Neuerungen in der gesetzlichen Krankenversicherung

Liebe Community,
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  • Der Staat zahlt bei einem Arbeitslosen PKV-Versicherten einen Zuschuss, der der Hälfte des Beitrags im Basistarif entspricht, maximal jedoch 471,32 Euro für die Krankenversicherung und 99,23 Euro für die Pflegeversicherung im Jahr 2025, für die GKV dafür nur rund 75€ monatlich. Mit welchem Grund dieser Unterschied?

    Weil dem PKV-Versicherten diese Kosten anfallen, während der GKV-Versicherte keine Kosten hat.

    Zudem ist der Basistarif auf GKV-Niveau, also gleiche Leistungen. Die PKV erhebt ihren Beitrag nur kostendeckend, während die GKV das nicht tut.



    PKV-Versicherte, die die verbesserte Infrastruktur ebenfalls nutzen, jedoch nicht

    Die Aussage ist schlicht falsch. Die PKV zahlt über die deutlich höheren Einnahmen schon seit Jahrzehnten für die GKV mit, nicht umgekehrt.



    die kostenlose Corona-Testung für alle wurde von den GKV bezahlt ohne Beteiligung der PKV, genutzt wurde sie allerdings von allen. Warum?

    Das ist falsch. Wenn ich mich recht erinnere, war die Aufteilung 90:10, was in etwa auch der Anzahl der Versicherten entsprechen dürfte.

    Meiner Ansicht nach hätte das allerdings komplett privat gezahlt gehört, zumindest ab dem Zeitpunkt, zu dem Impfungen zur Verfügung standen.



    Es geht hier um Dutzende von Milliarden, die Frage der Gerechtigkeit stellt sich also durchaus.

    Richtig, reden wir über Gerechtigkeit. Die PKV ist ein System, das sich selbst finanziert, während die GKV regelmäßig auch aus den Steuern der PKV-Versicherten unterstützt wird. Warum gibt es da nicht einen Sparkurs und ein Ende der kostenlosen Versicherungen?

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Weil dem PKV-Versicherten diese Kosten anfallen, während der GKV-Versicherte keine Kosten hat.

    Zudem ist der Basistarif auf GKV-Niveau, also gleiche Leistungen. Die PKV erhebt ihren Beitrag nur kostendeckend, während die GKV das nicht tut.

    Das ist schlicht falsch, der Staat übernimmt hier die Kosten der Gesundheitsversorgung, unabhängig davon, ob sie real anfallen oder nicht. Es wäre hier also gerecht, beide Absicherungssysteme und damit alle Versicherten gleich zu behandeln.


    Die Aussage ist schlicht falsch. Die PKV zahlt über die deutlich höheren Einnahmen schon seit Jahrzehnten für die GKV mit, nicht umgekehrt.

    Das wird gerne behauptet. Die deutlich höhere Erstattung bezieht sich jedoch hauptsächlich auf Arbeitsleistung und gerade nicht oder kaum auf die genutzte Infrastruktur, die sehr häufig nur mit 1 oder 1,3 abgerechnet wird.

  • Die Abschaffung, Anhebung oder deutliche Kürzung von Beitrags-, Verdienst-, oder Bemessungsgrenzen sind recht einfach, zumeist benötigt es hier nicht mal ein Gesetz, sondern nur eine ministerielle Festsetzung, Einführung der Sozialversicherungspflicht von z.B. Dividenden (mit großzügigen Freibeträgen für 95% der Menschen), Wiedereinführung einer Vermögenssteuer u.v.m. sind alles recht schnell und einfach umzusetzende Maßnahmen, ich denke, wir werden vieles davon bald sehen.

    Hast Du Dich schon beworben in Berlin?


    Kompetente Macher werden dort immer händeringend gesucht.


    Schaut man sich die locker dahingeschriebenen Vorschläge genauer an, zeigen sich ärgerliche Hindernisse im Detail. Wenn irgendeine Änderung ein nennenswertes Aufkommen bringen soll, spüren das die Leute. Die Vorstellung von "reich" der Regierung und der Bevölkerung weichen enorm auseinander. Für die Bevölkerung ist die Definition "Besserverdienender" ganz einfach: "Ich auf keinen Fall! Besser verdienend ist erst der, der mehr verdient als ich."


