Ich finde keine guten Mietinteressenten, welche bereit sind, den Mietvertrag zu unterschreiben und bekomme keine Rückmeldung über die Gründe

  • Mmhhh, ich will jetzt gar nicht behaupten, dass der TO hier sympathisch auftritt oder dergleichen … aber einen Punkt hat er schon.

    Kurz gesagt, der Vermieter gilt vielen als der böse Kapitalist, dessen raubtierhafte Ansinnen durch gesetzliche Vorgaben gezähmt werden müssen. Der Mieter ist der arme Mensch, der beschützt werden muss … bis dahin, dass es für einen Vermieter sehr, sehr schwierig wird, sein eigenes Eigentum für sich oder seine Familie zu nutzen, wenn er es möchte, der Mieter aber nicht ausziehen will. Umgekehrt wird viel zu selten gewürdigt, dass Mieter nichts zum Mieten fänden, wenn Vermieter nicht das unternehmerische Risiko eingehen würden, das im Vermieten liegt, und statt dessen alle 08/15-ETF-Sicherheitssparer würden.


    Kurzum, für mich käme es nur unter sehr speziellen Bedingungen in Frage, Vermieter zu werden …

  • Ich beginne zu ahnen, weshalb Du keine Mieter findest…

    Vielleicht solltest Du besser verkaufen - aber Vorsicht, auch Käufer stellen unverschämte Forderungen und zollen Dir im Zweifel keine Demut für Dein Angebot.

    Auch für Wohnungssuchende sind viele Besichtigungstermine übrigens bloß Zeitverschwendung, weil die Verkäufer oder Vermieter verständlicherweise im Vorfeld wenig mit den Nachteilen ihrer Objekte werben.

    Es ist wie beim Online-Dating. Wer zu viele Bedingungen für ein erstes Treffen stellt, bleibt am Ende allein.

  • Fahrradrueckstrahler


    Bei Deiner Grundhaltung: Entweder einen Makler vor- bzw. zwischenschalten oder die Wohnung(en) verkaufen. So einfach dürfte das sein.

    Nur am Rande aber in dem Kontext:

    leg dein Geld vernünftig an.

    Was im Rahmen einer individuellen Asset-Allocation eine "vernünftige" Geldanlage samt Gewichtung derselben - aus objektiver und subjektiver Sicht - darstellt, liegt in der Regel ebenfalls in den Augen des jeweiligen Individuums.

    Kurz gesagt, der Vermieter gilt vielen als der böse Kapitalist, dessen raubtierhafte Ansinnen durch gesetzliche Vorgaben gezähmt werden müssen. Der Mieter ist der arme Mensch, der beschützt werden muss … bis dahin, dass es für einen Vermieter sehr, sehr schwierig wird, sein eigenes Eigentum für sich oder seine Familie zu nutzen, wenn er es möchte, der Mieter aber nicht ausziehen will. Umgekehrt wird viel zu selten gewürdigt, dass Mieter nichts zum Mieten fänden, wenn Vermieter nicht das unternehmerische Risiko eingehen würden, das im Vermieten liegt, und statt dessen alle 08/15-ETF-Sicherheitssparer würden.

    Ganz generell ein :thumbup:

    Mit besondere Betonung auf dem letzten Satz. Selbst in der Wolle gefärbte überzeugte Mieter und "ETF-Sparbüchsen" sollten bedenken, daß die meisten Wohnungen hierzulande (um die 60% meines Wissens) von privaten (Klein)Vermietern gestellt werden. Selbst "ETF-Sparbüchsen" müssen ja irgendwo und irgendwie wohnen ... Ob man da mit großen Immobiliengesellschaften (oder gar dem Staat ...) als Vermieter immer besser fährt, wage ich - ganz persönlich - (stark) zu bezweifeln.

  • Außerdem sehe ich es so: wenn man mal den Dreh raus hat, ist es leicht.

    Du bist aber offensichtlich in Sachen "Dreh" noch am Üben ...

    By the way: Nach meinen Erfahrungen ist bei Direktanlagen (sei es nun Aktien, Anleihen, Immobilien oder Tangible Assets) kaum etwas ganz "leicht".


    Frage eines Reporters an Franz Beckenbauer:

    "Sie waren Weltmeister als Spieler, Weltmeister als Trainer und haben als Funktionär eine Weltmeisterschaft als Veranstaltung ins eigene Land geholt. Welche der drei Funktionen empfanden Sie als die schwierigste ?" Kaiser Franz: "Wenn man es kann, ist nichts schwierig"

  • Auf die Rechnung sind bestimmt viele Leute hier gespannt. Aber das willst du bestimmt nicht teilen, stimmt's? Inkognito und so . . . ;)

    Die Existenz dieses Threads legt nahe, dass Du an dem Punkt noch nicht ganz bist, oder?

