Sofortrente Wenn das Geld ein Leben lang reichen soll
Finanztip-Experte für Vorsorge
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Vielleicht hast Du gerade geerbt, eine Wohnung verkauft oder anderweitig Geld angespart und möchtest nun Deine Rente aufbessern. Dazu hast Du mehrere Möglichkeiten: Du kannst einen Teil des Geldes etwa in einen günstigen Indexfonds (ETF) investieren und den Rest auf einem Tages- oder Festgeldkonto parken. Doch die bequemste Lösung ist die Sofortrente: Damit bist Du lebenslang abgesichert, musst dafür aber bei der Rentenhöhe Abstriche machen.
Die Sofortrente ist eine Form der privaten Rentenversicherung. Meistens sind Rentenversicherungen so ausgelegt, dass Du zunächst jahrzehntelang Deinen Beitrag zahlst und erst zu einem späteren Zeitpunkt eine Einmalzahlung oder eine Rente erhältst (aufgeschobene Rente). Du musst also in der Regel mehrere Jahre warten, bevor Dir der Versicherer Deine Rente zahlt, die sogenannte Aufschubzeit.
Anders bei der Sofortrente: Die bekommst Du direkt nach Abschluss ausbezahlt. Dazu zahlst Du zu Beginn eine große Summe in die Versicherung ein (als sogenannten Einmalbeitrag). Der Versicherer kalkuliert daraus eine (meist monatliche) Rente und verpflichtet sich, diese lebenslang auszuzahlen.
Der wohl größte Vorteil bei der Sofortrente: Du erhältst bis zu Deinem Tod eine regelmäßige Zusatzrente. Die Rente ist also an Dein Leben gekoppelt und nennt sich daher auch Leibrente. Ähnlich wie bei der gesetzlichen Rente musst Du Dich nicht darum kümmern, das Geld für die Zukunft einzuteilen und Dir auch keine Gedanken machen, in 20 Jahren ohne Geld dazustehen.
Doch wer auf eine sichere Rente setzt, muss bei der Rentenhöhe Abstriche machen. Das hat mehrere Gründe: Zum einen garantieren Dir die Versicherer eine lebenslange Rente und rechnen daher in der Regel damit, dass Du weit über 90 Jahre alt wirst. Je nach Höhe des eingezahlten Geldbetrags fällt die monatliche Rente dadurch eher gering aus.
Zum anderen ist der Garantiezins für eine Sofortrente gesunken: Seit 1. Januar 2022 liegt er bei 0,25 Prozent. Um diesen Zins vermehrt sich also Dein angelegtes Geld jährlich. Bei 50.000 Euro Erspartem nach Kosten sind das 125 Euro im Jahr.
Doch die Inflation kannst Du damit nicht ausgleichen. Über die Jahre wird Dein Vermögen durch die Inflation immer weniger wert sein. Angenommen, Du möchtest Dir mit den 50.000 Euro eine Zusatzrente von etwa 170 Euro für die nächsten 30 Jahre auszahlen. Ausgehend von einer 2-prozentigen Inflation ist Deine Rente nach zehn Jahren nur noch 140 Euro wert. Der niedrige Garantiezins von 0,25 Prozent kann dieses Minus nicht ausgleichen.
Auch auf die versprochenen Überschüsse, die Du zusätzlich zum garantierten Betrag erhältst, solltest Du Dich nicht verlassen: Viele Versicherer winken mit hohen Überschussbeteiligungen. Weil der Versicherer aber Deine Rente garantieren muss, kann er Dein Geld nur vorsichtig anlegen. Die Folge: Die Überschüsse fallen in der Regel eher mager aus.
Ob eine Sofortrente für Dich infrage kommt, hängt in erster Linie davon ab, ob Du Dir eine sichere Rente bis an Dein Lebensende wünschst. Du möchtest also kein Risiko eingehen, irgendwann im hohen Alter auf Deine Zusatzrente verzichten zu müssen. Natürlich musst Du auch schon eine gewisse Summe Geld auf dem Konto haben, die Du in die Sofortrente stecken kannst.
