Welcher ETF

  • Teile meines Geldes habe ich auch ich aktiven nachhaltigen Fonds. Bin hier aber zunehmend kritisch über schichte zunehmend um.

    Von aktiv gemanagten Öko-Fonds rät Saidi auch strikt ab: sehr teuer, sehr volatil, oft einseitig auf eine Branche ausgerichtet (z.B. RNE).

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  • Ein neues Kriterium bei der Wahl eines ETFs scheint eine nachhaltige Ausrichtung zu sein.

    Was haltet ihr davon?

    Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Die Leute fragen danach, also kleben die Manager das passende Etikett an ihre Produkte und die Leute kaufen sie. Ob wirklich drin ist, was draufsteht, danach fragen die meisten nicht. Tatsächlich nachhaltig hieße schließlich unvermeidlich teuer und Einschränkung - Und wer will das schon?


    Der nachhaltige Urlaubsflug für 2 Wochen Bali hingegen ist ein Verkaufsrenner.

    Ist das auch für Euch ein Kriterium?

    Nein.

  • Hallo zusammen,

    hilfreich ist es sich wirklich auszurechnen,

    in realen Zahlen, was die extreme Nachhaltigkeit kostet.


    Es ist schnell auf 10 Jahre gerechnet ein großer Jahresurlaub und auch wesentlich mehr.


    Ich habe schon oft gesehen, dass wenn nackte Zahlen sprechen anders entschieden wir.


    LG

  • Aber wenn man den Urlaub nicht machen kann weil das Geld fehlt ist es doch auch nachhaltig, oder? ;)

  • Warum schichtest Du um, aus inhatlichen (ESG-Gründen) oder aus Performancegründen?

    Einige der Fonds sind stark auf eine Nische beschränkt und haben eine hohe Vola. Teilweise sehr Tech-lastig.


    Bei dem ein oder anderen Fonds sind die Top 10 nahezu identisch mit dem ETF. Aber die Kosten sehr viel höher.


    Insgesamt läuft die Mischung aus den aktiven Fonds nahezu identisch zum MSCI World. Den Ausschluss der übelsten Marktteilnehmer habe ich aber auch beim ETF. Angeblich werden auch beim ETF die Stimmrechte genutzt. Aber dazu lassen sich genauso wenig Infos finden, wie bei den aktiven Fonds. Also einen echten Beweis der Nachhaltigkeit bleibt offen.


    Deshalb gehe ich dazu über auf eine einfache und kostengünstige mittelgrüne Struktur mit wenig Positionen zu wechseln.

  • Hallo zusammen,

    alles ist Kompromiss.

    „Hell grün“ ist immer noch „grün“.

    Das ist auch gut für den Vermögensaufbau.

    Man sollte es nicht zu „ dunkelgrün“ machen bzw. die Opportunitätskosten wirklich berechnen.

    Finanztip hat das mal gemacht, siehe oben.

    LG

  • Ich kann Nachhaltiger leben und dennoch Nachhaltig investieren, auch wenn die Wirksamkeit dort begrenzt sein mag.

    Das ganze erinnert immer an aktuelle Diskussionen: Energiewende finde ich toll, aber machen dürfen es erstmal die anderen ;)

    Nachhaltigkeit im Sinne von Sparsamkeit bzw. wenig Verschwendung von Energie und Ressourcen ist sicher privat UND gesellschaftlich immer gut…

    Und wird sicher bald (gezwungenermaßen) Standard, weil Energie und Ressourcen für Unternehmen immer teuer werden. Damit sind sie gezwungen effizienter zu wirtschaften, weniger Energie/Rohstoffe/Verpackung zu verbrauchen. Wenn Unternehmen da schon frühzeitig umstellen (z.Bsp. selbst Energie mit Photovoltaik produzieren oder Rohstoffe recyceln), ist das nicht nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern bringt auch noch gute Publicity. Und nebenbei mehr Mittelzufluss via steigender Aktienkurse dank „hellgrüner“ ETFs und besserer Refinanzierung via Kredite.