    Als die Vermögensteuer ausgesetzt wurde, betrug der Freibetrag 120 TDM (also etwa 60 T€). Heute wird von 1 M€ schwadroniert. Damit wären viele Einfamilienhäuser in Großstädten bereits vermögensteuerpflichtig. Ich darf an das jahrelange Gezerre um die Grundsteuer erinnern und daran, daß die Vermögensteuer deswegen ausgesetzt wurde, weil das Verfassungsgericht die erhebliche Bevorzugung von Immobilienvermögen gegenüber Geldvermögen moniert hat. Ich kann mir nicht vorstellen, daß unsere Exekutive eine gerichtsfeste Wertfeststellung des Immobilienvermögens dieser Republik gebacken bekommt. Also dürfte die Wiedereinführung der Vermögensteuer auf erheblich größere Probleme stoßen, als gemeinhin dargestellt wird.


    Die Verbeitragung von Kapitaleinkünften ist sicher möglich, würde allerdings die Verwaltungsvereinfachung durch die Abgeltungsteuer konterkarieren. Wie stellst Du Dir das im Detail vor? Wer führt die Beiträge ab? Muß man in Zukunft bei der Eröffnung eines Kontos dort gleich auch die Krankenkasse melden und diese Meldung auch auf dem neuesten Stand halten, wenn man die Krankenkasse wechselt? Oder gibt es dann eine KEZ (also eine Krankenkassenbeitrageinzugszentrale) als Parallelstruktur zum Finanzamt? Oder verlangt die Krankenkasse dann von jedem Mitglied den Steuerbescheid (wodurch dann wirklich alle eine Steuererklärung abgeben müssen)? Was passiert, wenn einer die Beiträge auf die Kapitaleinkünfte schuldig bleibt? Vielleicht doch zur Verwaltungsvereinfachung einen Abgeltungsbeitrag einführen, der anonym zentral gesammelt und dann proportional an die GKVs verteilt wird? Der Teufel steckt jedemfalls im Detail. So einfach, wie sich der durchschnittliche Populist das vorstellt, ist es nicht.


    Warten wir es doch einfach gelassen ab!

  • Das ist schlicht falsch, der Staat übernimmt hier die Kosten der Gesundheitsversorgung, unabhängig davon, ob sie real anfallen oder nicht.

    Der Staat übernimmt in beiden Fällen die Kosten der Krankenversicherung. Die sind bei der PKV nun einmal höher, da einkommensunabhängig.



    Das wird gerne behauptet. Die deutlich höhere Erstattung bezieht sich jedoch hauptsächlich auf Arbeitsleistung und gerade nicht oder kaum auf die genutzte Infrastruktur, die sehr häufig nur mit 1 oder 1,3 abgerechnet wird.

    Selbst in dem Fall kostet EINE Behandlung eines PKV-Patienten wesentlich mehr als die Pauschale, die die GKV für das komplette Quartal überweist.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Der Staat übernimmt in beiden Fällen die Kosten der Krankenversicherung. Die sind bei der PKV nun einmal höher, da einkommensunabhängig.



    Selbst in dem Fall kostet EINE Behandlung eines PKV-Patienten wesentlich mehr als die Pauschale, die die GKV für das komplette Quartal überweist.

    Es geht hier gerade um die Krankenhausreform, ist dir das noch bewusst? Hier gibt es keine Quartalspauschalen, die es übrigens auch bei den Niedergelassenen nicht in der von dir kolportierten Art gibt.

  • Es geht hier gerade um die Krankenhausreform, ist dir das noch bewusst? Hier gibt es keine Quartalspauschalen, die es übrigens auch bei den Niedergelassenen nicht in der von dir kolportierten Art gibt.

    Die Reform wurde durch die Mehreinnahmen, die die Krankenhäuser durch Privatpatienten haben, schon mehrfach bezahlt.

    Und doch, selbstverständlich gibt es Pauschalen. Dass einzelne Fachrichtungen ausgenommen sind macht das System nicht besser.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Es geht hier gerade um die Krankenhausreform, ist dir das noch bewusst?

    Im Zusammenhang mit der Krankenhausreform ging und geht es hier ja um die Heranziehung der GKV in Höhe von 25 Mrd. €, verteilt auf die nächsten 10 Jahre.


