85 fühlt sich sehr alt an, ist aber nicht viel. Aktuelle Sterbetafeln gehen bei Männern mit 65 von ca. 18 Jahren restlicher Lebenserwartung aus, bei Frauen von 21 Jahren. Wohlgemerkt, die Hälfte wird älter und die letzten Jahre ist die Lebenserwartung gestiegen. Bedenkt man zusätzlich noch, dass Lebenserwartung auch mit sozialem Status korreliert ist (sprich: wohlhabendere Menschen leben tendenziell länger), ist nicht mit vielen Überschüssen zu rechnen. Und Überschüsse müssen erst einmal erwirtschaftet werden, die letzten Jahre wurde viel in Nullzins-Staatsanleihen umgeschichtet, die jetzt erst einmal wie ein Stein auf der Rendite liegen.
Rentenfaktor 25,96
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Timo B -
10. Mai 2023 um 16:43 -
Erledigt
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85 fühlt sich sehr alt an, ist aber nicht viel. Aktuelle Sterbetafeln gehen bei Männern mit 65 von ca. 18 Jahren restlicher Lebenserwartung aus, bei Frauen von 21 Jahren. Wohlgemerkt, die Hälfte wird älter und die letzten Jahre ist die Lebenserwartung gestiegen. Bedenkt man zusätzlich noch, dass Lebenserwartung auch mit sozialem Status korreliert ist (sprich: wohlhabendere Menschen leben tendenziell länger), ist nicht mit vielen Überschüssen zu rechnen. Und Überschüsse müssen erst einmal erwirtschaftet werden, die letzten Jahre wurde viel in Nullzins-Staatsanleihen umgeschichtet, die jetzt erst einmal wie ein Stein auf der Rendite liegen.
Also müsste sich der Professor aus dem Villenviertel den Riesteranbieter suchen, den sonst nur ungelernte Hilfskräfte aus dem Wohnquartier in Hauptwindrichtung des Industriegürtels frequentieren.
Das klingt so zynisch, dass es fast stimmen muss.
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aus dem von Dir verlinkten Finanztipartikel:
"Überschüsse sind nicht garantiert
Wichtig: Die Überschussbeteiligung wird jährlich aufs Neue vom Versicherer festgelegt („deklariert“) und kann in der Zukunft gegebenenfalls weiter absinken – vor allem die Zinsüberschüsse dürften weiter abnehmen. Daher sind alle Hochrechnungen für spätere Rentenzahlungen, die Du vom Versicherer bekommst, mit Vorsicht zu genießen.
Finanztip empfiehlt, sich beim Vergleich von Rententarifen – auch bei Riester- oder Rürup-Rentenversicherungen – zunächst auf die garantierte Rente zu konzentrieren und den Vertrag danach auszuwählen. Bei der Sofortrente gegen einen Einmalbetrag solltest Du dagegen bei der Wahl des Tarifs mit auf die Überschussgestaltung achten. Mehr dazu findest Du im Ratgeber Sofortrente.
"
Ich vertraue dem was ich Rechnen kann und frage mich wie die ganzen Aktionärsdividenden der großen Versicherungen zusammen kommen. In der Regel ist man mit einer Investition in eine Versicherungsaktie immer besser gefahren anstatt den gleichen Beitrag in einer kapitalbildenden Versicherungen dieses Konzerns einzuzahlen.
Man muss aber auch dazu sagen das es vor 30 Jahren deutlich schwieriger war in den Aktienmarkt zu investieren als heute.
Die Vertreibsmaschinerie der Versicherungskonzerne habe da ganze Arbeit geleistet und wenn ein Mensch erstmal lange Zeit in einen solchen Vertrag eingezahlt hat glauben die wenigsten daran das das vielleicht gar nicht die beste finanzielle Lösung war. Und selbst wenn man es ihnen vorrechnet wird den Zahlen nicht geglaubt. Die Emotionen sind da stärker und vielen gelingt es nicht völlig emotionslos an dieses Thema heran zu gehen.
Nur werden die Versicherungen bei der Auszahlung ganz sicher keine Emotionen zeigen und nur das nötigste zahlen. Und dann setzen beim Verbraucher häufig wieder Emotionen ein die dann aber eher Wut und Trauer sind.....
