GRV ungleich Investment

  • Ich empfehle auch einen Blick auf das unten verlinkte pdf. Da wird eine Abenkung des Rentenniveaus auf 45% prognostiziert.


    Und noch ein Knackpunkt: Die Berechnungsmethode. Ich zitiere:

    "

    Auch der Ausgabenanteil der Gesetzlichen Rentenversicherung am Bruttoinlandsprodukt (BIP) – als Kenngröße für den relativen Anteil von Altersausgaben an der Bruttowertschöpfung – ist über die Jahre weitgehend konstant: Seit 2020 sinkt er sogar von 10,1 % auf 9,2 % im Jahr 2024. Der Wert von 10,1 % im Jahr 2020 lässt sich auf die Corona-Krise zurückführen: Zwar waren die Rentenausgaben nicht stark angestiegen, aber das BIP brach um 3,4 % ein."

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Ich habe mir gerade mal überlegt, wenn es letztes Jahr tatsächlich mit der aktienfinanzierten Rente geklappt hätte, was es jetzt bei fallenden Kursen, für einen Aufschrei in den Medien geben würde. Jetzt würden die Schlaumeier aus ihren Löchern kommen und der Welt erklären, dass sie es ja schon immer gewusst hätten. Genau dieser Punkt ist es meines Erachtens, dass sich keiner der Politiker ran traut und wir in vielen Jahren noch über die Finanzierung der Renten streiten werden. Es muss alles kurzfristig funktionieren und da ist es einfacher das Rentenalter hoch zu setzen.

  • OK, dann möchte ich als jemand, der mehr als 35 Jahre lang im Rettungsdienst am Menschen gearbeitet hat, nachträglich in den Beamtenstand erhoben werden und entsprechend ab sofort die angemessene PENSION erhalten.

    Sollte wohl mehr sein als meine Rente + Zusatzrente + diverse andere Latifundien, die ich mir selber zusammengespart habe.

    Schließlich habe ich Leute auch gegen deren Willen aus Autos oder Häuser geschleppt, in ihrem Eigentum herumgeschnüffelt, um z.B. Medikamentenlisten oder Packungen zu finden. Diese Liste könnte ich noch lang und länger fortsetzen. :)

  • Ich habe mir gerade mal überlegt, wenn es letztes Jahr tatsächlich mit der aktienfinanzierten Rente geklappt hätte, was es jetzt bei fallenden Kursen, für einen Aufschrei in den Medien geben würde. Jetzt würden die Schlaumeier aus ihren Löchern kommen und der Welt erklären, dass sie es ja schon immer gewusst hätten. Genau dieser Punkt ist es meines Erachtens, dass sich keiner der Politiker ran traut und wir in vielen Jahren noch über die Finanzierung der Renten streiten werden. Es muss alles kurzfristig funktionieren und da ist es einfacher das Rentenalter hoch zu setzen.

    Nix verkaufen, das Zauberwort heute ist antiyzklisch handeln und kaufen.

    Habe ich jedenfalls gerade gemacht, da freundlicherweise gerade Geld von einer Zusatzrente als Einmalbetrag aufs Konto kam.

  • OK, dann möchte ich als jemand, der mehr als 35 Jahre lang im Rettungsdienst am Menschen gearbeitet hat, nachträglich in den Beamtenstand erhoben werden und entsprechend ab sofort die angemessene PENSION erhalten.

    Es wäre dir jederzeit freigestanden, dich auf eine entsprechende Stelle zu bewerben. Ich kann das neidvolle Gejammer über Beamte und angebliche Privilegien nicht mehr hören...

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Ich kann das neidvolle Gejammer über Beamte und angebliche Privilegien nicht mehr hören...

    Dass Beamte (hier eher Pensionäre) Privilegien haben, wird hoffentlich nicht bestritten.

    Darüber, ob und wie verdient diese Privilegien sind, darüber kann man natürlich unterschiedlicher Ansicht sein.

  • Dass Beamte (hier eher Pensionäre) Privilegien haben, wird hoffentlich nicht bestritten.