    Das ist natürlich nicht in Ordnung, hier macht sich der Staat, hier also der Bund einen schlanken Fuß auf Kosten der GKV-Beitragszahler.

    Genau wie ja auch schon seit Jahren - anderes. aber verwandtes Thema - die eklatante Unterfinanzierung der Krankheitskosten der über die GKV laufenden Sozialhilfeempfänger.


    Diese beiden Schieflagen gehören beseitigt, das sieht hier wohl niemand anders. Es ist aber kein Fall "GKV vs. PKV".


    Für die Beseitigung der beiden Schieflagen, dann zur Entlastung der GKV-Beitragszahler, haben letztlich die Steuerzahler aufzukommen, unabhängig davon, wie und wo sie krankenversichert sind.

    Damit wiederum wird mindestens einer von den zehn Schleppern, vielleicht sogar zwei, welche den GKV-Tanker wieder in etwas sichereres Fahrwasser lotsen sollen, von den PKV-Versicherten gestellt. Darf ich vermuten, dass man sich hier in diesem Thread auch darüber einig ist? Zumindest einig darin, dass das dann so ist.


    Ob das dann auch so in Ordnung ist, darin kann man natürlich wieder geteilter Meinung sein. ;)

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Es gab vor ca. 50 Jahren noch fast 2000 oder sogar 3000 Krankenkassen. Da waren die Vorstandsgehälter nicht das Problem.


    Das Problem sind eher die fast 200.000 Ärzte und Zahnärzte, die sich ihre Porsches kaufen müssen.

    Und die zig Tausend Pharmavertreter.

    Und auch die ganzen Krankenschwestern, die oftmals nicht genug ausgelastet sind und noch auf Tiktok rumtanzen.

  • Es gab vor ca. 50 Jahren noch fast 2000 oder sogar 3000 Krankenkassen. Da waren die Vorstandsgehälter nicht das Problem.


    Das Problem sind eher die fast 200.000 Ärzte und Zahnärzte, die sich ihre Porsches kaufen müssen.

    Und die zig Tausend Pharmavertreter.

    Und auch die ganzen Krankenschwestern, die oftmals nicht genug ausgelastet sind und noch auf Tiktok rumtanzen.

    Und dass keiner davon umsonst arbeitet. Was die sich trauen...

    Das Problem sind eher die 21,5% Familienversicherten, die keinen Beitrag zahlen, aber volle Leistungen erhalten.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Die Reform wurde durch die Mehreinnahmen, die die Krankenhäuser durch Privatpatienten haben, schon mehrfach bezahlt.

    Und doch, selbstverständlich gibt es Pauschalen. Dass einzelne Fachrichtungen ausgenommen sind macht das System nicht besser.

    Du verwechselst schlicht Zuständigkeiten. Grundsätzlich ist der Bau und Unterhalt Aufgabe der Allgemeinheit und wird von Steuergeldern bestritten. Diese liegen großteils in der Zuständigkeit der Länder auf der Basis der Bundesgesetzgebung.

    Davon abweichend wird nun ein erheblicher Teil der Lasten der Reform einseitig auf die gesetzlich Versicherten verlagert (meines Wissens hälftig). Da nun erstmals Versicherte an den Kosten der Infrastruktur beteiligt werden, muss dies natürlich für alle gelten oder für niemanden. Also entweder müssen auch die PKV angemessen an der Finanzierung beteiligt werden oder es bleibt bei der alleinigen Steuerfinanzierung, wie es eigentlich vorgesehen ist.

  • Alexis, ja, du hast es gut zusammengefasst. De Fehler ist natürlich, dass die Reform nicht ausschließlich über Steuergelder finanziert wird. Nimmt man aber die GKV mit herein, gibt es keinen guten Grund dafür, nicht auch die PKV gemäß ihrem Anteil zu belasten. Aber ich denke, am Ende entscheiden darüber eh die Gerichte.

  • Unterfinanziert.

    Ok, dann war Wirecard auch nur "unterfinanziert". ^^

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Ok, dann war Wirecard auch nur "unterfinanziert". ^^

    Ok. Jetzt sind wir schon dabei kriminelle Betrugsfälle mit der Finanzierung der gesetzlichen Krankenkasse zu vergleichen. Sehr "seriös". Spricht auf jeden Fall Bände.


