Anfängerfrage

  • Hallo, bin der neue ?


    Da es Beruflich Grade besser und stabiler läuft hab ich endlich entschlossen mit dem investieren anzufangen. Meinen Anlagehorizont lege ich mal auf 30 Jahre fest.

    Ich habe mich Videos gesehen, Beiträge gelesen und mich versucht über diverse Dinge schlau zu machen.


    Gelandet bin ich am Ende beim FTSE All World welcher 90% meines Sparplanes ausmachen soll (obwohl mir der FTSE ESG Global All Cap lieber gewesen wäre, dazu gleich mehr).

    Ich hab ewig überlegt ob es sinnvoll ist Anleihen als Sicherheit beizumischen. Aber zum anfangen macht das wohl wenig Sinn oder?

    OK wohin dann mit den restlichen 10%?

    Da ich möglichst breit streuen möchte, habe ich mich dazu entschieden noch Ishares World Small Caps dazu zu nehmen, da die ja im FTSE nicht enthalten sind.

    Wie oben erwähnt wäre der FTSE ESG all Cap ne echte Alternative(spart auch Rebalancing Kosten), aber der ist halt noch so klein und es gibt kaum Werte. Daher sehe ich das etwas skeptisch.



    Was meint ihr dazu, kann man das so machen? Oder doch lieber den ALL CAP?

    Ab welchem Betrag sollte man über Anleihen nachdenken?


    Lg Hannes

  • Hallo Hannes.


    Kurz gesagt: Mach' wie Du meinst. Es ist Dein Geld und damit Deine Verantwortung. Du musst Dich damit wohlfühlen.


    Mir persönlich reicht ein Altien-ETF, von 70/30 halte ich nichts und auf Rebalancing habe ich keine Böcke. Mit der Aufstellung fühle ich mich derzeit ganz zufrieden. Gegebenenfalls ändert sich meine Meinung dazu und ich mache in 10 Jahren alles ganz anders. Vielleicht werden Anleihen für mich auch irgendwann interessant. Vorerst sind sie es zumindest nicht.


    Das verpflichtet Dich aber zu rein gar nichts.

    Wenn es bei 2 Sparern 3 Strategien gibt, dann geht das total in Ordnung.

  • Danke für deine Anwort. Ja von dem 70/30 hab ich auch relativ schnell Abstand genommen. Vll später wenn mal mehr Kapital da ist. Wer weis ??


    Der Global All Cap wäre ja eine EIN ETF Lösung. Aber wirklich sicher bin ich mir mit dem eben nicht.

    Daher ja die 10% Small Cap zum FTSE All World.

  • Danke für deine Anwort. Ja von dem 70/30 hab ich auch relativ schnell Abstand genommen. Vll später wenn mal mehr Kapital da ist. Wer weis ??


    Der Global All Cap wäre ja eine EIN ETF Lösung. Aber wirklich sicher bin ich mir mit dem eben nicht.

    Daher ja die 10% Small Cap zum FTSE All World.

    Dann starte mit einer 2-ETF-Variante, lass' es 1-2 Jahre laufen und evaluiere dann für Dich, ob Du die Beimischung der Small Caps noch willst oder nicht. Alternativ starte mit nur einem ETF und entscheide dann später, ob da noch einer dazukommen soll.

    Man ist da ja flexibel.


    Die Auswahl der Strategie sollte einen nur nicht davon abhalten, tatsächlich loszulegen.

  • Oder Du nimmst einfach den SPDR MSCI ACWI IMI ETF. Da sind dann auch die Small Caps enthalten. Ich wäre aber auch mit dem FTSE All World voll zufrieden!

    Lies Dir mal in Ruhe den folgenden Beitrag durch: https://www.finanzwesir.com/blog/monte-carlo-etf-index


    Ja, Small Caps haben langfristig eine höhere Rendite als Large- und Mid-Caps gehabt. Aber dann braucht es eben mehr als 10% davon im Depot, damit hinten auch etwas dabei heraus kommt.

    Ich hab ewig überlegt ob es sinnvoll ist Anleihen als Sicherheit beizumischen. Aber zum anfangen macht das wohl wenig Sinn oder?

    ...

