GRV ungleich Investment

  • Was ich stark bezweifeln möchte! Zumindest derzeit sind dies eher die Damen über 70, die früher die Familie und den Haushalt geschmissen haben und die i d R eine sehr niedrige eigene Rente haben. In Zukunft dann die vielen alleinerziehenden Frauen...

    Auch die sollte man nicht mit Pensionären vergleichen.

  • Was ich stark bezweifeln möchte! Zumindest derzeit sind dies eher die Damen über 70, die früher die Familie und den Haushalt geschmissen haben und die i d R eine sehr niedrige eigene Rente haben. In Zukunft dann die vielen alleinerziehenden Frauen...

    Wenn man über den Abbau "sozialer Wohltaten" spricht, dann sollte man sich diese Personenkreise anschauen.


    Falls man bestimmte soziale Komponenten innerhalb der Rentenversicherung abschaffen will, dann sollte man vorher ans Unterhaltsrecht und ähnliche Bereiche heran und nach 30 bis 45 Jahren könnte man dann argumentieren, dass gewisse Änderungen im Rentenrecht jetzt möglich und nicht mehr ganz grob unanständig sind.

  • Und dann nimmst nicht die extrem bescheiden verdienen Angestellten im öffentlichen Dienst sondern die Industrie, dann ist Beamter sein gleich nicht mehr so supergeil.

    Der Mensch geht von sich selber aus, vermutlich Du auch von Deinem Einkommen. "Die Industrie" zahlt teilweise ziemlich gut, speziell bestimmte Branchen, etwa IT, Automotive, Finanz. Nicht alle Angestellten außerhalb des öffentlichen Dienstes können mit diesen Superbranchen mithalten.


    Nimm einfach mal ein anderes Beispiel, vielleicht eine angestellte Apothekerin. Was die in ihrer "freien" Apotheke verdient, kann man ganz gut mit dem vergleichen, was ein Apotheker in Staatsdiensten nach Hause bringt.


    Das IW Köln hat seinen Gehaltsrechner mal wieder auf den neuesten Stand gebracht, nach dem kann man seine eigene Position ganz gut einschätzen. Eine Durchschnittsfamilie seid Ihr jedenfalls nicht.


    Und doch: Wenn Du nicht mächtig was privat fürs Alter weglegst, wirst Du mit Deiner Frau mit einem Gymnasiallehrerehepaar von den Alterseinkünften her vermutlich nicht mithalten können.

    Um auf das Thema zurück zu kommen. Durch deutlich weniger Verbeamtung (keine Post, Bahn-, Arbeitsamt-,…Beamten mehr) steigen die Pensionen deutlich weniger stark wie die Renten. Wird in Kombination natürlich völlig unbezahlbar, aber dafür reicht die GRV alleine schon aus. Von der KV gar nicht erst anzufangen.


    Problemlösung der Politik: gar nix machen sondern weiter immer absurdere Geschenke verteilen.

    Wahlgeschenke machen heißt: Den Wähler mit seinem eigenen Geld bestechen.

  • Bei Beamten steht das Alimentationsprinzip im Weg. Die Pension ist auch nicht GRV, sondern entspricht GRV+Betriebsrente. Man müsste dann noch eine Zusatzversorgung erfinden.

    Korrekt.



    Hier müsste man einfach weniger verbeamten. Besonders Lehrer mit ihren Hausaufgaben für Kinder üben keine hoheitliche Tätigkeit aus.

    Ich möchte das Gejammer nicht hören, wenn Lehrer dann streiken und die Kinder beim Arbeiten stören...



    Die Nachversicherungsbeträge für Millionen Beamte, kann die GRV auch gar nicht ansparen. Sondern müsste diese für heutige Rentner auf den Kopf hauen, bei derzeitiger Gesetzeslage.

    Richtig. Das würde das Problem eher noch verschärfen, aber.... Solidaritääääät. So wichtig.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Nimm einfach mal ein anderes Beispiel, vielleicht eine angestellte Apothekerin. Was die in ihrer "freien" Apotheke verdient, kann man ganz gut mit dem vergleichen, was ein Apotheker in Staatsdiensten nach Hause bringt.

    Google sagt: "Das durchschnittliche Gehalt eines Apothekers in Deutschland liegt bei 56.000 € pro Jahr, das entspricht 4.667 € im Monat. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 53.000 €. "

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Das ist aber auch das Gehalt nach 5 Dienstjahren - nicht das Einstiegsgehalt. Bevor noch Neiddiskussionen aufkommen.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Ich möchte das Gejammer nicht hören, wenn Lehrer dann streiken und die Kinder beim Arbeiten stören...

    Bei den momentanen Ausfallzeiten und dem niedrigen Niveau des Unterrichts würde das unserer Familie vermutlich gar nicht auffallen. Wir lernen so gut wie alles privat vor oder nach, weil die staatliche(n) Schule(n) schlichtweg eine Zumutung sind.