Aber jeder wie er möchte.... ich komme vom Thema ab.
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In der Tat "lohnt" sich eine Rentenversicherung im Durchschnitt v.a. für gesunde, wohlhabende Menschen mit einer überdurchschnittlichen Lebenserwartung.
Dennoch ist es das Wesen einer Versicherung, dass der Eintritt der "Gefahr" (Langlebigkeit oder Berufsunfähigkeit) halt nur kalkulatorisch vorhersehbar ist, nicht im konkreten Einzelfall.
Bei der ETF-Anlage, weiß man als Anleger nicht, wie lange das Geld reichen muss, bei der Rentenversicherung stellt sich diese Frage nur noch für die Versicherung. Muss man halt abwägen.
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Dein Glauben an die Versicherer in allen Ehren, aber ob und wie die Kunden einer Versicherung an den möglichen Überschüssen zu beteiligen sind war ja bereits mehrfach Gegenstand von Gerichtsentscheidungen. Freiwillig oder gar transparent ist da gar nix.
Im Zuge der andauernden Niedrigzinsphase sah sich der Gesetzgeber ja auch 'gezwungen' den Versicherern zu erlauben die sog. Zinszusatzreserve zu schaffen.
Natürlich bezahlt aus den Beiträgen und möglichen Überschüssen der Kunden und nicht etwas aus den Gewinnen der Versicherungskonzerne.
Wieder ein typischer Fall von 'Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren'
Ich als Kunde kann auch nichts dafür, dass die Versicherungen sich mit Ihren Garantiezusagen für Policen in der Vergangenheit schlichtweg 'verzockt' haben und die garantieren Renditen nicht mehr erwirtschaften können.
Ja, wir haben jetzt wieder steigende Zinsen. Aber bis die Kunden davon profitieren wird noch viel Zeit vergehen. Außerdem gilt der Garantiezins immer vor Kosten. Und das bei den Kunden eine real positive Rendite ankommt (also eine Rendite oberhalb der Inflation) sehe ich überhaupt nicht.
Erstmal sind nämlich wir 'Alten' dran und wollen unsere 'hohen' Renditen auch möglichst lang kassieren.
Und nein, ich verteufele Versicherungen nicht pauschal. Zur Risikoabsicherung braucht es ein Versicherungskollektiv. Aber Vermögensaufbau und Versicherung sollte man strikt trennen.
Es spricht ja überhaupt nichts dagegen, wenn ich zu meinem Rentenbeginn eine private Versicherung abschließe, die mir dann eine lebenslange Rente auszahlt. Und zwar aus einem Vermögen, dass ich mir kostengünstig und mit brauchbarer Rendite über Jahrzehnte aufgebaut habe.
Und natürlich würde ich mich auch freuen, wenn mir der Staat einen Zuschuss zu meinem privaten Vermögensaufbau geben würde.
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Ich stimme Dir ja zu und würde deshalb auch den Abschluss einer (Riester-)Rentenversicherung nicht unbedingt empfehlen. Das heißt aber nicht, dass deshalb die Kündigung eines bestehenden Vertrags ein gutes Geschäft wäre. Es kann durchaus sinnvoller sein, den Vertrag weiterzuführen.
Um das zu beurteilen, reicht es m.E. nicht, die lebenslang garantierten Mindestleistungen (!) der Versicherung mit der bloß erhofften Rendite eines ETF im gleichen Zeitraum zu vergleichen.
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Um das zu beurteilen, reicht es m.E. nicht, die lebenslang garantierten Mindestleistungen (!) der Versicherung mit der bloß erhofften Rendite eines ETF im gleichen Zeitraum zu vergleichen.
Und da ist es wieder. Uhh, die Garantie!
Nur, wer garantiert mir, dass ich überhaupt das Rentenalter erreiche? Wer garantiert mir, dass die Versicherung meine garantieren Leistungen dann dereinst wird zahlen können?
Gerade wir deutsche haben in den letzten 100 Jahren mehrfach erlebt, wie viel 'Garantien' Wert sind. 2 verlorene Weltkriege dazu noch eine Hyperinflation. Und was waren die 'Garantien' in diesen Zeiten wert?
