Grunderbe: 20k für jeden 18 Jährigen

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  • Zum Thema:

    Der Befund "Ungerechtigkeit" ist m. E. im Politiksprech zur Phrase verkommen und reicht als pauschale Begründung für eigene Ziele. Ursachen auf den Grund zu gehen, zu fordern und dann zielgerichtet zu fördern ist eben ungleich schwerer, als Geld zu verteilen (welches einem nicht gehört).

  • Schon am Anfang des Videos: 20.000 € vom Steuerzahler sollen einem Ungerechtigkeitsgefühl "mit sozialer Sprengkraft" entgegenwirken, gegenüber dem Erbe von viel größerem Vermögen, dass sich mit Hilfe von Experten vermutlich eher der Besteuerung entziehen kann?

    Da wird wohl nur zwischen denen umverteilt, die gleichermaßen vom Ungleichgewicht der Vermögensverteilung betroffen sind.

    Richtig diskutieren lässt sich wohl nur, wenn mehr als der Anfang angeschaut wird.
    Interessant fand ich die Aussage (gegen Ende), dass eine Besteuerung reicher (Firmen-)Erbschaften mit 50 % nicht machbar ist, aber vielleicht eine mit 10 % auf 10 Jahre verteilt, also 1 % je Jahr.
    Reflexe, Rentner gegen die junge Generation auszuspielen oder mit einer pauschalen Zuweisung gleich alles zu diskreditieren, finde ich dem Identifizieren von Problemen und Finden von Lösungen nicht förderlich.
    Ich werde mal meine erwachsenen Kinder zu dem Thema befragen. Beträfe ja dann irgendwie vielleicht mal die Enkel. Mit Sicherheit werden heutige Zustände, die keine eingeschwungenen mehr sind, zu verändern sein. Ein weites Feld zur Diskussion.

  • Richtig diskutieren lässt sich wohl nur, wenn mehr als der Anfang angeschaut wird.
    Interessant fand ich die Aussage (gegen Ende), dass eine Besteuerung reicher (Firmen-)Erbschaften mit 50 % nicht machbar ist, aber vielleicht eine mit 10 % auf 10 Jahre verteilt, also 1 % je Jahr.
    Reflexe, Rentner gegen die junge Generation auszuspielen oder mit einer pauschalen Zuweisung gleich alles zu diskreditieren, finde ich dem Identifizieren von Problemen und Finden von Lösungen nicht förderlich.
    Ich werde mal meine erwachsenen Kinder zu dem Thema befragen. Beträfe ja dann irgendwie vielleicht mal die Enkel. Mit Sicherheit werden heutige Zustände, die keine eingeschwungenen mehr sind, zu verändern sein. Ein weites Feld zur Diskussion.

    Richtig diskutieren lässt sich das nur in einer Kneipe, wo man nach dem dritten Weizen so langsam ahnt, was all' die Zeit so falsch gelaufen ist, nach dem fünften Weizen daraus Gewissheit wird und sich so ab dem siebten Weizen die Lösung in Form einer Offenbahrung präsentiert ... an die man sich am nächsten Morgen dann aber leider nicht mehr erinnern kann. ;)

  • Richtig diskutieren lässt sich wohl nur, wenn mehr als der Anfang angeschaut wird.
    Interessant fand ich die Aussage (gegen Ende), dass eine Besteuerung reicher (Firmen-)Erbschaften mit 50 % nicht machbar ist, aber vielleicht eine mit 10 % auf 10 Jahre verteilt, also 1 % je Jahr.
    Reflexe, Rentner gegen die junge Generation auszuspielen oder mit einer pauschalen Zuweisung gleich alles zu diskreditieren, finde ich dem Identifizieren von Problemen und Finden von Lösungen nicht förderlich.
    Ich werde mal meine erwachsenen Kinder zu dem Thema befragen. Beträfe ja dann irgendwie vielleicht mal die Enkel. Mit Sicherheit werden heutige Zustände, die keine eingeschwungenen mehr sind, zu verändern sein. Ein weites Feld zur Diskussion.

