• Hey liebe Community,

    ich bin nach (zu langem) Zögern 2023 endlich in die ETF Altersvorsorge eingestiegen (die Botschaften von jeglichen Finanzchannels auf YouTube waren da ja sehr eindeutig) und bisher auch hochzufrieden bzw. mach ich mir da eigentlich keinen Kopf.

    Portfolio ist ziemlich „klassisch“ (70% MSCI, 30% EM).

    Die aktuellen Ereignisse allerdings haben bei mir ein paar Fragen hinsichtlich Vermögensaufbau aufgeworfen über die ich bislang weder von Finanztip noch von Finanzfluss entsprechende Videos gesehen habe.

    Ich beschäftige mich (beruflich) viel mit dem Thema KI und auch dem Thema EU/Deutschland wieder fit für die Zukunft zu machen und habe mich daher eingehend mit China und USA auseinandergesetzt.

    Was ich dabei zunehmend sehe:


    - Mehr denn je ist mein Vermögen an die Marktwerte amerikanischer Tech Unternehmen gekoppelt

    - Amerika ist zwar aktuell technologisch führend jedoch bin ich erstaunt bis schockiert ob der chinesischen Aufholjagd die zunehmend in einen Zustand übergeht in dem China „den Westen“ vor sich hertreibt

    - Wenn man das Bild auf Hardware und Software überträgt würde ich sagen ist China in der Hardware klar besser als die USA (hat aber Europa/Deutschland noch nicht überholt) jedoch in der Software nur noch marginal hinter USA (und klar besser als die EU)

    Sieht man sich einmal die politische Lage in USA an wird das Szenario das China in absehbarer Zeit die neue globale Weltmacht werden könnte zunehmend realistisch.

    Alles in allem würde ich gerne einmal eure Meinung hören inwiefern ihr euch auf so einen „Machtwechsel“ vorbereitet insbesondere vor dem Hintergrund das der EM zwar die chinesische Wirtschaft abbildet ich jedoch gehört habe das China und Aktien eher ein Gamble sind / China auch wenig Interesse hat ausländische Investoren an ihren Firmen teilhaben zu lassen.

    Freue mich auf eure Antworten!


    LG

  • Kater.Ka 17. August 2025 um 19:28

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • - Wenn man das Bild auf Hardware und Software überträgt würde ich sagen ist China in der Hardware klar besser als die USA (hat aber Europa/Deutschland noch nicht überholt) jedoch in der Software nur noch marginal hinter USA (und klar besser als die EU)

    Von welcher art Hardware sprichst du denn hier genau? Europa 1, China 2, USA 3 scheint sich zumindest nicht auf allgemeine Elektronik zu beziehen außer wir reden ggf. von den Maschienen von ASML.

  • Ich lasse mich vom tagespolitischen hickhack nicht bei meiner Geldanlage beeinflussen. Das ist viel zu kurzlebig, und man rennt ständig hinterher. Das bringt nix.

    Praktischer ist es sich in groben Zügen zu überlegen wo die eigene Reise hin gehen soll, wie das Anlageziel lautet und dann eine passende Verteilung zu benennen. Und wenn da raus kommt, dass ein ETF völlig ausreichend ist, dann wär das auch ok.

  • Die Frage ist doch wahrscheinlich die:

    Wenn jetzt die USA an den Märkten abschmieren sollten und China weiter massiv wachsen ... wenn die beiden also im Prinzip Plätze tauschen ...,

    1. wird dann der MSCI World China aufnehmen?

    2. wird dann in dem Prozess dieses Wechsels der Kurs des MSCI World dennoch weiter steigen, oder wird er dann auf einen niedrigeren Stand fallen und danach irgendwann wieder steigen?

    Ich vermute, dass beides passieren wird.

    Zu 1.: China wird irgendwann den Entwicklungsländer-Status verlieren. Dann werden bestimmt mehr Firmen am internationalen Aktienmarkt teilnehmen und damit international handelbar sein. Das kann aber niemand sicher vorhersagen. Das Land ist aber so dermaßen kapitalistisch, dass ich zumindest davon ausgehe.

    2.: In der Vergangenheit gab es auch schon viele Verschiebungen. Japan war doch mal ganz hoch im Kurs, jetzt eben die USA. Dennoch ist der MSCI World immer gestiegen.

    Ich persönlich investiere in den ACWI, u.a. auch, um beim ersten Punkt auf der sicheren Seite zu sein.

  • Die Frage ist doch wahrscheinlich die:

    Wenn jetzt die USA an den Märkten abschmieren sollten und China weiter massiv wachsen ... wenn die beiden also im Prinzip Plätze tauschen ...,

    1. wird dann der MSCI World China aufnehmen?

    ...

    Zu 1.: China wird irgendwann den Entwicklungsländer-Status verlieren. Dann werden bestimmt mehr Firmen am internationalen Aktienmarkt teilnehmen und damit international handelbar sein. Das kann aber niemand sicher vorhersagen. Das Land ist aber so dermaßen kapitalistisch, dass ich zumindest davon ausgehe.

    Kein Entwicklungsland mehr zu sein reicht nicht aus, um in den MSCI World aufgenommen zu werden. Meiner Einschätzung nach ist China davon meilenweit entfernt. Südkorea wäre eher ein Kandidat, aber auch das gestaltet sich schwierig, was z.B. an unterschiedlichen Vorstellungen zu Berichtspflichten liegt.

    Ich habe den Eindruck, dass Trump & Co. die gigantischen Staatsschulden der USA weginflationieren wollen. Die Zölle werden die Preise steigen lassen und die FED wird irgendwann stärker reagieren müssen als nur durch Zinsen "nicht senken" (was Trump ja auch schon stinkt). Auf amerikanische Aktien (oder Sachwerte generell) hat das aber keinen unmittelbaren Einfluss. Man sollte sich eher Sorgen machen, was das alles mit dem Rest der Welt macht und ob der sich umorientiert. Vielleicht kriegen wir irgendwann den € als Weltreservewährung - oder wenn Trump so weiter macht, den Rubel ... :/

  • Zu 1.: China wird irgendwann den Entwicklungsländer-Status verlieren.

    Damit man in den MSCI World kommt braucht es aber mehr als nur „nicht mehr Entwicklungsland“ wegen höherer wirtschaftlicher Stärke. Wirklich freier Marktzugang z.b. und da muss erst die Zentralpartei weg bevor das passiert. Ich sehe China in meinem Leben nicht mehr im MSCI World. Allerdings heißt es schon seit vielen Jahren, dass China die Märkte outperformt. Das Wirtschaftswachstum kommt aber nicht an den handelbaren Märkten an u.a. wegen der Regulierung.

  • Angeblich ist in China alles auf Pump aufgebaut. Deshalb soll es angeblich unsicher sein dort zu investieren.

    Andererseits: die Dynamik in dem Land ist unglaublich. Ich denke ja irgendwie auch, dass meine Rente auf den Euroraum beruht. Vielleicht wäre es schlau, in Asien investiert zu sein, damit , wenn es dort besser läuft als bei uns, man trotzdem bei den Gewinnern ist. Vielleicht kann hier ja mal jemand einen Asien etf oder gar einem China etf empfehlen. Spätestens, wenn sie in Taiwan einmarschieren, wird man den günstig erwerben können…

  • das wurde schon mal hier diskutiert:

    CryptoStef
    31. März 2024 um 20:31

    Ich fand' das hier von mir verlinkte Video interessant:

    KaffeeOderTee
    5. April 2024 um 07:40
  • Von welcher art Hardware sprichst du denn hier genau? Europa 1, China 2, USA 3 scheint sich zumindest nicht auf allgemeine Elektronik zu beziehen außer wir reden ggf. von den Maschienen von ASML.

    Ja ich meine hier tatsächlich vor allem:

    1. Maschinen/Investitionsgüter (hier ist Made in Europe/Germany trotz hohen Preisen rentabel schlicht weil China noch nicht die vergleichbare Qualität/Präzision erreicht hat)

    2. Größere Consumer Products (v.a. Autos, bei Hausgeräten bin ich mir unsicher)


    In der Tat wenn es um Endkunden Geräte geht ist vor allem China (dank Produktionsverlagerung der US Firmen) führend bzw. vielleicht in manchen Teilen die USA.

    Fehlt da noch was? Oder wo siehst du die USA / China noch führend im vgl. zur EU?

  • das wurde schon mal hier diskutiert:

    CryptoStef
    31. März 2024 um 20:31

    Ich fand' das hier von mir verlinkte Video interessant:

    KaffeeOderTee
    5. April 2024 um 07:40

    Vielen Dank das Video sieht in der Tat spannend aus und danke für den Verweis auf den thread - in der Tat hat meine Frage mehr oder weniger darauf abgezielt wie adaptiv der MSCI wirklich ist (und ob China dort aufgenommen werden kann/will) 👌

  • In der Tat wenn es um Endkunden Geräte geht ist vor allem China (dank Produktionsverlagerung der US Firmen) führend bzw. vielleicht in manchen Teilen die USA.

    Fehlt da noch was? Oder wo siehst du die USA / China noch führend im vgl. zur EU?

    Ich denke das man hier differenzieren muss. Rein auf Elektronik bezogen kann man die anderen Asiaten (Japan, Südkorea, ggf. Taiwan) nicht außen vor lassen.

    Auch mögen ja viele Endkundengeräte aus China kommen aber nur weil Sie dort produziert werden, aber eben für Firmen aus anderen Regionen, teilweise auch mit Komponenten die nicht aus China kommen, insbesondere wenn man Taiwan nicht zu China zählt.

    Auf der anderen Seite muss man sehen wem die "europäischen" Firmen den gehören. ARM gehört mehrheitlich den Japanern, die Metz-Fernseher den Chinesen, Kuka-Roboter ebenfalls die Chinesen.

    Daher in Gesamtheit ist es nicht so einfach, aber ich sehe Europa hier nicht weltweit auf Platz 1.

  • Ich denke das man hier differenzieren muss. Rein auf Elektronik bezogen kann man die anderen Asiaten (Japan, Südkorea, ggf. Taiwan) nicht außen vor lassen.

    Dass ist ein Grund weswegen ich den Xtrackers MSCI World Information Technology UCITS ETF 1C bei mir im Portfolio habe


    Allerdings ist das eine starke Sektor Wetter, die in den letzten paar Jahren gut gelaufen ist, wie das in den kommenden Jahren wird, kann jedoch niemand sagen



    Ob ein speciellerer etf wie der
    iShares MSCI China Tech UCITS ETF USD (Acc)


    Wirklich Sinn macht, ist halt eine noch größere Wette als rein auf tech zu gehn

  • Hallo zusammen,

    Der Indexplanet – Eine Novelle aus der Zukunft der Finanzmärkte

    Prolog

    Im Jahre 2157 n. d. K. – nach dem Kollaps – waren die Fragmente der alten Erde längst in Orbitalarchipele zerfallen. Dort, in schwebenden Städten wie New Davos, Peking III und Frankfurt-Zero, lebte man von Energiehandel, Datenminen – und der letzten echten Religion: der Rendite.

    In dieser Ära war der Glaube an den „Heiligen Index“ – insbesondere den MSCI World – unerschütterlich. Generationen hatten ihn gebetet, bespart und vererbt. Doch dann kamen die Korrekturen.

    Kapitel 1 – Die Rechenpriester von Finax

    Als HennesMauritz, ein Junior-Archivologe im Fondsbistum Finax, das Protokoll des Zyklus 2023-2042 durchforstete, stieß er auf eine Anomalie.

    Zitat

    „Ursprungsindex: MSCI World. 70% Gewichtung. Keine chinesischen Assets. 30% Emerging Markets. Aber… China blieb draußen.“

    Er rieb sich die Schläfen. Warum hatte der Index – trotz Chinas wirtschaftlicher Dominanz in den 2030ern – nie die Volksrepublik als vollwertiges Mitglied aufgenommen?

    Die alten Kodizes waren eindeutig: Transparenz, Marktzugang, Eigentumssicherheit. Drei heilige Säulen der Indexaufnahme. China hatte vielleicht den Mars kolonisiert, war in der Software fast gleichgezogen mit den West-Allianzen – doch sein Kapitalmarkt blieb eine kontrollierte Illusion. Ohne freien Fluss, keine Aufnahme. So lautete das Dogma der Rechenpriester.

    Kapitel 2 – Der Aufstieg der SinoTek-Union

    Im Jahr 2035 hatte die SinoTek-Union unter Führung von BěijīngTech, ShenzenBio und HuaweiHorizon mit dem Quantenchip „Yǔliàng-7“ das Quantenübergewicht erzielt. Während westliche Märkte noch über Datenethik debattierten, rollten in China neuronale Maschinen durch Städte, die in Echtzeit mit der Regierung kommunizierten – und den Konsum optimierten.

    Doch trotz aller technologischen Fortschritte blieben die Börsen verschlossen. Ausländische Investoren mussten durch „Spiegelfonds“ operieren, gehalten über staatlich kontrollierte Vehikel. Rückabwicklungen waren jederzeit möglich.

    Der MSCI World – ein lebendiger, sich stetig neu gewichtender Algorithmus – erkannte die Signale, aber die Schranken blieben. Er beobachtete. Bewertete. Wartete.

    Kapitel 3 – Das große Umschichten

    Im Jahr 2048 schließlich geschah, was nur als Die Korrektur in die Annalen einging. Die USA, durch innere Zerrissenheit geschwächt, verloren wirtschaftlich ihre Vormacht. Die Top-5 Tech-Giganten – einst 35 % des World Index – wurden von SinoTechs überholt.

    Doch der MSCI World reagierte nicht, wie viele befürchtet hatten, mit einem Crash. Er verlagerte. Passte sich an.

    Nicht direkt in China, sondern in den Satellitenstaaten – Vietnam, Indonesien, Indien, Taiwan, Südkorea. Dort floss das Kapital hin, wo Governance halbwegs stabil, Märkte offen und Infrastruktur erstklassig war.

    Für Anleger wie HennesMauritzen in den 2020ern war dies der Beweis: Der Heilige Index war resilient – nicht perfekt, aber anpassungsfähig.

    Kapitel 4 – Der Rat der Rationalisten

    In New Davos, der neuen Hauptstadt der globalen Finanzethik, berieten sich die Rationalisten. Ein uralter Streit war neu entflammt:

    Zitat

    Sollte man nicht aktiver eingreifen? Themen-ETFs? Asienfonds? ChinaTech-Wetten?

    Doch ein alter Rationalist, einst bekannt als „Finanztip“, sprach:

    Zitat

    „Diversifikation ist kein Glücksspiel. Sie ist Demut. Gegenüber dem Unvorhersehbaren. Und das kommt – immer.“

    Epilog – Die Entscheidung

    HennesMauritz archivierte den Zyklus. Er blieb bei seinem Plan.

    70 % World. 30 % EM. Keine Zockerei. Kein Geo-Wettlauf in seinem Depot. Der Markt würde sich anpassen. Und wenn nicht?

    Dann war es eh egal.

    Denn wie sein Mentor immer sagte:

    Zitat

    „Rendite ist ein Bogen über Zeit und Raum – nicht ein Pfeil auf ein Ziel.“

    Nachwort

    Diese Novelle basiert auf Erkenntnissen langfristiger Indexanpassungen, Marktlogiken, systemischer Risiken und geopolitischer Realitäten. Die Grundhaltung: Nicht jeder Trend ist eine Strategie. Wer global breit investiert, gibt Verantwortung an die Märkte ab – und das ist oft besser, als kurzfristig Weltmächte zu analysieren, Dei sich schneller drehen, als ein Algorithmus rebalancen kann.

    LG

  • HennesMauritz Da es für fast alle Themen und Regionen einen ETF gibt, könnten 5-10 % in einen Wunsch-ETF (China, Emerging Markets oder Asia). FOMO-Entlastung;)

    Vor Jahren war Japan im MSCI das, was jetzt die USA sind. Davon ist nichts mehr zu sehen. Veränderungen sind bei den Indizes Alltag.