Wenn Du darüber nachdenkst, eine Sofortrente abzuschließen, solltest Du erst einmal prüfen, ob Du zum Typ Sofortrente gehörst. Dazu sollten folgende Kriterien erfüllt sein:
Größerer Geldbetrag - Erste Voraussetzung ist, dass eine größere Summe Geld auf Deinem Konto gelandet ist, sei es aus einer Erbschaft, einem Immobilienverkauf oder einer ausbezahlten Lebensversicherung,
Rentenalter - Du solltest für eine Sofortrente das Rentenalter erreicht haben oder zumindest kurz davor stehen. Bist Du noch jünger, solltest Du mit dem Geld besser Kreditraten abzahlen, es in einen ETF-Sparplan stecken oder das Geld auf ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto einzahlen.
Keine Zusatzrente - Wer neben der gesetzlichen Rentenversicherung keine weitere Zusatzrente hat (etwa eine Betriebsrente), bekommt mit der Sofortrente eine sichere und garantierte monatliche Finanzspritze.
Sicherheit vor Rendite - Die Sofortrente ist interessant, wenn Dir eine sichere Rente bis an Dein Lebensende extrem wichtig ist. Dafür verzichtest Du gerne auf Rendite und nimmst auch in Kauf, dass Dein Geld durch die Inflation mit der Zeit immer weniger wert ist.
Gesundheit - Du solltest aktuell gesund sein und davon ausgehen, sehr lange zu leben. Die Versicherer rechnen damit, dass Du mindestens 90 Jahre alt wirst und strecken demnach die Rentenauszahlungen. Dadurch fällt die monatliche Rente auch nur gering aus.
Verantwortung abgeben - Du möchtest Dich nicht selbst darum kümmern, aus Deinem Ersparten regelmäßig Raten zu entnehmen. Ein ETF-Auszahlplan erfordert ein wenig mehr Eigeninitiative. Du musst Dich um Deine Geldanlage selbst kümmern und auch mal ein paar Monate auf eine Auszahlung verzichten, wenn der Kurs sinkt.
Keine Erben absichern - Das Vermögen, das Du in die Sofortrente einzahlst, ist nicht vererbbar. Solltest Du sterben, kommt das übrige Geld den anderen Versicherten zugute. Möchtest Du auf eine Absicherung Deiner Familie nicht verzichten, kannst Du auch eine Hinterbliebenenabsicherung vereinbaren. Deine Familie bekommt dann für einen bestimmten Zeitraum weiterhin Deine Rente ausgezahlt. Das nennt sich Rentengarantiezeit. Allerdings musst Du dann Abschläge bei der monatlichen Rente in Kauf nehmen.
Wenn es Dir darum geht, Teile Deines Vermögens zu vererben, solltest Du dieses Geld zur Seite legen – etwa auf ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto – und es nicht in den Versicherungsvertrag stecken.
Bekommst Du eine große Summe Geld auf einen Schlag, dann ist die Sofortrente nur eine der Möglichkeiten, Dein Geld unterzubringen. Daneben gibt es Modelle, die mit etwas mehr Risiko und Eigeninitiative einhergehen. Dafür wirst Du aber auch mit einer höheren Rendite belohnt.
Du gehörst eher zum Typ Auszahlplan, wenn Du mehr Wert auf eine hohe Rendite als auf eine sichere Rente legst. Zentrale Frage ist daher, ob Deine monatliche Rente bereits ausreichend gesichert ist, etwa durch die gesetzliche Rente, private Rentenversicherungen oder Mieteinnahmen. Frage Dich selbst, ob Du auch mal ein paar Monate ohne eine zusätzliche Auszahlung auskommen kannst, wenn zum Beispiel die Kurse an der Börse in den Keller rutschen.
ETF-Auszahlplan - Eine Möglichkeit ist ein ETF-Auszahlplan (Entnahmeplan) aus Aktienvermögen. Dabei kombinierst Du die Geldanlage mit einer regelmäßigen Auszahlung. Einen Teil Deines Kapitals legst Du in einen weltweit ausgelegten Indexfonds (ETF) wie den MSCI World an und nimmst so am Aktienmarkt teil. Am Ende Deines Lebens bleibt dann im besten Fall etwas übrig, was Du Deinen Kindern vererben kannst. Für den Auszahlplan verkaufst Du regelmäßig für einen bestimmten Betrag Fondsanteile.
Diese Variante erfordert viel Eigeninitiative und geht auch mit dem größeren Risiko einher: Du weißt nicht, ob Dein Geld bis an Dein Lebensende reichen wird. Denn bei einem ETF-Entnahmeplan bekommst Du nur so lange eine Rente ausgezahlt, bis das Geld aufgebraucht ist. Solltest Du überdurchschnittlich alt werden, kann es sein, dass Du irgendwann auf Deine Zusatzrente verzichten musst.
Wie viel und wie lange Du Rente erhältst, hängt auch von der Entwicklung an den Börsen ab. Sollte es an der Börse schlechter laufen, musst Du aktiv eingreifen und weniger Geld entnehmen. Denn damit bleibt möglichst viel Kapital vorhanden, um den bestmöglichen Gewinn zu erzielen, wenn es wieder zum Aufschwung an der Börse kommt. Andersherum kannst Du mehr Geld entnehmen, wenn der Kapitalmarkt dauerhaft gut läuft.
ETF und Festgeld - Auch eine Kombination aus ETF-Sparen und Festgeld kann sinnvoll sein. Das Geld, was Du für die nächsten 15 Jahren benötigst, steckst Du in Festgeld verschiedener Laufzeiten und sicherst Dir dadurch feste Entnahmebeträge für einen bestimmten Zeitraum. Die Rente, die Du jeweils für das nächste Jahr benötigst, lässt Du auf dem Giro- oder besser auf einem Tagesgeldkonto.
Den Rest Deines Ersparten investierst Du in günstige Aktien-ETFs und lässt es dort 15 Jahre liegen. Ist das Geld aus Deinen Tages- und Festgeldkonten aufgebraucht, geht es an das Geld aus Deinen ETFs. Entweder Du schichtest wieder in Festgelder um oder Du steigst jetzt auf eine Sofortrente um.
Auch bei dieser Variante musst Du Eigeninitiative zeigen. Doch durch die Umschichtung in Festgelder ist Dein Geld für eine festgelegte Zeit sicher angelegt.
Bankauszahlplan - Daneben gibt es die Möglichkeit, Dein Geld bei einer Bank zu parken, die Dir daraus regelmäßige monatliche Beiträge zahlt. Doch diese Möglichkeit können wir Dir nicht empfehlen.
Dein Geld wird je nach Laufzeit fest verzinst. Da Du Dein Geld nicht in ETFs investierst, steht die Höhe der Auszahlung bei Bankauszahlplänen zwar von Anfang an fest. Allerdings fallen die Zinsen eher mager aus. Und ganz so einfach kommst Du auch nicht mehr an Dein Geld heran. In der Regel bist Du an die vereinbarte Laufzeit gebunden.
Neben den klassischen Anlageprodukten gibt es sogenannte fondsgebundene Rentenversicherungen. Der Versicherer legt Dein eingezahltes Kapital in verschiedene Investmentfonds an. Wie hoch Deine Rente später ausfällt, hängt im Wesentlichen von der Entwicklung dieser Fonds ab. Bei guter Entwicklung steigt Deine Rente. Gehen die Kurse in den Keller, kann ein Teil Deiner Rente verloren gehen.
Ähnlich wie bei einem ETF-Auszahlplan setzt Du bei dieser Form der Altersvorsorge also auf eine höhere Rendite. Doch die hohen Kosten bei den fondsgebundenen Rentenversicherungen schmälern die erwirtschaftete Rendite enorm: Neben Abschlusskosten musst Du die Managementkosten für die Fonds und Verwaltungskosten der Versicherung tragen. Daher können wir Dir diese Produkte nicht empfehlen.
Eine fondsgebundene Sofortrente konnten wir bei der Canada Life finden. Sie heißt „Garantie Investment Rente sofort beginnend“. Sie ist ein Mix aus garantierter Sofortrente und fondsgebundener Rentenversicherung. Einen Teil Deines Kapitals erhältst Du als garantierte lebenslange Rente. Der andere Teil wird in Fonds investiert. Eine Sofortrente macht aus unserer Sicht aber nur Sinn, wenn sie zu 100 Prozent garantiert ist. Ein ETF-Auszahlplan in Kombination mit einem sicheren Festgeld oder Tagesgeld ist die günstigere Alternative.
Am Markt tummeln sich eine ganze Reihe von Sofortrenten-Anbietern. Doch sind nicht alle gleich gut. Auf die folgenden Punkte solltest Du daher bei der Sofortrente besonders achten.
