GRV ungleich Investment

  • Ich verweise auf:

    (Aus Parallelthread übernommen.)

    Hallo,

    inzwischen habe ich recherchiert. Die GRV und die PVs haben sich diese Berechnung nicht selbst einfallen lassen: https://www.recht.bund.de/bgbl/1/2024/44…icationFile&v=1

    „Die Anhebung des bundeseinheitlichen Beitragssatzes nach Absatz 1 um 0,2 Prozentpunkte gegenüber dem am 31. Dezember 2024 geltenden Beitragssatz kann auf Renten der gesetzlichen Rentenversicherung …Monate Januar bis Juni 2025 in der Weise abgegolten werden, dass der Beitrag im Monat Juli 2025 einmalig 4,8 Prozent der im Juli 2025 beitragspflichtigen Rente des Rentenbeziehers …“

    War noch das Wirken von Herrn Lauterbach.

    Gruß Pumphut

  • Verstehe die Aufregung nur dahin, dass man die Auflage von LÜG mit der Schlagzeile wieder schön nach oben gepusht hat an diesem Tag.

    Darauf aufmerksam würde ich aber Betroffene machen, denen zu viel Pflegeversicherung abgezogen wird, weil der Pflegekasse nicht bekannt ist, dass man mindestens ein Kind großgezogen hat. Dann wäre nämlich der Kinderlosen-Aufschlag = 0,6% vom Brutto NICHT zu erheben. Ich habe bei der Krankenkasse eine Geburtsurkunde vorgelegt und der Beitrag wurde entsprechend gesenkt. Es ist übrigens egal, ob man 1 oder 5 Kinder hat.

    Der Zuschlag zur Pflegeversicherung für Kinderlose beträgt seit dem 1. Juli 2023 unverändert 0,6 % des Bruttoeinkommens; zum 1. Januar 2025 steigt damit der Gesamtbeitragssatz für kinderlose Versicherte auf 4,2 % (statt 3,6 % für Versicherte mit Kindern).

  • Darauf aufmerksam würde ich aber Betroffene machen, denen zu viel Pflegeversicherung abgezogen wird, weil der Pflegekasse nicht bekannt ist, dass man mindestens ein Kind großgezogen hat.

    Musste dort selber nachgerechnet werden, damit man weiß in welche Kategorie man fällt?

    Wäre mal wieder ein Thema zur Klarheit der Bescheide. Dort könnte nämlich vermerkt werden, ob der kinderlose Beitragssatz erhoben wird oder nicht. Meiner Kenntnis nach, steht dort einfach der Betrag ohne Kategorisierung.

  • Wer sich die ÖR-Medien (in dem Fall sogar in Form des WDR) noch antun mag ...


    Da es zum Strang-Thema paßt:


    ARD-Presseclub, "Das Erste" heute ab 12:03 (und ab 12.45 bei Phoenix TV "Presseclub nachgefragt" mit ins Studio durchgestellten Anrufern - oder gleich bei Phoenix ab 12:03) mit dem Thema

    "Am Kipp-Punkt: Wie sichern wir die Rente"


    PS: Im Hinblick auf die Qualität, wie üblich, ohne jede Gewähr. Für am Thema Interessierte sind zumindest humoristische Momente und ebensolche Einlagen zu erwarten.

  • Hab's gesehen. Und auch hier wurde suggeriert, dass die GRV nicht mehr funktionieren kann. Da möchte ich noch mal auf meinen anderen Beitrag hier verweisen:

    KaffeeOderTee
    3. August 2025 um 08:00

    Denn ich finde es höchst bedenklich, dass so die Erwartungshaltung der Bürger manipuliert wird.

  • Hab's gesehen.

    So wie ich.

    Auch wenn ich dabei längst aufgehört habe auf ein Plus an Erkenntnisgewinn zu hoffen ... Nach meinem Dafürhalten besteht da nämlich schon lange kein Erkenntnis- sondern ein signifikantes Umsetzungsproblem.

    Und auch hier wurde suggeriert, dass die GRV nicht mehr funktionieren kann.

    Dann hast Du eine andere Sendung gesehen als meine Wenigkeit - wenn ich beispielsweise nur an den Gast im Studio, Herrn Stefan Schulz (Publizist und Podcaster), denke.

    Denn ich finde es höchst bedenklich, dass so die Erwartungshaltung der Bürger manipuliert wird.

    Sehe ich ähnlich.