    Ist das ehemalige Vorstandsmitglied von Wirecard Jan Marsalek, der seit Juni 2020 auf der Flucht vor den deutschen Strafverfolgungsbehörden und wird mit internationalem Haftbefehl wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs gesucht wird, eigentlich schon gefasst?

  • Was sollen die ständigen persönlichen Angriffe Bowdenzug ? Bei Wirecard fehlten "nur" 1,9 Milliarden EUR, das sind Peanuts gegenüber dem GKV Defizit.

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  • Was sollen die ständigen persönlichen Angriffe Bowdenzug ? Bei Wirecard fehlten "nur" 1,9 Milliarden EUR, das sind Peanuts gegenüber dem GKV Defizit.

    Gar nicht auf so einen Unfug reagieren….

    Bringt doch ohnehin nichts.

    Das liegt an der grundsätzlichen Denkweise und Verhaltensweise.

    In der heutigen Bundestagssitzung durfte man so einen Menschen auch wieder am Rednerpult ertragen.

  • Was sollen die ständigen persönlichen Angriffe Bowdenzug ? Bei Wirecard fehlten "nur" 1,9 Milliarden EUR, das sind Peanuts gegenüber dem GKV Defizit.

    Welcher persönliche Angriff? Widerspruch ist nicht immer ein persönlicher Angriff, aber anscheinend bei Ihnen nicht erlaubt.

    Ich halte das Beispiel Wirecard im Zusammenhang der Finanzierung der Krankenkassen zu bringen für nicht seriös.

  • für nicht seriös.

    Halte ich eine Vorgehensweise von politischen Protagonisten, die eine große Zahl von Menschen in Zwangssysteme presst - dabei aber übrigens stets als Entscheider darauf achtet selbst in möglichst anderen Systemen beheimatet zu sein - und dann diese Systeme aber nicht annähernd rechtzeitig auf (schon lange absehbare) veränderte Rahmenbedingungen einstellt (Beispiel: Demographie und die sukzessive Einführung ergänzender kapitalgedeckter Elemente und/oder privater Zusatzversicherungen als Obligatorium). Um dabei als Verantwortliche und "Könige der Umverteilung" - natürlich und selbstverständlich "mit dem Geld fremder Dritter" (um eine hoch geschätzte ehemalige Kollegin zu zitieren) - auch noch diesen Systemen bei deren zunehmender Dysfunktionalität zuzuschauen. Und im Zweifel statt den Versicherten einfach auch immer noch zusätzlich die Steuerzahler in Mithaftung zu nehmen.


    Ein weiteres (schweres) Versäumnis in dem Kontext: Das Unterlassen - im Sinne einer vernünftigen ordnungspolitischen Ausrichtung - die entsprechenden Rahmenbedingungen zu setzen, die für mehr wirtschaftliches Dynamik (hierzulande seit längerem bei nahe Null) und mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sorgen zwecks Entlastung dieser Systeme. Dazu würde im Paket auch gehören, diese Land (endlich) attraktiver für die junge, "qualifizierte Zuwanderung" zu machen (Stichwort schon wieder: Rahmenbedingungen) - diese zieht es nämlich vorrangig eher in andere Länder.

  • Ich finde es erschütternd, welche Einstellungen sich hier zeigen. Unsere Sozialversicherungen gehören zu den größten zivilisatorischen Leistungen der Neuzeit. Unser Land ist eine „sozialer Bundesstaat“, so regelt es unsere Verfassung in Artikel 20. und diese, unsere Verfassung ist das Fundament unserer Gesellschaftsordnung.


    Die Verächtlichmachung und Geringschätzung, die hier gezeigt wird, ist bodenlos.

    Bei aller berechtigten Kritik ist es völlig indiskutabel, derart defätistisch über die Grundlagen unserer Gesellschaft herzuziehen. Wer hier über „Zwangssysteme“ und ähnlich haarsträubenden Unsinn redet, verlässt ohne Zweifel unseren gesellschaftlichen Konsens.


    Ich kann nur dazu raten, mit den sozialen Systemen pfleglich umzugehen und sie wertzuschätzen. Solidarität und soziale Gerechtigkeit sind nicht nur Verfassungsauftrag, sondern auch der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält.