    Ich habe mir jetzt das ganze Video angesehen.
    Sehr beeindruckend fand ich den Beitrag über die Schriftsetzerin. Sie und die Jura-Studentin haben beide gesagt, dass ihnen ein Grunderbe wesentlich geholfen hätte und dass einige Probleme während ihrer persönlichen Startphase damit gar nicht erst aufgekommen wären.

    Das war nachvollziehbar.
    Diese beiden Beispiele und der Entwickler der "Dorf-App" am Anfang der Sendung sind aber vermutlich eher Ausnahme-Erscheinungen und werden nicht den Durchschnittsempfänger eines Grunderbes darstellen(?)
    Die "10% auf einige Jahre verteilt"-Lösung für die Vermögenssteuer wäre einen Versuch wert. Da hat der Teilnehmer der Sendung vermutlich recht, der gesagt hat: Eine zu hohe Erbschaftssteuer von 50%, bei der man mit allen Mitteln versucht, sich mit Steuerberatern und Anwälten komplett herauszuwinden bringt weniger, als eine geringere Erbschaftssteuer, die akzeptiert und bezahlt wird.

  • Man sollte lieber Berufsstarter steuerlich besser stellen, so macht es z.B. Polen.

    Unter 26 ist man dort von der Einkommensteuer befreit, bis zu einem Maximalbetrag.

    Das könnte man so ausgestalten, dass man das erste volle Jahr oder auch 2 Jahre nach einem Berufsabschluss bis zu einem gewissen Betrag keine Steuern zahlen muss.

    Ist gerechter* und hat auch wirtschaftlich sinnvolle Anreize.


    Gerechter deshalb, da fast jeder Berufseinsteiger der studiert hat den Spitzensteuersatz (der tatsächlich höhere ist nur Dekoration) als Grenzsteuersatz bezahlt.


    Vielleicht sollte man mal mehr über Erhard, Mises und Hayek in den Schulen unterrichten, wird immer absurder was dort abgeht und welche Forderungen aufgestellt werden.

  • Wieso es gerechter sein soll, den gut verdienenden Berufseinsteiger anders zu behandeln als den gut verdienenden etablierten Erwerbstätigen, erschließt sich mir jetzt nicht.

    Erlahmt da nicht der Leistungswille, wenn die Einsteiger-Vergünstigung wegfällt? ;)

  • Ja, sie ist natürlich mehr als nur Interviewte, mehr Aktivistin und Vorreiterin. Das Thema von allen Seiten zu beleuchten, vorurteilsfrei weder lächerlich zu machen noch zu verherrlichen, finde ich schon mal gut.

    Das wollte ich auch gerade schreiben.

    Frau Engelhorn grinst mit ihrem Anliegen in jede Kamera, die sich zeigt. Sie darf ihr Geld gerne spenden.

    Zumal mir auch unklar ist, warum sie als Österreicherin derartige Anstrengungen unternimmt, das deutsche Steuersystem zu ändern. Hat fast was von den Kleinbauern aus Nepal, die vor dem BVerfG auf Einhaltung der Klimaziele klagen.

    Hat aber alles nix mit nix zu tun...

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Aktivisten jeder Art pflege ich mit gebotener gesunder und sachlicher Distanz zu begegnen. Die Dame dürfte eine BASF-Erbin sein ? Nach meiner Erinnerung hat sie die Aktion/Initiative "taxmenow" (mit)begründet. Was natürlich nicht nur legitim sondern auch völlig O. K. ist - sollte man in dem Kontext nur mit auf dem Schirm haben (Stichwort "pro domo" Rede).


    Die Frage, die sich mir im Kontext mit der besagten Dame schon vor geraumer Zeit sofort gestellt hatte: Wenn sie dem Erbe (und wohl auch der Vergangenheit ihrer Familie, Vorfahren etc.) wirklich so kritisch gegenübersteht (erinnere mich an ein Zitat vom Tenor her "Familie habe sich in der Geschichte nicht mir Rum bekleckert" etc. ...) warum hat sie dann nicht einfach das Erbe ausgeschlagen sprich abgelehnt ? Und/oder direkt an den Staat weitergeleitet - im (Staats)Vertrauen darauf, daß dieser dann das Gebotene macht und es so der Allgemeinheit zu gute kommt ?!