Erstaunlicherweise haben Aktien Ihren Wert immer irgendwo behalten.
Ich lebe und arbeite in Deutschland. Ich zahle meine Rentenbeiträge in Deutschland. Da steckt schon ganz schön viel Home-Bias drin.
Daher sehe ich eine Geldanlage in die Weltwirtschaft als eine Diversifikation meines Vermögens an.
Ja, es ist gut möglich, dass mein ETF-Depot in den nächsten 30-40 Jahren nicht die von mir erhofften Renditen erzielt. Das aber nach Kosten eine schlechtere Rendite als bei einem Riester-Vertrag oder bei einer privaten Rentenversicherung herauskommt sehe ich noch lange nicht.
Ach ja, wenn das so sein sollte, dürfen sich auch alle Besitzer von fondsbasierten Rentenversicherungen 'freuen'.
Ganz davon ab, dass es dann ohnehin für alle Menschen ein riesiges Problem geben dürfte, wenn es über Dekaden kein Wirtschaftswachstum auf der Welt mehr geben würde. Weil Aktienkurse haben ja überhaupt nix mit der realen Wirtschaft zu tun.
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monstermania:
Ich lege auch sehr gerne in Aktien an, allerdings sehe ich diese nicht als meine Altersvorsorge, sondern habe sie mental als "wertlos" abgeschrieben.So erlebe ich nur positive Überraschungen, wenn ich mal nachschaue, und schlafe gut.
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Ich lege auch sehr gerne in Aktien an, allerdings sehe ich diese nicht als meine Altersvorsorge, sondern habe sie mental als "wertlos" abgeschrieben.
Das ist doch ziemlicher Schwachsinn. Ja, die Aktienkurse können auch längerfristig sehr massiv einbrechen. Aber wertlos werden!?
Dann wären wir wieder beim Henne-Ei-Problem. Wer zahlt die (garantierten) Renten, wenn alle Aktiengesellschaften (AG) 'wertlos' sind?
Die Versicherungen sind auch überwiegend AG.
PS: Ich habe in meiner Vermögensübersicht die Überschussbeteiligung meiner KLV von 1990 'abgeschrieben' und kalkuliere nur mit dem Garantiewert. Wenn ich dann 2031 noch eine Überschussbeteiligung bekomme ist das halt ein kleiner Benefit.
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Eigenanteile : garantierte Rente" ist meiner Meinung nach ein vernünftiger Ansatz für die erste Betrachtung.
Das wäre bei mir 7.300€:174€ = Das selbst eingezahlte Geld hätte ich bereits nach 4,13 Jahren wieder raus.
Klar, dass ich jetzt im Nachhinein keinen Riester mehr abschließen würde. Die Frage ist ja, was mit dem bestehenden Vertrag machen?
Ich bespare aktuell einen ETF Sparplan mit 1.000€ mtl., das wird so oder so den Großteil meiner Rente werden (Auszahlplan mit 3-4 Prozent).
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Das wäre bei mir 7.300€:174€ = Das selbst eingezahlte Geld hätte ich bereits nach 4,13 Jahren wieder raus.
Kleiner Hinweis:
Die garantierte Rente bezieht sich darauf, dass Du die aktuellen Zahlungen auch bis zum Ende der Vertragskaufzeit in der aktuellen Höhe weiter leistest.
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Kleiner Hinweis:
Die garantierte Rente bezieht sich darauf, dass Du die aktuellen Zahlungen auch bis zum Ende der Vertragskaufzeit in der aktuellen Höhe weiter leistest.
So schaut's aus.
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Kleiner Hinweis:
Die garantierte Rente bezieht sich darauf, dass Du die aktuellen Zahlungen auch bis zum Ende der Vertragskaufzeit in der aktuellen Höhe weiter leistest.
Ups, klar.
Dann komme ich auf knapp 15 Jahre.
Mh, ich lebe einen gesunden Lebensstil. Wenn ich 90 werde, bekomme ich immerhin noch 7 Jahre lang eine kleine Zusatzrente.....
Ach ist das schwer zu entscheiden, ob ich das als Diversifikation meiner Alterseinkünfte sehe oder die 100€ zusätzlich in den ETF stecke.
