GRV ungleich Investment

  • https://www.welt.de/politik/deutsc…es-doeners.html

    Das ist nicht mehr zu toppen. Jetzt werden auch die Kabarettisten arbeitslos.

    Es geht in diesem Superthread aktuell um ein bestimmtes Thema, nämlich berufsständische Versorgungswerke. Man erkennt an ihnen (und ihren Problemen), daß die vielbeschworene kapitalgedeckte Altersversorgung eben auch ihre Tücken hat. Und dann wird völlig unstrukturiert ein Beitrag über die Praxisgebühr eingestreut, die mit Altersversorgung, mit GRV und Versorgungswerken nunmal absolut nichts zu tun hat, den Subthread also letztlich nur vermüllt.

    :(

  • Es geht in diesem Superthread aktuell um ein bestimmtes Thema, nämlich berufsständische Versorgungswerke. Man erkennt an ihnen (und ihren Problemen), daß die vielbeschworene kapitalgedeckte Altersversorgung eben auch ihre Tücken hat. Und dann wird völlig unstrukturiert ein Beitrag über die Praxisgebühr eingestreut, die mit Altersversorgung, mit GRV und Versorgungswerken nunmal absolut nichts zu tun hat, den Subthread also letztlich nur vermüllt.

    :(

    Du hast recht, sorry!

  • Man erkennt an ihnen (und ihren Problemen), daß die vielbeschworene kapitalgedeckte Altersversorgung eben auch ihre Tücken hat

    Das ist richtig, allerdings würde sich ein GRV-Rentner nach einer Versorgungswerksrente die Finger lecken. Von daher ist kapitalgedeckte Vorsorge vielleicht nicht perfekt, aber deutlich besser als ein Umlagesystem.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Glaubenssätze? Das ist wie die gefühlte Temperatur. ?(

    Ach Janders...

    Du darfst gerne im Winter ein Thermometer bemühen, bevor du dich für eine Jacke entscheidest. Der Durchschnittsmensch braucht keines.

    Aber hier, bitte sehr:


    Die durchschnittliche Altersrente aus Versorgungswerken liegt deutlich über der gesetzlichen Rentenversicherung, oft bei ca. 2.200 bis 2.400 Euro monatlich, je nach Quelle und Stichtag (z.B. 2.235 € im Jahr 2021). Ärzte erhalten oft höhere Beträge (ca. 2.450 €), Notare sogar über 2.600 €, während die gesetzliche Durchschnittsrente viel niedriger ist (ca. 1.150 € im Jahr 2021).

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Die durchschnittliche Altersrente aus Versorgungswerken liegt deutlich über der gesetzlichen Rentenversicherung, oft bei ca. 2.200 bis 2.400 Euro monatlich, je nach Quelle und Stichtag (z.B. 2.235 € im Jahr 2021). Ärzte erhalten oft höhere Beträge (ca. 2.450 €), Notare sogar über 2.600 €, während die gesetzliche Durchschnittsrente viel niedriger ist (ca. 1.150 € im Jahr 2021).

    Glaub keiner Statistik, die Du nicht selbst gestaltet hast!

    Ein fairer Vergleich vergleicht Renten von Personen mit gleicher Berufsbiographie, also gleichen Beiträgen. Nur wenige Ärzte und Notare werden Mini- oder Midijobs ausüben.

    Ich habe in meinen Beiträgen erläutert, wie eine Versorgungswerksrente funktioniert und welche Schwierigkeiten ich sehe, daß sie beim aktuellen Zinsniveau ihre Zusagen halten können. Für die aktuellen Versorgungswerksrentner stellt sich die Frage, ob sie ihre Rente bis zu ihrem Tod tatsächlich ungeschmälert erhalten werden, wenn (wie jetzt in Berlin) von ihrem Altersvorsorgevermögen die Hälfte weg ist. Für sie ist es bereits ernüchternd zu erfahren, daß ihr Versorgungswerk die Renten in den letzten 15 Jahren nicht erhöht hat. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß gesetzliche Renten bei gleichen Beiträgen einer Versorgungswerksrente davonlaufen werden. Das ist ja auch plausibel, wenn man weiß, daß der Staat zu je 2 Euro Beiträgen 1 Euro Steuergeld dazulegt.

