Thesaurierer oder Ausschütter?

  • Bei den gängigen ETFs erfolgt das viermal im Jahr

    Ok, 4 Ausschüttungen pro Jahr, also viermal Aktienverkäufe.

    Ein ETF verkauft dafür keine Anteile, sondern gibt die real vereinnahmten Dividenden der Unternehmen weiter.

    Kennt irgend jemand einen ETF, der zwischen den Ausschüttungen nicht dem Index folgt, sondern Dividenden auf einem separaten Konto parkt?

    Grenzfall: Ich investiere und beginne sofort mit der Entnahme. Dann muss ich beim Thesaurierer mehr Steuern zahlen (auf Gewinne der Entnahmen und auf die VAP). Wenn die Ausschüttungen zur Entnahme reichen, muss man nur diese versteuern. Heißt der Ausschütter hat in der Entnahmephase den 'Steuerstundungseffekt'.

    In diesem Fall sind die Gewinne der Entnahmen doch zunächst Null. Du zahlst also nur die VAP nach einem Jahr. Die Steuerstundung kann sich erst nach und nach aufbauen und zwar beim Thesaurierer mehr, als beim Ausschütter.

    Bedenke: Die höheren Steuern, die Du idR. beim Verkauf eines Thesaurierers bezahlst (im Vergleich zum Ausschütter), sind doch gerade Folge der Steuerstundung. Es sind also Steuern, die der Ausschütter-Anleger schon eher bezahlt hat.

    Natürlich gibt es in späteren Jahren Zeiträume, in denen die Steuerlast beim Thesaurierer höher ist, als beim Ausschütter (siehe Beispielrechnung von Achim Weiss ), aber das liegt ja gerade an der höheren Steuerverschiebung. Daher ja mein Hinweis an 90 Prozent Aktien, nicht einzelne Jahre im Portfolio zu betrachten, sondern einzelne Geschäfte. Bei Dir ist jede Entnahme ein einzelnes Geschäft, das unabhängig von den anderen Geschäften ist.

  • In diesem Fall sind die Gewinne der Entnahmen doch zunächst Null. Du zahlst also nur die VAP nach einem Jahr. Die Steuerstundung kann sich erst nach und nach aufbauen und zwar beim Thesaurierer mehr, als beim Ausschütter.

    Die können nach einem Jahr bei null oder bei 20 % liegen. Das hängt ganz davon ab, wie die Börse gerade läuft. Mit jedem weiteren Jahr steigt der unversteuerte Anteil im Kurs im Mittel. Es ist ja nicht so, dass man mit 58 die Abfindung investiert und mit 59 alles entnimmt. Das Geld liegt da für hoffentlich 30+ Jahre und soll fleißig zum Lebensunterhalt beitragen.

    Bedenke: Die höheren Steuern, die Du idR. beim Verkauf eines Thesaurierers bezahlst (im Vergleich zum Ausschütter), sind doch gerade Folge der Steuerstundung. Es sind also Steuern, die der Ausschütter-Anleger schon eher bezahlt hat.

    Der Unterschied zwischen Ausschüttern und Thesaurierern bezüglich der enthaltenen Steuerstundung wird völlig überschätzt. Während der Ausschütter vielleicht 1,5 % im Jahr versteuert, sind es beim Thesaurierer im Schnitt vielleicht 1 %. Wenn ich eine mittlere Rendite von 7 % annehme, wären das beim Ausschütter 5,5 % p.a. und beim Thesaurierer 6 %. Diese geringfügige Differenz ist nicht die Ursache für die gar nicht so kleinen Unterschiede in der Entnahmephase.

    Natürlich gibt es in späteren Jahren Zeiträume, in denen die Steuerlast beim Thesaurierer höher ist, als beim Ausschütter (siehe Beispielrechnung von Achim Weiss ), aber das liegt ja gerade an der höheren Steuerverschiebung. Daher ja mein Hinweis an 90 Prozent Aktien, nicht einzelne Jahre im Portfolio zu betrachten, sondern einzelne Geschäfte. Bei Dir ist jede Entnahme ein einzelnes Geschäft, das unabhängig von den anderen Geschäften ist.