    Darüber, ob und wie verdient diese Privilegien sind, darüber kann man natürlich unterschiedlicher Ansicht sein.

    Doch, wird es. Weil es schlicht und einfach zwei komplett verschiedene Systeme sind, die nicht vergleichbar sind.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Doch, wird es. Weil es schlicht und einfach zwei komplett verschiedene Systeme sind, die nicht vergleichbar sind.

    Vergleichen kann man alles, im Zweifel stellt man fest, dass die Unterschiede überwiegen.

    "Das kann man vergleichen!" meint in der Regel: "Da will ich keinen Vergleich ziehen."


    Aber vielleicht so:

    Allein der Umstand, dass es zwei Systeme gibt, spricht doch eher für die Existenz von Privilegien als dagegen.

  • Allein der Umstand, dass es zwei Systeme gibt, spricht doch eher für die Existenz von Privilegien als dagegen.

    Nein. Das spricht dafür, dass sich der Gesetzgeber aus gutem Grund für zwei Systeme entschieden hat, die so unterschiedlich sind, dass man sie nicht vergleichen kann.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Hast Du am Ende auch mit dem Fuss aufgestampft?

    Nö, warum?

    Ich finde nur eben, man kann das nicht vergleichen. Es gibt nun mal auf der einen Seite das Alimentationsprinzip, auf der anderen das Umlageverfahren.

    Ist im Endeffekt, als wüde ich eine Stereoanlage und einen Fernseher vergleichen und sagen, der Fernsehzuschauer hat Privilegien.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Nö, warum?

    Ich finde nur eben, man kann das nicht vergleichen. Es gibt nun mal auf der einen Seite das Alimentationsprinzip, auf der anderen das Umlageverfahren.

    Ist im Endeffekt, als wüde ich eine Stereoanlage und einen Fernseher vergleichen und sagen, der Fernsehzuschauer hat Privilegien.

    Wie stellst Du eigentlich für Dich fest, dass zwei Sachen unterschiedlich sind, wenn man die doch nicht vergleichen kann?

  • Ich finde nur eben, man kann das nicht vergleichen. Es gibt nun mal auf der einen Seite das Alimentationsprinzip, auf der anderen das Umlageverfahren.

    Naja, es gibt schon grundsätzliche Ähnlichkeiten, welche einen Vergleich rechtfertigen. Zunächst mal handelt es sich in beiden Fällen um eine Altersvorsorge.

    Der erste (und auch größte) Unterschied ist, dass es sich beim ersten Fall (GRV) um eine Altersvorsorge auf der Basis von tatsächlich erbrachten Geldleistungen handelt, die im Idealfall eine gewisse Rendite abwerfen. Im anderen Fall ist es mehr oder weniger leistungsloses Vermögen (was nicht bedeuten soll, dass die Beamten nichts geleistet haben, aber es wurde kein Geld eingezahlt), welches für die Altersvorsorge zur Verfügung steht. Darüber hinaus sind diese Beträge noch höher, als bei einer selbst erwirtschafteten Altersvorsorge (GRV).

    Der Beamte genießt daher schon den Vorteil bzw. das Privileg, dass er eine gute Altersvorsorge geschenkt bekommt, die ein Angestellter sich selber ansparen muss. Auf der anderen Seite hat der Beamte natürlich auch Pflichten bzw. Nachteile, die ein Angestellter nicht hat. Beispiele wären da die Beschränkung von Grundrechten (Streikrecht) oder dass der Dienstherr den Beamten theoretisch überall hin versetzen kann (die Praxis sieht allerdings meist anders aus).


    Hier geht es aber in erster Linie um das Thema Altersvorsorge, sprich GRV vs. Pension. Und da genießt der Beamte nunmal gewisse Privilegien, die ein Angestellter (auch im öffentlichen Dienst) nicht hat.