Rating - Um die guten von den weniger guten Anbietern zu unterscheiden, lohnt ein Blick auf verschiedene Unternehmensratings. Als Kunde solltest Du Dich darauf verlassen können, dass der Versicherer Dir auch noch in 20 oder 30 Jahren Deine Rente sicher auszahlen kann. Das Analysehaus Morgen & Morgen nimmt regelmäßig Versicherer unter die Lupe und prüft unter anderem, wie finanzstark die Unternehmen sind. Die Ergebnisse des Ratings sind kostenfrei einsehbar. Auch beim Ascore Analysehaus kannst Du die Auswertung des Ratings kostenfrei einsehen.
Sollte ein Versicherer wider Erwarten finanziell in Schwierigkeiten kommen, bestehen Deine Ansprüche weiter. Im schlimmsten Fall übernimmt die Auffanggesellschaft Protektor Deinen Vertrag.
Höhe der garantierten Rente - Wichtig ist auch, wie viel Sofortrente Dir der Anbieter auf jeden Fall ein Leben lang garantiert. Nur damit kannst Du sicher kalkulieren. Wegen der Niedrigzinsphase sind die Erträge bei allen Versicherern in den vergangenen Jahren gesunken: Dein Guthaben im Versicherungsvertrag wird heute also deutlich geringer verzinst als noch vor einigen Jahren. Einige Versicherer wirtschaften jedoch besser als andere und können bei gleichem Einsatz eine höhere monatliche Rente zahlen.
Keine Absicherung von Dritten - Viele Tarife bieten eine Hinterbliebenenabsicherung an. Du kannst beispielsweise eine Rentengarantiezeit vereinbaren: Dann zahlt die Versicherung Deinen Hinterbliebenen eine Rente für einen gewissen Zeitraum, solltest Du sterben. Bei einer Hinterbliebenenrente erhält der überlebende Partner sogar eine lebenslange Rente.
Du solltest aber gut abwägen, ob Du einen Tarif mit oder ohne Hinterbliebenenabsicherung wählst. Die Variante mit Hinterbliebenenabsicherung drückt die ohnehin geringe Rentenzahlung weiter und bewirkt, dass sich die Sofortrente noch weniger lohnt. Wenn Du etwas vererben willst, leg dies besser anderweitig zurück.
Überschussbeteiligung - Die Anbieter stellen Dir immer eine mögliche Rente in Aussicht, die etwas über der garantierten Rente liegt. Die mögliche Rente setzt sich aus den garantierten Zahlungen und einer Überschussbeteiligung zusammen.
Versicherer müssen vorsichtig kalkulieren. Ist, grob gesprochen, der Ertrag des Versicherers am Ende eines Jahres größer als bei der vorsichtigen Kalkulation, muss der Anbieter Dich an seinen Überschüssen beteiligen. Ob und wie hohe Überschüsse ausbezahlt werden, ist allerdings nicht garantiert. Sind die Überschüsse in den letzten Jahren stabil geblieben, ist das aber zumindest ein gutes Zeichen, dass Du auch in Zukunft von Überschüssen profitieren kannst. Dennoch spielen die Überschüsse bei der Sofortrente eher eine untergeordnete Rolle. Vorrangig zählt die garantierte Rente. Die Überschussbeteiligungen der von uns getesteten Angebote findest Du weiter unten in einer Tabelle.
In jedem Fall empfehlen wir, die sogenannte dynamische Rentenzahlung zu wählen: Dabei steigt die garantierte Rente jährlich, je nachdem wie viele Überschüsse die Versicherung erwirtschaftet hat. Ist die Rente einmal erhöht, ist dieser neue Betrag garantiert.
Vorzeitige Entnahme - Manche Sofortrenten-Anbieter ermöglichen, dass Du Deinem Versicherungsvertrag im Notfall wieder Geld entziehst, zum Beispiel, wenn Du zum Pflegefall wirst. Die Sofortrente lohnt sich aber nur dann, wenn Du davon ausgehst, gesund zu bleiben und lange zu leben. Fürchtest Du Krankheiten im Alter, solltest Du anderweitig Geld zurücklegen. Daher haben wir dieses Kriterium nicht in unserer Untersuchung berücksichtigt.
Du würdest gern früh in Rente gehen und ein Leben unabhängig von Lohnzahlungen führen? Ob und wie das gelingen kann, zeigt Dir unser Rechner.