    Die Rechnung würde mich mal interessieren.

    Spätestens dieser Post ist (für mich) der noch ausstehende Troll-Beweis.

    Ich liebe solche Beiträge, weil sie mir einfach zeigen, wen ich ohne FOMO blocken kann.

  • Verkaufen bringt oft kaum gute Erlöse und die Wertsteigerung beim ETF ist nicht mal ansatzweise mit den Mieteinnahmen zu vergleichen, so sie denn mal eingehen. Alles schon durchgerechnet.

    Du willst mit einer Immobilie 7 % Rendite im Jahr machen?

    Ambitioniert. Alle Rechnungen, die man so liest, ergeben deutlich weniger und die selbst investierte Zeit ist noch nicht einbezogen.

    Vielleicht ein weiteres Bausteinchen des Problems? Maximales Renditeinteresse, was ein Mieter natürlich merkt und seinen Interessen diametral gegenüber steht.

  • Fahrradrueckstrahler , ich bin unendlich dankbar, dass ich in meiner Zeit als Mieter nicht einmal einen Vermieter hatte, der auch nur annähernd so gestrickt war wie du. Ich sehe erwartungsvoll deinem Blocken entgegen…

    Wie waren denn deine Vermieter? Ach so, die waren ja sogar noch härter als ich, doch das kannst du hier nicht zugeben, weil du sonst den Streit verlierst.

  • Na, dafür sorgst du doch auch selbst. Und vermutlich ein paar andere Vermieter auch.

    Warum sollte ein Mieter umziehen, wenn er eine relativ günstige Miete zahlt und in der neuen Wohnung dann an der Obergrenze des Mietspiegels zahlen müsste? Wo ist da der Vorteil für den Mieter?

    Ich bin nicht der soziale Wohnungsbau, sondern mein Ziel ist es Gewinn zu erwirtschaften. Es ist schwierig genug mit der Mietpreisbremse auf ortsüblichem Niveau zu bleiben und das klappt rechtssicher auch nur, wenn es einen amtlichen Mietspiegel gibt, mit dessen Hilfe man auflisten kann nach welchen Kriterien sich die ortsübliche Kaltmiete berechnet. Wer sich in den trüben Teich einer Mieterhöhung mit drei Vergleichswohnungen wagt, kann gleich aufgeben, falls der Mieter nicht mitspielt.

    Wenn ich mir die Inflation der letzten Jahre so ansehe und das mit den Handwerkerrechnungen abgleiche, dürfte klar sein, dass Mieter mit einen alten Mietvertrag höchstwahrscheinlich zu zu günstig wohnen.

    Depotfee: Zauberwort Staffel. Damit habe ich kein Thema, was Mieterhöhung anbelangt, da die bei mir mind. Inflation abdeckt.

    Ja, danke. Es geht wohl nicht anders. Kommt beim nächsten Vertrag, wenn denn mal einer ausziehen sollte.

    Ich bin ein entgegenkommender Vermieter. Dringende Probleme und Anfragen werden sofort beantwortet, der Rest binnen Tagesfrist. Ich erfülle auch gerne Sonderlocken wie Balkonkraftwerk, neue Einbaugeräte bei Selbsteinbau usw. Aber wenn für alle die Kosten dank Inflation anziehen, dann wüsste ich nicht, warum das Wohnen ausgeklammert werden soll.

    Insofern ja, Staffelmiete nach Inflation erscheint mir zielführend. Wenn die Inflation jahrelang auf der Stelle tritt, habe ich nichts gegen eine gleichbleibende Miete. Wenn die stark anzieht, steigen auch meine Kosten für die Wohnung, von der Erhöhung der Rücklage bis zum Handwerker und Steuerberater.

  • Ich bin nicht der soziale Wohnungsbau, sondern mein Ziel ist es Gewinn zu erwirtschaften.

    Du sagst doch selbst, dass das nicht mehr gut klappt, weil die Mieter aus deiner Sicht zu lange in der Wohnung bleiben.

    Soweit ich das sehe, hast du zusammen mit anderen Vermietern dieses Problem doch selbst geschaffen, indem ihr die Mieten bei Neumietern deutlich anhebt und Umzüge unattraktiv macht.

    Dann bleiben die Mieter natürlich so lange wie möglich.