"Dieses Mal ist alles anders" ist der teuerste Satz an der Börse (lt. Kostolany)
Gemeint ist damit natürlich vor allem die Übertreibung bei Zukunftsfantasien.
Z.B. beim neuen Markt, wo jede IT-Klitsche Milliarden wert war.
Oder jetzt, wo Aktienhülsen an der Börse sehr gefragt sind (SPECs) oder sinnlose Kryptos und NFTs, wovon nur eine handvoll überleben dürfte.
Auch ein Vergleich zu 1930 hinkt aus meiner Sicht. Gerade die ganz heiß gelaufenen Werte wie Apple, Alphabet, Amazon und Meta sind nicht völlig überbewertet. Sehr teuer mag sein, aber nicht utopisch.
Der Ukraine Krieg ist aktuell auch ein ganz schlimmes Verbrechen. Und Putin, den ich schon immer für Skrupellos gehalten habe, geht damit weiter als ich je befürchtet hätte.
Aber, und das folgende bitte nur aus Börsensicht verstehen: Für die Weltwirtschaft ist der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland nicht gigantisch. Also kein Grund Aktien zu verkaufen.
Was ist, wenn Putin völlig durchdreht und den roten Knopf drückt? Dann ist es egal ob man Aktien oder Gold hat. Danach wäre maximal Dosen-Nahrung und Pfeil und Bogen noch etwas wert.
Was die Börse betrifft, da halte ich tatsächlich die Zinswende für gefährlicher.
Steigende Zinsen führen fast immer zu fallenden Kursen.
Aber mit seriösen Aktien sind die Verluste auch überschaubar.
Meine Prognose, der nächste echte Börsencrash wird vor allem die Krypto-Szene einbrechen lassen.
Verglichen mit dem Neuen Markt könnte es sein, dass hier gerade ein jahrelanger Abwärtstrend beginnt.
Aber langfristig geht es an der Börse immer hoch.
Als erfolgreicher Börsianer muss man Verluste auch verkraften.
Und noch Mal zur Klarstellung. Ich finde persönlich einen Krieg schlimmer als eine Zinswende.
Für die Börse halte ich aber tatsächlich eine Zinswende für gefährlicher.