Immobilie finden

  • Nun würde ich die Angebote auf den großen Portalen nicht als Schrott bezeichnen, eher als Problemimmobilien. ...

    Ich kenne zwar keine Statistik, aber nach meiner empirischen Erfahrung geht die Standardimmobilie zum vernünftigen Preis eher über Verwandte/ Bekannte/Nachbarschaft weg, als dass sie in den großen Portalen erscheint.

    Das war ja noch nie anders. Wirklich attraktive Angebote sind schon immer im Handumdrehen weggewesen. Das heißt im Umkehrschluß: Wenn etwas erst öffentlich angepriesen wird, kann es nicht das Superangebot sein.

  • Ja, aber natürlich werden auch große Neubauprojekte über die einschlägigen Portale vermarktet. Da kann man dann schon gutes finden.

  • Wir haben damals unser EFH so ziemlich in der Hochpreisphase gekauft, zwar mit sehr geringen Zinsen für den Kredit, allerdings mit deutlichem Aufschlag auf den Preis. Stichwort: Bieterverfahren...

    Hier in der Straße hat der Makler ein Haus regelrecht auktioniert: Er hatte etliche Interessenten eingeladen, stand unter der Haustür und fragte nach Geboten. In einer solchen Situation hast Du als Kaufinteressent lediglich die Wahl, mitzuhalten (das kostet Geld) oder halt auszusteigen (dann ist das Objekt weg).


    Andererseits weiß man bei dem Verfahren, wo man steht. Das weiß man nicht, wenn man dazu aufgefordert wird, ein schriftliches Gebot abzugeben. Und hinterher, wenn man das Haus nicht gekriegt hat, fragt man sich, ob man nicht die 10 Mille nicht besser doch noch draufgelegt hätte.

  • Hallo,

    Ja, aber natürlich werden auch große Neubauprojekte über die einschlägigen Portale vermarktet.

    Meine Bemerkung bezog sich auf die Bestandsimmobilien. Wobei in meiner Gegend zwei große Bauträger es nicht nötig hatten, auf den großen Portalen zu inserieren. Wer bei denen Interesse hatte, musste sich schon die jeweilige Firmenhomepage ansehen. Vergangenheit; kürzlich tauchten zwei Wohnungen doch auf einem Portal auf, inclusive Rabattangebot. Schlussfolgerung, zu dem Preis will oder kann keiner mehr kaufen.


    Gruß Pumphut

  • Hallo,

    Meine Bemerkung bezog sich auf die Bestandsimmobilien. Wobei in meiner Gegend zwei große Bauträger es nicht nötig hatten, auf den großen Portalen zu inserieren. Wer bei denen Interesse hatte, musste sich schon die jeweilige Firmenhomepage ansehen. Vergangenheit; kürzlich tauchten zwei Wohnungen doch auf einem Portal auf, inclusive Rabattangebot. Schlussfolgerung, zu dem Preis will oder kann keiner mehr kaufen.


    Gruß Pumphut

    Dass bestimmte Objekte nie auf dem Markt auftauchen, sondern sofort verkauft werden, ohne dass ein Schild im Vorgarten steht, wird weiterhin so bleiben. Aber in den Portalen werden die anderen Objekte wahrscheinlich etwas länger verweilen als in den letzten Jahren. (Reines Bauchgefühl.)

  • Hallo ihr Liebe, findet ihr die Immobilienblase ist bereits geplatzt oder merkt ihr einen Unterschied in den Preisen? Entwickelt sich da noch was?


    Wir schauen seit Jahren immer mal, aber finden die Makler-Immonet Sachen überteuert und marode. Die Neubauten viel zu klein, schlecht gelegen.


    Trotzdem sehen wir immer mal in der Umgebung Leute, die abreißen und bauen oder sanieren. Ich frage mich, suchen wir falsch oder haben die Leute viel mehr Budget als wir so ab 800.000€ aufwärts anscheinend? Dabei leben wir nicht in München oder Hamburg! :(:/

    Es kommt wohl ganz auf die Region in Deutschland an. Entscheidend ist auch Angebot und Nachfrage. Z.B. suchen junge Familien in Ballungsräumen immer noch vielfach händeringend Wohnraum bzw. Wohneigentum.


    Richtig ist, dass das Transaktionsvolumen eingebrochen ist. Da es seine Zeit braucht, bis (private) Verkäufer auch emotional sinkende Preise akzeptieren, sind wir zudem erst am Anfang von möglichen Preisanpassungen. Meines Erachtens sind die aber nicht drastisch, sondern moderat.