    Btw: "Bürgerräten" oder Ähnliches (laut Medienberichten soll angeblich ein solcher dann über die Verwendung der verschenkten Mittel entscheiden) kann man in einer (parlamentarischen) Demokratie durchaus kritisch hinterfragen. Nach meinem Dafürhalten keine Stärkung sondern eher eine Schwächung unserer Demokratie. Was aber wieder ein anderes Thema wäre.


    Von der reinen Sache her wäre jedenfalls anzumerken, daß es in Austria (da lebt m. W. die Dame) seit ca. 15 Jahren (nach meiner Erinnerung) überhaupt keine Erbschaftssteuer mehr gibt ?! Was den "Fall" signifikant von Deutschland sprich den diesbezüglichen Verhältnissen hierzulande unterscheiden würde. Kundigere mögen mich bezüglich Austria und Erbschaftssteuer gerne aufklären bzw. korrigieren.


    Was mich hierzulande nicht selten stört, sind Sprachregelung und Tenor in dem Kontext. War auch hier in dem Strang übrigens so. Die folgende Einlassung

    ... auch die wirklich Reichen ...

    löste meine einfache und logische konkrete Frage aus

    Ab wann genau bzw. wieviel gehört jemand übrigens zu den "wirklich Reichen" ?

    Diese blieb aber (bislang jedenfalls) ohne jede Antwort ...


    Auch schon rein sprachlich klingt dies von der Logik her seltsam

    ... wieder an der Steuerzahlung zu beteiligen ...

    "Wieder an der Steuerzahlung zu beteiligen" kann ich denknotwendig nur jemand, der zuvor davon ausgeschlossen also eben "nicht daran beteiligt war".


    Was in aller Regel - so auch in meinem Fall - nix mit der Realität zu tun hat; siehe auch hier

    ich werde schon immer an der Steuerzahlung beteiligt sprich ich zahle seit Jahrzehnten kräftig Steuern und auch Abgaben ... ?!

    Ein Kommentar zu dieser Frage bzw. Richtigstellung erfolgte ebenso (bislang) nicht ...


    Das Ganze erscheint daher - nicht nur hier in dem konkreten Einzelfall sondern nach meiner Beobachtung auch hierzulande allgemein - vom "Wording" (eher ein "Framing" ?) her arg verzerrend und nicht selten ziemlich tendenziös zu sein.

  • Das wird garantiert nicht so sein, aber schon 25% wären deutlich zu viel. Und für jeden wollen Sie Ihre Hand sicherlich nicht ins Feuer legen.

    Nein, aber mal grundsätzlich gedacht: Sollte man gesellschaftlich alles nicht tun, bei dem man nicht 100% der Menschen im Boot hat? Bürgergeld abschaffen, weil einige wenige vielleicht Sozialleistungen ausnutzen? Demokratie nur betreiben bei 100% Einstimmigkeit..?


    Wenn man einen wirklich liberalen/freiheitlichen Standpunkt vertritt, muss man m.E. jungen Leuten 1. die Mittel für einen Start ins Leben möglichst gerecht zur Verfügung stellen (d.h. eben nicht nur denjenigen aus reichen Familien) und dann 2. auch damit leben, dass diese Freiheit von einigen (wenigen) nicht so genutzt wird, wie man das gerne hätte. Von daher finde ich, dass man nicht nur von einem sozialen, sondern auch von einem liberalen Standpunkt aus über den Vorschlag diskutieren könnte...

  • Ab wann genau bzw. wieviel gehört jemand übrigens zu den "wirklich Reichen" ?

    Tja, ab wann beginnt Reichtum? Wie wäre als Definition das, was häufiger als "finanzielle Freiheit" kursiert? Also dass man allein von den Kapitalerträgen ein anständiges Leben führen kann? Für mich persönlich würden 3 Millionen reichen: Breit gestreut in Aktien, Immobilien und Anleihen könnte man da auch langfristig und mit Inflationsausgleich runde 3% entnehmen, bei pauschal angenommenen 25% Steuern blieben pro Monat netto 5.625€. Viel mehr brauche ich nicht zum Leben, mehr Vermögen bräuchte ich demnach auch nicht und einen Job, der mir Spaß macht, würde ich mir unabhängig davon weiter suchen wollen. :)


    Das wäre mir völlig neu (für meinen Teil bin ich nicht ganz mittellos - ob nach Deiner Auffassung "wirklich reich" kann ich erst nach Beantwortung meiner o. g. Frage wissen), denn ich werde schon immer an der Steuerzahlung beteiligt sprich ich zahle seit Jahrzehnten kräftig Steuern und auch Abgaben ... ?!

    Das ist doch wunderbar! Dann könnte man genau diese Steuereinahmen (z.B. Grundsätzlich die Einnahmen der Kapitalertragssteuer) doch für diese Zwecke nutzen. Im ZDF gab es Anfang Dezember eine Dokumentation, die meinen Punkt verdeutlicht:

    Die geheime Welt der Superreichen - Das Milliardenspiel
    Jochen Breyer recherchiert in der Welt der deutschen Superreichen: 237 Milliardäre, Tendenz steigend. Wer der reichste Deutsche ist, war lange geheim.
    www.zdf.de


    Demnach ist es bei größeren Privatvermögen (geschätzt ab dem dreistelligen Millionenbereich) durch Nutzung von internationalen Steuerschlupflöchern ohne weiteres Möglich, die persönliche Steuerlast auf unter 1% zu senken.

    Kann mir jemand erklären, wie man das z.B. als alleinerziehende Mutter ohne Vermögen in Hinblick auf das (Arbeits-)einkommen schaffen soll? Das meinte ich mit Steuerbeteiligung! ;)

  • Bitte leg doch mal dar, inwiefern Helikoptergeld für alle 18-jährigen ein konkreter Beitrag zur Verbesserung deren Zukunft ist. Das klappt nur unter der Prämisse, dass der Mensch sehr vernünftig und diszipliniert ist.

    Über die Prämisse und das zugrunde liegende Menschenbild müsste man diskutieren. Ich würde nicht unterstellen, dass alle (jungen) Menschen pauschal gesagt Idioten sind. ;) Es wäre kein Helikoptergeld im geldplitischen Sinne, da es ja nur die jeweils 18-jährigen und damit jährlich einen relativ kleinen Teil der Gesellschaft betreffen würde.


    Das Sprungbrett ist eine wirtschaftlich verwertbare Ausbildung, daraus folgend ein Arbeitsleben mit gutem Verdienst sowie die Möglichkeit von seinem Bruttoverdienst einen Großteil zu behalten und günstig und mit hoher Rendite anzulegen.

    Das ergibt eine ganze Reihe von Stellschrauben. Bildung habe ich ja schon genannt, hier ist noch eine. Den Jüngeren würde man vermutlich einen viel größeren Gefallen tun, wenn man die Altersvorsorge am Kapitalmarkt erleichtert, z.B. analog zum 401k. Das lässt sich dann übrigens ganz ohne die Problematik einer Stichtagsregelung umsetzen

    Den Punkt mit der Bildung würden wir glaube ich (fast) alle unterschreiben. Die Frage, wie viel vom Verdienst tatsächlich übrig bleibt, hängt an vielen Faktoren. Neben der Steuerbelastung aktuell m.E. bei den jüngeren gerade auch zunehmend an den Immobilien/Mietpreisen, die einen Vermögensaufbau eher behindern als ermöglichen. Was ich mir von einem Grunderbe im Alter von 18 Jahren erhoffen würde wäre, dass gerade der von dir genannte Bildungspunkt (individuell) maximiert würde: Sprich, dass diejenigen, die mit wenig finanzieller Austattung des Elternhauses dann vielleicht doch ein Studium beginnen statt "nur" einer Ausbildung. Oder nach einer Berufsausbildung noch ein Techniker/Meister/etc. erreicht werden kann, für den die Monatseinkünfte ansonsten nicht gereicht hätten. Dass vielleicht nach einem von den Eltern unterstützten Bachelorstudium dann noch ein Master ermöglicht würde. Oder man sich in Hinblick auf die Ausbildungs-/Studienentscheidung man sich dann doch das dickere Brett (z.B. Medizinstudium mit Facharztausbildung statt "nur" einem Bachelorstudium in den Gesundheitswissenschaften) zutraut. Kurzum, dass man aus seinen Talenten das Maximum macht und nicht notgedrungen danach entscheidet, was kurzfristig am Monatsende Geld einbringt.


    Wenn wir das mit so einem Grundeinkommen auch nur bei einem Teil der jungen Menschen schaffen würden, hätten wir ökonomisch und gesellschaftlich viel erreicht! Das Problem des Fachkräftemangels werden wir m.E. nicht lösen durch Umverteilung der Steuermittel in Richtung der Rente...

  • Wie wäre als Definition das, was häufiger als "finanzielle Freiheit" kursiert?

    Nur am Rande: Wie von mir schon mal (an anderer Stelle hier) ausgeführt, halte ich diese Definition für nicht stimmig, da nicht zutreffend. Nicht für Geld arbeiten zu müssen für ein "anständiges Leben" (worunter jeder schon was anderes verstehen würde, was dann auch völlig anderen Beträge voraussetzt) würde ich unter "finanzielle Unabhängigkeit" subsumieren. "Finanzielle Freiheit" wäre für mich dagegen ein Um- bzw. Zustand, in dem Geld keine oder nur noch eine ganz nebensächliche, untergeordnete Rolle spielt. Man kann sich z. B. eine Villa am Meer, ein Boot oder sogar Schiff, ein echtes Gemälde usw. kaufen, ohne darüber überhaupt oder wenigstens groß nachdenken zu müssen.

    blieben pro Monat netto 5.625€. Viel mehr brauche ich nicht zum Leben,

    (nachträglich gefettet von mir)


    Das mag bei Dir so sein ... Scheint mir eine eher sehr limitierte da rein subjektive Sicht. Kenne Leute, die kommen mit 2.000 € halbwegs bis ordentlich hin und auch solche, denen 6.000 € gerade so, kaum oder fast gar nicht reichen. Dazu muß man übrigens nicht extrem luxuriös leben (teure Gegend, auch teure Wohngegend, Mieter, Auto berufsbedingt erforderlich, ebenso entsprechend gute Kleidung, PKV versichert usw. - um nur ein Beispiel zu nennen).


    Die drei Mio. € halte ich daher für eher etwas bis ziemlich willkürlich angesetzt. Es könnten auch 1,5 Mio. reichen - oder auch 5,0 Mio. erforderlich sein.


    (Wieder) Nicht beantwortet hast Du meine einfache Frage, warum Du das derart sprachlich verzerrt, unkorrekt und tendenziös formuliert hattest (s. schon Nr. 24 und Nr. 70) - "wieder an der Steuerzahlung beteiligen" ... ?!


    Ich bin seit Jahrzehnten an der Steuerzahlung beteilgt - und das sehr kräftig ... !?

    Das ist doch wunderbar!

    Würde ich sagen, wenn Du mir die Frage beantwortest, warum Du bewußt so irreführend formuliert hast ...


    Nur am Rande (zu Steuern weiß ich relativ wenig)

    angenommenen 25% Steuern

    kommen da nicht noch Soli und ggf. Kirchensteuer drauf ? Zum anderen: Meine Mieteinnahmen beispielsweise werden mit ganz anderen Prozentzahlen besteuert ... ?!

    Demnach ist es bei größeren Privatvermögen (geschätzt ab dem dreistelligen Millionenbereich) durch Nutzung von internationalen Steuerschlupflöchern ohne weiteres Möglich, die persönliche Steuerlast auf unter 1% zu senken.

    Völlige Übereinstimmung. Da sollte man über eine "Weltregierung" oder notfalls wenigstens "international verbindliche Abkommen" versuchen, dies zu verändern. Was da die Regelung eines einzelnen Landes bewirken kann, erschließt sich mir nicht so recht. Außer, daß bei solchen "Insellösungen" das angesprochene Klientel (in dem Land) sich noch mehr auf internationale "Lösungen" konzentrieren wird ... ?!


    Meine Erfahrung dabei: Länder haben keine Freunde - nur Interessen. Im Rahmen der damaligen sehr nachdrücklichen Bestrebungen der USA vs. Schweiz und Liechtenstein kam das Gespräch mal auf eine (vermutlich "die") "größte Steueroase der Welt" nämlich Delaware in den USA. Wörtliche Antwort des Amerikaners: Das ist in dem Kontext kein Thema für uns ...

    Demnach ist es bei größeren Privatvermögen (geschätzt ab dem dreistelligen Millionenbereich) ...

    Gemeint sind bei solchen Ansätzen (höhere Erbschaftssteuer, Wiedereinführung der Vermögenssteuer) vermutlich nicht die (ganz wenigen) Multi-Milliardäre in Deutschland. Auch nicht die (wenigen) einfachen Milliardäre. Die Anzahl derer ist schlich zu klein. Die oben angesprochenen (ab dreistelligem Millionenbereich) sind auch a) meist flexibel und mobil und b) nicht selten hängt deren Kapital in (mittelständischen) Unternehmen.


    Das alles zu vertiefen, würde hier den Rahmen sprengen. Kenne aber Leute, die da mal ernsthaft gerechnet haben (sowohl Befürworter als auch Neutrale sowie Gegner). Eingedampft (und ohne die Folgen und Auswirkungen einzubeziehen; man tut also so, als würden die davon Betroffenen (und zudem meist professionell Beratenden) in keiner Weise darauf reagieren ... - was mir nicht besonders realistisch erscheint): Über die Multi- oder nur Einfach-Milliardäre kommt schon mangels Masse (s. o., die Anzahl derer ist einfach extrem gering) zu wenig rein. Danach beginnt nicht selten bereist der unternehmerische Mittelstand (Arbeitsplätze, Investitionen, Abgrenzung Privat vs. Betriebsvermögen usw.). Siehe ióben.


    Soll es überhaupt etwas vom Volumen her gesehen Nennbares einbringen (nach Abzug der Kosten für die Erhebung, Einbringung etc.), dann wird man die "Grenze" soweit runter setzen müssen, daß schon ein Haus mit größerem Grundstück am "falschen" Platz reichen dürfte, um zu den Reichen zu zählen ...


    Zu der von Dir erwähnten ZDF "Recherche" ("Die geheime Welt der Superreichen"): Weder Herr Breyer noch Frau Julia Friedrichs (die Dame schreibt übrigens seit vielen Jahren Bücher zu der von ihr verfolgten politischen Agenda) haben m. W. eine entsprechende Ausbildung, um in dem Bereich zu validen Beurteilungen kommen zu können (VWL, BWL, Ökonomie, Makroökonomie usw.). Und einen wie auch immer gearteten "wirklichen Zugang zu den Superreichen" kann ich mir da auch nur sehr schwer vorstellen. Wäre ich "Superreicher" (oder Berater eines solchen) reicht ein wenige Minuten langes Googeln zu Frau Friedrichs, um zu erkennen, daß man stattdessen auch (fast) ein Interview mit der Partei "Die Linke" führen könnte. Wie soll da ein objektiver Bericht rauskommen ? Nach meinem Dafürhalten für einen öffentlich-rechtlichen Sender (der neutralen und objektiven Berichterstattung verpflichtet ?) ein mehr als einseitiger Ansatz und demzufolge eine ebensolche "Dokumentation". Bin gespannt wie Herr Breyer (z. B. im "ZDF-Sportstudio") künftig mit den "Fußball-Multi-Millionären" umgeht ? - da verdienen ja so manche mit dem Fußball in einer Woche mehr als ein Bundesminister im Jahr; und das nur, weil sie einige Male hintereinander gerade gegen den Ball treten können). Das aber nur am Rande.

  • Über die Prämisse und das zugrunde liegende Menschenbild müsste man diskutieren. Ich würde nicht unterstellen, dass alle (jungen) Menschen pauschal gesagt Idioten sind. ;) Es wäre kein Helikoptergeld im geldplitischen Sinne, da es ja nur die jeweils 18-jährigen und damit jährlich einen relativ kleinen Teil der Gesellschaft betreffen würde.

    Ich habe nicht von allen geredet. Aber 20 000€ sind schneller ausgegeben als man denkt und gerade junge Leute sind halt anfällig fürs Verprassen.



    Die Frage, wie viel vom Verdienst tatsächlich übrig bleibt, hängt an vielen Faktoren

    An denen lässt sich drehen. Bedeutet natürlich, dass der Staat nicht mehr für alles und jeden eine Subvention zuschießen kann, sondern die meisten Sachen in Eigenverantwortung passieren.


    Neben der Steuerbelastung aktuell m.E. bei den jüngeren gerade auch zunehmend an den Immobilien/Mietpreisen, die einen Vermögensaufbau eher behindern als ermöglichen.

    Die Immobilienproblematik lässt sich eigentlich relativ einfach lösen. Der kritische Faktor neben den Zinsen sind das Bauland. Statt für ein Grunderbe sollte man für mehr Bauland demonstrieren, sowie für weniger Vorgaben. Dummerweise haben wir halt eine Politik, die sich genau das Gegenteil auf die Fahnen geschrieben hat. 20 000€ gehen in den meisten Gegenden in den hohlen Zahn. Es würde auch helfen, wenn man die Transaktionskosten bei Immobilien senkt: niedrigere Notargebühren und Grunderwerbssteuer, Maklerkosten gedeckelt bzw. gleich zum Fixpreis. Aktuell ist das Problem, dass ein Immobilienwechsel 10-12% des Kaufpreises kostet und damit prohibitiv teuer ist.


    Was ich mir von einem Grunderbe im Alter von 18 Jahren erhoffen würde wäre, dass gerade der von dir genannte Bildungspunkt (individuell) maximiert würde: Sprich, dass diejenigen, die mit wenig finanzieller Austattung des Elternhauses dann vielleicht doch ein Studium beginnen statt "nur" einer Ausbildung.

    Gibt doch schon Bafög für genau diesen Zweck. Außerdem ist in diesem Land eher das Problem, dass kein Mensch mehr eine Ausbildung machen will, dafür viel zu viele Leute einen Studienabschluss haben, der wirtschaftlich kaum verwertbar ist

  • Außerdem ist in diesem Land eher das Problem, dass kein Mensch mehr eine Ausbildung machen will, dafür viel zu viele Leute einen Studienabschluss haben, der wirtschaftlich kaum verwertbar ist

    Vermutlich wolltest Du bewußt zugespitzt formulieren. Ob wirklich kein Mensch hierzulande mehr eine Ausbildung machen will, das würde ich mir - auch bei pointierter Formulierung - nicht anmaßen zu behaupten oder gar festzustellen.


    Daß aber immer mehr Abitur machen und noch dazu mit immer bessere Noten, ist ein Fakt (die Schüler dürften kaum alle oder durch die Bank so viel intelligenter und wissender geworden sein; offenbar wird nicht nur das Geld inflationiert sondern - und das schon seit viel längerer Zeit - auch die Bildungsabschlüsse samt deren Aussagekraft sprich das Bildungsniveau; da könnte man also fast eine Parallel zur Erosion der Kaufkraft herstellen ...).


    Vermutlich sind mit den massiv gestiegenen Abiturquoten auch parallel die Studienquoten mit angestiegen.


    Ebenso ist es Fakt (siehe MINT-Bereich - um nur ein Beispiel zu nennen; ein weiteres wäre (jedenfalls in Teilen) die handwerklichen Bereiche und auch Teile der Landwirtschaft (von "Nischen" wie "kleinen aber feinen (Luxus)Weingütern mal abgesehen)), daß eher Richtung Geisteswirtschaft, irgendwas mit Medien, Soziologie, Kommunikationswissenschaften, Erziehungswissenschaften usw. usw. studiert wird - denn Richtung Mathematik, Technik oder Naturwissenschaft.


    Wenn man als junger Mensch aber sieht, mit wie wenig Ausbildung (und/oder praktischer Erfahrung - von Erfolgen im Berufs- und Geschäftsleben ganz abgesehen) oder sogar ganz ohne jede Berufsausbildung oder Studienabschluß man beispielsweise in der Politik - heutzutage und hierzulande - durchaus ziemlich bis sehr weit kommen, um nicht zu sagen reüssieren, kann - da könnte man eine solche Haltung von jungen Menschen doch gut nachvollziehen ...

  • Außerdem ist in diesem Land eher das Problem, dass kein Mensch mehr eine Ausbildung machen will, dafür viel zu viele Leute einen Studienabschluss haben, der wirtschaftlich kaum verwertbar ist.