    Und nur nebenbei, die Sozialsysteme wurden sicher nicht von einem „Sozialisten“ eingeführt, sondern von einem zutiefst konservativ-kapitalistischen Politiker. Bismarck.

  • Ich finde es erschütternd, welche Einstellungen sich hier zeigen.

    Ich finde es eher "erschütternd" (nur um Deine Wortwahl zu verwenden), wie wenig vorausschauend die Politik bezüglich dieser Systeme agiert hat und weiter agiert und wie wenig die Politik bereit und willens war da schon die vor Jahrzehnten fälligen Reformen anzugehen.

    verlässt ohne Zweifel unseren gesellschaftlichen Konsens.

    "Unser" ist oftmals so eine Sache ...


    "Ohne Zweifel" mag das vielleicht der gesellschaftliche Konsens in Deinem Umfeld sein - in meinem Umfeld ist der gesellschaftliche Konsens ein etwas anderer.

    Die Verächtlichmachung und Geringschätzung, die hier gezeigt wird, ist bodenlos.

    "Bodenlos" (nur um Deine Begrifflichkeit aufzugreifen) finde ich eher den schon oben erwähnten Sachverhalt (siehe daneben auch schon Nr. 941 und Nr. 978).


    "Verächtlichmachung" und "Geringschätzung" könnte man dann fast auch dem Wirtschaftsweisen - Prof. Martin Werding - um nur einen von diversen Ökonomen zu nennen - vorwerfen, der aufgrund konkreter Berechnungen in Euro längst von "Sprengstoff im Generationenvertrag" und signifikanten Ungerechtigkeiten zu Lasten der Jüngeren spricht.


    Eventuell berühren so kritische Aussagen sogar schon den Bereich der neu - jenseits des StGB (!) - eingeführten "verfassungsrelevanten Delegitimierung des Staates ?" Auf eine diesbezüglich juristische Überprüfung - notfalls höchstrichterlich (BVerfG) - würde ich mich freuen und meinen Rechtsbeistand mit Interesse dabei begleiten.



    Ebenso "bodenlos" (nur um Deine Terminologie zu verwenden) finde ich solche Vergleiche und Zuschreibungen einem Mitforisten (wie Dr. Schlemann) gegenüber via eines Herrn Trump

    Einfältigen Unsinn und Blödsinn muss man benennen. Passt natürlich nicht ins Playbook, wie es auch Trump fährt, in dem Unsinn zu Sinnvoll umgedichtet wird

    In dem Kontext:

    Wer hier über „Zwangssysteme“

    Die Anführungssysteme bei meiner Formulierung (siehe Nr. 960 letzter Abs.) hast Du aber schon gesehen ... oder ganz bewußt übersehen ... ?!

    Ich kann nur dazu raten, mit den sozialen Systemen pfleglich umzugehen und sie wertzuschätzen.

    Da besteht (ausnahmsweise) vollumfängliche Übereinstimmung - gerade deshalb auch meine Anmerkungen in beispielsweise Nr. 929, 934, 941 und 978).

    Und nur nebenbei, die Sozialsysteme wurden sicher nicht von einem „Sozialisten“ eingeführt, sondern von einem zutiefst konservativ-kapitalistischen Politiker. Bismarck.

    Ja, und der legendäre Konrad Adenauer (1876 - 1967) hat gesagt: "Kinder bekommen die Leute immer" ... Das war, wie längst bekannt ist, ein beachtlicher Irrtum.



    Vielleicht solltest Du für einige Momente einmal den Gedanken zulassen, daß sich zum einen seit der Zeit von Otto von Bismarck (1971 - 1890) - und auch der Zeit von Konrad Adenauer - die Bedingungen hierzulande signifikant geändert haben (Demographie, Alterspyramide, Verhältnis Rentner/Einzahler, Lebenserwartung, Rentenbezugsdauer - um nur einige Stichworte zu nennen) und sich zum anderen auch die Welt signifikant seit jenen Zeiten verändert hat (Internationalisierung, Globalisierung, Digitalisierung, viel mehr Menschen nehmen am internationalen Wettbewerb teil, internationale Wettbewerbsfähigkeit als Grundvoraussetzung für soziale Sicherheit und Wohlstand - um nur einige Stichworte zu nennen).



    Dir nichtsdestotrotz weiter ganz, ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !