Haushaltsbuch ganz einfach? #152

  • Hallo Community,

    ich habe mir gerade den Podcast #152 zum Haushaltsbuch angehört. Gibt es von Euch Vorschläge für Kategorien, die sich auch langfristig bewährt haben und insgesamt genug Übersichtlichkeit herstellen und den Aufwand der Zuordnung moderat halten?

    Vielen Dank für Eure Impulse.

    Thomas

  • Hallo.


    Podcast habe ich noch nicht gehört.


    Haushaltsbuch mache ich in Papier bzw. mkt Excel.


    Ich kategorisiere in

    a) für mich allein

    b) für die Familie

    c) Auto (Tanken)

    Bei den ersten beiden Kategorien unterteile ich noch in "normal" und "Luxus".


    Das reicht für meine Bedürfnisse.

    Mal sehen, wie ich nach dem Podcast denke. ;)

  • Haushaltsbuch? Führe ich nicht... und habe ich nie geführt.


    Dann erwähnst du den Aufwand (der Zuordnung...) ... Hmmm...


    Die allererste Frage ist doch, wozu ein Haushaltsbuch geführt wird. Im Übrigen habe ich den Podcast bislang nicht gehört und werde dabei bleiben.

    In meinen Augen dienen Haushaltsbücher dazu, quasi im Nachhinein die Ausgaben inkl. deren Verteilung auf 'Kategorien' zu monitoren. Im Prinzip ist das ja nicht ganz so verkehrt, aber mMn nur die Hälfte vom Kuchen. Sinn und Zweck der ganzen Geschichte ist doch, besser mit dem Einkommen auszukommen... und letztlich dadurch eine 'Sparrate' zu finden... mit der Vermögen aufgebaut oder wenigstens in Richtung privater Altersversorgung (nicht mit Versicherungsgedöns zu verwechseln) gearbeitet werden kann.


    Ich habe (früher) den Aufwand für etwas Aufwendigeres als ein schlichtes Haushaltsbuch nicht gescheut... und zwar...

    habe ich mein Nettovermögen ermittelt und dessen voraussichtliche Entwicklung skizziert.

    Darüber hinaus habe ich immer ein (voraussichtliches) Jahresbudget mit allen bis dato bekannten (aktiven) Einkünften und voraussichtlichen Aufwendungen oder Kosten erstellt. Daraus habe ich Monatsbudgets mit den in den jeweiligen Monaten erwarteten Einkünften und Ausgaben abgeleitet. So ließen sich Monate finden mit 'knapper Kasse' oder 'üppigerem' Budget für mehr oder weniger variable Ausgaben. Davon habe ich einen Liquiditätsplan erstellt, um ggfs. in weniger liquiden Monaten auf Rücklagen zur Vermeidung von einer Überziehung des laufenden Kontos zuzugreifen, die dann in liquideren Monaten wieder aufgestockt werden sollten und auch wurden.

    Wenn sich abzeichnete, dass ich bei den Ausgaben 'sparen ohne zu verzichten' können würde, habe ich entsprechende Veränderungen geplant und umgesetzt... sprich Dinge oder Leistungen, die ich (wir) benötigten bzw. benötigten, günstiger eingekauft. Diese Veränderungen habe ich dann in die zuvor erstellten Budgets und in den Liqui-Plan eingearbeitet.

    Was also nach den voraussehbaren (festen) Ausgaben übrig blieb, wurde dann für Kategorien wie Lebensmittel, Kleidung und Schuhe, Schulzeugs für die Kinder, Mobilität (Sprit, Rücklagen für Reparaturen, Inspektionen und Reifen), Kommunikation, Urlaub und Taschengeld/er (inkl. Hobbies), sowie für die Erhöhung des sog. Notgroschens (falls nötig), für den Topf Rücklagen für wahrscheinliche und/oder geplante Ausgaben oder Anschaffungen und für die 'Sparrate' für den Vermögensaufbau eingeplant. Erst hier kam so etwas wie ein Haushaltsbuch zum Einsatz, bzw. hat sich ein schnödes Haushaltsbuch erübrigt,


    Heute brauche ich diesen Aufwand eigentlich nicht mehr betreiben, da ich mit etwas Disziplin und Konsequenz - aber auch mit einem meist glücklichen Händchen bei der Anlage des Ersparten - in den vergangenen fast 35 Jährchen doch ein kleines Vermögen aufbauen konnte. Und trotzdem erwische ich mich immer wieder dabei, immer noch mit Budgets zu arbeiten... wenn auch nicht mehr so 'militant' wie früher ;)

  • Erst hier kam so etwas wie ein Haushaltsbuch zum Einsatz, bzw. hat sich ein schnödes Haushaltsbuch erübrigt,

    Ja, wenn jemand so wie Du seine Finanzen derart im Blick und offenbar auch Spaß an minutiöser Kleinarbeit und Budgetierung hat, braucht er kein "schnödes Haushaltsbuch".