    Die "Manipulationen" (nur um Deine Begrifflichkeit zu verwenden) kommen meines Erachtens aber nicht von Professoren, Aktuaren oder dem Rat der Wirtschaftsweisen - sondern eher von Aussagen a la "Die Rendä iss sischää" oder Handlungen wie der, den aus guten Gründen bereits im Jahr 2004 (!) - (Stichwort: Demographische Entwicklung) - eingeführten "Nachhaltigkeitsfaktor" bei der Gesetzlichen Rente ausgerechnet zu dem Zeitpunkt auszuhebeln, für den dieser gedacht war und eingeführt wurde ... Stichwort: Boomer beginnen verstärkt in Rente zu gehen (u. a. die Ratio "Beitragszahler vs Rentner" betreffend)

    Nur am Rande aber im Kontext "Erwartungshaltung" (um Deine Formulierung aufzugreifen) der Bürger - wie meine "Erwartungshaltung" als "Bürger" diesbezüglich schon vor mehr als drei Jahrzehnten aussah, möchte ich hier nicht wiederholen. Und wie die diesbezügliche "Erwartungshaltung" jüngerer Leute in meinem Umfeld bereits seit sehr vielen Jahren aussieht, hier ebenfalls nicht näher schildern.

  • Doch, man sollte sich auf T-Shirts vorne drucken "Die Rente hat sicher zu sein."

    Und auf der Rückseite sollte zur Erinnerung stehen: "Wir sind das Volk."

    Das ist meine bescheidene Meinung.

  • ..., den aus guten Gründen bereits im Jahr 2004 (!) - (Stichwort: Demographische Entwicklung) - eingeführten "Nachhaltigkeitsfaktor" bei der Gesetzlichen Rente ausgerechnet zu dem Zeitpunkt auszuhebeln, für den dieser gedacht war und eingeführt wurde ... Stichwort: Boomer beginnen verstärkt in Rente zu gehen (u. a. die Ratio "Beitragszahler vs Rentner" betreffend)

    Aber kannst Du die Argumente warum der Nachhaltigkeitsfaktor ausgesetzt wurde nachvollziehen?
    Ich könnte mir vorstellen, dass es allen Parteien schwer fallen würde Ihren Wählern zu vermitteln, dass Sie nach einem Leben voller Arbeit, dann nur eine Rente auf dem Niveau der Grundsicherung bekommen würden.:/
    Und genau dazu führt es, wenn Menschen mit lebenslanger Erwerbsbiografie im Niedriglohnsektor dann mit vollem Nachhaltigkeitsfaktor in Rente gehen.
    Ja, dagegen hätte man Rechtzeitig etwas tun können (und müssen). Aber es mag halt keine Partei diese traurige Wahrheit aussprechen. Geschweige denn damit in den nächsten Wahlkampf ziehen.

    Doch, man sollte sich auf T-Shirts vorne drucken "Die Rente hat sicher zu sein."

    Und auf der Rückseite sollte zur Erinnerung stehen: "Wir sind das Volk."

    Das ist meine bescheidene Meinung.

    Die Rente ist sicher! Nur die Höhe halt nicht.;)

  • Aber kannst Du die Argumente warum der Nachhaltigkeitsfaktor ausgesetzt wurde nachvollziehen?

    Dann frage ich mich, warum und auf Basis welcher Argumente man diesen Nachhaltigkeitsfaktor - immerhin bereits im Jahre 2004 - überhaupt erst eingeführt hatte ... ? Zumal ja ein geringeres Ansteigen der Rente das Kernelement der Regelung war ...

    Ja, dagegen hätte man Rechtzeitig etwas tun können (und müssen).

    Dem ist fraglos und zweifelsfrei so.

    Aber es mag halt keine Partei diese traurige Wahrheit aussprechen. Geschweige denn damit in den nächsten Wahlkampf ziehen.

    Sehe ich ebenfalls ähnlich.

    Entspricht diese politische Haltung samt Vorgehensweise dann aber nicht viel eher dem von KaffeeOderTee in Spiel gebrachten Vorwurf der "Manipulation der Bürger" ... ?!

    Siehe hier:

    Denn ich finde es höchst bedenklich, dass so die Erwartungshaltung der Bürger manipuliert wird.

    Man kann nach meiner diesbezüglich äußerst schwachen Erinnerung (bin zwar Volljurist - ohne diese Profession jemals ausgeübt zu haben (*) - und meine diesbezüglichen Abschlüsse liegen "ewig" zurück) sich auch durch "Unterlassen" strafbar machen. Etwa, wenn eine "Garantenstellung" vorliegt (u. a. durch vorangegangenes Tun oder aufgrund einer bestimmte Stellung). Könnte unter der juristischen Terminologie der "Ingerenz" laufen.

    Aus der diesbezüglich mehr als vagen Erinnerung mit dem Tenor "strafbares Herbeiführen" einer Gefahrenlage durch jemand, der es dann aber "unterläßt", die möglicherweise eintretenden "Schädigung abzuwenden" (z. B. durch Unterlassung nötiger Gegenmaßnahmen).