    Es liegt nicht an der Steuerstundung, denn die Unterschiede sind gering. Es liegt auch nicht an der Einzelbetrachtung von Geschäften, sondern es ist die Realität in der Entnahme, dass man sowohl Steuern auf die Vorabpauschale zahlt als auch Steuern auf die gestundeten Wertzuwächse beim Verkauf. Weiterhin muss man sogar noch mehr verkaufen, um die Steuern auf die Vorabpauschale zu bezahlen, was ein drittes mal zur Steuerzahlung führt. Man zahlt in der Entnahmephase mehrfach Steuern beim Thesaurierer.

    Ich komme aus der praktischen Ecke, da ich seit über zehn Jahren in der Entnahme bin und sehe, dass ich bei Ausschüttern in der Entnahme deutlich (!) günstiger fahre. Dann habe ich angefangen nachzurechnen und zu vergleichen. Aus dem Vorteil in der Ansparphase wird in der Entnahmephase ein Nachteil. Daher mein Tipp für angehende Ruheständler: Hohe Einmalzahlungen kurz vor oder während der Entnahme lieber in Ausschütter investieren! Es rechnet sich.

  • Mit jedem weiteren Jahr steigt der unversteuerte Anteil im Kurs im Mittel. Es ist ja nicht so, dass man mit 58 die Abfindung investiert und mit 59 alles entnimmt. Das Geld liegt da für hoffentlich 30+ Jahre und soll fleißig zum Lebensunterhalt beitragen.

    Korrekt.

    Je länger es liegt und sich positiv entwickelt, desto größer der Steuerstundungs-Vorteil des Thesaurierers.

    Der Unterschied zwischen Ausschüttern und Thesaurierern bezüglich der enthaltenen Steuerstundung wird völlig überschätzt. Während der Ausschütter vielleicht 1,5 % im Jahr versteuert, sind es beim Thesaurierer im Schnitt vielleicht 1 %. Wenn ich eine mittlere Rendite von 7 % annehme, wären das beim Ausschütter 5,5 % p.a. und beim Thesaurierer 6 %.

    Korrekt. Es gibt deutlich wichtigere Punkte bei der Geldanlage, als Ausschüttungen ja oder nein! Das hier ist eine Sprzialistendiskussion.

    Aber über viele Jahre macht dieser Unterschied eben doch einiges aus (Zinseszinseffekt).

    Dann habe ich angefangen nachzurechnen und zu vergleichen. Aus dem Vorteil in der Ansparphase wird in der Entnahmephase ein Nachteil. Daher mein Tipp für angehende Ruheständler: Hohe Einmalzahlungen kurz vor oder während der Entnahme lieber in Ausschütter investieren! Es rechnet sich.

    Dann lege Deine Berechnungen doch bitte endlich mal vor! Nur so wäre es nachprüfbar.

  • Aber über viele Jahre macht dieser Unterschied eben doch einiges aus (Zinseszinseffekt).

    Um das mal zu konkretisieren...bei 5,5% und 30 Jahren hat man einen Gewinn von 398%, bei 6% im selben Zeitraum sind es 473%. Der Unterschied mag marginal klingen, ist aber über die Jahre erheblich. Und dabei sind 30 Jahre noch gar nicht so viel, die Sparrate mit 30 Jahren wird eher 40 Jahre lang im Depot liegen bis zum ersten Mal entnommen wird.

  • Dann lege Deine Berechnungen doch bitte endlich mal vor! Nur so wäre es nachprüfbar.

    Ich habe mir das in Excel mal exemplarisch berechnet (siehe Anhang):

    Startkapital: 100
    6% Rendite p.a
    2% Ausschüttung p.a
    3% VAP p.a
    Steuer auf Gewinne 25% (ohne Teilfreistellung)
    Jährliche Entnahme: 4

    Beim Verkauf nach 21 Jahre bleibt nach Steuern beim Ausschütter 125.8, beim Thesaurierer 124.8. In diesem Fall ist der Ausschütter minimal im Vorteil

    Das Excelsheet ist nicht perfekt, da es z.B. nicht berücksichtigt wenn die Ausschüttungen nach Steuer die Entnahmen übersteigen.

    Konnte jetzt auf die schnelle keinen Fehler finden, wenn ich was falsch gemacht habe gib gern Bescheid

  • Hornie, Ausschüttungen sind keine Desinvestition.