    Schlimmer ist die Situation für junge Versicherte, bei denen in den Sternen steht, ob sie in Jahrzehnten überhaupt mal eine angemessene Rente bekommen.

    Hätte ich die Wahl zwischen gesetzlicher Rente, einer Versorgungswerksrente und einer Pension, würde ich mit Handkuß das teuerste Recht eines Arbeitnehmers aufgeben, nämlich das Streikrecht.

    :)

    PS: Mir ist neulich mal ein verblüffendes Un-Privileg von Beamten bezüglich ihrer Altersversorgung untergekommen. Ich werde es aber nicht ausführen, weil ich kein Wasser auf Deine Mühle schütten möchte.

  • Schön, wie man wieder versucht, die Diskussion ins Beamtenbashing zu führen. Diesmal aber nicht, wir reden über Versorgungswerke.

    Ein fairer Vergleich vergleicht Renten von Personen mit gleicher Berufsbiographie, also gleichen Beiträgen. Nur wenige Ärzte und Notare werden Mini- oder Midijobs ausüben.

    Aber gut, machen wir es uns ganz einfach und vergleichen Kapitaldeckung und GRV anhand eines 20-jährigen, der 2000 Euro verdient. Davon gehen ca. 20% in die GRV, das sind 400 Euro.

    Mit dem Rentenschätzer der DRV ergibt das 23,5 Rentenpunkte (wir rechnen mit 25, weil das Tool keine 23,5 annimmt) und eine geschätzte Rente von 1019,75 €.

    Jetzt geben wir die 400 Euro in den Online-Rechner des Cosmos Direkt ein und landen bei einer Rente von 2381,68 €. Gut, mit bösen riskanten Fonds, aber das ganze mit einer Anlage, die angeblich schrecklich unrentabel ist.

    Wenn die Kapitallebensversicherung legaler Betrug ist - was ist dann die GRV?

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Die Inflation wird in der Rente von Cosmos Direkt berücksichtigt?

    Die Rentenpunkte sind dann wenn der 20ig jährige in Rente geht wieviel wert?

    Diese doofen Rentenpunkte haben wirklich die Eigenschaft im Wert zuzulegen. Ob man das jetzt gut findet oder nicht kann ja jeder selber entscheiden.

  • Schön, wie man wieder versucht, die Diskussion ins Beamtenbashing zu führen. Diesmal aber nicht, wir reden über Versorgungswerke.

    Das verkennst Du. Ich habe ja nicht von einem Privileg gesprochen (von denen es viele gibt), sondern von einem Un-Privileg, also einem Nachteil (!), den Beamte bezüglich ihrer Altersvorsorge haben, aber gleich dazugefügt, daß ich das in diesem Thread nicht vertiefen möchte.

    Wenn es aber um einen Vergleich zwischen GRV, Versorgungswerksrente und Pension geht, ist ohne jeden Zweifel (immer bei vergleichbarer Berufsbiographie) derjenige am besten dran, der die Pension bekommt.

    Aber gut, machen wir es uns ganz einfach und vergleichen Kapitaldeckung und GRV anhand eines 20-Jährigen, der 2000 Euro verdient. Davon gehen ca. 20% in die GRV, das sind 400 Euro.

    Mit dem Rentenschätzer der DRV ergibt das 23,5 Rentenpunkte (wir rechnen mit 25, weil das Tool keine 23,5 annimmt) und eine geschätzte Rente von 1019,75 €.

    Jetzt geben wir die 400 Euro in den Online-Rechner des Cosmos Direkt ein und landen bei einer Rente von 2381,68 €. Gut, mit bösen riskanten Fonds, aber das ganze mit einer Anlage, die angeblich schrecklich unrentabel ist

    Ich habe oben schon geschrieben, daß man keiner Statistik glauben soll, die man nicht selbst gestaltet hat.