    Könnte im Bereich der Abgrenzung "echte Unterlassungsdelikte" vs "unechte Unterlassungsdelikte" (Garantenstellung) spielen. Zu Ersterem dürften z. B. die unterlassene Hilfeleistung (§ 323c StGB) oder auch die Nichtanzeige geplanter Straftaten (§ 138 StGB) oder der Hausfriedensbruch durch Unterlassen (§ 123 Abs. Alt. 2 - sprich nach Aufforderung des Berechtigten) gehören - zu Zweiterem (durch Unterlassen wird ein Erfolg bzw. Ergebnis verursacht, obwohl der Täter aufgrund seiner Garantenstellung zu Verhinderung dieses Erfolges im Sinne von Ergebnis verpflichtet wäre), wenn eben die besagte Garantenstellung vorliegt


    Dabei (Variante Zwei) könnte einem glatt eine Regierung und/oder politisch Verantwortliche (samt deren große Beraterstäbe) im Sinne einer Garantenstellung in den Sinn kommen ... Insbesondere im Sinne von rechtzeitiger Information und Aufklärung der Bürger samt Einleitung geeigneter Gegenmaßnahmen - statt diese eben zu unterlassen ...

    Oder auch: Dem Bürger ist die Wahrheit zumutbar ...

    Vielleicht ist es ja auch nicht passiert (wurde "unterlassen"), weil die Entscheider "über" das System GRV "in" demselben nicht (Zwangs)Mitglied sind sondern in anderen Vehikeln der Alterssicherung (Pension, eigenständige Regeln für Politiker, als verkammerte Berufe in berufsständige Versorgungswerken) ... ?


    PS (*): Ein Talent für die Jurisprudenz geht mir leider fast vollständig ab (wenn auch meine Staatsexamen von der Note her top waren). Daher habe ich diese Profession (zu meinem Glück und dem vieler anderer) auch nie ausgeübt. Zudem ist mir davon auch kaum noch was erinnerlich, was auch - für jedenfalls diesbezügliche - Leidenschaftslosigkeit bis hin zur Interessenlosigkeit spricht.

  • Aber kannst Du die Argumente warum der Nachhaltigkeitsfaktor ausgesetzt wurde nachvollziehen?
    Ich könnte mir vorstellen, dass es allen Parteien schwer fallen würde Ihren Wählern zu vermitteln, dass Sie nach einem Leben voller Arbeit, dann nur eine Rente auf dem Niveau der Grundsicherung bekommen würden. :/

    Ja, aber was ist denn ernsthaft die Alternative? Immer mehr Steuergelder verwenden, die an allen Ecken und Enden ohnehin schon fehlen?

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Ja, aber was ist denn ernsthaft die Alternative? Immer mehr Steuergelder verwenden, die an allen Ecken und Enden ohnehin schon fehlen?

    mögliche Alternativen:
    - Umverteilung unter den Älteren (Boomer-Soli)
    - Vermögensteuer
    - Erbschaftssteuer
    - usw.

    Es ist ja nicht so, dass es nicht genug Geld/Vermögen gibt. Es ist halt nur extrem ungleich verteilt. Und wenn ein Mensch sein Leben lang nachweißlich gearbeitet hat, sollte er schon eine AV erhalten die zumindest oberhalb der Grundsicherung liegt.
    Es kann eben nicht jeder der finanzielle Überflieger sein oder den hochbezahlten Job machen.

    BTW: Wenn durch eine weitere Absenkung des Rentenniveaus zukünftig stetig mehr Rentner auf zusätzliche Leistungen wie Grundsicherung oder Wohngeld angewiesen sind haben wir m.E. nichts gewonnen. Außer das man diese Menschen dann im Alter noch zu Almosenempfängern macht.

  • Es ist ja nicht so, dass es nicht genug Geld/Vermögen gibt. Es ist halt nur extrem ungleich verteilt.

    Ich sehe das tatsächlich anders. Das Problem der GRV ist seit Jahrzehnten bekannt, dass die geburtenstarken Jahrgänge jetzt in Rente gehen ist keine Überraschung.

    Warum sollte der Staat dafür aufkommen, dass einige künftige Rentner trotz allem nicht privat vorgesorgt haben?

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Ich sehe das tatsächlich anders. Das Problem der GRV ist seit Jahrzehnten bekannt, dass die geburtenstarken Jahrgänge jetzt in Rente gehen ist keine Überraschung.

    Warum sollte der Staat dafür aufkommen, dass einige künftige Rentner trotz allem nicht privat vorgesorgt haben?

    Der Staat kommt ja nicht mal für die versicherungsfremden Leistungen auf, die er ausschliesslich den Beitragszahlern aufdrückt. Das ist doch schon hinlänglich diskutiert und auch belegt worden.

  • Der Staat kommt ja nicht mal für die versicherungsfremden Leistungen auf, die er ausschliesslich den Beitragszahlern aufdrückt. Das ist doch schon hinlänglich diskutiert und auch belegt worden.

    Das ist ja wieder was anderes, mir gehts jetzt um "echte" Renten und die Grundsicherung.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist