Sind Aktien bei der neuen Reichensteuer vorteilhaft?

  • Wie sind wir denn jetzt von Fragen des Steuerrechts bei der Angst zu kurz zu kommen gelandet?

    Eine - nach meinem Dafürhalten - bemerkenswerte Umdeutung.

    Ganz generell: Man kann doch nur über jede/jeden froh sein (wie in dem Fall madize in Beitrag Nr. 34), der/die sich über die wirtschaftliche aber auch gesellschaftliche Lage in unserem Land Gedanken macht, Überlegungen dazu anstellt, versucht Entwicklungen zu antizipieren, deren Folgen und (Fehl)Anreize abwägt, diese bewertet usw. ?!

    Statt beispielsweise (wie offensichtlich immer mehr andere) eine eher fragwürdige Partei zu wählen (Stichwort: AfD), eine solche gründet (Stichwort: Wagenknecht-Partei), zum Nichtwähler mutiert, weniger arbeitet, woanders arbeitet, früher aufhört zu arbeiten, gar nicht mehr arbeitet etc. !? Da scheint mir die obige Variante (auch für unser Land) die deutlich bessere zu sein.

    Zumal gerade das Steuerrecht - neben anderen Aspekten wie der Wirtschaftspolitik (Finanz-, Fiskal-, Wettbewerbspolitik usw.) - eine bedeutsame Rolle bei der Frage spielt, ob Nationen erfolgreich sind sprich reüssieren bzw. auf- oder absteigen (oder sogar ganz untergehen).

    Aller Wahrscheinlichkeit nach wird selbst kaum beispielsweise ein Wissenschaftler immer und ausschließlich zu 100% altruistisch denken (können) - aber jemand, der sich (s. o.) Gedanken macht und Überlegungen anstellt, eine rein egoistische Haltung (noch dazu negativ konnotiert als "Angst zu kurz zu kommen") zu unterstellen, scheint mir etwas gewagt; noch möglichst zurückhaltend formuliert.

    Zumal die von madize angesprochenen Themen "Steuern" (beispielsweise Nr. 31) und die Folgen "kaum gesteuerter Migration" bzw. "mangelnder (Arbeits)Integration" (beispielsweise Nr. 34) zum einen durchaus zusammenhängen können und zum anderen (wie Umfragen und Studien zeigen - wie die zuletzt von mir genannte Studie "Ängste/Sorge der Deutschen" einer großen deutschen Assekuranz; siehe hierzu auch "GRV ungleich Investment" Nr. 1.404, Abs. 3) zu den Themen gehören, die hierzulande für eine Mehrheit der Bürger und Wähler zu den beherrschenden Themen gehören.

  • "Streng genommen müsst man auch Sozialabgaben auf Kapitalerträge erheben, zumindest bis zur Beitragsbemessungsgrenze."

    Was sichern denn die Sozialabgaben ab bzw. wofür/warum wurden sie mal eingeführt? Wenn du arbeitslos oder krank wirst, fallen dann deine Einkünfte aus V+V oder Kapitalvermögen weg?

    Natürlich kann man auf alles Sozialabgaben knallen. Genauso wie man auch Umsatzsteuer auf die Sozialabgaben oder Kfz-Steuer auf die Mietnebenkosten erheben könnte. Aber Sinn macht es nicht.

  • Erbschaftsteuer betrifft vor allem Millionen von ganz normalen Bürgern die mit Fleiß, Leistung und Risiko sich im Laufe des Lebens ein mehr oder weniger kleines oder größetes Vermögen aufgebaut haben.

    Ist das so!? :/

    Ich meine, dass Erbschaftssteuer 'Millionen von ganz normalen Bürgern' treffen würde!?

    Ich habe noch nirgends davon gelesen, dass die Freibeträge abgeschafft werden sollen?

    Wenn man es einigermaßen geschickt anstellt, kann man heute seinen Kindern bereits zu Lebzeiten ein größeres Vermögen vererben. Und das ganz ohne besondere Konstruktionen oder Stiftungen.

    Bei Kindern sind das 400K€ alle 10 Jahre pro Elternteil, die steuerfrei vermacht werden können.

    Nehmen wir also einfach mal an, das Kind wird in eine wohlhabende Familie geboren. Dann können die Eltern Ihrem Kind schon mal 800K€ schenken, ohne das dafür auch nur ein 1€ Steuer anfällt.

    Nach jeweils 10 Jahren können Sie das Ganze nochmal wiederholen. Also nochmal 800K€. Und dann nochmal wenn das Kind 20 ist. Macht insgesamt 2,4 Mio.€ die ein Kind bis zum 20 Lebensjahr von den Eltern bekommen kann. Wohlgemerkt ohne, dass auch nur 1€ Steuer darauf fällig würde.

    Auch die Großeltern können Ihrem Enkel nochmal 200K€ alle 10 Jahre steuerfrei schenken. Kommt also ganz schön was zusammen, wenn man denn in die richtige Familie geboren wurde. :/

    Fazit: Ich glaube kaum, dass 'Millionen von ganz normalen Bürgern' von einer Erbschaftssteuerreform überhaupt betroffen wären, denn die bestehenden Freibeträge soll es ja weiter geben.

    Ich wäre auch dafür, dass man die Werte, die vererbt/verschenkt werden deckelt. Und zwar auf Lebenszeit.

    Und das Unternehmen, dass auf die Kinder vererbt wird, könnte man ja auch bewusst herausnehmen bzw. die fällige Erbschaftssteuer ewig stunden, so lange das Unternehmen weiterhin in Familienbesitz verbleibt.

    Ob so etwas jetzt zu einer 'gleicheren' Gesellschaft führen würde wage ich allerdings auch zu bezweifeln. Allerdings würde es m.E. auch nicht zu einer ungleicheren Gesellschaft beitragen.

    Es soll doch tatsächlich so komische und seltsame Menschen geben, für die es eine ganz erhebliche Bedeutung hat bzw. es einen ganz wesentlichen Unterschied macht, ob und wieviel nach ihrem Tod von ihrem (oft über ihr ganzes Leben hinweg) erarbeiteten Vermögen an ihren (Ehe)Partner, Kind(er), Geschwister, Verwandte usw. und/oder ihnen sehr nahe und langjährige Freunde usw. geht; und/oder auch in ein von ihnen gewünschtes Projekt fließt - oder via der staatlichen "Steuer-Sickergrube" (Steuern sind nie zweckgebunden) an ihnen fremde Dritte sprich anonyme Personen und/oder ihnen unbekannte (eventuell sogar von ihnen unerwünschte oder gar abgelehnte) Projekte (um)verteilt wird. Solche Leute kenne ich dagegen übrigens sehr viele.

    Nun, es geht ja nicht um ein 'Vererbungsverbot' sondern darum, wie hoch ein Erbe oberhalb der geltenden Freibeträge versteuert wird.:/

    Insbesondere bei Firmenbesitz immer wieder ein heißes Eisen, das aber m.W.n. schon heute recht großzügig geregelt ist. Ich habe jedenfalls nich nicht von Firmen gehört, die auf Grund der Vererbung Insolvenz anmelden mußten.

    Vererbt der Erblasser einen Teil seines Vermögens an eine Ihm genehme gemeinnützige Stiftung, Verein, usw. kann man das ja durchaus auch zukünftig komplett steuerfrei machen.

    Dann müßte man sich auch keine Sorgen machen, dass der böse Staat sich die Taschen vollmacht.

    Also evtl. sogar eine zusätzliche Motivation sein Geld lieber gemeinnützig zu vererben als es innerhalb der Familie zu vererben, wo dann wieder der Staat ein Nutznießer sein könnte (Erbschaftssteuer). :/

  • Ich glaube der Punkt von Thebat war eher, dass - bevor du Abgeltungssteuer auf deine Aktiendividende bezahlst, bei der Aktiengesellschaft ja schon Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer, o.Ae. angefallen sind. Insgesamt, liegt da die Belastung eher höher als bei nicht-selbstständiger Arbeit.

    Ah, ok, das hatte ich so nicht verstanden.


    Es ging mir um meine Steuerlast als nicht-selbstständiger Erwerbstätiger und Bezieher von Kapitalerträgen. Da spielt das, was eine Aktiengesellschaft schonmal gezahlt hat, keine Rolle.

  • Streng genommen müsst man auch Sozialabgaben auf Kapitalerträge erheben, zumindest bis zur Beitragsbemessungsgrenze.

    Bei einem Teil der Rentner ist das aktuell ja bereits so, das ist hier im Forum ja immer wieder Thema ("Wie schaffe ich es, in die KVdR zu kommen, damit ich keine Beiträge auf meine Kapitaleinkünfte zahlen muß und somit die gleiche Leistung billiger bekomme?"). Bei vielen Leuten endet das Engagement für den Sozialstaat am eigenen Geldbeutel.

    Die Beitragsbemessungsgrenze und die private Krankenversicherung müßten selbstverständlich abgeschafft werden, damit sich auch ein Mensch mit Millioneneinkommen an der GKV beteiligt. Und Selbständige und vor allem Beamte müßten natürlich in die GRV, dürften sich also nicht wie bisher aus der Solidargemeinschaft ausklinken können.

    Reichlich Arbeit also für die SPD.

  • Statt beispielsweise (wie offensichtlich immer mehr andere) eine eher fragwürdige Partei zu wählen (Stichwort: AfD)

    Tut mir leid, aber das ist für mich eine Verharmlosung der AfD. Diese Partei hat nachgewiesenermaßen rechtsextreme und zutiefst antidemokratische Strömungen.

  • Was sichern denn die Sozialabgaben ab bzw. wofür/warum wurden sie mal eingeführt? Wenn du arbeitslos oder krank wirst, fallen dann deine Einkünfte aus V+V oder Kapitalvermögen weg?

    Kann man für die Arbeitslosen-Versicherung so sehen. Bei der GRV wird es schon schwieriger. Was ist mit der KV?

    Natürlich gibt es dafür diverse Vorschläge. Unser Bildungssystem, das ich als Schlüssel sehe, um zumindest einen großen Schritt Richtung Chancengleichheit zu gehen, ist chronisch unterfinanziert. Hier müsste man ansetzen und entsprechende Gelder freimachen.

    Ich kenne keinen aktuellen und konkreten Vorschlag.

    Einnahmen hat der Staat aktuell mehr als je zuvor. Was fehlt, ist lediglich der Wille, das Geld auch tatsächlich optimal einzusetzen und in Zukunftsprojekte wie verbesserte Bildung zu stecken und dann das System arbeiten zu lassen. Stattdessen subventioniert man lieber kleinteilig die scheinbar konkreten Ergebnisse. Hat jemand ein Ausgabenproblem, ist ihm nicht dadurch zu helfen, dass man die Einnahmen erhöht

  • Das Steuerrecht gehört nicht zu meinen bevorzugten Gebieten zu denen ich dann wenigstens über rudimentäres Wissen verfüge ... - überlasse ich alles und generell stets meinem Steuerbüro.

    Nun, es geht ja nicht um ein 'Vererbungsverbot' sondern darum, wie hoch ein Erbe oberhalb der geltenden Freibeträge versteuert wird

    Eben. Deshalb hatte ich ja auch geschrieben

    Unterschied macht, ob und wieviel

    In dem Kontext: Nach meiner Erinnerung (Jahressteuergesetz 2022) sollen zwar Immobilien wohl bald höher sprich näher am Marktpreis - in der steuerliche Betrachtung (Beispiel: Erbschaft) - bewertet werden. Meines Wissens gab es aber bei den Freibeträgen schon ewig kein entsprechende Anpassung mehr (nach meiner Erinnerung stammen die noch aus dem Jahr 2009 ...).

    Im Vergleich zu anderen Ländern (Beispiel: USA) sind die Freibeträge ohnehin sehr gering.

  • Ich kenne keinen aktuellen und konkreten Vorschlag.

    Falls der Bund sich mal dazu aufrafft, einen zu machen, laufen die Länder Sturm, dass das Bildungssystem Länderhoheit sei. Und kürzlich wurden irgendwelche Gelder (wirklich große Summen), die bereit gestellt waren, von den Schulen gar nicht abgerufen. (Ich erinnere mich nicht mehr, wo das Geld herkam und wofür es vorgesehen war.)

  • Im Vergleich zu anderen Ländern (Beispiel: USA) sind die Freibeträge ohnehin sehr gering.

    Keine Ahnung wie es in den USA aussieht. Ist für mich als Deutschem aber auch eher von geringem Interesse.

    Und wie ich in meinem Beispiel dargelegt habe, empfinde ich 2,4 Mio. € die einem Kind bis zu seinem 21. Lebensjahr völlig steuerfrei allein von den Eltern übertragen werden können nicht als gering. :/

    Und mehr geht ja auch problemlos. Nur, dass dann halt auch das Finanzamt mit am Tisch sitzt.

    Aber da gehen halt die Meinungen auseinander. Mancher mag auch das als geringen Betrag ansehen, so wie sich auch ein Herr Merz selbst der Mittelschicht zuordnet.

  • Tut mir leid, aber das ist für mich eine Verharmlosung der AfD. Diese Partei hat nachgewiesenermaßen rechtsextreme und zutiefst antidemokratische Strömungen.

    Einverstanden und (teilweise) überzeugt. Von mir aus also statt "fragwürdig" dann eine Partei mit jedenfalls "teilweise gesicherter rechtsextremer Ausrichtung und antidemokratischer Strömung". Zufrieden ?

    So lange Parteien allerdings nicht verboten sind - können diese in einem Rechtsstaat vom Bürger auch gewählt werden.

    Von pauschalen Wählerbeschimpfungen halte ich dagegen eher wenig. Und ich glaube auch nicht, daß alle Protagonisten sprich Funktionäre und alle Wähler der AfD durchgängig Rechtsextremisten oder Antidemokraten sind. Man sollte besser eine Politik verfolgen, die eine solche Partei (oder vergleichbare) wieder schrumpfen oder noch besser wieder verschwinden läßt.

    Noch besser wäre es freilich gewesen sich damals ("Eurorettung") an die EU-Verträge gehalten zu haben und den rechtsstaatlichen und ordnungspolitischen Rahmen nicht derart auszuhöhlen bzw. aufzugeben. Nur deshalb ist damals (2013) nämlich diese Partei überhaupt nur gegründet worden. Auch wenn sie sich danach zunehmend anderen Themen zugewandt hat (deutscher Umgang mit der Flüchtlingskrise ab 2015) und sich - ebenfalls zunehmend - immer weiter radikalisiert hat.

    Gewisse Strömungen in anderen Parteien (Die Linke, die Wagenknecht-Partei) möchte ich ebenfalls eher nicht bei Licht und unter der Lupe näher betrachten. Das nur am Rande.

  • Angst vor bzw. die Abneigung gegenüber Flüchtlingen ist regelmäßig ein Symptom der Angst zu kurz zu kommen. Wirklicher Menschenhass dürfte einen geringeren Teil ausmachen.

    Wer von Pull-Faktoren spricht, impliziert doch dass zuviel für die Flüchtlinge getan wird, gerne an niedere Gefühle appellierend.

    Wenn gesagt wird, dass Steuern und Migration zusammenhängen, dann stimmt das wohl dahingehend, dass beide Themen als Neid-Debatten verstanden werden können.

  • Montag 13.11.2023

    Hallo liebe Forumsfreund

    Eigentlich habe ich mit meiner Frage hier nur darauf hinweisen wollen, dass der aktuelle Vorschlag einer zusätzliches Besteuerung von höheren EINKOMMEN (ab 270.000) nicht durchdacht ist weil er zum Beispiel UNS AKTIONÄRE verschonene würde.

    Unser Dividenden oder Kursgewinne erscheinen gar nicht in der Steuererklärung.

    Da müsste dann gleich das ganze System der Abgeltungssteuer wieder geändert werden.

    Ich habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich nicht gegen höhere Steuern bin.

    Damit wollte ich nur dem Einwand widersprechen dass ist als sogenannter "Vermögender"

    gegen mehr Steuer bin.

    Wie wir an lebhaften Diskussion sehen, ist es gar nicht so einfach zu MEHR Steuern zu kommen.

    lieber Ozymandias

    Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, dass Kapitalerträge geringer besteuert werden als Gehalt oder Mieteinnahmen, dann ist es eben so nicht. Das kannst Du an anderer Stelle von klügeren Fachleuten als ich bin, in diesem Forum nachlesen.

    Kapitalerträge haben steuerlich nur den Vorteil dass sie automatisch versteuert werden.

    Am Einfachsten wäre noch die Änderung der Einkommensteuer

    Der Spitzensteuersatz von 42% könnte auf maximal 59% erhöht werden.

    Ein höherer euersatz als 50% hat das Bundesverfassungsgericht abgelehnt.

    Eine Änderung der Steuersätze würde jedoch sofort auch zu der Forderung führen, mit der Spitzensteuer von 42% nicht schon bei 60.000 Jahreseinkommen zu beginnen sondern später.

    Mathemmatiker sofort merken, dass bei diesem Vorschlag die Steuereinnahmen für den Staat sinken würden weil die Zahl der Steuerzahler im Bereich 60.000 plus X viel größer ist als die Zahl der Steuerzahler die von 42 auf 50% Steuer rutschen würden.

    Außerdem müsste zur Erfassung der Kapitalerträge die gesamte Abgeltungssteuer geändert werden weil demnach Kapitalerträge aus Aktien nicht mehr in der Einkommensteuererklärung als EINKOMMEN aufgeführt sind.

    Also lieber Vermögenssteuer einführen?

    Wer sich schon mal mit dem Thema befasst hat, wendet sich mit Grausen ab.

    Viele Vermögen sind schwer zu bewerten, das führt zu endlosem Streit, man sieht es ja schon an der NEUEN Grundsteuer die noch für viel Ärger sorgen wird.

    Die Finanzbeamten sind schon jetzt völlig überlastet.

    Da Betriebsvermögen von der Vermögenssteuer ausgespart bleiben muss. reduziert sich leider das gesamte mögliche Aufkommen auf einen Summe die kaum in Relation zu dem bürokratischen Aufwand steht. Das meiste Vermögen ist nun mal in Form von Firmen oder im selbstbewohnten Haus. Aktien sind in der Vermögensverteilung unter ferner liefen.

    Erbschaftssteuer erhöhen

    Forumsfreund monstermania hat schon auf den Punkt gebracht. Größére Vermögen können schon zu Lebzeiten so auf Kinder odere Erben übertragen werden dass das Erbe im Todesfall übersichtlich bleibt. Wer zu Lebzeiten sein Vermögen nicht schon weggeben will, weil man nie weiß was noch kommt, kann sich mit einem Nießbrauchrecht absichern.

    Das ist für Immbolien UND für Aktien möglich. Näheres bei Google.

    Dieses Thema Schenkungen zu Lebzeiten zur Reduzierung des Erbes schieben viele Menschen zu lange vor sich her. (Vorschlag monstermania)

    Daher kann man im Nachhinein leicht sagen, dass man alle 10 Jahre an Kinder 400.000 Euro

    steuerfrei hätte verschenken können.

    Leider kommt diese Überlegung bei vielen Menschen erst sehr spät (auch bei mir!!) und dann sind plötzlich 10 Jahre Wartefrirst verdammt lang....

    Fazit:

    Für mich war es spannend die vielen teilweise sehr sachlichen Kommentare hier zu lesen.

    Man lernt immer noch etwas dazu.

    Viele Grüße McProfit

  • Keine Ahnung wie es in den USA aussieht. Ist für mich als Deutschem aber auch eher von geringem Interesse.

    Ist für mich immer und generell schon allein deshalb von eher großem Interesse, weil Deutschland (so wie praktisch alle entwickelten Industrienationen) in einem internationalen Wettbewerb (u. a. eben auch mit den genannten USA) stehen.

    Und wie ich in meinem Beispiel dargelegt habe, empfinde ich 2,4 Mio. € die einem Kind bis zu seinem 21. Lebensjahr völlig steuerfrei allein von den Eltern übertragen werden können nicht als gering.

    Wie schon gesagt und zugegebenermaßen, weiß ich von diesen Themen eher sehr wenig (s. schon Nr. 68 Abs.1).

    Der Teufel dürfte da (wie nicht selten) im Detail stecken. Um nur mal einen einzigen (und damit anekdotischen) Fall aus meinem näheren Umfeld konkret und als Beispiel (Stichworte in dem Fall: Freibetrag und Verwandtschaftsgrad) zu nennen: Mehrere ältere Geschwister hatten untereinander und relativ zeitnah hintereinander (wegen Todesfällen) geerbt. Aufgrund der damals geltenden extrem niedrigen Freibeträge (20.000 Euro nach meiner Erinnerung; sprich Geschwister wurden - jedenfalls steuerrechtlich - behandelt wie "fremde Dritte" oder ein erbender "Passant") war das Erbe binnen weniger Jahre und nach dem dritten Todesfall ziemlich vollständig an den Fiskus gegangen. Keine Ahnung, ob diese Freibeträge auch heute noch derart gering sind. Die "Betroffenen" fanden das damals - nach meiner Erinnerung - jedenfalls ziemlich "ungerecht".

    Zu den eher "unangenehmen" Details in dem Kontext dürfte auch gehören, daß viele große Vermögen sozusagen nicht auf dem Konto liegen sondern in Unternehmen stecken (Betriebsvermögen) und dies das Ganze (Investitionen, Arbeitsplätze usw.) deutlich verkompliziert - oder auch in anderen Konstruktionen stecken oder schon generell ins Ausland abgewandert sind. Womit wir wieder beim internationalen Wettbewerb (in dem Fall dem steuerlichen) wären.

  • Wie wir an lebhaften Diskussion sehen, ist es gar nicht so einfach zu MEHR Steuern zu kommen.

    Ich bin oben vorrangig aus der Richtung meines subjektiven Gerechtigkeitsempfindens gekommen und nicht mit dem Ziel, dass der Staat mehr Steuern einnehmen soll.

    Was gegen (noch) "mehr Steuern" spricht (in der Summe über alle Steuerzahlenden), ist z.B. dass der Staat über die massiv gestiegenen Energiepreise und über die in der Folge gestiegenen Kosten für praktisch alle Waren und Dienstleistungen schon jetzt profitiert, weil die Einnahmen durch die MwSt. entsprechend steigen.


    Auch bei der Einkommenssteuer profitiert der Staat, weil die Steuerkurve seit Jahren und Jahrzehnten nicht so stark verschoben wird, wie es durch die Lohn- und Gehaltssteigerungen (aus meiner Sicht) angemessen wäre. Spitzensteuersatz ab 62000 € im Jahr? Das ist kein Spitzeneinkommen, gerade mal 20 % über dem Durchschnitt eines Vollzeitarbeitnehmers...

  • Falls der Bund sich mal dazu aufrafft, einen zu machen, laufen die Länder Sturm, dass das Bildungssystem Länderhoheit sei. Und kürzlich wurden irgendwelche Gelder (wirklich große Summen), die bereit gestellt waren, von den Schulen gar nicht abgerufen. (Ich erinnere mich nicht mehr, wo das Geld herkam und wofür es vorgesehen war.)

    Lass mich mal raten, es ging um Tablets? Das universelle Placebo für moderne Bildungspolitik und Digitalisierung in Deutschland ;)

  • Dieses Thema Schenkungen zu Lebzeiten zur Reduzierung des Erbes schieben viele Menschen zu lange vor sich her. (Vorschlag monstermania)

    Daher kann man im Nachhinein leicht sagen, dass man alle 10 Jahre an Kinder 400.000 Euro

    steuerfrei hätte verschenken können.

    Leider kommt diese Überlegung bei vielen Menschen erst sehr spät (auch bei mir!!) und dann sind plötzlich 10 Jahre Wartefrirst verdammt lang....

    Ist in meiner Familie auch nicht anders. Das Haus meiner Eltern sollen wir Kinder mal zu gleichen Teilen erben (Testament ist da). Nur hätten meine Eltern das Haus natürlich auch schon vor einigen Jahren an uns Kinder schenken müssen (Nießbrauch) um sicherzustellen, dass wir das uns zugedachte Erbe dann auch wirklich bekommen.

    Jetzt kommt es halt darauf an, ob und wie lange meine Mutter evtl. irgendwann zu einem Pflegefall wird. Im schlimmsten Fall geht das Haus zumindest in Teilen halt für die Pflege drauf.

    Stört mich aber auch nicht, weil ich meine Finanzen eh ohne das Erbe geplant habe.

    M.E. sind aber auch die Eltern selbst dafür verantwortlich sich darum zu kümmern Ihr Erbe nach Ihren Wünschen rechtzeitig zu vererben.

    Ähnliches hörte ich in meinem Bekanntenkreis auch schon häufiger.

    Mehrere ältere Geschwister hatten untereinander und relativ zeitnah hintereinander (wegen Todesfällen) geerbt. Aufgrund der damals geltenden extrem niedrigen Freibeträge (20.000 Euro nach meiner Erinnerung; sprich Geschwister wurden - jedenfalls steuerrechtlich - behandelt wie "fremde Dritte" oder ein erbender "Passant") war das Erbe binnen weniger Jahre und nach dem dritten Todesfall ziemlich vollständig an den Fiskus gegangen. Keine Ahnung, ob diese Freibeträge auch heute noch derart gering sind. Die "Betroffenen" fanden das damals - nach meiner Erinnerung - jedenfalls ziemlich "ungerecht".

    Das ist richtig.

    Geschwister erben untereinander nur 20.000€ steuerfrei. Allerdings sind die Steuersätze darüber hinaus auch nicht extrem hoch (z.B. Bis 75.000 15%, bis 300.000 20%, usw.)

    Welchen konkreten Beitrag haben die Geschwister denn zum Vermögenserwerb des verstorbenen Vermögenden Geschwisters geleistet!?:/

  • Angst vor bzw. die Abneigung gegenüber Flüchtlingen ist regelmäßig ein Symptom der Angst zu kurz zu kommen.

    "Angst" habe beispielsweise ich - wenn überhaupt - nur vor schwersten Erkrankungen und einem Krieg. Auf jeden Fall hatte und habe ich keine Angst "zu kurz zu kommen". Finanziell beispielsweise bin ich recht gut aufgestellt.

    Nichtsdestotrotz mache ich mir "Gedanken" und "Sorgen", daß ich mein Land vielleicht in 10 oder 20 Jahren (sollte es so weitergehen und sollte ich dann noch leben) nicht mehr wiedererkennen werde.

    Wenn gesagt wird, dass Steuern und Migration zusammenhängen,

    Ist dies jedenfalls eine konkrete Angst, Sorge bzw. Befürchtung, die bei den Menschen hierzulande vorherrscht. Zur Erinnerung: In der jüngsten Studie "Ängste/Sorge der Deutschen" (einer großen deutschen Assekuranz) rangieren diese Aspekt an den obersten Stellen (Platz 3. mit 57% die Angst vor höheren Steuern bzw. Leistungskürzungen, Platz 4. die Angst vor einer Überforderung des Staates durch Flüchtlinge).

    dann stimmt das wohl dahingehend, dass beide Themen als Neid-Debatten verstanden werden können.

    Das stimmt auf jeden Fall dahingehend, daß mir praktisch kein Land begegnet ist, in dem Neid-Komplexe und Neid-Debatten häufiger und ausgeprägter sind als hierzulande (dieses - zugegebenermaßen natürlich subjektive - Urteil wage ich mir zu erlauben, da ich recht viele Länder kennen und auch in diversen Ländern schon gearbeitet habe).

  • Welchen konkreten Beitrag haben die Geschwister denn zum Vermögenserwerb des verstorbenen Vermögenden Geschwisters geleistet!?

    Sie hatten sich lange Zeit im Alter (da in der gleichen Stadt wohnend) in Sachen Betreuung, Erledigungen, Pflege usw. gegenseitig - so weit altersbedingt noch möglich - versucht zu helfen und zu unterstützen. Das aber nur am Rande.

    Verstehe ich das richtig ? Im Kontext mit diesem Thema (Erbschaftssteuersätze, Freibeträge usw.) stellst Du einen kausalen Bezug zwischen "dem konkreten Beitrag des Erbenden zum Vermögenserwerb des Verstorbenen" (Vererbenden und Vermögenden) her oder scheinst diesen vielleicht sogar zu verlangen ? Das halte ich nicht nur für abwegig sondern auch für systemwidrig. Schön, nett und erfreulich, wenn das so ist - eine conditio sine qua non (etwa für bestimmte Freibeträge, Steuersätze etc.) kann das aber doch unmöglich sein ?!

    Demnach könnte ja für erbende Kinder ein "konkreter Beitrag zum Vermögenserwerb der Eltern" zwingend werden, meine ehemalige langjährige Lebensabschnittspartnerin könnte ihr Vermächtnis gemäß meinem Testament nur erhalten, wenn der Nachweis erfolgt, daß sie damals einen "konkreten Beitrag zu meinem Vermögenserwerb" geleistet hat usw. usw. Meine Stiftung (von Todes wegen) hat übrigens auch keinerlei "konkreten Beitrag zu meinem Vermögenserwerb geleistet" (wie auch ?).

    Nur mal so: Wie sollte das in praxi umgesetzt, nachgewiesen und überprüft werden ? Und wie dann bezüglich Freibeträgen, Steuersätzen usw. in Ansatz gebracht werden ?

    Vermute daher stark, daß ich das nicht richtig verstanden habe.

  • Nun ja, zum (Ver)erben habe ich auch so meine eigene Meinung, bei kaum einem anderen Thema gibt es mehr Streit und familiäre Konflikte. Wenn mehrere Erben da sind fühlt sich meistens irgend eine(r) benachteiligt. Besonders problematisch bei Erbengemeinschaft und Immobilien, da musste ich auch schon interessante Erfahrungen machen, zum Glück als Außenstehender. Da nimmt der Staat auch gerne ein paar Euro, durch Gerichtskosten, mit.