Private Markets

  • Eventuell interessant die Analyse des Gebührenmodells des von Trade Republic angebotenen EQT Nexus Fond im Finanzblog "value and opportunity" (auf Englisch):

    Private Equity Mini Series (5): Trade Republic offers Private Equity for the masses (ELTIFs) -“Nice try, but hell no”
    Previous episodes in this series: Private Equity Mini Series (1): My IRR is not your PerformancePrivate Equity Mini series (2) – What kind of “Alpha” can you…
    valueandopportunity.com

    Nach Abzug der Gebühren des Fondsgesellschaft sagt der Autor eine Rendite zwischen 4 und 7 % voraus.
    (Ich halte die Einschätzungen dieses Autors für seriös. Er hatte vor Jahren als einer von Wenigen bereits vor dem Kollaps vor Wirecard gewarnt.)

  • Hi,

    die Kosten liegen p.a. nach seiner Einschätzung bei 4-7%....

    "Die Gebühren und Kosten werden meinen Schätzungen zufolge (für das von mir analysierte Geschäft) zwischen 4 und 7 % p. a. liegen, abhängig von der Wertentwicklung der zugrunde liegenden Vermögenswerte, und die Gesamtrendite wird durch die erforderliche Bargeldallokation weiter nach unten gezogen.

    Ich bin außerdem der Meinung, dass die Aufsichtsbehörde hier eine vollständige und faire Offenlegung der Gesamtkostenquoten (einschließlich aller Gebühren und Kosten) für verschiedene Bruttorenditeszenarien verlangen sollte. Für einen normalen Anleger ist es nahezu unmöglich, diese Informationen zu erhalten, und selbst für einen Fachmann ist es schwierig, sie anhand der bereitgestellten Unterlagen abzuschätzen.

    Aufgrund des Aufwands für die Analyse der Gebührenstruktur hatte ich keine Motivation, mich mit Themen wie Liquiditätsfenstern, Strafen bei vorzeitiger Rückzahlung usw. zu befassen, da dies die Situation für den Privatanleger nur verschlimmert.

    Im Falle des analysierten „Single Manager“-Produkts EQT Nexus ist der ganze Zweck, Privatanlegern Zugang zu Private Equity zu verschaffen, reine Zeitverschwendung, da Anleger durch eine Investition in die zugrunde liegende Aktie von EQT problemlos ein sehr ähnliches Engagement mit einem viel besseren Rendite-/Risikoprofil erzielen können."

  • Ich würde in die EQT Aktie investieren….

    Hatte ich schon geraten.

    Im Falle des analysierten „Single Manager“-Produkts EQT Nexus ist der ganze Zweck, Privatanlegern Zugang zu Private Equity zu verschaffen, reine Zeitverschwendung, da Anleger durch eine Investition in die zugrunde liegende Aktie von EQT problemlos ein sehr ähnliches Engagement mit einem viel besseren Rendite-/Risikoprofil erzielen können

    Absolut. Und über ETF kann man sich gestreut weltweit an den Privat-Equity-Firmen beteiligen.

    Gerd Kommer hatte sich letztes Jahr dazu geäußert. Einer der ETF wird von Xtrackers herausgegeben. https://www.wiwo.de/finanzen/gelda…r/29935560.html


    Xtrackers LPX MM Private Equity Swap UCITS ETF 1C | DBX1AN | LU0322250712
    Alle wichtigen Informationen und Vergleiche zum Xtrackers LPX MM Private Equity Swap UCITS ETF 1C (DBX1AN | LU0322250712) ➤ justETF – Das ETF Portal
    www.justetf.com
  • Stiftung Warentest zu dem TR Angebot

    Private Equity: Vorsicht bei neuem Angebot von Trade Republic
    Die Stiftung Warentest hat sich das "Private Equity"-Angebot von Trade Republic genauer angeschaut und mahnt zur Vorsicht.
    www.test.de


    darin wieder mal auch das was ich sage und hier als Quatsch bezeichnet wurde:

    Dass sich die Branche inzwischen für Klein­anleger öffnet, werten manche Beob­achter auch als Hinweis, dass das Geld aus den bisherigen Quellen nicht mehr ausreichend fließt. Zudem könnten nur solche Unternehmen in den Portfolios der Klein­anleger landen, in die große Investoren nicht investieren wollten.