    Das ist falsch. Es wird Vermögen entnommen, welches nicht mehr zur Investition bereit steht. Ergo Desinvestition.

    Ein ETF verkauft dafür keine Anteile, sondern gibt die real vereinnahmten Dividenden der Unternehmen weiter.

    Das ist falsch.

    Schütten die Aktien in einem auschüttenden ETF eine Dividende aus, so thesauriert der ausschüttende ETF zunächst diese Dividenden. Wenn dann der Zeitpunkt der Ausschüttung des auschüttenden ETFs gekommen ist, dann verkauft der ausschüttende ETF Aktien, um dieses Geld dann den Anlegern als Ausschüttung zukommen zu lassen.

  • Daher mein Tipp für angehende Ruheständler: Hohe Einmalzahlungen kurz vor oder während der Entnahme lieber in Ausschütter investieren! Es rechnet sich.

    Natürlich rechnet sich das. Ist auch logisch.

    Das liegt daran, dass die Versteuerung der Vorabpauschale (Thesaurierer) jedes Jahr Liquidität kostet, während beim Ausschütter die Ausschüttung steuerlich effizienter eingebunden wird (man entnimmt sie sowieso).

  • Bei den gängigen ETFs erfolgt [die Ausschüttung] viermal im Jahr

    Ok, 4 Ausschüttungen pro Jahr, also viermal Aktienverkäufe.

    Die schwankende Ausschüttung von ETFs will in meinen Augen so überhaupt nicht zu dem gern genannten Argument der Ausschüttungsfreunde passen, die oftmals von "berechenbarem Zahlungsfluß" schwärmen.

    Mein wesentliches Argument hast Du weggenommen (und bist nicht darauf eingegangen).

    Ausschüttungsfreunde schwärmen vom "berechenbaren Zahlungsfluß"; manche wählen ihre ETFs gezielt nach dem Ausschüttungszeitpunkt, so daß sie jeden Monat Geld bekommen. Dazu kaufen sie drei ETFs, die in unterschiedlichen Monaten ausschütten (und haben dann ein Problem, wenn einer dieser ETFs den Ausschüttungszeitpunkt ändert, was gelegentlich vorkommt).

    Ich würde mit dieser Geisteshaltung nicht nur einen "berechenbaren Zahlungsfluß" haben wollen, sondern auch einen gleichmäßigen (wie das ja bei Aktien der Fall ist: Meist vier gleiche Ausschüttungen, dann oft eine Erhöhung, dann wieder vier gleiche Ausschüttungen). Die Ausschüttungen von ETFs schwanken erheblich (z.B. um den Faktor 2, etwa bei diesem ETF, den ich wahllos herausgegriffen habe), so daß die Veränderung der Ausschüttung von Quartal zu Quartal, die Statistiker gern errechnen und nennen, völlig sinnlos ist. Auch von Jahr zu Jahr schwanken die Ausschüttungen beim Beispiel nennenswert.

    Die Frage Thesaurierer oder Ausschütter? ist erheblich ideologisch überfrachtet (die Länge dieses Threads steht dafür), dabei darf doch jeder sein eigenes Geld so anlegen, wie er selbst es will.

  • ich nehme dir ungern die illsion weist du wie ausschütende etfs ihre ausschütung realiesieren?

    die sammeln nicht zum stichtag die dividenden.

    die legen die am auszahltag der einzel tital tatsächlich erstmal wieder an.

    erst wenn der termin der ausschütung des fonds kommt, werden aktien verkauft um diese dir ausschütten zu können.

    Danke für den Hinweis – aber so stimmt das nicht ganz.
    Ein ausschüttender ETF verkauft nicht pauschal Aktien, nur um an Geld für die Ausschüttung zu kommen. Die Basis sind tatsächlich die Dividenden und Zinsen, die von den im Fonds enthaltenen Unternehmen bzw. Anleihen gezahlt werden. Diese Erträge sammelt der Fonds und schüttet sie dann in der vorgesehenen Periode an die Anleger aus.

    Verkäufe können höchstens punktuell nötig sein, um Rundungen auszugleichen oder technische Abwicklungen zu machen – aber der Kern der Ausschüttung sind reale Unternehmensgewinne/Zinsen. Deshalb handelt es sich eben nicht um einen „Scheinertrag“, sondern um tatsächlich erwirtschaftetes Einkommen.

