Bin bereits Rentner, wie lege ich mein Geld am Besten an?

  • Daher habe ich aktuell die Strategie, in mehrere Anlagen bei verschiedenen Anbietern zu investieren, die mit Prämienangebote locken. Jede einzelne Anlage hat incl. Prämie/Bonus immer zwischen 9% und 20% p.a. zusätzlich zur eigentlichen Rendite der Anlage für einen Zeithorizont i.d.R. zwischen 6 und 18 Monaten.

    Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit unseriös.

  • Gern Butter bei die Fische! Ansonsten wirkt das leicht unseriös.

    Ein Szenario in dem das hinkommen kann sind hohe Boni für kleine Sparpläne. Also zum Beispiel 12 x 25€ Sparplan und dafür bekommt man 50€ als Bonus. Das sind dann relativ betrachtet wahnsinnige 20%. Bringt einen aber in absoluten Zahlen nicht voran.

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    Jede einzelne Anlage hat incl. Prämie/Bonus immer zwischen 9% und 20% p.a. zusätzlich zur eigentlichen Rendite der Anlage für einen Zeithorizont i.d.R. zwischen 6 und 18 Monaten.

    inkl. UND zusätzlich?! :/

  • Ein Szenario in dem das hinkommen kann sind hohe Boni für kleine Sparpläne. Also zum Beispiel 12 x 25€ Sparplan und dafür bekommt man 50€ als Bonus. Das sind dann relativ betrachtet wahnsinnige 20%. Bringt einen aber in absoluten Zahlen nicht voran.

    Stimmt. Skipper_Ot schrieb aber was von 300 bis 500 EUR im Monat über 6 bis 18 Monate. 500 EUR x 18 Monate wären 9.000 EUR, darauf 9 bis 20% wären 810 EUR bis 1.800 EUR, und das zusätzlich (!) zur eigentlichen Rendite.

  • Stimmt. Skipper_Ot schrieb aber was von 300 bis 500 EUR im Monat über 6 bis 18 Monate. 500 EUR x 18 Monate wären 9.000 EUR, darauf 9 bis 20% wären 810 EUR bis 1.800 EUR, und das zusätzlich (!) zur eigentlichen Rendite.

    Es kann ja durchaus parallel mehrere Anbieter geben, die in dem Bereich liegen.
    Dann kommt man in Summe vielleicht auf 300 bis vielleicht auch 500€.

    Ich möchte natürlich dennoch ebenfalls zur Vorsicht aufrufen und Skipper_Ot bitten das hier zu erläutern.

  • Ich hab das Thema gerade mit meinen Eltern. Wir pflegen sie beide zu Hause. Sie haben keine private Zusatzversicherung und bekommen daher die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung. Meine Mutter war bis jetzt nur einmal in der Kurzzeitpflege. Ob die Beihilfe mehr bezahlt als bei gesetzlich Versicherten, kann ich nicht sagen, sie mussten auf jeden Fall auch eine Zuzahlung zur Kurzzeitpflege leisten. Die Beihilfe orientiert sich an den Vorgaben der Pflegeversicherung mit einer Verzögerung von mehreren Monaten. Mein Vater hat das auch völlig unterschätzt.

    Es stimmt schon, dass die Beihilfe recht langsam ist, wenn es um die Rückerstattung von Kosten geht. Daher muss man immer einen ordentlichen Puffer auf dem Konto haben, gerade wenn man, wie ich, eine chronische Krankheit hat, die regelmäßig behandelt werden muss. Da reicht es nicht, einmal im Jahr zur Vorsorge zu gehen.

  • Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein. Ich glaube nicht, dass ich glücklicher mit meinem Leben wäre, würde ich mehr Geld ausgeben, als das, was ich sowieso schon tue.

    Ich gönne mir jährlich einen 3monatigen Aufenthalt in Neuseeland. Fahre im Jahr auch mehrfach in Kurzurlaub (je ca 1 Woche) und mache auch sonst noch Wochenendtrips. Es geht mir einfach gut dabei. Mir ging es ja nur darum, das überflüssige Geld sinnvoll zu investieren.

    Ein guter Freund von mir sagt immer, Geld ist da um ausgegeben zu werden. Es hindert einen aber nicht daran, auch seinen Verstand dabei einzusetzen. :)

  • Das sind keine Gerüchte

    Ein stückweit eben doch, da:

    Es stimmt schon, dass die Beihilfe recht langsam ist, wenn es um die Rückerstattung von Kosten geht. Daher muss man immer einen ordentlichen Puffer auf dem Konto haben,

    Auch in Beamtenerwerbsbiographien kann das richtig reinhauen. Jeder, der diesen ausreichenden Puffer hat, kann froh sein. Ob das die Mehrzahl der Beamten hat/kann, darf aber bezweifelt werden.

