Von Einem der auszog um mit Online Brokern glücklich zu werden.

  • Hallo zusammen,

    ich habe mich heute (endlich) dazu durchringen können, alle Depots bei meinen diversen Online-Broker zu konsolidieren und die Depotführung bei meiner Hausbank fortzuführen.

    Nachdem ich nun jahrelang mit Trade Republic, Scalable Capital, Finanzen Zero und Konsorten herumgealbert hatte ziehe ich nun endlich den Schlußstrich unter diesen interessanten Exkurs in die Welt der (meist kostenfreien) Online-Broker.

    Kurz zum Kontext:

    Anfänglich hatte ich mein Depot bei meiner Hausbank (Consors) und bin wegen den doch zuweilen recht unangenehm hohen Kosten dann zu den günstigen Online-Broker gewechselt. Dort musste ich jedoch rasch feststellen, dass diese längst nicht alle Titel im Angebot hatten, die ich mir gewünscht hätte.

    Also schaute ich mich nach weiteren dieser günstigen Anbieter um und so entstand im Lauf der nächsten Jahre ein ganzer Zoo von Brokern, die irgendwie den Markt wie ein Flickenteppich abdecken sollten. Doch dieses Konglomerat ist mir mittlerweile viel zu unübersichtlich geworden und daher ziehe ich nun die Reißleine.

    Ich habe meine Anlagestrategie dahingehend optimiert, dass ich nun einfach warte bis ich einen größeren Betrag investieren kann und die Kosten sich daher auf mehr Anteile verteilen. Also investiere ich nicht mehr jeden Monat sondern nur noch 2-4 mal im Jahr, dafür jedoch gleich deutlich größere Beträge. So konnte ich in den letzten Jahren immerhin recht kostengünstig Erfahrungen mit diesen Brokern sammeln.

    Andi

  • Was du meinst sind Neo-Broker.

    Auch die Consors ist ein Online-Broker (eine Direktbank)

    Was möchtest du uns damit mitteilen?

    Um welche speziellen Titel handelt es sich, die zB. bei TR nicht handelbar sind? Die haben mit das grösste Angebot am Markt.

  • Ich habe meine Anlagestrategie dahingehend optimiert, dass ich nun einfach warte bis ich einen größeren Betrag investieren kann und die Kosten sich daher auf mehr Anteile verteilen.

    Warum denn? Die meisten Direktbanken bieten kostengünstige oder gar kostenfreie Sparpläne an. Du musst also nicht zu einem neobroker. Und wenn du selbst Direktbanken nicht traust, kannst du ja zu einer Bank mit Filialen. Einige davon sind mittlerweile fast genauso günstig.

    ING, DKB, flatex, comdirect, Merkur Privatbank, Targo Bank, Santander,... Kein Mensch muss zu einem neobroker.:/

  • ...

    Kurz zum Kontext:

    Anfänglich hatte ich mein Depot bei meiner Hausbank (Consors) und bin wegen den doch zuweilen recht unangenehm hohen Kosten dann zu den günstigen Online-Broker gewechselt. Dort musste ich jedoch rasch feststellen, dass diese längst nicht alle Titel im Angebot hatten, die ich mir gewünscht hätte.

    Es wäre eventuell nicht ganz dumm, wenn man sich vorher überlegt, ob das Angebot für einen passt.

  • Ich habe meine Anlagestrategie dahingehend optimiert, dass ich nun einfach warte bis ich einen größeren Betrag investieren kann und die Kosten sich daher auf mehr Anteile verteilen. Also investiere ich nicht mehr jeden Monat sondern nur noch 2-4 mal im Jahr, dafür jedoch gleich deutlich größere Beträge. So konnte ich in den letzten Jahren immerhin recht kostengünstig Erfahrungen mit diesen Brokern sammeln.

    Andi

    Spricht ja nichts gegen die Konsolidierung auf einen Anbieter. Es gibt da schon gravierende Unterschiede bzgl. Erreichbarkeit, Service und Systemstabilität.

    Aber was ist denn für Dich ein "größerer Betrag"? Bin mir nicht sicher ob das so sinnvoll ist. Du sparst evtl. 0,25% Gebühren auf einen Betrag > 25.000 EUR. Unterstelle ich dabei, dass sich die WP-Kurse durchschnittlich nach oben entwickeln, lässt Du da mehr als die 0,25 an Opportunitätskosten liegen.

    Viel wichtiger als die paar Euro Gebühren ist doch Deine Anlagestrategie. Daran solltest Du arbeiten (siehe das Thema mit währungsgesicherten ETFs).

    Dein Fokus passt da m.E. nicht ganz.

    Edit: Ach ja, bei der Consorsbank sind wohl die Gebühren auf ETF-Sparpläne entfallen. Du kannst dann einen/mehrer ETF-Sparpläne anlegen und soweit ich das sehe, dann beliebig kostenfrei Einmalanlagen tätigen.