    Aber für viele Leute ist ein Haushaltsbuch eben der erste Schritt, überhaupt mal zu verstehen, wo jeden Monat das ganze Geld hingeht. Klar, wenn man daraus nichts für seine künftigen Ausgaben ableitet, bringt es nichts. Aber die meisten Leute werden sich schon mal überlegen, ob sie etwas an ihren Ausgaben ändern möchten, wenn sie erst schwarz auf weiß vor sich sehen, wofür sie wieviel Geld ausgeben.


    Der ein oder andere hat vielleicht wirklich nicht komplett realisert, dass z.B. jeden Tag ein Starbucks-Kaffee oder der Stop beim Bäcker auf dem Weg zur Arbeit mit je 5 EUR zu Buche schlagen und damit bei 20 Arbeitstagen jeden Monat 100 EUR weggehen.

  • Ich unterscheide als erstes in Pflicht- und Kann Ausgaben, die Pflichtausgaben habe ich in einer Jahrestabelle stehen, damit habe ich den Überblick in welchem Monat größere Beträge fällig sind. Nach was man die Kannausgaben aufteilt muss jeder für sich selbst aufteilen, da sind die Bedürfnisse zu unterschiedlich.

  • vielen dank für eure Meinung Referat Janders  JDS  12345  ichbins.


    In der Tat geht es mir vor allem auch darum längerfristig ein gutes und besseres Gefühl dafür zu haben, wofür etwas ausgegeben wird (und ggf. nachsteuern zu können). Ich führe bereits ein Haushaltsbuch per Handy App mit aktuell 11 Kategorien und ich fühlte mich durch den Podcast motiviert diese Kategorien etwas zu vereinfachen. Daher meine interessierte Frage nach Eurem Erfahrungen.

  • Ich führe regulär kein Haushaltsbuch. Im Supermarkt achte ich auf Preise und kaufe teilweise Lebensmittel im Angebot. Freizeitausgaben halten sich bei mir in Grenzen. Ich weiß, was ich mir erlauben kann und was nicht. Als sinnvoll empfinde ich es, zu Beginn des Monats einen bestimmten Betrag des Gehalts auf das Depot und das Tagesgeldkonto zu packen. Mit dem "Rest" haushalte ich dann so, dass am Ende des Monats noch möglichst viel übrig bleibt. Bei größeren Ausgaben (Kleidung, Urlaub etc.) lege ich etwas vom Tagesgeldkonto zurück auf das Girokonto. Ob ein Monat sparsam war oder nicht, erkenne ich am Ende daran, wie viel mein Betrag auf dem Tagesgeldkonto gestiegen ist. Für mich funktioniert das System soweit.

  • Wem ein Haushaltsbuch hilft, seine Ausgaben besser zu steuern, der möge eins führen, am besten per App, denn das Mobiltelefon hat man immer dabei. Gerade heute habe ich einen Artikel gelesen, in dem eine Frau beschrieben hat, wie sie ihre Finanzen mit zehn bis zwölf separaten Konten managt. Soll sie machen, wenn ihr das so leichter fällt (Wo bekommt man zehn Girokonten her? Unterkonten?). Ich brauche das alles nicht, ich komme auch so mit meinem Geld klar.

    • Aber für viele Leute ist ein Haushaltsbuch eben der erste Schritt, überhaupt mal zu verstehen, wo jeden Monat das ganze Geld hingeht. Klar, wenn man daraus nichts für seine künftigen Ausgaben ableitet, bringt es nichts. Aber die meisten Leute werden sich schon mal überlegen, ob sie etwas an ihren Ausgaben ändern möchten, wenn sie erst schwarz auf weiß vor sich sehen, wofür sie wieviel Geld ausgeben.


      Der ein oder andere hat vielleicht wirklich nicht komplett realisert, dass z.B. jeden Tag ein Starbucks-Kaffee oder der Stop beim Bäcker auf dem Weg zur Arbeit mit je 5 EUR zu Buche schlagen und damit bei 20 Arbeitstagen jeden Monat 100 EUR weggehen.


      • Das finde ich sehr wichtig. Solche Ausgaben tätigt man quasi halbblind und bemerkt zwar, dass die Kosten einer belegten Semmel inzwischen von 2,50, auf astronomische 5,00 Euro beim Bäcker gestiegen sind, kauft aber trotzdem dort weiter aus Bequemlichkeit ein, weil eine Proviantdose mit selbstgeschmierter Stulle einfach unbeliebt ist.
      • Sobald man das aber schwarz auf weiß eintragen muss, tritt doch eine Änderung ein.
      • Bei mir zumindest. Mit einer gewissen Befriedigung stelle ich fest, seitdem ich wieder angefangen habe, Haushaltsbuch zu führen, dass ich mir zunehmend diese eigentlich unnötigen Ausgaben verkneife und auch beim Einkauf neuerdings einen Einkaufszettel anfertige, um nicht mit einem Einkaufswagen an der Kasse zu stehen, der doppelt so voll ist, wie eigentlich geplant war. Man beginnt zumindest, sich zu disziplinieren.


  • Aber für viele Leute ist ein Haushaltsbuch eben der erste Schritt, überhaupt mal zu verstehen, wo jeden Monat das ganze Geld hingeht.

    Da hast du recht. So gesehen ist ein Haushaltsbuch eine gute, wenn auch etwas aufwendige Sache.


    Referat Janders Deine Aufteilung finde ich nicht schlecht.

  • Gibt es von Euch Vorschläge für Kategorien, die sich auch langfristig bewährt haben und insgesamt genug Übersichtlichkeit herstellen und den Aufwand der Zuordnung moderat halten?

    Man kann es natürlich ganz umständlich machen und Kategorien erstellen, die nicht wirklich Sinn machen ("Fixkosten", "Luxus"...). Also alle nicht fest definierten Kategorien vermeiden und ja, mehr Kategorien machen die Zuordnung leichter (aber nicht zu viele).


    Beispiel Kategorien für Essen:

    Lebensmittel inkl. Getränke (Supermarkt...)

    Essen2go (Döner, McD, Kaffee unterwegs...)

    Kantine

    usw.


    Je nach App können die Kategorien dann einer Gruppe zugewiesen werden, im Beispiel oben wäre es dann die Gruppe "Essen", recht hilfreich für die Auswertung.

  • Ich schließe mich Dagobert weitgehend an.


    Auf mein Tab habe ich mir ein 'Haushaltsbuch' heruntergeladen, das ich zunächst diesen Monat mit sämtlichen Kategorien, die mir im Monat begegnen, befülle.

    Alles, was ich täglich ausgebe, trage ich erst mal gnadenlos ein, wobei ich allerdings z.B. 'Lebensmitteleinkauf' und 'Restaurants' trenne, da Lebensmittelkäufe weitgehend unvermeidlich sind und Restaurant eben unwichtig. (Unnötige Käufe wie z.B. Eis usw. trage ich dazu unter 'Notizen' ein).


    Dann gibt es Drogerie, worunter Duschgel, Shampoo usw fällt. Eine weitere Kategorie sind 'Klamotten', worunter alles fällt, was ich anziehen kann, auch Schuhe. Dann 'Gesundheit', alles was mit Ärzten , Medikamenten usw. zu tun hat. Dann natürlich die Kategorie 'Computer' .


    Es ist ja nun relativ individuell unterschiedlich, wo die Prioritäten gesetzt werden.

    Zahlungsarten habe ich auch diversifiziert und alle, die ich tätige, eingetragen.

    Das Gute ist, dass man die Kategorien nachträglich verändern kann. Ich könnte auch, wenn ich sehe, dass diese Einteilung nicht stimmig ist, nachträglich umdisponieren und das löschen, was ich nicht laufend benötige.

  • Hier mal spaßeshalber meine Gruppen mit ihren Kategorien (dabei können die Kategorien unabhängig ob fixe oder variable Ausgabe verwendet werden):


    Mobilität

    Auto (Mietrate, Verschleiß..)

    Tanken

    Laden

    Parken

    Waschen (Saugen, SB-Box, Waschstraße..)

    ÖPNV/Zugtickets

    Flüge

    Stellplatz


    Essen

    Lebensmittel

    Essen2go/Junkfood

    Essen gehen

    Kantine (da nur die Aufladebeträge auf den Dienstausweis)


    Versicherungen

    Versicherungen (im Kommentar des jeweiligen Betrages die Art der Versicherung, da nur 1x jährlich)


    Multimedia

    Streaming (Netflix..)

    Musik/Filme

    Bücher

    Kino (z. B. Tickets, Popcorn geht oben in Junkfood auf)


    Kommunikation

    Mobiltelefon

    Internet (DSL)

    Mail (Postfächer, Domains..)


    Wohnen

    Miete

    Nebenkosten

    Energie (Strom, Gas für den Grill...)

    Kleidung

    Einrichtung

    Elektronik (TV...)


    Drogerie

    Drogerie (Duschgel..)

    Putz/Waschmittel

    Gesundheit (Medikamente, Arzt..)


    Bildung

    Bildung (damals als Student stärker in Gebrauch als jetzt)


    Sport/Hobby

    Biken

    Werkzeug

    Werkstatteinrichtung (aus Neugier die Differenzierung zu Werkzeug)

    Fotografie

    Ausflüge/Urlaub


    Sonstiges

    Geschenke

    Spenden

    Glücksspiel

    Schubladenkram (Stifte usw.)

    Sonstiges (Sperrmüll Gebühr...)



    Um auf den Podcast einzugehen: Wäre ich so dönersüchtig würde ich mir in der App ein Shortcut anlegen, der als Zuordnung die Kategorie "Essen2go/Junkfood" hat und als vorbefüllter Kommentar "Döner". So braucht es nur einen Klick für die Erfassung (Preis kann auch vorbefüllt sein).

  • 39 Unterteilungen? Hilft das?

    Das ist echt viel...


    Eine grundsätzliche Sache zum Thema Haushaltsbuch: Ich glaube, dass es in der Regel genügt, das Ganze mal 2-3 Monate zu führen, um einen Eindruck von den eigenen Ausgaben zu bekommen. Aber es gibt ja auch Fans von Excel-Listen ;)

  • Ich bin immer wieder erstaunt wie mich das Forum aus meiner Gedankenblase holt, bzw. wie unterschiedlich Menschen an das gleiche Thema rangehen.


    Ich führe mein Haushaltsbuch analog in nem Vordruck der Spk. Haben die mal umsonst an einem Werbe.., ich meine natürlich Infostand, verteilt. Es dient auch nur für variable Ausgaben nicht für Daueraufträge die eh am Monatsanfang abgebucht werden.


    Da ich alleine bin spare ich mir jede direkte Kategorisierung. Allerdings verwende ich beim Eintragen einfach pauschale Begriffe. "Bäcker", "Supermarkt", "Weggehen". Reicht mir persönlich als Übersicht. Zumal mein Ziel eher ist zu sehen wie teuer der Monat war und nicht dauernd zu analysieren wohin das Geld gegangen ist. Einer der Vorteile wenn man Alleine ist, man muss sich für Eintragungen nicht rechtfertigen ?.

  • Ich bin immer wieder erstaunt wie mich das Forum aus meiner Gedankenblase holt, bzw. wie unterschiedlich Menschen an das gleiche Thema rangehen.

    :)

    Ich führe mein Haushaltsbuch analog in nem Vordruck der Spk. Haben die mal umsonst an einem Werbe .., ich meine natürlich Infostand, verteilt. Es dient auch nur für variable Ausgaben nicht für Daueraufträge die eh am Monatsanfang abgebucht werden.


    Da ich alleine bin, spare ich mir jede direkte Kategorisierung. Allerdings verwende ich beim Eintragen einfach pauschale Begriffe. "Bäcker", "Supermarkt", "Weggehen". Reicht mir persönlich als Übersicht. Zumal mein Ziel eher ist, zu sehen, wie teuer der Monat war, und nicht dauernd zu analysieren, wohin das Geld gegangen ist. Einer der Vorteile, wenn man alleine ist, man muss sich für Eintragungen nicht rechtfertigen ?.

    Mir wäre ein analoges Verfahren zu aufwendig. Da muß ich am Ende ja auch noch selber rechnen! Ein klassisches Haushaltsbuch führe ich ohnehin nicht. Immerhin kategorisiere ich die Buchungen auf meinem Konto, aber dabei lasse ich natürlich Excel rechnen und mache das nicht selbst.