  • Dieses ganze Private Market Gedöns ist wohl nur, damit sich TR über Wasser halten kann. Irgendwoher muss das Geld kommen, wenn PFOF nicht mehr erlaubt ist ab 2026. Dann können Kleinanleger wieder tief in die Taschen greifen beim Aufbau von Rücklagen fürs Alter. Prima gemacht.

    https://www.handwerk-magazin.de/boerse-ab-2026-wird-der-handel-teurer-293442/#:~:text=PfOF%2DVerbot%20ab%202026:%20Jede,EU%2DRegulierung%20ein%20deutlicher%20R%C3%BCckschritt.

    Wenn die Order dann vier statt einen Euro kostet, wird das niemand in den Ruin treiben. Ich bin gespannt, wie sich das nächstes Jahr auswirken wird.

  • Wenn die Order dann vier statt einen Euro kostet, wird das niemand in den Ruin treiben. Ich bin gespannt, wie sich das nächstes Jahr auswirken wird.

    In den Ruin nicht, aber ich würde es mir bei Kleinbeträgen überlegen. Manchmal habe ich einfach einen Testballon von nicht teuren Aktien gekauft (ich habe nicht viel Geld übrig, davon gibt es viele Menschen, wenn auch weniger in diesem Forum). Ich war der Meinung, dass sich etwas entwickeln könnte, hatte tatsächlich einige Male Glück. (Neben Unfug andererseits). Das würde ich bei 4,95 Euro keinesfalls mehr machen.

  • In den Ruin nicht, aber ich würde es mir bei Kleinbeträgen überlegen. Manchmal habe ich einfach einen Testballon von nicht teuren Aktien gekauft (ich habe nicht viel Geld übrig, davon gibt es viele Menschen, wenn auch weniger in diesem Forum). Ich war der Meinung, dass sich etwas entwickeln könnte, hatte tatsächlich einige Male Glück. (Neben Unfug andererseits). Das würde ich bei 4,95 Euro keinesfalls mehr machen.

    Ich glaube, bei Trade Republic sind ganz viele „Trader“ unterwegs, Leute die alle paar Wochen ihr Portfolio umbauen, irgendwelche Einzelaktien kaufen, weil die gerade der heiße Sch*** sein sollen, viele kleine Positionen usw…

    Bei 1 EUR Ordergebühr fallen die Kosten kaum auf, jedenfalls auf den einzelnen Trade gesehen. 4,95 EUR ist eine Erhöhung um den Faktor 5. Kauft man für 10.000 EUR, fällt das trotzdem kaum ins Gewicht. Kauft man für 100 EUR, haut es rein.

    Ich glaube, eine derartige Erhöhung der Ordergebühr wird einiges von der „Gamification“ wegnehmen, mit der TR viele Kunden gewonnen hat. Einfach mal bisschen hiervon kaufen und bisschen davon kaufen, 5 Stück von Aktie X, die YouTuber Y oder irgendwer auf Reddit empfiehlt, noch ein paar Satelliten für die „Core-Satellite-Strategie“… bei knapp 5 EUR pro Trade werden sich manche überlegen, ob sie das weiter so machen wollen.

  • Ich glaube, bei Trade Republic sind ganz viele „Trader“ unterwegs, Leute die alle paar Wochen ihr Portfolio umbauen, irgendwelche Einzelaktien kaufen, weil die gerade der heiße Sch*** sein sollen, viele kleine Positionen usw…

    Bei 1 EUR Ordergebühr fallen die Kosten kaum auf, jedenfalls auf den einzelnen Trade gesehen.