    Und ganz wichtig, auch als Teil der "Altersvorsorge" bei Beamten: Wenn der Beamte das Abrechnen von Beihilfe/PKV mal nicht mehr selber organisiert bekommt, muss es trotzdem organisiert sein. Da stand schon so mancher Angehöriger sehr verloren da.

  • Auch in Beamtenerwerbsbiographien kann das richtig reinhauen. Jeder, der diesen ausreichenden Puffer hat, kann froh sein. Ob das die Mehrzahl der Beamten hat/kann, darf aber bezweifelt werden.

    Und das sind locker mittlere bis hohe fünfstellige Beträge, wenn mal ein Krankenhausaufenthalt, OP o.ä. kommt. Das Geld muss man erstmal rumliegen haben… Klar, man bekommt es hinterher erstattet, aber erstmal muss man es vorstrecken. Dazu der Spaß mit doppeltem Papierkram (Beihilfe und PKV), die nicht notwendigerweise die gleichen Dinge erstatten bzw. die gleichen Prozesse haben.

    Mich selbst betrifft es zum Glück nicht, aber ich sehe es in meinem Umfeld. Mit fortschreitendem Alter wird das auch nicht einfacher. Eine Bekannte von mir, deren Mann jetzt seit einiger Zeit im Pflegeheim ist, verzweifelt an dem Papierkram und wünscht sich, er wäre einfach ganz normal gesetzlich versichert…

  • Und ganz wichtig, auch als Teil der "Altersvorsorge" bei Beamten: Wenn der Beamte das Abrechnen von Beihilfe/PKV mal nicht mehr selber organisiert bekommt, muss es trotzdem organisiert sein. Da stand schon so mancher Angehöriger sehr verloren da.

    und

    Mich selbst betrifft es zum Glück nicht, aber ich sehe es in meinem Umfeld. Mit fortschreitendem Alter wird das auch nicht einfacher. Eine Bekannte von mir, deren Mann jetzt seit einiger Zeit im Pflegeheim ist, verzweifelt an dem Papierkram und wünscht sich, er wäre einfach ganz normal gesetzlich versichert…

    Mich betrifft es auch (noch) nicht, aber stimmt, Pfennigbaron . Wenn man es selbst nicht mehr auf die Kette bekommt, muss es trotzdem gemacht werden, ohne dass bei der Abrechnung etwas durchrutscht.

    Ähnlich der Privatärztlichen Verrechnungsstellen, die den Ärzten den betreffenden papierkram weitgehend abnehmen, gibt es entsprechende Dienstleister, die das für die Patienten bzw. Versicherten und/oder Beihilfeberechtigten erledigen, natürlich nicht umsonst.

    Mit näheren Informationen oder gar Adressen kann ich jetzt nicht dienen. Aber vielleicht, 12345 wäre das eine Möglichkeit, die Deiner Bekannten das Leben etwas leichter macht.

    Und was ihren Wunsch in Richtung "ganz normal gesetzlich" betrifft: Das kenne ich von meiner Schwierigmutter, ihrerseits Beamtenwitwe. Die kriegte schon Panik, wenn sie nur Post bekam, die äußerlich nach Arzt- oder Pflegedienstrechnung aussah.

    Als sie sich mal in Anwesenheit meiner Frau bei ihrer ambulanten Pflegekraft darüber beklagt hatte, dass sie immer so viele Rechnungen bekommt, kommentierte die sinngemäß:
    "Also aus Sicht unserer Chefin ist das genau umgekehrt. Von Ihnen kommt das Geld immer pünktlich aufs Konto, was man von manchen Pflegekassen leider nicht behaupten kann. Deshalb schickt sie uns auch lieber zu Ihnen als zu Patienten, die am Tropf der Kassen hängen."

    Soviel zum Gras, das auf der anderen Seite des Zauns ja immer grüner ist.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Und ganz wichtig, auch als Teil der "Altersvorsorge" bei Beamten: Wenn der Beamte das Abrechnen von Beihilfe/PKV mal nicht mehr selber organisiert bekommt, muss es trotzdem organisiert sein. Da stand schon so mancher Angehöriger sehr verloren da.