  • Das ist falsch. Es wird Vermögen entnommen, welches nicht mehr zur Investition bereit steht. Ergo Desinvestition.

    Das ist falsch.

    Schütten die Aktien in einem auschüttenden ETF eine Dividende aus, so thesauriert der ausschüttende ETF zunächst diese Dividenden. Wenn dann der Zeitpunkt der Ausschüttung des auschüttenden ETFs gekommen ist, dann verkauft der ausschüttende ETF Aktien, um dieses Geld dann den Anlegern als Ausschüttung zukommen zu lassen.

    So stimmt das nicht ganz.
    Ein ausschüttender ETF verkauft keine Aktien, um die Ausschüttung zu ermöglichen. Die Dividenden, die die im ETF enthaltenen Unternehmen zahlen, fließen dem Fonds direkt zu. Diese werden gesammelt und zum Ausschüttungstermin an die Anleger weitergegeben.

    Das heißt: Die Basis der Ausschüttung sind reale Unternehmensgewinne und Zinsen, die im Fonds ankommen. Ein Verkauf von Aktien wäre nur dann nötig, wenn es um ganz kleine Rundungsbeträge oder technische Abwicklungen geht – das hat aber mit der regulären Ausschüttung nichts zu tun.

    Deshalb ist eine Ausschüttung keine Desinvestition, sondern die Weitergabe von tatsächlich vereinnahmten Erträgen.

  • Die Frage Thesaurierer oder Ausschütter? ist erheblich ideologisch überfrachtet (die Länge dieses Threads steht dafür), dabei darf doch jeder sein eigenes Geld so anlegen, wie er selbst es will.

    Gut, dass du das betonst – gerade von dir hat dieses Plädoyer für Gelassenheit natürlich besonderes Gewicht.

  • So stimmt das nicht ganz.
    Ein ausschüttender ETF verkauft keine Aktien, um die Ausschüttung zu ermöglichen. Die Dividenden, die die im ETF enthaltenen Unternehmen zahlen, fließen dem Fonds direkt zu. Diese werden gesammelt und zum Ausschüttungstermin an die Anleger weitergegeben.

    Nein, das ist falsch! Informier dich doch endlich mal selbstständig. Gibt genug Videos auf Youtube von Finanzfluss und Co. Wie das wirklich funktioniert! Der ETF lässt garantiert nicht die erhaltenen Dividenden einfach aufm Sparbuch liegen bis zum Auszahltermin. Ansonsten würde der ETF nämlich vom Index abgehängt werden. Du hast was das angeht, leider keine Ahnung und verbreitest hier Unsinn.

    Sobald der ETF Geld erhält, werden Aktien gekauft. Sobald der Auszahltermin erreicht ist, werden wieder Aktien verkauft um so an Cash zu kommen.

    Mindestens 3 Leute haben hier dir das jetzt schon unabhängig voneinander erklärt ;)

    Deshalb ist eine Ausschüttung keine Desinvestition, sondern die Weitergabe von tatsächlich vereinnahmten Erträgen.

    Erträge, die einem Vermögen entnommen werden, sind eine Desinvestition, denn sie stehen nicht mehr zur Investition zur Verfügung .

  • Ich habe mir das in Excel mal exemplarisch berechnet

    Toll! Das sieht nach Fakten statt Meinungen aus.

    Jetzt kommt die Detailsuche. Dazu muss ich mich noch stärker in Deine Berechnungen einarbeiten. Du gehst von einer Anlage von 100 am 1.1. und einer jährlichen Entnahme von 4 am 31.12. aus.

    Unscharf ist die VAP-Steuer: Im ersten Jahr fällt keine an. Im zweiten Jahr ist der Kurs vom 1.1. des Vorjahres relevant, abzgl. der Ausschüttung im Vorjahr. Insbesondere wird nie die Steuer auf die ursprünglichen 100 berechnet, die erste Entnahme hast Du ja bereits voll versteuert.

    Der relevante VAP-Satz ist mit 3% (und damit höher, als die Ausschüttungen) sehr hoch angenommen. Im letzten Jahr lag er bei 1,6%.

  • Ich habe mir das in Excel mal exemplarisch berechnet.

    Toll! Das sieht nach Fakten statt Meinungen aus.

