Grunderbe: 20k für jeden 18 Jährigen

  • Die Idee mit den rund 1600€ netto pro Monat zivil oder Wehrdienst aktrakriver zu machen fände ich nichtmal die schlechteste Idee…

    Hätte ich damals sicher auch attraktiver gefunden: 3.200 DM für einen Monat Zivildienst. Faktisch waren es am Ende der Dienstzeit so um die 270 DM, weil ich kein Heimschläfer war (die bekamen etwas mehr…) 🤷🏼‍♂️

    Ich denke, das Geld wäre besser in Bildung investiert, wie Referat Janders in # 9 andeutet…

  • In der Regel erfordert ein Job Mobilität und kein Auto. Die automatische Gleichsetzung der beiden Begriffe ist nicht gerechtfertigt.

    (Und das sage ich aus dem niedersächsischen Outback.)

    Das mag in manchen Gegenden so sein. Insbesondere in großen Städten. Die Realitäten unterscheiden sich aber nicht selten.

    Mit dem Versuch auch hier einen solchen Realitätsbezug herzustellen:

    Da wo ich zufälligerweise im Moment gerade schreibe - keine 10 km (!) von der Landeshauptstadt (!) des Bundeslandes entfernt - besteht zum einen keine Anbindung an das Stadtbusnetz und zum anderen ist der ÖPNV vor Ort so desolat, daß Mobilität (von Studenten über Berufspendler bis zu Senioren etc.) ein Auto in praxi nahezu unverzichtbar macht.

    Konkretes Beispiel aus dem Oktober diesen Jahres: Eine Anreise (zwecks Abholung eines Fahrzeugs aus der Werkstatt) mit dem ÖPNV (Bus) nach Mainz (Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz auf der gegenüberliegenden Rheinseite) - Entfernung laut Fahrzeugtacho auf der Rückfahrt exakt 26,3 km - erforderte eine Gesamtfahrzeit (Hinfahrt Bus), die deutlich über der lag, die ich (als älterer Mensch) mit dem normalen Fahrrad (kein E-Bike) für die gleiche Fahrt benötige. Wie soll das für Einkäufe, Termine, Erledigungen, Besorgungen, Berufstätige, Pendler usw. funktionieren ? Dazu kommt: Der Bus fährt teilweise nur einmal pro Stunde und über längere Zeiträume des Tages bzw. der Nacht gar nicht. Ein Witz (eher eine Farce), wenn dann Politiker den Bürgern pauschal den ÖPNV empfehlen ... Der besagte Um- präziser Zustand existiert hier seit ca. 45 Jahren in dieser Form. Viele Familien haben (notgedrungen) daher hier nicht selten ein Auto pro Kopf des Haushalts. Weile ich beispielsweise in Frankfurt am Main sieht das (Autos in der Familie) natürlich deutlich bis völlig anders aus. Solange sich der ÖPNV nicht signifikant bessert (auch für Menschen auf dem Land - wobei sich in dem Fall schon die Frage stellt, ob knapp 10 km von der Landeshauptstadt entfernt überhaupt "auf dem Land" sein kann ...), dürfte es schwer werden mit einer sog. "Verkehrswende".


  • Das stimmt. Leider in manchen Gegenden (ländlicher Raum) aufgrund nichtvorhandenen ÖPNVs aber doch gleichbedeutend :|

    Mir ist schon klar, wie das auf dem platten Land aussieht, mit niedersächsischem Outback meine ich nicht den Ortsrand von Hannover. ;)

    Ich stelle gar nicht in Abrede, dass in machen Situationen (und örtlichen Gegebenheiten) ein Auto den einzigen verlässlichen Zugang zu Mobilität darstellt, das rechtfertigt aber dennoch nicht die automatische Gleichsetzung.

  • Planschkuh

    Die Idee ist super!

    Aber hier im Forum wirst du dafür wenig Zuspruch finden, weil sich hier eher Neoliberale rumtummeln, die Angst vor dem Staat und zu viel sozialer Gerechtigkeit in Deutschland haben und ihre Privilegien (beispielsweise ein hohes Erbe) nicht abgeben wollen.

    Gibt es Gründe, warum diese Idee super ist?

    Aus meiner Sicht hat sie nur Nachteile, wie z.B. noch mehr NEETs, höhere Steuerbelastung für alle, Inflation...

