit" ab?