    Ich habe mir das auch mal mit Excel berechnet, dabei aber die Abhängigkeiten von den Parametern erkannt, was die Sache schwammig macht.

    Jetzt kommt die Detailsuche. Dazu muss ich mich noch stärker in Deine Berechnungen einarbeiten. Du gehst von einer Anlage von 100 am 1.1. und einer jährlichen Entnahme von 4 am 31.12. aus.

    Das ist unter aktuellen Bedingungen etwas unglücklich, weil typische Ausschütter um die 2% ausschütten. Willst Du von einem Ausschütter aktuell 4% haben, wird ein Mischfall daraus: Teilweise Ausschüttungen, teilweise Anteilsverkäufe. Das verwischt die Übersicht.

    Unscharf ist die VAP-Steuer: Im ersten Jahr fällt keine an. Im zweiten Jahr ist der Kurs vom 1.1. des Vorjahres relevant, abzgl. der Ausschüttung im Vorjahr. Insbesondere wird nie die Steuer auf die ursprünglichen 100 berechnet, die erste Entnahme hast Du ja bereits voll versteuert.

    Der relevante VAP-Satz ist mit 3% (und damit höher, als die Ausschüttungen) sehr hoch angenommen. Im letzten Jahr lag er bei 1,6%.

    ... und dann kommt ein Börsenjahr mit Stagnation (2025?) oder gar Verlust, dann zahlt man trotzdem auf die Ausschüttungen Steuer, auf die Vorabpauschale nicht.

    Die Vorabpauschale ist durchaus der Game-Changer. Sie nimmt dem Thesaurierer einen Gutteil seines Steuervorteils. Wie das aber genau und im Detail ist, läßt sich nicht errechnen, weil man dazu wissen müßte, wie die Zukunft läuft. Wenn man das mittels Annahmen durchrechnet, kann man sich das Ergebnis durch geeignete Annahmen hindrehen, wie man möchte.

    War das nicht weiter oben im Thread schon einmal?

  • Jetzt kommt die Detailsuche. Dazu muss ich mich noch stärker in Deine Berechnungen einarbeiten. Du gehst von einer Anlage von 100 am 1.1. und einer jährlichen Entnahme von 4 am 31.12. aus.

    Ja, grob kommt alles (Ausschüttung, Entnahme, und Entnahme für die VAP Steuer) um den Jahreswechsel.

    Unscharf ist die VAP-Steuer: Im ersten Jahr fällt keine an. Im zweiten Jahr ist der Kurs vom 1.1. des Vorjahres relevant, abzgl. der Ausschüttung im Vorjahr. Insbesondere wird nie die Steuer auf die ursprünglichen 100 berechnet, die erste Entnahme hast Du ja bereits voll versteuert.

    Das verstehe ich nicht leider nicht ganz was du meinst

    Der relevante VAP-Satz ist mit 3% (und damit höher, als die Ausschüttungen) sehr hoch angenommen. Im letzten Jahr lag er bei 1,6%.

    Ja, ob in diesem Szenario der Thesaurierer oder Ausschütter besser ist hängt auch vom Verhältnis Ausschüttungsquote und VAP-Satz ab. Wenn VAP sehr gering, dann ist definitiv der Thesaurierer besser. Mir ging es nur um die Frage ob der Ausschütter auch besser sein kann. Je nach Konstellation kann das m.M. der Fall sein, außer ich habe mich grob verrechnet.

  • Wenn VAP sehr gering, dann ist definitiv der Thesaurierer besser. Mir ging es nur um die Frage ob der Ausschütter auch besser sein kann.

    Klar, in der Realität wird der Thesaurierer immer besser sein. Schon alleine deshalb, weil die VAP-Steuer in ca. 3 von 10 Jahren entfällt, aber Ausschüttungen immer steuerpflichtig sind.

    Wir diskutieren also die rein akademische Frage, ob es einen theoretischen Spezialfall gibt, in dem auch ein Ausschütter besser sein kann. Auf den ersten Blick sehen Deine Berechnungen ja so aus, als hättest Du einen solchen Spezialfall gefunden.