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Jetzt überlegen wir alle gemeinsam einmal, ob das ein gelungener und wertschätzender Debattenbeitrag ist, oder ob wir da eine Unterstellung erkennen können. :/

    Aus meiner Sicht war das eher den Spiegel vorgehalten. Auch der Ausgangsbeitrag war nicht sonderlich wertschätzend dem Forum gegenüber.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Hallo,

    Also bitte nicht von spätsozialistischen Umverteilungsphantasien beeindrucken lassen.

    spätsozialistische Umverteilungsphantasien oder spätkapitalistische Umverteilungsphantasien?

    "Mangelwirtschaft" - z.B. aktuell in den Nachrichten die Medikamentenversorgung - scheint auch kein Alleinstellungsmerkmal von Sozialismus zu sein(?!)

  • Bisher ist noch niemand auf Inhalte das verlinkten Videos eingegangen. So super und einfach umsetzbar wird die Idee auch gar nicht dargestellt. Eine Reihe von Aspekten finde ich bedenkenswert. Die dahinter stehenden grundsätzlicheren gesellschaftlichen Themen auch.

  • Aus meiner Sicht war das eher den Spiegel vorgehalten. Auch der Ausgangsbeitrag war nicht sonderlich wertschätzend dem Forum gegenüber.

    Den qualitativen Unterschied zwischen einer allgemeinen Aussage, die grundsätzlich stimmt (nur die Quantifizierung "eher" könnte man hinterfragen) und bei der man sich dazu entscheiden muss, ob man sich davon angesprochen fühlen will, und einer personenbezogenen Unterstellung erkennst Du aber schon?

  • Den qualitativen Unterschied zwischen einer allgemeinen Aussage, die grundsätzlich stimmt (nur die Quantifizierung "eher" könnte man hinterfragen) und bei der man sich dazu entscheiden muss, ob man sich davon angesprochen fühlen will, und einer personenbezogenen Unterstellung erkennst Du aber schon?

    Ich glaube, die Mehrheit des Forums würde sich selbst nicht so sehen...

    Ich glaube, ich hab klargestellt, dass ich beide Beiträge nicht so gelungen fand?

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Bisher ist noch niemand auf Inhalte das verlinkten Videos eingegangen. So super und einfach umsetzbar wird die Idee auch gar nicht dargestellt. Eine Reihe von Aspekten finde ich bedenkenswert. Die dahinter stehenden grundsätzlicheren gesellschaftlichen Themen auch.

    Schon am Anfang des Videos: 20.000 € vom Steuerzahler sollen einem Ungerechtigkeitsgefühl "mit sozialer Sprengkraft" entgegenwirken, gegenüber dem Erbe von viel größerem Vermögen, dass sich mit Hilfe von Experten vermutlich eher der Besteuerung entziehen kann?

    Da wird wohl nur zwischen denen umverteilt, die gleichermaßen vom Ungleichgewicht der Vermögensverteilung betroffen sind.

  • Hallo KaffeeOderTee,

    spätsozialistische Umverteilungsphantasien oder spätkapitalistische Umverteilungsphantasien?

    "Mangelwirtschaft" - z.B. aktuell in den Nachrichten die Medikamentenversorgung - scheint auch kein Alleinstellungsmerkmal von Sozialismus zu sein(?!)

    Jetzt kommen wir aber sehr weit vom Thema ab. Deshalb in aller Kürze:

    Die derzeitigen Versorgungsengpässe sind keine Auswirkung des originären Kapitalismus (Angebot und Nachfrage), sondern des Versuches, staatsdirigistische Elemente (Preisfestlegung) in die Medikamentenversorgung einzuführen. Die staatliche Planwirtschaft hat nie funktioniert und wird auch heute nicht funktionieren.

    Gruß Pumphut

  • Hallo KaffeeOderTee,

    Jetzt kommen wir aber sehr weit vom Thema ab. Deshalb in aller Kürze:

    Die derzeitigen Versorgungsengpässe sind keine Auswirkung des originären Kapitalismus (Angebot und Nachfrage), sondern des Versuches, staatsdirigistische Elemente (Preisfestlegung) in die Medikamentenversorgung einzuführen. Die staatliche Planwirtschaft hat nie funktioniert und wird auch heute nicht funktionieren.

    Gruß Pumphut

    Die Reduktion der Herstellungskosten und damit Maximierung des Profits durch Produktionsverlagerungen in das Ausland hätte ansonsten nicht stattgefunden?