    Ich verstehe auch nicht, wieso du so dünnhautig auf Kritik am Beamtentum reagierst. Klar, willst du deinen Berufsstand verteidigen, aber du stellst das Beamtum als unantastbar dar. Und vielleicht solltest du dir mal klar machen, dass das Beamtentum (ähnlich wie der Großteil des öffentlichen Dienstes) zunächst mal nichts zur Wertschöpfung eines Landes beiträgt und auch keine Steuern (aus dem Arbeitseinkommen) generiert. Theoretisch könnte man einem Beamten auch gleich ein reines Nettogehalt zahlen, schließlich wird er aus Steuergeldern bezahlt und einen Teil holt sich der Staat direkt zurück (Feinheiten wie Ehegattensplitting, höhere Werbungskosten etc. mal außen vor gelassen). Bezahlt wird der Beamte im Endeffekt (unter anderem) von den Leuten, die jeden Morgen um 6 Uhr am Band stehen und 8 Stunden körperlich schuften. Und genau diese Mitarbeiter sind auch für die Gewinne und somit die gezahlten Steuern eines Unternehmens mit verantwortlich. Sie werden aber nie in den Genuss der Vorzüge kommen, die ein Beamter genießt (und jetzt komm bitte nicht mit "die hätten ja auch in der Schule mehr tun und Beamter werden können", damit disqualifiziert du dich selber für jegliche vernünftige Diskussion).

  • Es wäre dir jederzeit freigestanden, dich auf eine entsprechende Stelle zu bewerben. Ich kann das neidvolle Gejammer über Beamte und angebliche Privilegien nicht mehr hören...

    Du kannst nicht zwischen den Zeilen lesen. :D

    Und außerdem, zeige mir eine Stelle im Rettungsdienst, die außer bei der Feuerwehr mit dem ganzen Feuerlöschen verbunden, verbeamtet ist.

    Um Missverständnisse auszuräumen: Ich bin froh und zufrieden, mit dem, was ich nun als Rente habe bzw bekomme. :thumbup:

  • Nix verkaufen, das Zauberwort heute ist antiyzklisch handeln und kaufen.

    Habe ich jedenfalls gerade gemacht, da freundlicherweise gerade Geld von einer Zusatzrente als Einmalbetrag aufs Konto kam.

    Das ist erst einmal völlig richtig, hat allerdings nichts mit meinem Beitrag zu tun. Wann der richtige Zeitpunkt für antizyklisch handeln ist, ist im Moment schwierig zu erkennen. Donalds Rundumschlag bringt sicherlich noch eine Weile ein kräftiges Hauen und Stechen rund um den Erdball. Ich gehe davon aus, wenn sich die Reaktionen etwas abkühlen wird es zügig bergauf gehen, wird wahrscheinlich noch etwas dauern.

  • Hier geht es aber in erster Linie um das Thema Altersvorsorge, sprich GRV vs. Pension. Und da genießt der Beamte nunmal gewisse Privilegien, die ein Angestellter (auch im öffentlichen Dienst) nicht hat.

    Nein, und genau das ist eben das gängige, aber falsche Vorurteil: Das Alimentationsprinzip ist eben KEINE Altersvorsorge. Es ist ein eigenes System, in dem der Beamte im Gegenzug dafür, dass er neben seiner kompletten Arbeitskraft auch noch diverse Grundrechte eingeschränkt bekommt (Stichworte Wohlverhaltenspflicht, Streikverbot usw) lebenslang amtsangemessen alimentiert wird. Die Pension ist also eine Rente oder Altersvorsorge, sondern ist schlicht und einfach der Teil der Alimentation, der im Alter erfolgt. Dementsprechend ist das mit dem Solidarsystem, das auf Beiträgen und Umlagen basiert, nicht vergleichbar.



    Ich verstehe auch nicht, wieso du so dünnhautig auf Kritik am Beamtentum reagierst. Klar, willst du deinen Berufsstand verteidigen, aber du stellst das Beamtum als unantastbar dar.

    Was es nach Grundgesetz eben nun mal ist.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Nein, und genau das ist eben das gängige, aber falsche Vorurteil: Das Alimentationsprinzip ist eben KEINE Altersvorsorge. Es ist ein eigenes System, in dem der Beamte im Gegenzug dafür, dass er neben seiner kompletten Arbeitskraft auch noch diverse Grundrechte eingeschränkt bekommt (Stichworte Wohlverhaltenspflicht, Streikverbot usw) lebenslang amtsangemessen alimentiert wird. Die Pension ist also eine Rente oder Altersvorsorge, sondern ist schlicht und einfach der Teil der Alimentation, der im Alter erfolgt. Dementsprechend ist das mit dem Solidarsystem, das auf Beiträgen und Umlagen basiert, nicht vergleichbar.