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Um das zu beurteilen, reicht es m.E. nicht, die lebenslang garantierten Mindestleistungen (!) der Versicherung mit der bloß erhofften Rendite eines ETF im gleichen Zeitraum zu vergleichen.
Wanderslust Wie würdest du das für dich mit meinen angegebenen Zahlen bewerten?
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Ups, klar.
Dann komme ich auf knapp 15 Jahre.
Mh, ich lebe einen gesunden Lebensstil. Wenn ich 90 werde, bekomme ich immerhin noch 7 Jahre lang eine kleine Zusatzrente.....
Ach ist das schwer zu entscheiden, ob ich das als Diversifikation meiner Alterseinkünfte sehe oder die 100€ zusätzlich in den ETF stecke.
Das verstehe ich gut! Würde mir auch so gehen. Bei guter Gesundheit kannst Du ja auch locker 103 werden. Niemand weiß es. Grundsätzlich ist Diversifikation fast immer eine gute Idee.
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Ups, klar.
Dann komme ich auf knapp 15 Jahre.
Mh, ich lebe einen gesunden Lebensstil. Wenn ich 90 werde, bekomme ich immerhin noch 7 Jahre lang eine kleine Zusatzrente.....
Ach ist das schwer zu entscheiden, ob ich das als Diversifikation meiner Alterseinkünfte sehe oder die 100€ zusätzlich in den ETF stecke.
Du kannst deine Riesterrente auch als Sicherheitsbaustein betrachten.
Nur ist die Frage welche Größe dieser Sicherheitsbaustein später hat.
Mit einem Legostein lässt sich kein Haus bauen....
Und gibt es überhaupt Sicherheit? Und wenn ja wie legt man diese an?
Alles nicht einfach aber auch in gewisser weise ein Luxus Problem.
Viele Menschen auf diesem Planten leben von der Hand in den Mund......
Mach dich nicht verrückt und entscheide nach einem klaren Plan bei dem du dich wohl fühlst.
Wirst du später verrückt weil dein ETF zu stark schwankt war es die falsche Entscheidung.
Heulst du nachher rum weil die Rente zu klein ist war es auch nicht richtig.
Irgendwo dazwischen gibt es eine Lösung für dich.....
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Wenn man schon einen (vernünftigen, sprich günstigen) Riester hat und ordentlich Zulagen erhält kann man den auch weiterlaufen lassen.
Was man niemals machen sollte: Sich einen Riester verrenten lassen!
Das beste Vorgehen ist also den Riester kurz vor Rentenbeginn gem. §92a EStG zu verwenden. Wenn das nicht möglich ist, Komplettauszahlung nach Kleinstbetragsregelung prüfen.
Ist auch das nicht möglich zumindest die möglichen 30% entnehmen.
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Allein auf ETF würde ich meine Alterseinkünfte nicht stützen wollen.
Ich sehe gRV, bAV und Riester als Sicherheitsbaustein.
Der Riester darf einen nicht abhalten, richtige Vorsorge zu betreiben. (Riester füllt nur eine Kerbe in der gRV auf.)
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Um das zu beurteilen, reicht es m.E. nicht, die lebenslang garantierten Mindestleistungen (!) der Versicherung mit der bloß erhofften Rendite eines ETF im gleichen Zeitraum zu vergleichen.
Nein das nicht. Man muss insbesondere auch andere Rentenzahlungen mit einberechnen. Und dann wird man feststellen, dass die Garantie eben gar nicht mehr so viel ausmacht, da bereits die GRV garantiert ist und das bei den meisten für grundlegende Bedürfnisse reichen wird. Ebenso wird man dann feststellen, dass ein ETF aller Wahrscheinlichkeit nicht auf Null fallen wird. Realistischerweise vergleicht man dann 70€ Riester mit Entnahme aus einem ETF in der Spanne von 50-200€ pro Monat. Da sind dann Chancen und Risiko doch recht einseitig.
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Das beste Vorgehen ist also den Riester kurz vor Rentenbeginn gem. §92a EStG zu verwenden
Abbezahltes Eigentum ist bereits vorhanden. Sonst würde ich keine 1.000€ mtl. in den ETF einzahlen können
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