Wir haben im Sommer 2022 elf Sofortrenten-Tarife analysiert, die Sparer mit 60 oder 65 Jahren abschließen können. Wir nahmen an, dass die Kunden einmalig 100.000 Euro investieren und keinerlei Hinterbliebenenabsicherung (Todesfallschutz oder Rentengarantiezeit) vereinbaren.
Von den elf Tarifen können wir zwei empfehlen. Entscheidend für die Empfehlung war, dass die Versicherer finanziell stabil aufgestellt sind und eine vergleichsweise hohe garantierte Sofortrente bieten, mit der Verbraucher sicher kalkulieren können.
Bei einem Rentenbeginn mit 60 Jahren zahlen beide Versicherer über 250 Euro im Monat. Ein 65-Jähriger würde monatlich über 295 Euro bekommen. Steuern außer Acht gelassen, hättest Du so die 100.000 Euro im Alter von etwa 93 Jahren wieder heraus. Näheres zur Steuer liest Du im Abschnitt weiter unten.
Die Europa (Tarif E-RCP) bietet eine der höchsten garantierten Renten in unserer Untersuchung an. Die Überschussbeteiligung war in den vergangenen Jahren ebenfalls vergleichsweise hoch. Allerdings beteiligt die Europa ihre Kunden erst ab dem vierten Jahr umfassend an den Überschüssen. Die dynamische Rente – bei der Europa heißt sie „steigende Gewinnrente“ – steigt also erst ab dem vierten Jahr des Rentenbezugs merklich an. In unserer Untersuchung hatte die Sofortrente der Europa aber vergleichsweise niedrige Abschluss- und Verwaltungskosten. Um die Versicherung abzuschließen, musst Du mit einem Berater telefonieren.
Die Hannoversche (Tarif R1) bietet ebenfalls eine vergleichsweise hohe monatliche Rente an. Die Überschussbeteiligung lag in den Jahren 2020 bis 2022 etwas unter der beim Tarif der Europa. Dafür beteiligt die Hannoversche ihre Kunden gleich zu Beginn umfassend an den Überschüssen. Bereits nach einem Jahr steigt die monatliche Rente deutlich an. Schon ab der ersten Rentenzahlung greift die „dynamische Gewinnrente“. Dadurch erhöht sich die garantierte Rente bereits mit der ersten Rentenzahlung. Die Versicherung kannst Du online abfragen. Für einen Abschluss musst Du aber mit dem Anbieter telefonieren.
Eine ausführliche Tabelle mit den wichtigsten Merkmalen der empfohlenen und nicht empfohlenen Sofortrenten findest Du weiter unten im Abschnitt So haben wir ausgewertet.
Die Sofortrente musst Du versteuern. Allerdings geht nur ein geringer Teil als Einkommensteuer davon ab. Steuerpflichtig ist nur der sogenannte Ertragsanteil, der von Deinem Alter bei Rentenbeginn abhängt. Er wird einmalig bei Auszahlungsbeginn festgelegt und gilt bis ans Lebensende.
So sind für einen 65-Jährigen immerhin 18 Prozent seiner Rente steuerpflichtig, für einen 70-Jährigen hingegen nur 15 Prozent. Dieser Anteil wird mit dem persönlichen Steuersatz versteuert. Falls Dein Gesamteinkommen niedrig ist, fallen wegen des Grundfreibetrags möglicherweise gar keine Steuern an.
zu Beginn der Rente vollendetes Alter | Ertragsanteil in % |
---|---|
60 bis 61 | 22 |
62 | 21 |
63 | 20 |
64 | 19 |
65 bis 66 | 18 |
67 | 17 |
Quelle: Paragraf 22 EStG (Stand: Juli 2022)
Ob Krankenkassenbeiträge fällig werden, hängt davon ab, wie Du versichert bist: Pflichtversicherte in der gesetzlichen Krankenkasse und Privatversicherte müssen keine Beiträge auf die Sofortrente zahlen. Bist Du im Rentenalter nur freiwillig gesetzlich versichert, musst Du Sozialabgaben auf die Sofortrente abführen. Auf private Leibrenten zahlst Du dann 14 Prozent Abgaben.
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Weitere Ratgeber: Riester-Rente, Betriebliche Altersversorgung, Rürup-Rente, Auszahlplan
Wir haben von Mai bis Juli 2022 Anbieter für Sofortrenten-Tarife verglichen. Grundlage für unsere Auswertung war eine Google-Recherche, bei der wir 18 Anbieter für eine Sofortrente gefunden haben. Ergänzend dazu haben wir 21 Anbieter aus einer Untersuchung der Stiftung Warentest aus Juli 2020 (Ausgabe 10/2020) hinzugezogen. Da sich einige Anbieter gedoppelt haben, kamen wir in einer Gesamtschau auf insgesamt 34 Anbieter.