  • Bei den momentanen Ausfallzeiten und dem niedrigen Niveau des Unterrichts würde das unserer Familie vermutlich gar nicht auffallen. Wir lernen so gut wie alles privat vor oder nach, weil die staatliche(n) Schule(n) schlichtweg eine Zumutung sind.

    Sehe ich genauso. Leider ist inzwischen das Unterrichtsniveau in den Gymnasien so abgesunken, dass es überhaupt nicht mehr mit den älteren Zeiten zu vergleichbar ist.

    Ich sage es mal anders: viele der heutigen Abiturienten hätten mit diesem Verhalten und diesem Wissen in diesem Lernstil vor 40 Jahren überhaupt keine Chance gehabt, das Abitur zu bestehen.

    Tragisch. Vor allem wird das verknüpfte Denken überhaupt nicht mehr gefördert.

  • Ich möchte das Gejammer nicht hören, wenn Lehrer dann streiken und die Kinder beim Arbeiten stören...

    Ist in der Sache nichts anderes, als wenn der Kindergarten streikt. Oder man bei ÖV-Streik nicht vernünftig zur Arbeit kommt. Aber weder Erzieher noch Busfahrer sind verbeamtet, den Luxus leisten wir uns nur bei Lehrern.

    Die Notwendigkeit eines besonderen Beschäftigungsstatus sehe ich im Wesentlichen bei der Polizei, da diese die ureigenste Staatsaufgabe erfüllt. Für alles andere ist die Begründung doch recht dünn.

  • Die Notwendigkeit eines besonderen Beschäftigungsstatus sehe ich im Wesentlichen bei der Polizei, da diese die ureigenste Staatsaufgabe erfüllt. Für alles andere ist die Begründung doch recht dünn.

    Ich würde diese Aussage grundsätzlich auf alle Personen in (staatlicher) Uniform erweitern. Feuerwehr und Bundeswehr stehen der Polizei jetzt nicht groß nach.

    In den klassischen Amtsstuben sehe ich es ähnlich, die meisten müssten in meinen Augen gar nicht verbeamtet werden. Hier kann man vielleicht noch darüber sprechen, dass die Verbeamtung ab einer gewissen Hierarchieebene vorgesehen wird. Dagegen spricht allerdings die gerne genutzte "politische" Beförderung langjahriger Weggefährten Kur vor Ende der Dienstzeit.

  • In den klassischen Amtsstuben sehe ich es ähnlich, die meisten müssten in meinen Augen gar nicht verbeamtet werden.

    Das sind im Regelfall Bereiche, die immer und jederzeit funktionieren sollen. Stell dir z.B. die Auswirkungen eines ggf. monatelangen Streiks der Finanzämter auf den Bundeshaushalt vor.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Ich würde diese Aussage grundsätzlich auf alle Personen in (staatlicher) Uniform erweitern. Feuerwehr und Bundeswehr stehen der Polizei jetzt nicht groß nach.

    Man benötigt in der Armee junge Soldaten. Derzeit sind 1/4 Berufssoldaten, der Rest sind Soldaten auf Zeit. Daran sollte man auch nichts ändern es sei denn man will eine Greisenarmee.

  • Besonders Lehrer mit ihren Hausaufgaben für Kinder üben keine hoheitliche Tätigkeit aus.


    Die neuen Bundesländer haben das genauso gesehen und haben ihre Lehrer nach den Bestimmungen des öffentlichen Dienstes als Angestellte beschäftigt. Haken an der Sache: Die westlichen Länder verbeamten Lehrer in aller Regel, was halt bedeutet: Höheres Gehalt in der aktiven Zeit, viele Privilegien im Kleinen und eine vergleichsweise goldene Altersversorgung.


    Wäre ich Thüringer und hätte die Wahl zwischen einer Stelle in Suhl und in Coburg, wüßte ich, wohin ich ginge.


    Viele Lehrer im Osten haben die gleiche Wahl getroffen, sprich: Den Ostländern sind die Lehrer in Scharen weggelaufen.

    Ich möchte das Gejammer nicht hören, wenn Lehrer dann streiken und die Kinder beim Arbeiten stören ...

    Wenn die Politik dahintersteht, streiken auch beamtete Lehrer (so geschehen in Hamburg). Wahlweise meldet sich das ganze Kollegium krank. Kann ja mal passieren, wenn die Grippewelle über eine Schule hinwegschwappt.


    Aus nachvollziehbaren Gründen werden Beamtenpflichten und Beamtenrechte von deutschen Beamten als unauflösliches Paket dargestellt: Keine Loyalität zum Staat ohne Rundumversorgung. Diese Verbindung ist aber längst nicht so zwingend wie behauptet. Die meisten Länder dieser Erde funktionieren auch ohne die hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums. Und in diesen Ländern gibt es - wie bei uns - eine funktionierende Feuerwehr und eine funktionierende Polizei.

