Das zieh mich mir nicht an
Ich bin an allen Stellen ein großer Fan davon zu schauen, ob eine Einnahme dem dafür nötigen Aufwand in einem angemessenen Verhältnis gegenüber steht.
Mein Lieblingsbeispiel ist meine letzte Wohnsitzanmeldung. Die Sachbearbeiterin verlangte am Ende der Prozedur 50 Cent. Ich dachte erst, ich höre nicht richtig. Sie hat dann die Münze genommen, im Nachbarbüro die Geldkassette gesucht und gefunden, das Geld reingelegt und von Hand eine Quittung geschrieben. Aufwand 15 Minuten. Im Dorf hier kann man sich das vermutlich erlauben, weil der nächste Kunde 3 Stunden später kommt, wenn überhaupt noch am selben Tag. Wenn, wie in den größeren Städten hier, vor der Tür eine lange Schlange ist und Leute teilweise weggeschickt werden und am nächsten Tag kommen sollen, hätte ich keinerlei Verständnis für eine solch ineffiziente Vorgehensweise.
Die 50 Cent sind hoffentlich noch aus Vor-Euro-Zeiten. Da schreit die Verwaltungsgebührensatzung nach Überarbeitung. Und wieso die Erstellung der Quittung 15 Minuten dauern soll, ist auch unklar. Ich hoffe, dass war das Stilmittel der Übertreibung am Werk.