    Ein heute 20jähriger wird vermutlich in 50 Jahren in Rente gehen (oder in 47, wenn die fortschrittlichen Parteien ihre Haltelinie über diese Zeit halten können). Das ist eine lange Zeit, über die man mit Sicherheit nicht fair kalkulieren kann.

    Das Durchschnittseinkommen in Deutschland (das bei der Rentenversicherung 1 Entgeltpunkt bringt) beträgt aktuell 4200 €; wer 2000 € Einkommen hat, ist somit ein Niedrigverdiener, der pro Jahr noch nicht einmal einen halben Entgeltpunkt erwirtschaftet. Nehmen wir der Einfachkeit halber dennoch 0,5 Entgeltpunkte an. Er bleibt sein Arbeitsleben lang Niedrigverdiener und hat dann also nach 50 Berufsjahren 25 Entgeltpunkte. Hat ein Rentner diese 25 Entgeltpunkte heute (!), würde er dafür heute (!) um die 1000 € Rente bekommen, denn ein Entgeltpunkt bringt heute (!) um die 40 €.

    Mit Sicherheit bringt ein Entgeltpunkt in 50 Jahren keine 40 €. Eine Inflation von durchschnittlich 2,5% bedeutet in 50 Jahren etwa den Faktor 3,5. Mal angenommen, die Rente liefe über diese lange Zeit mit der Inflation, könnte der Entgeltpunkt 2075 140 € wert sein (wenn es den Euro dann überhaupt noch gibt).

    Lebensversicherungen waren im 20. Jahrhundert der absolute Renner. Wenn man sich die Inflation, die üblichen Zinssätze und die steuerliche Bewertung der damaligen Zeit anschaut, ist auch unmittelbar klar, warum das so war.

    Mit der Zinsbaisse hat dieses Anlageinstrument sehr an Reiz verloren. Der Wunsch der Deutschen nach Sicherheit läßt sich mit einer vernünftigen Rendite heute schlichtweg nicht verbinden. Daher werden in der Werbung gern Fonds in den Vordergrund gerückt. Man zeigt dem Interessenten die Wertentwicklung des besten Aktienfonds: Da sehen Sie mal, was ein Fonds leisten kann! stellt einen Langweiler-Rentenfonds daneben: Der ist wirklich sicher! und redet dem Interessenten ein, daß ein Mischfonds gute Wertentwicklung mit großer Sicherheit verbinde. Könnte ein Mischfonds nicht auch die schlechteren Eigenschaften beider Extreme verbinden, nämlich schlechte Wertentwicklung und hohe Volatilität?

    Eine Wertenwicklung einer Anlage auf 50 Jahren zu extrapolieren, ist mathematisch keinerlei Problem, sachlich aber Spökenkiekerei.

    Wenn die Kapitallebensversicherung legaler Betrug ist - was ist dann die GRV?

    Nicht Dein Problem als Beamter. :)

  • Wenn es aber um einen Vergleich zwischen GRV, Versorgungswerksrente und Pension geht, ist ohne jeden Zweifel (immer bei vergleichbarer Berufsbiographie) derjenige am besten dran, der die Pension bekommt.

    Das könnte wohl so hinkommen.

    Am "besten dürfte aber der dran sein" - die Compliance den ohnehin stets erforderlichen, eigenen Finanzplan betreffend vorausgesetzt - der bei seiner Ruhestandsplanung auf eigenes zuvor im Erwerbsleben aufgebautes Vermögen gesetzt hat. Dieser hat dann nämlich auch im Ruhestand die vollumfängliche Zugriffsmöglichkeit auf sein Vermögen - das sieht bei allen drei der anderen genannten Varianten (GRV, Versorgungswerk, Pension) - nach meinem Kenntnisstand jedenfalls - anders aus.

  • Ein heute 20jähriger wird vermutlich in 50 Jahren in Rente gehen (oder in 47, wenn die fortschrittlichen Parteien ihre Haltelinie über diese Zeit halten können). Das ist eine lange Zeit, über die man mit Sicherheit nicht fair kalkulieren kann.