Wir haben in der weiteren Untersuchung nur Versicherer berücksichtigt, die eine gute oder sehr gute Marktstellung und Finanzlage aufwiesen. Für uns sind das all jene, die bei der Ratingagentur Morgen & Morgen mindestens vier Sterne und bei dem Analysehaus Ascore mindestens vier Kompasse bekommen haben. Übrig blieben 13 Versicherer.
Folgende Versicherer haben wir berücksichtigt:
Zwei der angefragten Anbieter – Allianz und Debeka – haben eine Untersuchung abgelehnt. Die Debeka informierte uns, dass sie keinen passenden Sofortrente-Tarif anbietet. Die Allianz wollte an der Untersuchung nicht teilnehmen. Daher beschränkte sich unsere Grundgesamtheit auf elf Anbieter.
Diese elf Versicherer haben uns auf Anfrage Versicherungstarife für zwei Musterkunden zugeschickt:
Musterkunde 1 ist 60 Jahre und möchte die Sofortrente ab 60 beziehen. Er hat 100.000 Euro zur Verfügung und verzichtet auf eine Rentengarantie und Hinterbliebenenabsicherung. Er entscheidet sich für eine dynamische Rentenzahlung.
Musterkunde 2 ist 65 Jahre und möchte die Sofortrente ab 65 beziehen. Auch er hat 100.000 Euro zur Verfügung und verzichtet auf Rentengarantie und Hinterbliebenenabsicherung. Er entscheidet sich für eine dynamische Rentenzahlung.
Zusätzlich haben wir die Anbieter danach gefragt, ob ein Online-Abschluss der Sofortrente möglich ist und wie sich die Überschussbeteiligungen in den vergangenen Jahren (2019 bis 2022) entwickelt haben. Einen Online-Abschuss konnte keiner der angefragten Versicherer anbieten. Daher haben wir dieses Kriterium nicht weiter berücksichtigt.
Wir empfehlen Sofortrenten-Tarife von Anbietern, die folgende Kriterien erfüllen:
Rating - Wir haben die Unternehmen nach Bewertung ihrer Solvabilität untersucht. Da der Versicherte bis zum Lebensende eine Rente bezieht, sollte sichergestellt sein, dass das Unternehmen seine Verbindlichkeiten auch langfristig bedienen kann. Dabei haben wir uns auf zwei Unternehmensratings unabhängiger Analysehäuser gestützt: Morgen & Morgen und Ascore. Die Ratings bilden eine Einschätzung über die finanzielle Stabilität des Unternehmens und die Ertragslage ab. Wir haben nur Lebensversicherer getestet, die von beiden Analysehäusern mit mindestens „sehr gut“ bewertet wurden.
Hohe garantierte Rente - Wer an einer Sofortrente interessiert ist, dem geht es in erster Linie um eine garantierte, sichere Rente. Wir empfehlen daher diejenigen Anbieter, die im Vergleich die höchsten garantierten Renten angeboten haben. Außerdem empfehlen wir nur Tarife mit dynamischer Rentenzahlung, bei der die Rente steigen, aber niemals fallen kann.
Überschussbeteiligung - Wir haben nach den Überschüssen der letzten vier Jahre gefragt. Deren Höhe war kein hartes Auswahlkriterium in unserer Analyse. Eine besonders niedrige Überschussbeteiligung wäre für uns jedoch ein Zeichen gewesen, dass das Unternehmen schlecht gewirtschaftet hat. Die von uns empfohlenen Angebote bieten eine, verglichen mit den restlichen Tarifen, angemessene Überschussbeteiligung.
Abschluss- und Verwaltungskosten - Auch wenn die Kosten bereits in der jährlichen Rente berücksichtigt sind, haben wir die Abschluss- und Verwaltungskosten für eine Sofortrente als Zusatzinformation mit einbezogen. Generell empfehlen wir keine Versicherungen mit herausragend hohen Abschluss- und Verwaltungskosten. Die von uns empfohlenen Tarife enthalten jedoch im Vergleich zu den anderen Angeboten in unserer Untersuchung niedrige bis mittelmäßig hohe Kosten.