    Es gibt Betreuungsvereine. Denen kann man auch einzelne Leistungen, wie z.B. die Abrechnung der Arztkosten, übertragen. Natürlich kostet das etwas. Diese Einrichtungen gibt es eigentlich überall. Man kann sich da bei der Gemeinde/Stadtverwaltung oder bei den Pflegestützpunkten erkundigen. Nur so als Tip

  • Also, um das klar zu stellen: ich mache keine Werbung, sonst hätte ich ja Anbieter nennen können.
    Ich wollte SE nur einen alternativen Weg aufzeigen, wie man mit mehreren kleinen oder mittleren Anlagen. i.d.R. sind das Sparpläne (25-150€/Monat), über das Mitnehmen von Neukunden- oder Werbeprämien zusätzlich zur eigentlichen Investition Renditen i.H.v. deutlich größer 10% erzielen kann. Dies erfordert aber auch, dass man nach der Mindestzeit, die notwendig ist, um die Prämien zu erhalten, den Anbieter wechselt.
    Das ist nicht unseriös, sondern beruht auf meinen eigen (echten) Erfahrungen. Man muss eben ein bisschen Zeit investieren und die richtigen Angebote finden. Also nichts für ungut, aber bitte Vorsicht, wenn man "unseriös" unterstellt.

  • Gern Butter bei die Fische! Ansonsten wirkt das leicht unseriös.

    Ein Szenario in dem das hinkommen kann sind hohe Boni für kleine Sparpläne. Also zum Beispiel 12 x 25€ Sparplan und dafür bekommt man 50€ als Bonus. Das sind dann relativ betrachtet wahnsinnige 20%. Bringt einen aber in absoluten Zahlen nicht voran.

    inkl. UND zusätzlich?! :/

    Ja, so ist das. Es gibt auch Angebote wie dieses: 6 Monate x 25€ invest mit 50€ Bonus, das sind sogar >50% p.a., wenn man genau rechnet ... und da ist die Rendite der eigentlichen Investion (Kursgewinn/Verlust/Erträge/...) noch nicht eingerechnet. Ebenso nicht berücksichtigt ist, dass es meistens auch noch Werbeprämien in ähnlicher Höhe gibt. Das rentiert sich, wenn man das zusammen mit der Partnerin/dem Partner macht. Und für die absoluten Zahlen: man muss dann eben mehrere solcher Angebote parallel nutzen, um die monatlichen "Überschüsse" von 300-500€ zu investieren.

  • Stimmt. Skipper_Ot schrieb aber was von 300 bis 500 EUR im Monat über 6 bis 18 Monate. 500 EUR x 18 Monate wären 9.000 EUR, darauf 9 bis 20% wären 810 EUR bis 1.800 EUR, und das zusätzlich (!) zur eigentlichen Rendite.

    Die Rechnung stimmt nicht ganz. Bei einem Sparplan wird die Renditenberechnung ja etwas komplizierter, weil das Kapital zeitverzögert investiert wird. Bsp:
    25€ Invest pro Monat x 6 Monate + 50€ Bonus nach 6 Monaten ergibt eine Rendite von >50% p.a. Noch interessanter wird es, wenn der Bonus am Anfang ausgezahlt wird.

  • Ich empfehle das Buch "die with zero". Mit Mitte 60 und in Rente noch einen Teil seiner Rente in ETFs zu investieren ist aus meiner Sicht keine kluge Entscheidung. Gesundheit ist ein endliches Gut. Mach das, was du dir schon immer vorgenommen hast. Der teure Sportwagen? kauf ihn dir. Die Weltreise über 3 Monate? Mach sie. Das Geld würde ich dabei allenfalls in einem ausschüttenden Geldmarktfonds platzieren und nur einen vergleichsweise kleinen Teil in Cash vorhalten (10-20k).

    Wenn Kinder und Enkel im Spiel sind, kann man sich überlegen, ob man jetzt ein Depot für den Enkel anlegt und da dann Beträge von 5-50k reinbuttert. Je nach Anzahl der potentiellen Erben käme ggf. die Unterstützung eines Hauskaufes in Frage.


    Meine persönliche Vision: Reduzierung der Arbeitszeit ab Mitte 50, Pension mit 63, Zeit mit Kind und später ggf. den Enkeln verbringen, Reisen mit meiner Partnerin, ein schickeres Auto, ausgefallene sportliche Wettkämpfe im Ausland angehen.


    Im worst case Szenario gehe ich bis 65 arbeiten, im best case Szenario ab Mitte 50 nur noch 50% Teilzeit. Sparrate wird zu dem Zeitpunkt komplett eingestellt. Entnahme je nach Depotwert.

  • Mit Blick auf den Beamtenstatus braucht man im Alter tatsächlich eine höhere Reserve wenn Krankheit und/oder Pflege hinzukommen. In meinem Bekanntenkreis sehe ich einen solchen Fall, wo er dement kürzlich nach einem längeren Krankenhausaufenthalt ins Pflegeheim gekommen ist. Die Rechnungen bei der Ehefrau bewegen sich im mittleren fünfstelligen Bereich, die sie erst mal vorstrecken musste.