  • Nachhaltigkeit im Sinne von Sparsamkeit bzw. wenig Verschwendung von Energie und Ressourcen ist sicher privat UND gesellschaftlich immer gut …

    Ich bin auch dieser Meinung (und lebe tendenziell auch danach). Fragt sich halt, ob eine Wirtschaft des immer Mehr auch dieser Meinung ist.

    Und wird sicher bald (gezwungenermaßen) Standard, weil Energie und Ressourcen für Unternehmen immer teuer werden.

    Das halte ich für Wunschdenken.


    Die "Energie" ist nur deswegen teurer geworden, weil das russische Erdgas wegfiel. Und das war nur deswegen billiger als etwa Fracking-Gas aus Amerika, weil der Transport durch Pipelines billiger ist als der Transport des Erdgases in flüssiger Form per Schiff. Die Märkte haben sich wieder zurechtgeruckelt, der Erdgaspreis ist wieder auf Vorkriegsniveau. Bei uns wird es allerdings teurer bleiben, weil der Transport erstmal teurer bleiben wird.


    Mag schon sein, daß der Staat "Energie" über eine CO2-Steuer künstlich verteuert, er hat diesbezüglich aber sehr wenig Spielraum. In der Bevölkerung hat sich die (in meinen Augen irre) Vorstellung festgesetzt, daß die CO2-Steuer individuell jedem Haushalt zurückgegeben werden müsse. Die Industrie ächzt unter den hohen Erdgas- und Strompreisen und deutet eine Abwanderung an. Der Strom kostet in Amerika etwa die Hälfte, das Erdgas auch. Das ist schon unzweifelhaft ein Wettbewerbsvorteil.

    Wenn Unternehmen da schon frühzeitig umstellen (z.Bsp. selbst Energie mit Photovoltaik produzieren oder Rohstoffe recyceln), ist das nicht nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern bringt auch noch gute Publicity. Und nebenbei mehr Mittelzufluss via steigender Aktienkurse dank „hellgrüner“ ETFs und besserer Refinanzierung via Kredite.

    "Wenn das Wörtchen 'wenn' nicht wär ..."


    Viele sind nur so lange grün, solange es nichts kostet. "ESD"-Fonds sind schlichter Hype. Es würde der Umwelt sicher mehr bringen, wenn man das eigene Auto abschaffen würde und auf Bus und Bahn sowie Fahrrad umsteigen würde. Aber das geht halt nicht ohne Einschränkungen ab - und da sieht die Sache dann schon wieder ganz anders aus.

  • Nachhaltigkeit geht aktuell fast immer nur mit Verzicht überein.

    Entweder ich verzichte auf Dinge im Leben/Altag oder ich verzichte auf ein dickeres Konto.


    Und meistens will das erste keiner und das zweite können nicht alle oder wollen spätestens das nicht.


    Aber im Grunde ist das Thema hier so oder so eher falsch. Bei Finanztip geht es ja eher darum mehr aus meinem Geld zu machen, und das halt manchmal gefühlt um jeden Preis.

    Wobei das im Grunde nichtmal verwerflich ist, wird der prozentuale Anteil derer die finanziel nicht mehr so gut über die Runden kommen oder ein erhöhtes Altersarmut Risiko haben, immer Größer.


    Aber es ist mit so vielen Dingen: Wenn ich es will und dahinter stehe, dann geht das auch.

    Ich muss es wirklich wollen und auch Kompromisse eingehen können.

    So lange man sich lieber Gedanken über ein Jahr frühere Rente etc macht, oder andere veralbert mit "Grüne Urlaubsreisen für das Gewissen" so lange ist die Welt noch in Ordnung.


    Nachhaltigkeit und Finanzen ist so oder so schon ein schwieriges Thema, ist das eine doch Stark von weiterem Wachstum und "Ausbeutun" abhängig.

    Von daher ist es hier auch einfach das falsche Thema wo sich alles um die Kohle dreht ?

  • Wenn wir uns vor Augen führen, wo die Nachhaltigkeit ursprünglich herkommt, nämlich aus der Forstwirtschaft, mit der Bedeutung, dass im Zeitraum X nur so viele Bäume entnommen werden, wie im Zeitraum X auch wieder nachwachsen, dann sind wir sehr nahe bei den Grundprinzipien persönlicher Finanzen.