    Komisch, dass selbst das Bundesinnenministerium die Beamtenversorgung als Altersvorsorge bezeichnet. Aber vermutlich sind da nur Unwissende unterwegs.

    Die Beamtenversorgung bildet sowohl die 1. als auch die 2. Säule der Altersvorsorge ab (Regel- und Zusatzsicherung).

    Also scheint es es ja doch eine Form der Altersvorsorge zu sein. Und am Ende ist es völlig egal, wie das ganze System genau genannt wird. Es geht um leistungsloses Einkommen, in dem einen Fall als "gesetzliche Rente", in dem anderen Fall als "Pension" bezeichnet. Und ein weiterer Hinweis darauf, dass die Pension eben doch eine Altersvorsorge ist, ist der Umstand, dass man sich diese "erarbeiten" muss (in Form von geleisteten Dienstjahren). Nach deiner Logik müsste ein Beamter im Ruhestand, der erstit 65 Jahren verbeamtete wurde, die gleiche Pension bekommen wie ein Beamter, der mit 20 Jahren verbeamtete wurde. Dies ist aber nicht der Fall!


    Was es nach Grundgesetz eben nun mal ist.

    Art. 33 GG (auf den du dich ja scheinbar beziehst) regelt lediglich, dass es ein Berufsbeamtentum gibt. Und ich habe nie geschrieben, dass dieses komplett abgeschafft werden soll. Es soll lediglich stärker darauf geachtet werden, wer überhaupt zwingend verbeamtete werden musst. Und nein, der entsprechende Artikel im GG sagt nicht, dass jede Stelle im öffentlichen Dienst durch einen Beamten zu besetzen sei. Oder willst du deinem Dienstherr jetzt unterstellen, dass er sich nicht ans GG hält?

    Und übrigens, nur weil es grundsätzlich im GG steht oder erwähnt wird, darf man es trotzdem kritisieren. Von daher ist auch Kritik am Berufsbeamtentum erlaubt (auch wenn du es persönlich anders siehst, weil du scheinbar jede Kritik am Berufsbeamtentum als persönliche Kritik an dir aufnimmst).

  • Es wurde ein Papier erfasst:

    Wohl eher ein Brief im Sinne eines dringenden Aufrufs von 28 Ökonomen ...


    Um auf den Tenor des Briefs zu kommen (ungerecht (im Sinne der Generationengerechtigkeit), extrem teuer, Belastung des Faktors Arbeit über absehbar steigende Beiträge (bei ohnehin hierzulande schon abgestürzter Wettbewerbsfähigkeit)) braucht man aber weder "Forschender der Wirtschaftswissenschaften" sprich "Ökonom" zu sein noch einer der "Wirtschaftsweisen" - es reicht GMV (Gesunder-Menschen-Verstand).


    Oder um einen Politiker (müßte von Franz Müntefering (SPD) stammen) zu zitieren: "Da reicht Volksschule Sauerland" ...


    Ob das zudem ausgerechnet in der Berliner "Blase" für "Aufsehen" sorgt, scheint mir eine eher unbedeutende Frage. Jeder, der sich auch nur rudimentär mit dem Thema beschäftigt hat, kennt die genannten Fakten und Zusammenhänge. Entscheidend wäre daher die Frage, ob es (endlich) zu strukturellen Reformen im Themenbereich GRV (und GKV) kommt.


    Bei dem Thema der Gesetzlichen Rente (GRV) gab es schon vor mehr als drei Jahrzehnten ähnliche Aussagen aufgrund von Untersuchungen und Studien. Zu einer entsprechenden nachhaltigen Reform inkl. dem Einstieg in eine obligatorischen Ergänzung des Umlagesystems mit kapitalgedeckten Elementen hat das aber vor 30 Jahren schon nicht geführt ...