  • Es ist eben insgesamt das Problem, dass alle Empfehlungen, auch von Finanztip, die Kosten und Gebühren an erste Stelle der Beurteilung stellen. Für mich ist der Service ausschlaggebend und nicht ein paar Euro bei Kauf oder Verkauf und da habe ich bei den Neos schlechte Erfahrungen sammeln müssen, also habe ich alles wieder bei der Direktbank und bin zufrieden damit. Jeder muss seine Prioritäten setzen und damit zufrieden sein, danach kann man sich dann den Broker aussuchen.

  • Ich habe "nur" TradeRepublic ausprobiert und bin damals von onvista (ist glaub mittlerweile tot) mit dem Depot dorthin gezogen. Ich bevorzuge aber derzeit auch meine "Haus-Direkt-Bank" ING und bin dort mit dem Sparplan zufrieden. Kinderdepots bei comdirect, auch OK, wennauch ETF Angebot gefühlt etwas weniger als ING (zumindest die gebührenfreien ETFs).

    Ein Mehrwert von den Neobrokern ist die Handelbarkeit von Kryptowährungen, sonst sehe ich da wenig Mehrwert. Wenn es allerdings dann mal ans Endsparen des Dopts geht, muss die Lage nochmals gecheckt werden .... aber da habe ich persönlich noch knapp 30 Jahre Zeit.

  • Jeder muss seine Prioritäten setzen und damit zufrieden sein, danach kann man sich dann den Broker aussuchen.

    Dabei darf ich dann hofen (oder eher beten), dass die historische Servicequaität, über die andere berichtet haben, auch auf die eigenen Probleme mit diesem Broker und über meine gesamten Nutzungszeit des Brokers erhalten bleibt.

    Oft auch nur über eine Handelsplattform mit mittelmäßigen Kursstellungen.

    Sprichst Du von der Deutschen Regulierung und Handel in D während XETRA Öffnungszeiten (und damit auch von Aktien/ETFs, die bei XETRA handelbar sind)?

    Dass die deutschen Neobroker überwiegend (oder ggf. alle, hat mich nie interessiert) nur in D handeln, ist vor der Registrierung dort bekannt.

    Ob ich mir deshalb gleich einen ganzen Zoo an Neobroker-Accounts zulegen muss?

    Aber gut, ich habe bei SC noch nie das Bedürfnis verspürt, auf XETRA handeln zu wollen, im Ausland sowieso nicht. Ich bin der 0815 Langweiler, zu dem die Neobroker in der Ansparphase passen. Ich könnte dort auch nach 4 Jahren noch keine Aussage zum Service treffen. Da geht es mir wie bei der Renault Bank mit meinem Tagesgeld, wo ich seit 12 Jahren noch nie den Service benötigt habe und damit immer noch hoffe, dass dieser mir ohne Nachweis eines passenden Autos auf Deutsch (und nicht auf Französisch) anworten würde.

    Es ist eben insgesamt das Problem, dass alle Empfehlungen, auch von Finanztip, die Kosten und Gebühren an erste Stelle der Beurteilung stellen

    Wenn Du mal eine wissenschaftlich basierte Bewertungsmethode des aktuellen Services eines Brokers/einer Bank veröffentlichst, dann dürfte sich das ändern. So lange der Servcie nicht zu 100% von KI übernommen wird, wird das aber niemals objektiv zu bewerten sein.

    Auch in der besten Serviceabteilung passieren Fehler, und in der Regel beschweren sich im Netz die Leute einzig über diese Fehler. Wer diese dann blind, u.A. ohne Betrachtung der Kundenanzahl (die Anzahl der Anfragen dürfte niemand veröffentlchen) bewertet, ist für mich recht weit von Objektivität entfernt.

  • Die meisten Neos können nur Aktien und ETFs, ggf. wenige Anleihen. Oft auch nur über eine Handelsplattform mit mittelmäßigen Kursstellungen.

    Die Ausnahme ist Smartbroker+ mit (fast) allen Wertpapieren und Börsen.

    Ja, Smartbroker hat sich seit dem Wechsel der Partnerbank 2023 echt gemacht. Finanztip hatte neulich eine Statistik gepostet. Demnach hat Smartbroker (178.000) zwar viel weniger Kunden als Trade Republic (4 Mio.) und Scalable Capital (1 Mio.), aber auch zweieinhalb (Scalable) bis sechs mal (Trade Republic) so viel verwaltetes Vermögen pro Kunde.

  • Die meisten Neos können nur Aktien und ETFs, ggf. wenige Anleihen. Oft auch nur über eine Handelsplattform mit mittelmäßigen Kursstellungen.

    Alle Neos und die meisten Direktbanken können auch den § 43 Abs. 1 GwG nur umsetzen, indem sie prophylaktisch jedes Konto im Verdachtsfall sofort einfrieren und dem Kunden die Beweislast aufbürden. Der kann sich dann in Chats und Hotlines bemühen an sein Geld zu kommen. Manchmal kündigen sie auch ohne Vorwarnung komplett und ohne Möglichkeit Widerspruch einzulegen. Das wäre mir echt zu blöd. Vernünftige Banken rufen vorher an und regeln das in einem zweiminütigen Gespräch.