    Aktuelle Bautätigkeit - hier dürfte es mannigfaltige Gründe geben:

    • Es gibt Menschen, die setzen alle auf eine Karte. D.h., das ganze Geld steckt in der Immobilie
    • Oder aber sie "haben" es eben einfach und sind z.B. bereit, auch höhere Preise zu bezahlen
    • Ausländische Investoren finden den deutschen Wohnungsimmobilienmarkt auch immer noch nicht unattraktiv ("Sicherer Hafen")
    • Es kann aber auch sein, dass es daran liegt, dass sämtliche Verträge und Finanzierungen in der Vergangenheit abgeschlossen wurden und eben jetzt erst die Bautätigkeit beginnt.
  • Hallo ihr Liebe, findet ihr die Immobilienblase ist bereits geplatzt oder merkt ihr einen Unterschied in den Preisen? Entwickelt sich da noch was?


    Wir schauen seit Jahren immer mal, aber finden die Makler-Immonet Sachen überteuert und marode. Die Neubauten viel zu klein, schlecht gelegen.


    Trotzdem sehen wir immer mal in der Umgebung Leute, die abreißen und bauen oder sanieren. Ich frage mich, suchen wir falsch oder haben die Leute viel mehr Budget als wir so ab 800.000€ aufwärts anscheinend? Dabei leben wir nicht in München oder Hamburg! :(:/

    Wenn ich in die Portale schaue, dann sind die Preise hier mittlerweile wieder auf dem Niveau von 2020, also gegenüber 2021/22 gesunken. Das war damals schon teuer, jetzt sind die Zinsen deutlich höher. Grundsätzlich gilt auch, dass die guten Immobilien selten über die Portale weggehen, sondern eher über Bekanntes eines Bekannten. Das ist nicht unbedingt billiger, aber ohne Konkurrenz. Und für Auswärtige fast unmöglich, dranzukommen.

    Wir sind am Ende beim Neubau auf einem Grundstück von der Gemeinde gelandet, das war nach Einberechnung von Kaufnebenkosten und Teilsanierung ähnlich teuer wie eine Bestandsimmobilie, bei deutlich höherem Standard. Wenn ich mir die aktuellen Diskussionen so anschaue, bin ich froh darum, denn die geforderten Standards werde ich noch auf viele Jahre übererfüllen. Lage ist hier auf dem Land kaum ein Thema. Siedlungen auf 50 gleichen Doppelhäusern vom Bauträger sind eine andere Sache, da schlägt die Grunderwerbssteuer auf den gesamten Preis und macht das Konstrukt meist unattraktiv


    Insofern habt ihr zwei Möglichkeiten:

    1. Neubau auf eigenem Grundstück. Fängt mit der Grundstückssuche an. In vielen Neubaugebieten wurden Grundstücke zurückgegeben und mit 800k Budget lässt sich sicherlich ein 150qm Haus bezugsfertig hinstellen.

    2. In die Netzwerke für gute Immobilien hineinkommen. In der Lokalzeitung inserieren, Flyer an die Laternen hängen, etc. Garantiert keinen Erfolg, ist aber eine Möglichkeit, sich von der Immoscout-Masse abzuheben

  • Hallo ihr Lieben, danke für eure Meinungen und Gedanken. Interessant auch die Diskussion, die entstanden ist.


    Zum Thema Immoportale: Ein wenig beschleicht mich auch der Gedanke, dass das Problemimmobilien sind, sich die Erben keine Arbeit machen und noch schnell abkassieren wollen. Wogegen ich mich bei einigen Immobilien frag, wie groß die Käuferschicht überhaupt noch ist (ab 1. Million bspw.). Wer so viel Geld hat, kauft vermutlich eher Wohneinheiten zum Vermieten. Glaubt ihr, dass es sich lohnt auf Inserate mit einem „Feilsch Angebot“ zu antworten?


    Ich finds befremdlich, dass einige marode Häuser noch 400.000 bis 500.000 € kosten sollen. Wer soll das dann sanieren? Außer man will jahrelang auf einer Baustelle wohnen. (Btw, irgendwo stand wir hätten ein Budget von 800.000, neee, ich meinte eher, dass brauchbare Immobilien anscheinend erst ab dem Preis zu haben sind).


    Wir wollen das Haus auch selbst bewohnen, es ist keine Kapitalanlage. Würdet ihr dann eher zu Neubauten raten? Baugebiete fänden wir auch interessant und dann mit einem Bauträger arbeiten.

    Meine Erfahrung: In den einschlägigen Portalen (z. B. Immonet) landet oft nur Schrott, den sonst keiner kaufen will. Die guten Angebote sind oft weg, bevor diese überhaupt im Netz stehen. Ich würde da andere Quellen bevorzugen.