    Kann man so sehen, aber auf irgendeine Art und Weise muss man ja vergleichen können. Also gleiche Ausgangslage, gleiche Dauer, gleiches Einkommen.


    Das Durchschnittseinkommen in Deutschland (das bei der Rentenversicherung 1 Entgeltpunkt bringt) beträgt aktuell 4200 €; wer 2000 € Einkommen hat, ist somit ein Niedrigverdiener, der pro Jahr noch nicht einmal einen halben Entgeltpunkt erwirtschaftet. Nehmen wir der Einfachkeit halber dennoch 0,5 Entgeltpunkte an. Er bleibt sein Arbeitsleben lang Niedrigverdiener und hat dann also nach 50 Berufsjahren 25 Entgeltpunkte. Hat ein Rentner diese 25 Entgeltpunkte heute (!), würde er dafür heute (!) um die 1000 € Rente bekommen, denn ein Entgeltpunkt bringt heute (!) um die 40 €.

    Richtig, da gehe ich mit.

    Mit Sicherheit bringt ein Entgeltpunkt in 50 Jahren keine 40 €. Eine Inflation von durchschnittlich 2,5% bedeutet in 50 Jahren etwa den Faktor 3,5. Mal angenommen, die Rente liefe über diese lange Zeit mit der Inflation, könnte der Entgeltpunkt 2075 140 € wert sein (wenn es den Euro dann überhaupt noch gibt).

    Auch da gehe ich mit. Das Argument gilt aber auch im anderen Fall:

    Mit der Inflation steigen auch die Löhne und damit auch der Beitrag zur GRV. Entsprechend müsste man dann auch in der von mir gerechneten PRV den Beitrag entsprechend erhöhen und bekäme mehr Rente. Der Abstand dürfte also mindestens gleich bleiben, durch den Fondsanteil der RV und das Wirtschaftswachstum dürfte die Rechnung eher noch Richtung PRV ausschlagen.

    Man zeigt dem Interessenten die Wertentwicklung des besten Aktienfonds: Da sehen Sie mal, was ein Fonds leisten kann! stellt einen Langweiler-Rentenfonds daneben: Der ist wirklich sicher! und redet dem Interessenten ein, daß ein Mischfonds gute Wertentwicklung mit großer Sicherheit verbinde. Könnte ein Mischfonds nicht auch die schlechteren Eigenschaften beider Extreme verbinden, nämlich schlechte Wertentwicklung und hohe Volatilität?

    Das ist jetzt grade etwas am Thema vorbei, wir vergleichen Kapitaldeckung und Umlageverfahren.

    Nicht Dein Problem als Beamter.

    Gut, Ad Hominem haben wir durch, kommt noch was sachliches? Zumal ich durchaus ein Problem damit habe, wenn die beste Ehefrau der Welt nur eine Mickerrente bekommt.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Die Versorungswerke waren mal ein Grund warum ich ursprünglich Steuerberater werden wollte. Die Rendite war durch die niedrigen Zinsen je nach Leitung wirklich miserabel. Aber es gibt auch relativ gut geführte Versorgungswerke - wo sich die Rendite bemerkbar macht.

    Selbst die Kindererziehungszeiten und andere Späße müssen alle ohne Steuerzuschüsse bezahlt werden. Hier könnte man durchaus argumentieren, ob das nicht doch eine Aufgabe der Allgemeinheit ist, ansonsten wird das Geld ja auch sinnlos in alle Welt verteilt. Da fehlt denen einfach die Lobby.

  • Die Inflation wird in der Rente von Cosmos Direkt berücksichtigt?

    Die Rentenpunkte sind dann wenn der 20ig jährige in Rente geht wieviel wert?

    Diese doofen Rentenpunkte haben wirklich die Eigenschaft im Wert zuzulegen. Ob man das jetzt gut findet oder nicht kann ja jeder selber entscheiden.

    Siehe Beitrag 3574 - Die Inflation hat steigende Löhne und damit auch höhere Beiträge zur Folge, die man auch bei der Versicherung in Form einer Beitrags- und Leistungsdynamik einziehen müsste.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist