Hilfe der Crash kommt... (bald?)

  • Wie war es eigentlich nochmal mit dem Fonds LTCM? Da waren doch sogar Nobelpreisträger im Management. Trotzdem wurde der Fonds 1998 sauber gegen die Wand gefahren. :/

    Lag es nun an der falschen Wissenschaft oder doch nur an der Gier!?

    Wer konnte denn auch ahnen, dass die Realität komplexer ist als das Modell?

  • monstermania


    Zum Verständnis: Eine wenigstens - wie auch immer geartete - abgeschlossene Berufsausbildung ist aus meiner Sicht eine zwar längst nicht hinreichende aber dennoch zwingende Voraussetzung für jeden politischen Protagonisten (erst recht für solche an prominenter Stelle in politischen Parteien und/oder solche, die sich in den Medien ständig zu Wort melden). Nach meinen Dafürhalten gehören zum für Politiker unabdingbaren Realitätsbezug und Realitätsverständnis auch einige Jahre (beispielsweise aus meiner Sicht mindestens fünf Jahre) der erfolgreichen Teilnahme am Arbeits- und Berufsleben; sei es nun als Angestellter und/oder Selbständiger bzw. Unternehmer. Man kommt da nämlich nicht nur mit der Arbeitswelt und der Wirtschaft in Kontakt sondern auch mit "Brutto versus Netto", der GRV, der GKV, dem Finanzamt, der Bürokratie, der Regulatorik usw. usw.


    Politische Karrieren, die sich nur im Saal aufbauten und abspielten - Kreißsaal, Hörsaal (nicht selten ohne jeden Abschluß), Plenarsaal - sind mir aus eigener Anschauung (leider) ausreichend bekannt.


    Es ist banal und natürlich eine Binse, daß auch studierte Fachleute, Experten und sogar Nobelpreisträger daneben liegen können. Keine Frage. Nichtsdestotrotz würde ich mein Vermögen, meine Altersvorsorge, meine Finanzen, meine Gesundheit bei einer eventuell nötigen OP usw. usw. dennoch nicht einem "Passanten ohne jede Berufsausbildung" überlassen. Würdest Du das machen ?


    Erst recht geht meines Erachtens der Umkehrschluß ins Leere: Nur, weil jemand keinerlei Beruf gelernt hat und auch noch nie außerhalb der Politik irgendwo halbwegs erfolgreich tätig war, wird aus ihm dann ein kompetenter Politiker. Der Gedanke und Ansatz erscheint mir eher abwegig.


    Fachkräftemangel ist ja hierzulande derzeit in aller Munde - warum sollte das ausgerechnet bei der Politik anders ein ... Einerseits.


    Andererseits: Jedes demokratische Land hat letztlich die Politik, dies es verdient ...

  • Ich wundere mich ein wenig über das Wissenschaftsverständnis, das sich hier an der einen oder anderen Stelle offenbart. Wissenschaft lebt ja gerade davon, dass sie daneben liegt. Hypothesen aufstellen, feststellen, dass man daneben liegt, eine zutreffendere Hypothese formulieren und immer weiter annähern. Wissenschaft produziert (mit wenigen Ausnahmen) keine allgemeingültigen Wahrheiten. Und auch jeder Nicht-Akademiker geht doch mit einer eigenen Sicht auf die Welt (im Sinne einer Theorie) und mit eigenen impliziten Modellen auf Probleme zu. Unter Umständen nur etwas weniger aufwendig begründet.

  • Wissenschaft lebt ja gerade davon, dass sie daneben liegt. Hypothesen aufstellen, feststellen, dass man daneben liegt, eine zutreffendere Hypothese formulieren und immer weiter annähern.

    Das stimmt. Um so schlimmer, wenn die Herren Nobelpreisträger dann im blinden Vertrauen auf ihre Modelle das ganz große Rad drehen und gerettet werden müssen, um den mutmaßlichen Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern. Parallelen zur Finanzkrise und zu aktuellen Bankproblemen sind bestimmt rein zufällig.

  • Ich wundere mich ein wenig über das Wissenschaftsverständnis, das sich hier an der einen oder anderen Stelle offenbart. Wissenschaft lebt ja gerade davon, dass sie daneben liegt. Hypothesen aufstellen, feststellen, dass man daneben liegt, eine zutreffendere Hypothese formulieren und immer weiter annähern. Wissenschaft produziert (mit wenigen Ausnahmen) keine allgemeingültigen Wahrheiten. Und auch jeder Nicht-Akademiker geht doch mit einer eigenen Sicht auf die Welt (im Sinne einer Theorie) und mit eigenen impliziten Modellen auf Probleme zu. Unter Umständen nur etwas weniger aufwendig begründet.

    Das kann ich nachvollziehen und dem würde ich - ganz überwiegend jedenfalls - zustimmen. Allerdings und auf die Politik bezogen:


    So wie "Kunst" wohl von "Können" kommt (würde allein schon das "Wollen" reichen, hieße es vermutlich "Wulst" oder "Wunst"...), beinhaltet das Wort "Wissenschaft" eben das "Wissen" - in der Regel das Wissen zu einem bestimmten Fachgebiet (man könnte diese Begrifflichkeiten zusammenführend auch als Fachwissen bezeichnen).


    Nicht ganz selten kamen bei mir erhebliche Zweifel auf, als sich Politiker zu Fachgebieten äußerten, bei denen ihnen offensichtlich das (oder manchmal auch jedes) fundierte (Fach)Wissen zu fehlen schien. Wie nicht selten übrigens auch Praxiserfahrungen in dem Bereich.


    Für meinen Teil habe ich - zugegebenermaßen - abseits meines Berufes (Consulting) nur ganz wenige Gebiete, zu denen ich über ein zumindest rudimentäres Grund- oder sogar etwas Fachwissen verfüge (z. B. einige Finanzthemen). In diesen (wenigen) Teilbereichen war und bin ich nicht selten erstaunt und überrascht, wie wenig manche Politiker darüber zu wissen scheinen. Was sie aber nicht davon abhält, sich dennoch dazu laut- und meinungsstark zu äußern.


    Was (fast) noch schlimmer ist: Manchmal beschleicht mich der Verdacht, daß es sich in vielen anderen Fachgebieten (zu denen ich gar nichts weiß) vielleicht ähnlich verhalten könnte (mit dem "Wissen" mancher Politiker) wie bei den Finanzthemen. Eine ziemlich unangenehme Vorstellung.


    Leider (vielleicht auch zum Glück) kann ich dies dann aber selbst - mangels Kompetenz - nicht zuverlässig und abschließend beurteilen.

  • Da brauchen wir aber nen großen Bundestag bzw viele viele viele Minister wenn die immer 3 Doktortitel zu jedem Thema haben müssen mit dem sie sich beschäftigen müssen... Gleichzeitig spricht man damit ja auch 99,9999% der Bevölkerung jedes Mitspracherecht bei 99,99999% der Themen ab.

  • Da ist etwas zusammengekracht:


    (Überschrift bei Zeitonline, Artikel hinter Bezahlschranke)

    Der Crash-Prophet und die Putschisten

    Jahrelang warnte der AfD-nahe Bestsellerautor Markus Krall vor dem Absturz. Das qualifizierte ihn: Die Reichsbürger um Prinz Reuß wollten ihn als Finanzminister anwerben.

  • Sonntagsgruß von McProfit aus Stuttgart

    14.5.2023

    Hallo zusammen,

    ich habe mal wieder mit Vergnügen mal wieder die vielen Kommentare der letzten Tage in diesem "Crash-Forum" gelesen.

    Ganz besonders gefallen haben mir wie schon oft monstermania und Sovereign.

    Vermutlich gehören die beiden Forumsfreund ebenfalls zu meiner Liga der "alten Hasen" oder der "Pragmatiker" wie es Monstermania nennt.

    Wenn man mal wie ich über 40 Jahre persönlich eigenes Geld in Aktien anlegt, hat man einfach eine andere Sicht der Dinge als der Neuling oder als ein Anleger der die Vergangenheit nur aus der Theorie kennt.

    Die langjährigen Anleger haben schon so viele sogenannte "Crahs" persönlich miterlebt, dass man längst gelassener geworden ist.

    Ich erinnere meinen Freundeskreis, der mich öfters mal um Rat fragt, immer daran, dass man als Aktionär zunächst mal Miteigentümer der jeweiligen Firma ist.

    Entscheidend für eine Beurteilung einer Anlage ist daher immer erst mal:

    "wie schätze ich die Zukunft meines Unternehmes ein?"

    Werden die Produkte auch in Zukunft weiterhin benöitgt und gekauft und wenn ja, eher mehr oder weniger?

    Wenn man diese Grundfrage positiv sieht, dann sind zunächst mal die Themen wie Zinsen, Bankenkrise, Klimawandel, Tagespolitik und alles was es es jeden Tag auf die Titelseite geschafft hat zweitrangig.

    Ich habe es schon x mal hier gesagt:

    Solange die Menschheit seich weiter vermehrt und dazu im Durchschnitt immer älter wird, brauchen wir nun mal in Zukunft eher mehr als weniger Windeln (von Procter&Gamble) Brillengläser (von Esilor), Colestrin- oder Insulin-Pillen (von Novo Nordisc) und selbst Produkte wie Herzschrittmacher (von Medtronic) oder künstliche Hüftgelenke (von Stryker) oder Altershygieneprodukte (von Coloplast) und selbst so banale Dinge wie Zahnpasta (von Colgate).

    Vermutlich werden aber auch Aktien von Energiefirmen (Ai Liquide) oder US-Rüstungskonzerne oder Wärmepumen (NIBE) oder Technologie (Alphabet) selbst unter einer anderen Regierung oder einem anderen US-Präsidenten weiter wachsen.

    Fragt Euch selbst:

    Wenn sich bei Euch beispielsweise demnächst im Altag Nachwuchs einstellen sollte, werdet Ihr erst mal die Börsenkurse anschauen ob Ihr dem Spröling Pampers kaufen sollt?

    Ich empfehle Euch statt zu viele Börsenprognosen zu lesen ab und zu mal einen Blick in den Geschäftsbericht EURER FIRMA zu werfen.

    Procter&Gamble schreibt im vorletzten Bericht z.B. dass das Umsatzwachstum an sogenannten Alters-Inkontinenzprodukten schon höher ist, als mit Babywindeln und dort sogar noch viel höhere Gewinnspannen erzielt werden.

    Mein Rat an die Neulinge:

    Wenn Ihr vor allem an solchen Firmen Miteigentümer werdet (also Aktien kauft) dann werdet Ihr selbst erleben, wie Ihr die täglichen Kursinfos z.B. auf ntv sehr entspannt seht, egal ob da ein Plus- oder ein MInus-Vorzeichen steht.

    Und natürlich darf der HInweis aus Stuttgart nicht fehlen:

    Vergesst mir die Dividende nicht!

    Die oben genannten Firmen gehören nicht ohne Grund zu solchen Unternehmen die seit Jahrzehnten nicht nur JEDES Jahr Dividende zahlen, sondern jedes Jahr sogar eine HÖHERE.

    Schön Sonntag wünscht McProfit.

  • Nur weil eine Unternehmung in einem stabilen Markt agiert, heißt das nicht, dass die Unternehmung dauerhaft stabil ist.


    Ein paar bekannte Markennamen sind heute nicht mehr aktiv.