Fonds vs. ETFs

  • Hey!

    Ich hätte mal eine Frage: Ich habe vor ca. 2 Jahren in Fonds von der Bank angelegt und kürzlich angefangen mir die Finanztip Podcast Folgen anzuhören. Meine Bankfonds sind schon länger im Minus, allerdings auch auf ca. 4 Jahre angelegt. Den Sparplan dort habe ich nun eingestellt und plane, nächste Monat stattdessen in ETFs zu investieren. Jetzt stellt sich mir allerdings die Frage, ob ich die Fonds bei der Bank weiterlaufen lassen soll, sodass sie sich hoffentlich von alleine entwickeln, oder stattdessen das Geld auch rausnehmen soll (und damit dann das Minus akzeptieren), um dies dann einfach jetzt schon in die ETFs zu packen (zwecks Zinseszins usw.)? Hat da zufällig jemand einen Tipp?


    LG Pia!

  • Hallo Pia,

    Meine Bankfonds sind schon länger im Minus, allerdings auch auf ca. 4 Jahre angelegt.

    was genau soll das bedeuten?

    Würde beim Verkaufsgespräch der Bank (welcher auch immer) gesagt, dass eine Anlage in dieses Produkt auf 4 Jahre (Minimum) empfohlen wird?

    Um welchen Fonds handelt es sich denn genau? Aktien oder vielleicht eher Anleihen?

  • Wichtig zu wissen wäre, was für Fonds es sind. Wenn es zB Aktienfonds sind, die jetzt im Minus stehen … wäre es denkbar, in Aktien-ETFs umzuschichten. Du steigst dann halt auf dem momentanen Niveau um. Die Frage ist: Welchem Investment traust Du eher zu, schneller wieder ins Plus zu kommen - den alten Fonds oder neuen ETFs?

  • Fonds vs. ETFs

    Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds, also auch ein Fonds.


    Was du meinst ist wahrscheinlich ein aktiv gemanagter Fonds mit hoher Verwaltungsgebühren (es gibt auch passive, nicht an einer Börse gehandelte Fonds mit geringen Gebühren). Am besten mal die konkreten Produkte nennen.

  • Ich habe vor ca. 2 Jahren in Fonds von der Bank angelegt und kürzlich angefangen, mir die Finanztip Podcast Folgen anzuhören.

    Hallo Pia.

    erstmal herzlich willkommen.


    Es ist nie von Schaden, sich um die eigenen Finanzen zu kümmern. Was man weiß, daran trägt man nicht schwer. Finanztip-Podcasts sind eine gute Idee. Finanztip-Texte und Videos sind auch eine gute Idee. Es gibt auch noch vieles andere. Finanzfluss beispielsweise finde ich gut.

    Meine Bankfonds sind schon länger im Minus, allerdings auch auf ca. 4 Jahre angelegt. Den Sparplan dort habe ich nun eingestellt und plane, nächste Monat stattdessen in ETFs zu investieren. Jetzt stellt sich mir allerdings die Frage, ob ich die Fonds bei der Bank weiterlaufen lassen soll, sodass sie sich hoffentlich von alleine entwickeln, oder stattdessen das Geld auch rausnehmen soll (und damit dann das Minus akzeptieren), um dies dann einfach jetzt schon in die ETFs zu packen (zwecks Zinseszins usw.)? Hat da zufällig jemand einen Tipp?

    Hoffentlich hat Dir keiner einen Tip!


    Mein Referenzfinanzer, der mir das Investieren beigebracht hat, hat immer gesagt: "Tips gibts nicht!" Und ich habe Dir auch keinen.


    Letztlich ist es nämlich Deine Entscheidung (und allein Deine!), was Du mit Deinem Geld machst. Schließlich trägst Du allein auch die Folgen. Deswegen sage Dich Dir auch nicht: Kauf das oder das, sondern: Nimm Dir Zeit und lies Dich erstmal schlau!


    Lies Dir mal die Texte zur Aufteilung Deines Vermögens durch (Notgroschen, mittelfristiges Geld, langfristiges Geld) und versuche, die Idee, die dahinter steht, zu verstehen. Ich bin davon überzeugt, daß für längerfristiges Geld nichts an der Börse vorbeigeht. Ich selber handle mit meinem Geld auch so. Wenn ich das mache, muß das aber für Dich deswegen noch lang nicht richtig sein.


    Lies mal, was Hartmut Walz in seinem Blog über Risikotragfähigkeit und Risikotoleranz schreibt. Ein Aktienportfolio, auch ein ETF-Portfolio kann um 50% zusammenklappen. Was machst Du dann? Ich habe das schon mehrfach erlebt, bin bei der Stange geblieben, und mein Depot hat sich wieder erholt. Eine Freude war es aber nicht, meinen Depotstand so schwinden zu sehen, das kann ich Dir versichern.


    Die Leute hier (und auch die Leute bei Finanztest) sagen unisono: Kauf Aktienfonds! (also: EFTs, aber die gemeint sind, sind Aktienfonds). Das kann man schon machen, sollte sich aber gewärtig sein, was man da tut.



    Wenn Du eine Meinung haben willst zu Deinen bisherigen Fonds, dann müßtest Du sie nennen.


    Wer sagt, daß da was genau "auf 4 Jahre angelegt" ist?

  • Was du meinst ist wahrscheinlich ein aktiv gemanagter Fonds mit hoher Verwaltungsgebühren (es gibt auch passive, nicht an einer Börse gehandelte Fonds mit geringen Gebühren).

    Wobei man fairerweise nicht nur auf die Kosten schauen solte, sondern auf den erwirtschafteten Gewinn. Denn Fondsmanager haben den Auftrag, von den höheren Verwaltungsgebühren mehr Rendite zu erwirtschaften als der Index.


    Fonds, die aktuell im minus stehen, sind höchstwahrscheinlich Renten- oder Mischfonds. Die konnten wegen dem Zinsanstieg in den letzten anderthalb Jahren keine Gewinne machen. Das liegt aber am Anlagekonzept und nicht am Fondsmanager. ETF mit gleichem Anlageprofil waren genauso im minus.

  • Hier kommt auch noch ein Kommentar aus Stuttgart von McProfit

    Ob sogenannte "gemanagte Fonds" einer Bank oder eines Vermögensverwalters ein besseres Ergebnis haben, als Fonds die ohne aktiven Verwalter nur Aktien Kaufen und Liegenlassen (ETF) ist hier schon x mal beantwortet.

    Wenn es sich bei beiden Fonds um Aktienfonds handelt, die breit gestreut investieren, ist das Ergebnis ähnlich.

    Mal ist der Bankfonds besser, mal der sogenannte ETF Indexfonds.

    Langfristig summieren sich die höheren Gebühren des Bankfonds jedoch.

    Bei 10 Jahren und einen Gebührendiffenz von 1,5% p.a. sind das schon rund 15% die ein Bankfonds besser sein muss um dasselbe Ergebnis haben wir ein ETF Indexfonds.

    Starke Unterschiede gibt es nur bei Fonds die in eine Branche investieren, z.B. Energie, Pharma oder ähnliches.

    Die können natürlich mal deutlich besser sein aber eben auch mal schlechter.

    Das Problem wenn man JETZT nach dieser "Schulung" hier von einem Bankfonds in einen ETF Fonds umschichten will ist, dass dann für die aufgelaufenen Gewinne Steuern anfallen.

    Man hat dann NACH der Umschichtung weniger Geld als wenn man NICHTS macht.

    Das gilt aber nur bei Summen ÜBER dem Freibetrag und auch nur dann wenn der bisherige Fonds nicht im Minus ist.

    Fast alle Fonds liegen jedoch zuletzt schon nach wenigen Jahren mehr oder weniger im Plus.

    Daher VOR einem Wechsel unbedingt die Steuer beachten.

    Schönen Sonntag wünscht McProfit.-

  • Hallo zusammen,

    wie immer sehr interessant.

    Steuern ist auch mein „Lieblingsthema“.

