Uiuiui, das ist ja schnell eskaliert und festgefahren...
Bei diesem Thema sind die meisten (ich auch) doch ziemlich pointiert unterwegs. Evtl. liegt's ja daran, dass die rein finanzielle Frage "Rechnet sich Gas oder WP?" nicht zu beantworten ist, ohne implizit auch die Frage "Wie sollten/müssten die Marktbedingungen für unterschiedliche Energieträger aussehen?" zu beantworten.
Und da sind wir dann bei grundlegenden, ideologischen Überzeugungen zur jeweils als wünschenswert erachteten Rolle des Staates/der Regierung bei Regulierung, Subventionierung, technischen Standards, Marktdesign usw. Von dort ist es dann auch nicht mehr weit zu pauschalen Maximal-Statements, persönlichen Herabwürdigungen und Rückzug in den Schmollwinkel...
Also echt, das können wir doch alle besser, oder?
Ich versuch's mal: Um unter gegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen (die man nicht mögen, aber einhalten muss) die finanziell relativ vorteilhafteste Wahl zwischen WP und Gas in einem (bewohnten, eigengenutzten) Bestandsgebäude zu treffen, ist m.E. wichtig:
- Realistisches Budget definieren: was kann/soll in die Immobilie fließen, was ist der Plan (mittelfristig verkaufen vs vererben?), was kann/will ich mir sonst noch leisten, ohne sich von evtl. mitzunehmenden Förderbeträgen blenden zu lassen - allein das engt die Wahlmöglichkeiten oft immens ein
- Wirklich unabhängige (also aus eigener Tasche bezahlte!) Beratung organisieren und Empfehlungen immer kritisch hinterfragen - z.B. sich bewusst machen, dass der wirklich effiziente Betrieb von WPs im Bestand gewissen Bedingungen unterliegt (z.B. Heizfläche, Dämmstandard, Belüftung)
- Realistisch sein, schrittweise vorgehen und versuchen, mit vertretbarem finanziellem Aufwand das Bestmögliche rauszuholen: bei veraltetem Dämmstandard z.B. zunächst Dämmung Dach/oberste Geschossdecke verbessern, dann evtl. Fenster neu (Bauphysik beachten), dann vllt. Fassadendämmung (ob die viel mehr bringt, hängt von Fassadenfläche und Wandaufbau ab), aber immer auch an Folgekosten denken (bei Maxi-Fassadendämmung z.B. Versetzen der Fenster nach außen und dann notwendiges "Anstückeln" der Bodenbeläge)
- Eventuelle zukünftige Upgrades mitdenken und vorbereiten: z.B. grob Standort für WP (selbst, wenn man sie noch nicht anschafft) identifizieren, dann Elektrik, Leerrohre/Kabelkanäle, Dachdurchdringungen) entsprechend vorbereiten bzw. für relativ kleines Geld schon jetzt verlegen lassen
Soweit jedenfalls meine gestammelten Weisheiten zum Thema...
Was fehlt noch auf der Liste?