    Ich habe schon diverse Depotvorstellungen solcher Trading-Depots gesehen. 1€ pro Transaktion mag sich nicht nach viel anhören. Aber es läppert sich. Wenn man dann Depots mit 10-20K Volumen sieht, bei denen knapp 1.000€ nur Transaktionskosten sind, denk ich mir immer meinen Teil.:huh:
    Vor allem, wenn man dann sieht, dass man mit einem einfachen FTSE All World die gleiche Rendite erreicht hätte. :rolleyes:

  • Vor allem, wenn man dann sieht, dass man mit einem einfachen FTSE All World die gleiche Rendite erreicht hätte. :rolleyes:

    Ein solches Depot ist aber halt langweilig. So mancher wünscht, seinen Gestaltungsdrang auszuleben. Das kann er mit einem Buy-and-hold-Depot aber nicht. Satelliten müssen kreisen wie der Mond. Der ändert sich ja auch dauernd.

  • Vor allem, wenn man dann sieht, dass man mit einem einfachen FTSE All World die gleiche Rendite erreicht hätte. :rolleyes:

    Oder auch eine höhere... 8)

    Ich habe es ja schon öfter erzählt, wir haben ja auch ein paar Einzelaktien aus der Gestaltungsdrang-Phase. Der ETF ist ganz erheblich im Plus, die Aktien (insgesamt, im Durchschnitt) ganz erheblich im Minus. Die Einzelaktien ziehen ganz klar die Rendite runter.

    Ein solches Depot ist aber halt langweilig. So mancher wünscht, seinen Gestaltungsdrang auszuleben. Das kann er mit einem Buy-and-hold-Depot aber nicht. Satelliten müssen kreisen wie der Mond. Der ändert sich ja auch dauernd.

    ^^

    Ich glaube auch, eine solche "Strategie" führt dazu, dass viele gar nicht überblicken, wie hoch ihre Einzelaktien-Rendite überhaupt ist. Häufiges Kaufen / Verkaufen macht es unübersichtlich, wenn dann noch Dividenden dazu kommen, wird es erst recht schwierig zu überblicken und nachzuverfolgen. Gerade wenn "Gewinneraktien" behalten und solche mit Verlust verkauft werden, kann das dazu führen, dass der Blick ins Depot ein geschöntes Bild zeigt.

  • Diese Art Leute will ausdrücklich spielen: Die Gamifikation der Geldanlage. Ich lese hier im Forum auch immer wieder vom "Spieldepot". Ich wollte das nie, aber jeder darf mit seinem Geld ja machen, was er will.

  • Hallo zusammen,

    gerade bei der Geldanlage zeigt sich immer wieder: Wer "spielen" will, geht meist auch größere Risiken ein – oft ohne sich der möglichen Folgen wirklich bewusst zu sein. Ein sogenanntes „Spieldepot“ mag auf den ersten Blick harmlos wirken, ist aber im Kern nichts anderes als eine Form von spekulativem Investieren.

    Das Problem dabei ist weniger, dass jemand bewusst Risiko eingeht – das ist legitim, solange man sich der Konsequenzen im Klaren ist. Schwieriger wird es, wenn die langfristige Altersvorsorge mit dem gleichen Ansatz betrieben wird wie ein Strategiespiel. Wer etwa aus dem Bauch heraus Aktien kauft oder ständig zwischen Einzelwerten hin- und herspringt, verpasst nicht nur mögliche Renditen durch unnötige Transaktionskosten, sondern läuft auch Gefahr, Timing-Fehler zu machen – und das geht über längere Zeiträume fast immer zu Lasten der Rendite.

    Langfristiger Vermögensaufbau funktioniert selten über Spekulation. Selbst bei Welt ETFs, die grundsätzlich ein gutes Instrument für die breite Streuung sind, hängt viel vom Anlagehorizont und der Disziplin des Anlegers ab. Wer regelmäßig investiert, breit streut und einfach mal Phasen mit schwankenden Kursen aushält, fährt in der Regel besser – auch wenn das weniger aufregend ist als ein Depot voller Einzelaktien mit Kurssprüngen.

    Anders gesagt: Geldanlage ist kein Spiel. Wer seine Ziele erreichen will, sollte sie nicht behandeln wie ein Experiment.

    LG