    Ab welchem Betrag sollte man über Anleihen nachdenken?

    Ich würde mich mit Anleihen beschäftigen, wenn mein sicherer Cash-Anteil langsam in den Bereich der staatl. Einlagensicherung kommt.

    Versuch erstmal 90% Aktienquote durchzuhalten! Das ist nämlich schon nicht ohne.

  • Die große Frage ist, ob das beschriebene Vorgehen die gesamte Sparrate betrifft.


    100% Aktienquote?

    Ist denn schon ein Notgroschen vorhanden?

    Soll denn wirklich alles was angespart wird in Aktien ETFs? Die Überlegung 10% Anleihen oder SC ist ja eine Frage der Risikogewichtung.


    Im FTSE alls world sind im übrigen schon ein Teil der größeren Smallcaps laut MSCI Definition enthalten, weil bei FTSE die Größenklassen andere Grenzen haben.

  • 1.11.2023

    Guten Morgen Numin34

    Im Schwabenland ist heute Feiertag, d.h. keine Tageszeitung, daher ist das Forum meine Ersatzlektüre.

    Zu Deiner Frage auch noch mein Kommentar.

    Mit Deiner eigene Einschätzung und auch den bisherigen Kommentare hat schon bestätigt, dass Du völlig richtig liegst.

    Alles andere sind Feinheiten.

    Erfahrungsgemäß weiß man erst hinterher ob eine Streuung auf verschiedene Fonds und dann auch noch in welche, besser gewesen wäre.

    Meine Erfahrung nach über 40 Jahren Praxis an der Börse:

    Da bei mir früher FONDS noch recht unbekannt waren und es ETF noch gar nicht gab, bin ich in AKTIEN investiert, und zwar bis heute.

    Im Grunde ist es jedoch asselbe wie bei FONDS.

    Die kurzfristige Wertentwicklung der einzelnen Werte unterscheidet sich.

    Kurzfrisitg ist mal der Eine besser mal der Andere.

    Langfristig ist es jedoch so, dass im Normalfall ALLE Aktien oder Fonds im Plus sind wenn man von verneherein spulative Anlagen meidet.

    Langfristig ist es aber auch so, dass die WERTENTWICKLUNG der verschiedenenen Aktien und FONDS außeinanderdriftet.

    Bei Aktinenlogischerweise MEHR als bei FONDS.

    Der Forumsfreund Referat Janders hat es schon gesagt:

    Wenn Du nur 1 FONDS hast, z.B. den MSCI Welt und nichts anderes dann hast Du im Laufe der Jahre und JAHRZEHNTE nie die Frage der Umschichtung.

    Auch nicht die Frage dass bei einer Umschitung Steuer fällig wird.

    Mein Rat als "alter Dackel" wie man hier im Schwabenland sagt an DICH PERSÖNICH ist:

    NUR mit 1 Fonds, einem Weltfonds zu starten.

    Nach einigen Jahren kannist Du dann immer noch überlegen ob Du neues Geld in andere Fonds investieren willst.

    Beachte auch dass Du in DEINEM FALL sogenannte thessaurierende Fonds nimmst also OHNE jährliche Gewinnausschüttung weil Du ja est mal VERMÖGEN bilden willst.

    Anders wäre es wenn Du das Vermögen schon hast und davon leben willst (so wie bei mir). Da sind ausschüttende Fonds oder Aktien eine bequemere Anlage.

    Viel Erfolg wünscht Dir McProfit

  • Danke dür die Antworten ☺️


    Ok dann werd ich es erstmal beim FTSE All World belassen, und erste Erfahrungen sammeln.


    Notgroschen ist vorhanden, und dümpelt aufm Tagesgeld vor sich hin.


    Lg

  • Das größte Problem ist meistens, dass man Kursschwankungen aushalten können muss.


    Bei einer langfristigen Anlage, wie bei Dir, versprechen Aktien die besten Renditen. Aber eben nur langfristig. Du musst damit rechnen, dass Du z.B. in 3 Jahren feststellt, dass Dein Depotwert unter dem Einstand liegt, ggf. sogar erheblich!


    Profis nutzen das zum billigen Nachkaufen. Das ist aber für viele psychologisch sehr schwierig. Nicht wenige Anfänger kommen zu dem Schluss, dass Aktien doch nur Teufelszeug sind, verkaufen alles und schwören auf "nie wieder".


    Und natürlich sollte Dein Puffer (Tagesgeld) ausreichend für alle Lebenshaltungskosten sein. Dein nächster Urlaub oder eine kaputte Waschmaschine sollten keinen Einfluss auf Dein Depot haben.

  • Hi Hannes,


    den Bärenanteil in den Welt-ETF, das hört sich schonmal gut an. Small Caps beizumischen ebenfalls. Diese Strategie dürften mehrere fahren.


    Du machst damit nichts falsch. Wenn Du dann noch mal etwas "übrig" hast, kannst Du ggf. noch einzelne Aktientitel auswählen oder wie schon von Dir beschrieben z.B. in Anleihen gehen.


    Wie hier schon erwähnt, alles eine Frage des persönlichen Gusto.

  • Nein das Depot bleibt unangetastet.?


    Desweiteren finde ich Kursschwankungen wirklich interessant, und eher spannend als abschreckend ?


    Für "die meisten" Notsituationen bin ich abgesichert.

    Hatte mich bisher nur noch nicht an Aktien getraut.


    Lg

  • Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen: Einzelaktien tun gar nicht weh und letztendlich bist Du über einen Aktien-ETF ja auch irgendwie in Aktien investiert ;)

  • Desweiteren finde ich Kursschwankungen wirklich interessant, und eher spannend als abschreckend ?

    Ja ja,

    das sagt sich so leicht. :/

    Du weißt immer erst wie Du reagierst, wenn Du mal mit nennenswerten Beträgen selbst betroffen bist! Wenn Dein Depotwert innerhalb weniger Tage um 35% absackt, und Du dann immer noch so denkst und möglicherweise sogar noch nachkaufst könnte es etwas werden. ;)

    Man sollte man eine Investition in den weltweiten Aktienmarkt und einen möglichen Crash der Märkte niemals losgelöst von der Realwirtschaft betrachten. Ich kann mich noch gut an 2000-2003 und 2008/2009 erinnern. Seinerzeit wackelten meine Arbeitgeber und damit mein Job ganz erheblich. Es gab Kurzarbeit und Lohnkürzungen.


    Corona 2020 war hingegen gar kein Problem für mich. Ich habe jedoch selbstständige Bekannte, denen Corona und die Maßnahmen die private Altersvorsorge ganz schön durcheinander gewirbelt haben. Wenn plötzlich Dein Depotwert abbraucht und Du Deine berufliche Geschäftstätigkeit quasi einstellen mußt kann das schon mal für einige Wochen schlafloser Nächte sorgen.

  • Das stimmt natürlich. Aber erstmal mit der positiven Einstellung ("ich lasse es liegen und sitze es aus, egal was kommt") reingehen, ist ja trotzdem nicht verkehrt.


    Man kann den Crash nicht simulieren. Man kann es sich vorstellen, aber wie es sich wirklich anfühlt, weiß man vorher nicht. Und wie man wirklich reagiert, weiß man vorher natürlich auch nicht. Klar, wenn kurz vor Rentenantritt das Depot plötzlich um 35% einbricht und man als Selbständiger darauf seine alleinige Altersvorsorge basiert hat, wird einem mit Sicherheit erstmal schlecht. Aber es hilft ja nichts. 80% seines Vermögens in Tagesgeld bunkern ist ja auch keine Lösung.

  • Hallo, bin der neue ?

    Herzlich willkommen!

    Da es beruflich gerade besser und stabiler läuft, hab ich endlich entschlossen mit dem Investieren anzufangen. Meinen Anlagehorizont lege ich mal auf 30 Jahre fest.

    Ich habe mich Videos gesehen, Beiträge gelesen und, versucht, mich über diverse Dinge schlau zu machen.

    Fang einfach an und mach Dir nicht zuviele Gedanken.