    Wer sich die Maxime "Die with Zero" zu eigen macht, muss auf Konsum umswitchen. Das scheint mir aber nicht der Wunsch von September1959. Warum also kein ETF Sparplan? In das Thema einarbeiten und anfangen. Muss ja nicht gleich 100 % Aktien sein. Statt Festgeldern würde ich eher Geldmarktfonds und/oder Euro-Anleihen im maximal mittleren Laufzeitbereich einplanen. Und wenn dann doch noch große Wünsche auftauchen, kann man immer auf das Depot zurückgreifen. Nur Mut, was soll passieren? Viel Glück!

  • Wer sich die Maxime "Die with Zero" zu eigen macht, muss auf Konsum umswitchen.

    Wer als Rentner noch 20% seiner Rente investiert, sollte unbedingt mal auf Konsum umswitchen. "Die with zero" bedeutet aber nicht, dass man sich mit nem dicken Lambo und ner Line Koks mit ner Prostituierten an der nächsten Wand verewigen sollte. Die Menschen sind oft in 2 extremen Lagern unterwegs: Entweder der schwäbische Sparer oder der Lifestyle-Hedonist. Ich halte ein Zwischending für die cleverste Wahl. In dem Buch wird es schön beschrieben. Wenn ich heute z.b. Vollzeit arbeiten gehe, um Geld zu sparen, dass an meinem Lebensende nicht genutzt habe, habe ich Geld mit Lebenszeit erkauft. Das Geld hat dann aber keinen Wert mehr. Ergo: Lebenszeit verschenkt. Das mag sehr einfach und plakativ sein, bringt aber das Kernproblem auf den Grund: Was nützt es, wenn ich spare, wenn ich das Geld nicht irgendwann ausgebe. Man muss sich ja nicht wirklich bis auf "zero" blank machen, aber man sollte mal in sich gehen, was man wann machen möchte.

    Als ich mich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigt habe (viel zu spät mit Ende 30), hab ich krass fomo bekommen und versucht jeden Euro zusammen zu kratzen, dass ich so viel wie möglich Geld habe, wenn ich regulär in Pension gehe. Das Konzept habe ich vollkommen über den Haufen geworfen. Ich werde flexibel meine Arbeitszeit reduzieren, wenn mein Depot und Kryptoportfolio es zulässt.

    Dafür muss man dann auch nicht verschwenderisch mit Geld umgehen. Man muss eben die Dinge zu schätzen wissen, für die man Geld ausgibt. Das kann auch die Spende an Tierheim oder ein Kinderhospiz sein oder das großzügige Trinkgeld im Restaurant. Das kann aber auch das üppige Startkapital für die Enkel oder die Finanzspritze zum Hauskauf des Kindes sein.

    Es kann aber auch das finanzielle Polster sein, dass mein Kind für sein Kind später mehr Zeit hat und mit meinen finanziellen Möglichkeiten vll. nicht Vollzeit arbeiten muss. Ganz zu Beginn hatte ich die Million als Zahl im Kopf, die ich erstreben möchte. Aber warum ausgerechnet die Million? Was ist, wenn es nur 900k sind. Bin ich dann gescheitert? Wohl kaum. Selbst wenn es nur 200k sind. Natürlich ändern sich die Pläne, wenn es 200k statt 900k sind. Aber viel wichtiger ist, dass man das so gut es geht voraus plant und die realistisch zu erwartenden Szenarien abwägt. Und auch heute schon eine gesunde Mischung von investieren und leben hat.

    Wer sein ganzes Leben lang gespart hat, wird mit Renteneintritt bei jeder größeren Ausgabe ganz viele schlechte kaum erträgliche Emotionen verspüren. Gibt genug Leute, die mehr als ne Million haben und sich kaum trauen Geld auszugeben.

    Und an nem Cashpuffer für sowas wie Pflegekosten wird es letztlich kaum scheitern. Mal ganz davon abgesehen, dass mittlere fünfstellige Beträge "auf einen Schlag" kaum realistisch sind. Und selbst wenn: Solche Beträge werden mit hoher Prio von der Beihilfe bearbeitet. Muss man sich eben zeitnah darum kümmern. Bei der Geschichte sollte man "die with zero" aber eher als Konzept verstehen und nicht wörtlich übersetzen. Dazu sollte man halt das Buch gelesen haben und sich nicht nur an 3 englischen Worten seine Meinung dazu bilden.

    Neben psychology of money ist die with zero eines der besten Bücher zu Finanzen. Zumindest wenn man den Zinseszinseffekt verstanden hat und eine solide Investmentbasis hat.

  • Schöner Beitrag. Wie alt warst du, als du das realisiert hast?

    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.