    Einige sehr gute Anregungen zu alternativen Quellen sind hier auch schon gefallen…finde ich einen guten Ansatz.

  • Der Vorteil von Neubauten ist, dass du ein Haus auf dem aktuellen technischen Stand bekommst und deine Wünsche verwirklichen kannst. Nachteil ist, dass es viel Geld kostet (Orientierung aktuell 3000-3500€/qm nur fürs Haus, zuzüglich Grundstück, Küche, Außenanlagen, Versorgeranschlüsse) und entsprechend diverse Wünsche wie Doppelgarage und Keller schnell der Finanzierbarkeit zum Opfer fallen. Außerdem dauert Neubau recht lange, mit Planungsvorlauf und Wartezeiten ist man schnell bei 2 Jahren. Ein Neubau ist recht viel Stress und Arbeit, selbst wenn man bezugsfertig bauen lässt.

    Unterscheiden musst du hier zwischen Generalunternehmer (baut auf deinem Grundstück) und Bauträger (verkauft dir einen Neubau mit Grundstück). Neben der Grunderwerbssteuer hat das noch andere Konsequenzen, z.B. was Weisungs- und Betretungsrechte auf der Baustelle betrifft.


    Bei einer Bestandsimmobilie hängt alles vom Zustand ab. Unter Umständen kann man ein Haus Stück für Stück sanieren, manche Sachen macht man aber besser zwischen Kauf und Einzug. Wenn man sehr viel saniert, kauft man effektiv einen Rohbau, den man auch noch selbst entkernen muss. Bei Sanierungen besteht auch immer das Risiko unliebsamer Überraschungen.

  • Nachteil ist, dass es viel Geld kostet (Orientierung aktuell 3000-3500€/qm nur fürs Haus, zuzüglich Grundstück, Küche, Außenanlagen, Versorgeranschlüsse) und entsprechend diverse Wünsche wie Doppelgarage und Keller schnell der Finanzierbarkeit zum Opfer fallen

    Völlig korrekt. Wir haben uns daher speziell für eine Bestandsimmobilie entschieden. Da waren eben die Außenanlagen schon komplett angelegt (inkl. Zisterne), Doppelgarage vorhanden etc. Das geht heute alles richtig ins Geld. Die Baustandards waren in den 1990er Jahren schon recht hoch bzgl. Materialien und Schadstofffreiheit (anders als z. B. in den 1970er Jahren). Dafür ist es aber halt auch kein neues Haus. Auch wollten wir den ganzen Baustress vermeiden (der ist nicht unerheblich).

  • Hier in der Straße hat der Makler ein Haus regelrecht auktioniert: Er hatte etliche Interessenten eingeladen, stand unter der Haustür und fragte nach Geboten.

    Das war vor 18 Monaten die Regel. Die Finanzierung musste vorher geklärt sein und schnelle Entschlussfreudigkeit war Voraussetzung.


    Das ist heute (zumindest hier) komplett anders. Häuser über 500k sind kaum verkäuflich. Die Makler müssen wieder echt viel arbeiten für ihr Geld. Man kann wieder viel und lang verhandeln. Der Endpreis wird deutlich unter dem Angebotspreis liegen.


    Pink_Lime , wenn Du ein Objekt findest, das Dir gefallen würde, biete einfach mal 20% weniger und warte auf die Reaktion. Vor 2 Jahren war das ein naives Wunschdenken. Heute wird Dein Gebot oft das Einzige sein, dass der Verkäufer erhält und vielleicht der Beginn einer erfolgreichen Verhandlung.

  • Hier in der Straße hat der Makler ein Haus regelrecht auktioniert:

    Das war vor 18 Monaten die Regel. Die Finanzierung musste vorher geklärt sein und schnelle Entschlussfreudigkeit war Voraussetzung.


    Das ist heute (zumindest hier) komplett anders.

    Der Immobilienmarkt ist hoch lokal. Ich zweifle nicht daran, was Du schreibst, aber das mag an anderen Stellen anders sein. Dabei ist noch nicht einmal die Lage entscheidend, es kann sogar die Mikrolage sein, die den Ausschlag gibt.

    Häuser über 500k sind [hier] kaum verkäuflich. Die Makler müssen wieder echt viel arbeiten für ihr Geld. Man kann wieder viel und lang verhandeln. Der Endpreis wird deutlich unter dem Angebotspreis liegen.

    In einem Käufermarkt haben Makler wenig Platz. Das ist hier aber (noch?) nicht so.

    Wie gesagt: Der Immobilienmarkt ist hoch lokal.