    Vermutlich wolltest Du bewußt zugespitzt formulieren. Ob wirklich kein Mensch hierzulande mehr eine Ausbildung machen will, das würde ich mir - auch bei pointierter Formulierung - nicht anmaßen zu behaupten oder gar festzustellen.

    Sicherlich wollte Dein Vorredner zugespitzt formulieren. Es ist natürlich nicht so, daß niemand eine Ausbildung machen will - aber so mancher quält sich durchs Gymnasium, durchs Abitur und durchs Studium (wenn er nicht abbricht), der sich sich mit einer Ausbildung erstmal hätte eine Basis schaffen können. Vor 40 Jahren war der Begriff "Bildungsnotstand" in aller Munde. Man sollte ihn mal gelegentlich aus der Schublade holen und mit neuem Leben füllen, gerade angesichts der massenhaft zuwandernden Fachkräfte (die man bei Licht besehen erstmal zu Fachkräften machen muß, damit sie aus den Sozialsystemen herauskommen).

    Daß aber immer mehr Abitur machen und noch dazu mit immer bessere Noten, ist ein Fakt (die Schüler dürften kaum alle oder durch die Bank so viel intelligenter und wissender geworden sein; offenbar wird nicht nur das Geld inflationiert sondern - und das schon seit viel längerer Zeit - auch die Bildungsabschlüsse samt deren Aussagekraft sprich das Bildungsniveau; da könnte man also fast eine Parallel zur Erosion der Kaufkraft herstellen ...).


    Vermutlich sind mit den massiv gestiegenen Abiturquoten auch parallel die Studienquoten mit angestiegen.


    Ebenso ist es Fakt ... daß eher Richtung Geisteswirtschaft, irgendwas mit Medien, Soziologie, Kommunikationswissenschaften, Erziehungswissenschaften usw. studiert wird - denn Richtung Mathematik, Technik oder Naturwissenschaft.

    Genau das hat Dein Vorredner moniert. Immer mehr junge Leute studieren, aber es sind immer mehr Fächer dabei, die man hinterher wirtschaftlich nicht verwerten kann. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr duale Studiengänge - und das kann man nur begrüßen, weil damit nämlich frühzeitig Praxis in die (akademische) Ausbildung kommt.


    Um aufs Thema des Threads zurückzukommen: Nein, man sollte nicht jedem 18jährigen ein "Grunderbe" zukommen lassen. Das Geld ist entscheidend besser ins Bildungssystem investiert statt in den tiefergelegten GTI oder die Selbstfindungsweltreise.

  • Sprich, dass diejenigen, die mit wenig finanzieller Austattung des Elternhauses dann vielleicht doch ein Studium beginnen statt "nur" einer Ausbildung. Oder nach einer Berufsausbildung noch ein Techniker/Meister/etc. erreicht werden kann, für den die Monatseinkünfte ansonsten nicht gereicht hätten. Dass vielleicht nach einem von den Eltern unterstützten Bachelorstudium dann noch ein Master ermöglicht würde. Oder man sich in Hinblick auf die Ausbildungs-/Studienentscheidung man sich dann doch das dickere Brett (z.B. Medizinstudium mit Facharztausbildung statt "nur" einem Bachelorstudium in den Gesundheitswissenschaften) zutraut. Kurzum, dass man aus seinen Talenten das Maximum macht und nicht notgedrungen danach entscheidet, was kurzfristig am Monatsende Geld einbringt.

    Wäre das nicht eher ein Grund, das Bafög zu verbessern, elternunabhängig, mit höheren Freigrenzen, höheren Beträgen usw?

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Natürlich war das zugespitzt. Aber der starke Anstieg der Studierquote geht zwangsläufig auf Kosten der Ausbildungs- und Lehrberufe.

    Wobei mir nicht ganz klar ist, woher dieser starke Sprung von 2010 auf 2011 kommt


    Das Problem ist ja auch, dass nicht jeder für ein theorielastiges Studium geschaffen ist. Eine höhere Studierquote nimmt also die Leute aus dem Mittelfeld, die vermutlich in einer Ausbildung gut zurechtkommen würden, und überfordert sie im Studium.