  • Sprichst Du von der Deutschen Regulierung und Handel in D während XETRA Öffnungszeiten

    Solange man nur hochliquide Produkte (Aktien und ETFs) während der XETRA-Zeiten handelt, ist ein fester Kontrahent wie z.B. bei TR nicht das Problem. Wer auch Nebenwerte, Anleihen o.Ä. handeln will, braucht den Handel an verschiedenen Börsen. Da das bei den Neos nur bei SB+ geht, fallen die anderen für mich aus.

  • Alle Neos und die meisten Direktbanken können auch den § 43 Abs. 1 GwG nur umsetzen, indem sie prophylaktisch jedes Konto im Verdachtsfall sofort einfrieren und dem Kunden die Beweislast aufbürden.

    Das verstehe ich nicht.

    Hier werden doch nur Meldungen an die Zentralstelle verlangt. Wo steht da etwas von Kontensperrungen? Wo ist der Unterschied zu anderen Onlinebrokern?

  • Das verstehe ich nicht.

    Hier werden doch nur Meldungen an die Zentralstelle verlangt. Wo steht da etwas von Kontensperrungen? Wo ist der Unterschied zu anderen Onlinebrokern?

    Bei größeren Einzahlungen muss der Kontoinhaber die Herkunft nachweisen. Das läuft bei namhaften Adressen relativ geräuschlos ab. Man bekommt einen Anruf und wird gefragt woher das Geld kommt. Manchmal muss man Nachweise einreichen. Bei neobrokern oder neobanken kommt es häufig vor, dass zunächst mal das Depot oder Konto eingefroren wird und der Kunde sich bemühen muss. Das geht auch gar nichts anders, weil die nicht jedem nachtelefonieren können. Ich habe das bei Bekannten schon erlebt. Man findet im Netz auch einige Berichte bzgl. Kontokündigungen. Auch von der ING. Die haben alle ziemlich Respekt vor der FIU und machen lieber einmal ein Konto zuviel zu, als, dass später rauskommt, dass jemand am Waschen war.

    Wenn man nie größere Betrage überweist, ist das kein Problem. Wer aber meint er könne einfach mal so 30.000 Euro von einem Autoverkauf überweisen, wird sich vielleicht wundern. Bei gleichem Kontoinhaber geht es je nach Bank und Betrag manchmal auch durch. Oft aber auch nicht. Wenn man dann noch selbständig ist und auch mal eine Zahlung von einer Firma oder Familienmitglied bekommt, läuten bei denen alle Alarmglocken. In dem Fall ist es besser man hat einen Ansprechpartner.

  • Bei SB+ kann man ausschließlich von eigenen Konten ein- und auszahlen. Vermutlich haben die damit das Problem gelöst. Ich meine aber, bei TR ist das analog.

    Ich schicke öfters 5-stellige Beträge hin- und her, ohne Probleme.

    Auch von der ING.

    Das ist kein Neo. Also handelt es sich nicht um ein Neo-spezifisches Problem.

    Vielleicht ist es gerade eher ein Problem bei Vollbanken mit Girokonten?

  • Bei SB+ kann man ausschließlich von eigenen Konten ein- und auszahlen. Vermutlich haben die damit das Problem gelöst. Ich meine aber, bei TR ist das analog.

    Ich schicke öfters 5-stellige Beträge hin- und her, ohne Probleme.

    Das ist kein Neo. Also handelt es sich nicht um ein Neo-spezifisches Problem.

    Vielleicht ist es gerade eher ein Problem bei Vollbanken mit Girokonten?

    Ich kann dir nicht sagen welche Kriterien die einzelnen Banken und Broker anwenden. Ich kenne halt Leute, denen wurde das Depot eingefroren, obwohl die Einzahlung vom Referenzkonto kam. Es gibt auch einige Berichte im Internet über das Thema. Ich habe aber auch schon sehr hohe Beträge von einem Drittkonto erhalten und wurde nicht mal angerufen. Ging also durch. Ich denke, dass da jede Bank im Hintergrund einen Filter laufen hat.

    Ich würde mich nur unwohl fühlen, wenn das Depot oder das Konto ohne Vorwarnung einfach eingefroren wird und man sich dann mit irgendwelchen Typen in der Hotline rumärgern muss. Zumal mittlerweile auch sehr namhafte Adressen mit Filialen so gut wie nix mehr kosten. Sowohl beim Girokonto als auch beim Depot.

    Wenn du bei SB+ gut durchkommst und die Leute ihre Sache verstehen ist das vermutlich auch kein Problem. Ich denke auch, dass die ING oder die comdirect (insbesondere comdirect first) in dem Bereich weniger problematisch sind, weil die relativ schnell reagieren. Aber bei neobrokern möchte ich das nicht erleben.