    Einen Notgroschen sollte man haben - hast Du denn schon? Wenn nicht, mach erstmal den voll. Was Du darüber hast, kannst Du anlegen. Bei kleinen Beträgen machen Renditeunterschiede in absoluten Beträgen nicht viel aus. Das heißt: Sofern Du Dich dazu entschließt, in Aktien zu investieren (Das ist die wesentliche Entscheidung, mit Für und Wider), ist es am Anfang egal, in welchen breiten Index Du gehst. Du mußt Deine Anlage nicht heiraten, die kannst Du später ggf. noch wechseln, wenn Dir ein anderer Gedanke in den Kopf kommt.

    Gelandet bin ich am Ende beim FTSE All World, welcher 90% meines Sparplanes ausmachen soll (obwohl mir der FTSE ESG Global All Cap lieber gewesen wäre, dazu gleich mehr).


    Ich hab ewig überlegt, ob es sinnvoll, ist Anleihen als Sicherheit beizumischen. Aber zum anfangen macht das wohl wenig Sinn oder?

    Der Durchschnittsdeutsche strebt nach Sicherheit, nach Sicherheit und nach Sicherheit. Noch immer sind es prozentual wenige, die Aktien kaufen. Das Credo bei Finanztip und auch hier im Forum (das ja das Forum der Leser von Finanztip ist) lautet: Alles Langfristige in einen ETF auf einen breiten Aktienindex. Das ist eine Art, sein Geld anzulegen, aber mit Sicherheit nicht die einzige. Seit Jahrzehnten bringen Aktien mehr Ertrag als Anleihen, aber sie schwanken halt, so daß die Leute sagen: "Wer gut essen will (also einen hohen Ertrag haben will), kaufe Aktien. Wer gut schlafen will (also keine Kursverluste sehen will), der kaufe Anleihen." Die Mehrheit der Deutschen gehört in die zweite Kategorie, das sollte man gerade in diesem Forum immer wieder erwähnen.


    Bei der Geldanlage brauchst Du einen übergeordneten Plan: Du mußt wissen, wo Du hinwillst. Gespartes Geld gibt Dir Sicherheit und Freiheit. Wenn Du das Geld hast und Dir kommt in den Sinn, in den Urlaub zu fahren, dann buchst Du den Urlaub halt und brauchst Dir nicht den Kopf zu zerbrechen, wo Du das Geld dafür herbekommst.


    Im allgemeinen ist eine Balance zwischen "Sicherheit" und Wachstum anzustreben, das heißt: Jeder muß sich über seine individuelle Risikotragfähigkeit klar werden (Lies dazu mal im Blog von Hartmut Walz). Dementsprechend wählt er für sein Geld "sichere" Anlagen (Dein Tagesgeld beispielsweise) oder halt "riskante" (in erster Linie Aktien).


    Ich bin von den Leuten hier vermutlich am höchsten in Aktien investiert, aber ich bin auch derjenige, der in diesem Forum gegen den Strom schwimmt und sagt: Sieh im Aktien-ETF nicht das Allheilmittel!

    Wie oben erwähnt wäre der FTSE ESG all Cap ne echte Alternative (spart auch Rebalancing Kosten), aber der ist halt noch so klein und es gibt kaum Werte. Daher sehe ich das etwas skeptisch.

    Ich auch. Ich halte ESG für eine Mode, das Marketing konzentriert sich aktuell mächtig darauf. Die Menschen leben ohnehin nicht "nachhaltig". Ein ESG-Fonds ist in meinen Augen nichts als eine Beruhigungspille.

    Ab welchem Betrag sollte man über Anleihen nachdenken?

    Ansichtssache :) Leg das Geld in Anleihen an, von dem Du nicht sagen kannst, wann Du es brauchst. Bei der aktuellen Inflation kannst Du praktisch sicher sein, daß Du mit Anleihen Geld verlierst. Das ist auch eine Art Sicherheit. :)


    Wenn man heute einen 23jährigen fragt, wozu er spart, antwortet er "fürs Alter!". Da denke ich dann immer: "Du bist jetzt jung. Lebe lieber als daß Du jetzt schon an die Rente denkst!" Ein Stück vom Geld fürs Leben, ein Stück vom Geld für später. Nicht zuviele Gedanken auf die Geldanlage verschwenden, sondern einfach machen (und sich dabei möglichst einigermaßen in der Mitte des Weges halten).


    :)