    Das verstehe ich nicht leider nicht ganz was du meinst

    Wenn Dein Sheet am 1.1.2026 startet, fällt im Kalenderjahr 2026 keine VAP-Steuer an, sondern erstmals in 2027 (Insgesamt fällt in 21 Jahren max. 20x die VAP-Steuer an). Falls Du diese Zahlung trotzdem bereits 2026 zuordnest ist die Bemessungsgrundlage falsch. Denn auf die erste Entnahme vom 31.12.26 hast Du bereits die volle Steuer berechnet, darauf fällt keine zusätzliche VAP-Steuer an. Die fällt nur auf (100-Entnahme/1,06) an.

  • Wir diskutieren also die rein akademische Frage, ob es einen theoretischen Spezialfall gibt, in dem auch ein Ausschütter besser sein kann. Auf den ersten Blick sehen Deine Berechnungen ja so aus, als hättest Du einen solchen Spezialfall gefunden.

    Wenn ich ein bisschen mit den Zahlen herumspielen, dann ist der Ausschütter vorn wenn der VAP Satz nur etwas geringer ist oder eben höher als die Ausschüttungsquote. Bei z.B. Auschüttungsquote 2% ist der Thesaurierer bei VAP<1.5% vorn. Bei VAP>1.5% der Ausschütter. Alles aber nur bei der reinen Betrachtung der Entnahmephase.

    Kannst du natürlich als akademischen Spezialfall sehen. Einen großen Unterschied macht es m.M nicht. Wie Achim Weiss auch schon richtig angemerkt hat hängt es von vielen Parametern ab.

    Wenn Dein Sheet am 1.1.2026 startet, fällt im Kalenderjahr 2026 keine VAP-Steuer an, sondern erstmals in 2027 (Insgesamt fällt in 21 Jahren max. 20x die VAP-Steuer an). Falls Du diese Zahlung trotzdem bereits 2026 zuordnest ist die Bemessungsgrundlage falsch. Denn auf die erste Entnahme vom 31.12.26 hast Du bereits die volle Steuer berechnet, darauf fällt keine zusätzliche VAP-Steuer an. Die fällt nur auf (100-Entnahme/1,06) an.

    Glaube nicht dass das bei der Berechnung einen großen Unterschied macht. Einstieg am 1.1.2025 und Entnahmen dann erstmalig am Jahresende 2025/VAP am Jahresanfang 2026. Klar, im 1 Jahr ist bei der Entnahme eigentlich noch keine VAP relevant, aber sie kommt ja dann gleich am 1.1. Ob die Steuer jetzt bei der Entnahme am 31. oder bei der VAP am 1.1 anfällt sollte, glaube ich, nichts ausmachen, solange die Summe stimmt.


    Wie gesagt, ich konnte die Logik der Berechnungen im verlinkten Thread im WPF (Link im Thread Geldanlege im Alter) zuerst auch nicht verstehen. Daher habe ich angefangen mal selbst zu rechnen und komme auf ein ähnliches Ergebnis.

  • Nein, das ist falsch! Informier dich doch endlich mal selbstständig. Gibt genug Videos auf Youtube von Finanzfluss und Co. Wie das wirklich funktioniert! Der ETF lässt garantiert nicht die erhaltenen Dividenden einfach aufm Sparbuch liegen bis zum Auszahltermin. Ansonsten würde der ETF nämlich vom Index abgehängt werden. Du hast was das angeht, leider keine Ahnung und verbreitest hier Unsinn.

    Sobald der ETF Geld erhält, werden Aktien gekauft. Sobald der Auszahltermin erreicht ist, werden wieder Aktien verkauft um so an Cash zu kommen.

    Mindestens 3 Leute haben hier dir das jetzt schon unabhängig voneinander erklärt ;)

    Erträge, die einem Vermögen entnommen werden, sind eine Desinvestition, denn sie stehen nicht mehr zur Investition zur Verfügung .

    Du beschreibst einen thesaurierenden ETF – dort werden Dividenden tatsächlich sofort wieder investiert. Bei einem ausschüttenden ETF läuft es aber anders: die Dividenden werden als Cash vereinnahmt, gesammelt und am Ausschüttungstermin 1:1 an die Anleger ausgezahlt. Dafür muss nichts verkauft werden.


    Und genau deshalb ist eine Ausschüttung auch keine Desinvestition, sondern die Weitergabe von tatsächlich hereingekommenen Erträgen. Eine Desinvestition wäre es nur, wenn Fondsbestand verkauft wird – das passiert hier aber nicht.