    Von Dave Ramsey bis Saidi legen einem doch alle ans Herz weniger auszugeben als man einnimmt und die Differenz clever anzulegen, damit dieses Geld für einen arbeiten kann. Damit diese Differenz zum Anlegen und Investieren überhaupt da ist, muss man sich auch einmal einschränken. ("Nicht alles sofort!")

    Wenn ich bei meinen Investments Wert darauf lege, dass das Geschäftsmodell der Unternehmen, in die ich investiere, auch in fernerer Zukunft (also über das nächste Halving hinaus) funktioniert, dann sollte das eigentlich ohne Probleme Standard sein können.

  • Ist ja nicht so, dass wir alle unser Geld aus rein altruistischen Motiven anlegen. […]

    Nach dem Motto: Wenn ich schon mit meinem Geld Rendite erziele, will ich ein 'reines' Gewissen haben. :/

    Nachhaltigkeit geht aktuell fast immer nur mit Verzicht überein. Entweder ich verzichte auf Dinge im Leben/Alltag oder ich verzichte auf ein dickeres Konto.

    Nachhaltigkeit und Rendite schließt sich nicht aus. Natürlich investiert man in nachhaltige Indizes nicht nur, aber auch zwecks langfristiger Renditeerwartung zur Altersvorsorge:

    Tatsächlich rentierten weltweite SRI-ETFs in den letzten 5 Jahren etwas besser als marktneutrale Welt-ETFs; in den letzten 10 Jahren liefs geringfügig schlechter (Beobachtungszeitraum 2011-2023) seit Auflage des ersten ETFs auf den MSCI World SRI im Jahr 2011.

    https://www.fondsweb.com/de/ve…IE00B4L5Y983,LU0629459743

  • Ich bezog mich mehr auf die Altags-Dinge, abseits von Investitionen.


    Na klar gibt es schon länger Alternativen Nachhaltiger Investitionen. Das sich das nicht ausschließen muss habe ich weiter oben ja schon geschrieben.


    Aber das ist hier eher verpönt.


    Wobei jeder ja auch selbst Greenwashing betreibt in dem er auf PV, Wärmepumpe, etc setzt aber sein Kapital dann Weltweit in z.T. fragwürdige Firmen investiert.

  • ESG hat vor allem mit Ideologie zu tun. Es entstehen jede Menge Bullshitjobs, der hl. Diversitas werden Opfer in Form von Bürokratie(ab-)gaben gebracht und weil Ideologie meist mächtiger ist als Intelligenz, wird am Ende das Gegenteil von dem erreicht, was man vorgab, erreichen zu wollen.

    Und deshalb bin ich total nachhaltig hauptsächlich im FTSE Developed World investiert und unterstütze damit so sinnvolle Dinge wie z.B. die weitestgehend klimaneutrale Kernkraft. Leider auch Tabak, Alkohol und Glücksspiel.

    Und Rüstung. Ob die aber wirklich nicht nachhaltig ist, da bin ich mir in letzter Zeit nicht mehr so sicher.

  • Von Dave Ramsey bis Saidi legen einem doch alle ans Herz weniger auszugeben als man einnimmt und die Differenz clever anzulegen, damit dieses Geld für einen arbeiten kann.

    Der langfristige Gewinn von Investitionen gleicht den kurzfristigen ‚Verzicht’ auf Konsumausgaben wieder aus. Deshalb geht Nachhaltigkeit nur auf kurze Sicht mit Verzicht einher.

    Nachhaltigkeit und Finanzen ist so oder so schon ein schwieriges Thema, ist das eine doch Stark von weiterem Wachstum und "Ausbeutung" abhängig.

    Von daher ist es hier auch einfach das falsche Thema wo sich alles um die Kohle dreht ?

    Das ist eben die Aufgabe der Transformation zur nachhaltigen Wirtschaft (Stichwort Dekarbonisierung).

    Apropos „Kohle“: Wenn wir weiter ständig Fernflüge (Kerosin) und Kreuzfahrten (Marinediesel) machen und fossile Ressourcen (Erdgas/-öl) zur Energieerzeugung verbrennen, reicht eine Erde leider nicht zum Leben aus…