Folgende Sofortrenten-Tarife halten wir entsprechend der genannten Kriterien für empfehlenswert:
Anbieter (Tarif) | Europa2 (E-RCP) | Hannoversche3 (R1) |
---|---|---|
garantierte Rente mit 60 (in Euro) | 253 | 251 |
mögliche Rente nach 12 Monaten (in Euro) | 253 | 256 |
garantierte Rente mit 65 (in Euro) | 298 | 296 |
mögliche Rente nach 12 Monaten (in Euro) | 298 | 302 |
laufende Verzinsung 2022 (2021; 2020, 2019) (in % pro Jahr) | 2,4 (2,4; 2,6; 2,8) | 2,25 (2,25; 2,25; 2,25) |
Rating Morgen & Morgen / Ascore | 5 / 6 | 5 / 6 |
1 alle Tarife ohne Rentengarantiezeit und Hinterbliebenenschutz; Preise gerundet; wir unterstellen eine Einzahlung von 100.000 Euro
2 dynamische Rentenzahlung (Bezeichnung im Vertrag): steigende Gewinnrente
3 dynamische Rentenzahlung (Bezeichnung im Vertrag): dynamische Gewinnrente
Quelle: Anbieter (Stand: Juni 2022); Morgen & Morgen, Rating LV-Unternehmen, 27. Jahrgang: Bilanzjahrgänge 2016 bis 2020 (Stand: Oktober 2021); Ascore, LV-Unternehmensscoring, Jahrgang 2021 (Stand: Oktober 2021)
Anbieter (Tarif) | Die Bayerische (22860) | Hansemerkur (R) | Inter2 | Interrisk (D SLR 3) |
---|---|---|---|---|
garantierte Rente mit 60 (in Euro) | 234 | 239 | 237 | 247 |
mögliche Rente nach 12 Monaten (in Euro) | 239 | 244 | 241 | 252 |
garantierte Rente mit 65 (in Euro) | 275 | 283 | 281 | 291 |
mögliche Rente nach 12 Monaten (in Euro) | 282 | 288 | 285 | 296 |
laufende Verzinsung 2022 (in % pro Jahr) | 2,55% | 2,05% | 2,00% | 2,20% |
Rating Morgen & Morgen / Ascore | 4 / 5 | 4 / 6 | 4 / 4 | 4 / 5 |
1 wir unterstellen eine Einzahlung von 100.000 Euro, Preise gerundet
2 Rentengarantiezeit fünf Jahre, Anbieter konnte kein Angebot ohne Rentengarantiezeit zur Verfügung stellen
Quelle: Anbieter (Stand: Juni 2022); Morgen & Morgen, Rating LV-Unternehmen, 27. Jahrgang: Bilanzjahrgänge 2016 bis 2020 (Stand: Oktober 2021); Ascore, LV-Unternehmensscoring, Jahrgang 2021 (Stand: Oktober 2021)
Anbieter (Tarif) | LV 1871 (TAV 23) | Stuttgarter (30.8.) | Volkswohl Bund (SRO) | WGV2 (L3) |
---|---|---|---|---|
garantierte Rente mit 60 (in Euro) | 238 | 238 | 238 | 244 |
mögliche Rente nach 12 Monaten (in Euro) | 251 | 242 | 239 | k.A. |
garantierte Rente mit 65 (in Euro) | 280 | 280 | 280 | 287 |
mögliche Rente nach 12 Monaten (in Euro) | 296 | 285 | 282 | k.A. |
laufende Verzinsung 2022 (in % pro Jahr) | 2,40% | 1,70% | 2,25% | 2,25% |
Rating Morgen & Morgen / Ascore | 5 / 6 | 4 / 5 | 4 / 5 | 5 / 4 |
1 wir unterstellen eine Einzahlung von 100.000 Euro; Preise gerundet
2 Rentengarantiezeit ein Jahr, Anbieter konnte kein Angebot ohne Rentengarantiezeit zur Verfügung stellen
Quelle: Anbieter (Stand: Juni 2022); Morgen & Morgen, Rating LV-Unternehmen, 27. Jahrgang: Bilanzjahrgänge 2016 bis 2020 (Stand: Oktober 2021); Ascore, LV-Unternehmensscoring, Jahrgang 2021 (Stand: Oktober 2021)
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