  • Die meisten Länder dieser Erde funktionieren auch ohne die hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums. Und in diesen Ländern gibt es - wie bei uns - eine funktionierende Feuerwehr und eine funktionierende Polizei.

    Die meisten Länder haben aber eben auch nicht unser Grundgesetz, das eben diese Verbindung doch zwingend vorsieht.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Nimm einfach mal ein anderes Beispiel, vielleicht eine angestellte Apothekerin.

    Google sagt: "Das durchschnittliche Gehalt eines Apothekers in Deutschland liegt bei 56.000 € pro Jahr, das entspricht 4.667 € im Monat. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 53.000 €. "

    Google sagt viel, wenn der Tag lang ist.


    Malapascua hat behauptet:

    Und dann nimmst nicht die extrem bescheiden verdienenden Angestellten im öffentlichen Dienst sondern die Industrie, dann ist Beamter sein gleich nicht mehr so supergeil.

    Das habe ich dann gemacht, nämlich das Gehalt eines angestellten Apothekers im öffentlichen Dienst verglichen mit dem Gehalt einer angestellten Apothekerin in der freien Wirtschaft. Dieses Beispiel habe ich deswegen gewählt, weil Malapascua deren Gehalt im Verlauf des Threads genannt hatte.


    Und siehe da: Der extrem bescheiden verdienende Angestellte im öffentlichen Dienst liegt gehaltlich in der gleichen Region - und bei einem Beamten kommt nochmal ein ordentlicher Schlag obendrauf.


    Der gute Mann geht offensichtlich irrig von den Verhältnissen seiner Teppichetage aus (und einer Branche mit generell hohen Gehältern). Daß ein Angestellter in der freien Wirtschaft mit 160 T€/a nach Hause geht, kommt vor, ist aber nicht der Durchschnitt, auch als Akademiker nicht.

  • Das sind im Regelfall Bereiche, die immer und jederzeit funktionieren sollen. Stell dir z.B. die Auswirkungen eines ggf. monatelangen Streiks der Finanzämter auf den Bundeshaushalt vor.

    Funktionieren sollten - auf jeden Fall

    Tatsächlich funktionieren - eher nicht so


    Ich muss mir doch nur angucken, wie es bei uns mit den Bürgerbüros aussieht. Termine nur mit mehreren Wochen Vorlaufzeit, Wartezeiten vor Ort ohne Termin sprengen teilweise die Wartezeiten der Notfallambulanz am Wochenende.



    Außerdem reduzieren immer mehr Kommunen ihre Beamtenstellen in der Verwaltung und bieten nur noch Stellen im öffentlichem Dienst an. Da scheint die Notwendigkeit von Beamten also irgendwie doch nicht so hoch zu sein. Ich hab in der Familie z.B. jemanden, der bei einer Landesbank arbeitet. Alles normal angestellte Mitarbeiter. Die alten Kollegen, die sich jetzt nach und nach in den Ruhestand verabschieden und seit über 30 Jahren da sind, sind alle noch verbeamtet. Dort hat man den Switch also tatsächlich hinbekommen. Es geht also, wenn man es wirklich will.



    Achja, ein monatelanger Streik in der privaten Wirtschaft wird wohl ähnliche Folgen für den Staat haben, da

    1. keine Lohnsteuer mehr eingezogen wird

    2. die Unternehmen in der Zeit keine oder weniger Gewinne erwirtschaften können, was ebenfalls zu geringeren Steuereinnahmen führt

    3. gerade Streiks in Bereichen des öffentlichen Dienst, wo Verbeamtungen weder üblich sind noch diskutiert werden, die größten volkswirtschaftlichen Schäden mit sich bringen (Kita, ÖPNV, Bahn)

  • Man benötigt in der Armee junge Soldaten. Derzeit sind 1/4 Berufssoldaten, der Rest sind Soldaten auf Zeit. Daran sollte man auch nichts ändern es sei denn man will eine Greisenarmee.

    Klar, macht es die Mischung aus. Nur Berufssoldaten macht keinen Sinn, nur Soldaten auf Zeit aber auch nicht.

    Und bei Berufssoldaten sehe ich die Verbeamtung wie bei Polizisten und Feuerwehrleuten als durchaus sinnvoll an. Und selbst Soldaten auf Zeit sollten ruhig während der Dienstzeit entsprechende Pensionsansprüche aufbauen, welche dann im Alter neben der GRV gezahlt werden. Für einen Zeitsoldaten mit 8 Jahren (Unteroffizierslaufbahn) wären das also 14,35%, von mir aus auch auf die letzte Besoldungsstufe. Könnte gleichzeitig auch das Rekrutierungsproblem der Bundeswehr verringern.