Das finde ich eigentlich nicht.
Bei Regenwetter rät man halt zu einem Regenschirm. Bei Sonnenschein rate ich aber nicht mehr dazu. Dann weiche ich plötzlich von meinem Ratschlag ab und empfehle nunmehr Sonnencreme.
Wo soll da die Falschberatung sein?
Manch ein Forumsfreund wird vielleicht sagen: "Ich mache immer beides. Dann habe ich die Vor- und Nachteile aus beiden Welten."
Eigentlich ist die Ein-ETF-Lösung doch eher ein Ratschlag im Sinne von "Zieh' ein Langarm-Shirt und feste Schuhe an, wo nicht bei jedem Regentropfen die Füße nasswerden, und pack' Dir eine halbwegs warme, wasserabweisende Jacke ein!".
Ist das bei jedem Wetter optimal? Nö, bei Sonnenschein und Hitze hätte man vielleicht lieber ein T-Shirt und Sandalen, bei strömendem Regen vielleicht lieber eine richtige Regenjacke und Gummistiefel, im tiefsten Winter vielleicht lieber Winterstiefel und eine dicke Daunenjacke. Aber man ist alles in allem für die meisten Wetterlagen (jedenfalls hier in Deutschland) nicht ganz schlecht gerüstet. Denn so richtig viele Tage mit +35 Grad oder -10 Grad gibt es dann doch nicht im Jahr. Und wenn es doch mal wärmer wird, muss man die Ärmel hochkrempeln bzw. wenn es kälter wird, wird einem mal etwas kalt, bis man die Winterjacke rausgekramt hat, und wenn es schüttet wird man auch mal nass. Darauf kann man sich einstellen, wenn es länger schüttet, die Umstellung dauert eben bisschen (= Rebalancing).
"Vorbeugend nachwürzen", weil der US-Anteil (gefühlt) "zu groß" ist, bedeutet: Es wird Herbst, es gibt den ersten Regentag - jetzt lieber schnell das Shirt und die Halbschuhe in den Schrank, Daunenjacke und Winterstiefel an, denn die nächsten sieben Jahre gibt es Schnee und Kälte!
Da sind wir dann schnell wieder bei der philosophischen Frage, ist das noch Wetter (= geht bald wieder vorbei) oder schon Klima (= langfristige Veränderung)?