    Ein nicht gut laufenden Fond zu verkaufen kostet Steuern. Nicht zu verkaufen spart Steuern, die s p ä t e r sowieso gezahlt werden müssen, zwischenzeitlich, wenn man sie „liegen lässt“ Rendite erwirtschaften.

    Es „nur“ wegen der Steuer nicht zu tun kann auch Rendite kosten da z.B. Gebühren, auf die Dauer, auch kosten.

    Wie da richtig machen?

    Besser gleich einen Welt ETF nur wenn der Fond schon da ist…?

    LG

  • Fonds, die aktuell im minus stehen, sind höchstwahrscheinlich Renten- oder Mischfonds. Die konnten wegen dem Zinsanstieg in den letzten anderthalb Jahren keine Gewinne machen. Das liegt aber am Anlagekonzept und nicht am Fondsmanager. ETF mit gleichem Anlageprofil waren genauso im minus.

    Wahrscheinlich nicht genauso, sondern aufgrund geringerer Gebühren entsprechend weniger. Ein passiver Indexfonds mit einer TER von 0,2% muss nur die 0,2% schlagen, um positiv dazustehen. Ein aktiver Fonds zusätzlich noch die Gebühren.

  • Bei 10 Jahren und einen Gebührendiffenz von 1,5% p.a. sind das schon rund 15% die ein Bankfonds besser sein muss um dasselbe Ergebnis haben wir ein ETF Indexfonds.

    Das ist sogar noch viel schlimmer als deine "Einfach" gerechneten 15 %.

    Wenn ich 100,- € monatlich Spare, mit jährlichen 6 % Rendite am Markt, dann kommt ein Produkt mit 1,5 % kosten auf ca. 36 % weniger Rendite nach 10 Jahren im Vergleich zur Rendite mit einem Produkt mit 0,2 % kosten.

    Denn, wenn beide gleich verlaufen, muss mit jedem Jahr welches das teurere Produkt nicht besser läuft, eine noch höhere Rendite erzielen um den Rückstand für das Jahr oder die Jahre zuvor wieder aufzuholen.


    Jeder kann sich selbst ausmalen was das bei sehr langfristigen Investitionen bedeutet:

    Irgendwann kommt der Punkt wo der Fondsmanager, sofern er vorher nicht besser war als der durchschnitt, seine Jahresrendite verdoppeln oder verdreifachen müsste. Wie viele das wohl schaffen...

  • Der Unterschied von Fonds zu ETFs sind nun mal die Kosten, also das was man als Anleger beeinflussen kann. Da sind schnell mal einige Prozent bei aktiven Fonds weg, da nur in ganz wenigen Ausnahmen die Fonds (zeitweise) besser laufen, hat man da auf Dauer ein kräftiges Minus eingefahren. Leider fallen noch sehr viele Anleger auf bunte Hochglanz-Prospekte und redegewandte Verkäufer rein. Jetzt wäre mir völlig egal ob die Fonds im Plus oder Minus stehen, weg damit und in weltweite von FT empfohlene ETFs investieren und gut ist. All das Steuergedöns ausblenden, diese Summen hat man schnell wieder gut gemacht, falls überhaupt welche anfallen, was bei Verlusten unwahrscheinlich ist.

  • Hallo zusammen,

    das dürftest sein.

    Steuer sich anzusehen ist nicht falsch, jedoch ist sie langfristig überbewertet.

    Eher wechseln zum richtigen Produkt mit geringen Kosten.

    Sieh Finanztip Ausführungen.

    Dann ist Geld einfach.

  • Diese Aussage ist so pauschal nicht immer richtig. Dieser klassische Fonds z.B. Vanguard Global Small-Cap Index Fund ist mit einer TER von 0,29% günstiger als sein ETF-Pendant von iShares mit einer TER von 0,35%.


    Von daher wäre es gut die konkreten Produkte zu kennen.

    Mir fällt da kein aktiver weltweiter Fonds mit niedrigen Kosten auf, sicherlich kann man irgendwelche Nischen-Fonds finden…, da liegen die Probleme dann ganz wo anders.