Anlagestrategie 80 k

  • Dann könnte man das Geld ganz einfach komplett in einen ausschüttenden Welt-ETF (z.B. Vanguard FTSE All World) anlegen und sich 4x im Jahr über die Ausschüttungen freuen (Dividenden).

    Das wären Anfangs dann ca. 1.600€ (Brutto) p.a.

    Du hast, wenn ich das richtig sehe, schon öfter davon gesprochen, dass du ausschüttende ETFs bevorzugst. Ich sehe da durchaus Vorteile, sehe aber ein großes Problem darin, dass eventuell abgesehen von den Dividenden, die natürlich auch schwanken, die Kurse teilweise kaum steigen oder sogar sinken. Bei den verschiedenen ETFs, die für ein Dividendenportfolio empfohlen werden, habe ich gesehen, dass der eine oder andere davon selbst im vergangenen Jahr insgesamt im Kurs gefallen ist. Das finde ich etwas befremdlich, auch wenn es natürlich Ausschüttungen gab.

  • Wenn ich es richtig sehe, switchst Du bei sicherer : riskanter Anlage jetzt von 50.000 : 10.000 zu 80.000 zu 60.000. Der Anteil der riskanten (renditeträchtigeren) Anlage steigt also von knapp 17 auf knapp 43 Prozent.


    Persönlich - nicht als Rat oder Anlageempfehlung, sondern nur als meine Meinung - würde ich das als Schritt in die richtige Richtung sehen, den größten Nutzen des Threads würde ich aber darin sehen, dass Ihr Eure Finanzen neu betrachtet und neu denkt. Wenn dann für Euch alles super ist, ist super … vielleicht geht Ihr auf dem Weg aber auch noch ein paar Schritte weiter

    Wenn ich das richtig verstanden habe, werden ja alle 6 Monate wieder Gelder frei. Ist also ohnehin keine Entscheidung für die Ewigkeit. Und wenn sich in einem halben Jahr oder Jahr oder 2 Jahren das mit den Aktien-ETF gut anfühlt, kann der Threadstarter immer noch mehr da reinstecken.

    Würde ich das so machen? Nö. Aber jeder muss sich mit seiner Geldanlage wohlfühlen.

  • Du hast, wenn ich das richtig sehe, schon öfter davon gesprochen, dass du ausschüttende ETFs bevorzugst. Ich sehe da durchaus Vorteile, sehe aber ein großes Problem darin, dass eventuell abgesehen von den Dividenden, die natürlich auch schwanken, die Kurse teilweise kaum steigen oder sogar sinken. Bei den verschiedenen ETFs, die für ein Dividendenportfolio empfohlen werden, habe ich gesehen, dass der eine oder andere davon selbst im vergangenen Jahr insgesamt im Kurs gefallen ist. Das finde ich etwas befremdlich, auch wenn es natürlich Ausschüttungen gab.

    Es ist schon ein Unterschied, ob man irgendeinen “High Dividend Yield” ETF auswählt (der Aktien nur nach Dividendenhöhe auswählt) oder das ausschüttende Pendant zu einem thesaurierenden MSCI World oder FTSE All World. Bei letzteren liegen die Ausschüttungen irgendwo bei 1-2%. Ja, die fehlen im Vergleich zum Thesaurierer, sind aber nicht der entscheidende Faktor bei der Gesamtrendite. Und wenn einem die Ausschüttungen helfen, am Ball zu bleiben, weil man damit tatsächlich „Erfolge sieht“, wieso nicht?

  • Du hast, wenn ich das richtig sehe, schon öfter davon gesprochen, dass du ausschüttende ETFs bevorzugst.

    Nö!!! ;)

    Ich habe aktuell ausschließlich thesaurierende ETF in meinem Depot, Ich schrieb in einem Beitrag hier im Forum, dass ich darüber nachdenke, zukünftig (auch) in ausschüttende ETF zu investieren.

    Bei den verschiedenen ETFs, die für ein Dividendenportfolio empfohlen werden,...

    Daher habe ich auch nur die ausschüttende Variante eines 08/15 Welt ETF (Vanguard FTSE All World) in den Raum gestellt. Von einem reinen Dividenden-ETF halte ich eher nicht so viel.

    Nochmal grundsätzlich mein Gedankengang:

    Die Familie des Threaderstellers hat unerwartet 80K€ bekommen.

    D.h. die Finanzplanung der Familie war ohne diese 80K 'gerechnet'. Es wird sogar geschrieben, dass das Geld mindestens 10 Jahre nicht benötigt wird. Dann kann und sollte man auch mal innehalten und darüber nachdenken, ob man diese unerwarteten Euros nicht auch mal anders anlegt und das Geld einfach nur arbeiten lässt.

    Die Dividenden, stellen dann einfach nur eine 'Motivationshilfe' dar.

    Und ja, Dividenden können gekürzt und sogar komplett gestrichen werden. Nur, wenn das wirklich alle Firmen auf einmal und dauerhaft tun, haben wir ganz andere Probleme in der Welt. Und dann wird es auch keine Rolle spielen, ob Dein Geld irgendwo als TG oder FG vermeintlich sicher geparkt ist. :/

  • Ich habe aktuell ausschließlich thesaurierende ETF in meinem Depot, Ich schrieb in einem Beitrag hier im Forum, dass ich darüber nachdenke, zukünftig (auch) in ausschüttende ETF zu investieren.

    monstermania Danke, aber in deinem Fall liegt die Lage ja anders als in dem Fall mit dem unerwarteten Geldsegen. Sind für dich die steuerlichen Gründe (weil möglicherweise die Besteuerung verändert werden könnte) der ausschlaggebende Grund?

    Ich habe nun vor einiger Zeit mit einer thesaurierenden Strategie begonnen und irgendwie versuche ich gerade mich dazu zu zwingen, das erstmal ein paar Jahre durchzuhalten, um solides Fundament zu haben. Generell scheint es so zu sein, dass die besten ETF-Anleger diejenigen sind, die sich kaum dafür interessieren. Wenn ich mir die Gelassenheit meiner Partnerin ansehe, die gefühlt nie in ihr Depot schaut und die ETFs einfach arbeiten lässt, dann wird mir klar, wie schwer es tatsächlich ist, ein passiver Anleger zu sein.

  • Wie schnell ist Nix passiert. Du kannst ja mit der Fastenzeit schon mal anfangen und Depotfasten machen. 🫣

    Das ist mal ein guter Vorschlag. 😅

    Ich habe für mich festgestellt, dass Festgelder mich zu einem schlechten passiven Anleger machen, da ich mir beim Auslaufen immer die Frage stelle, was ich mit dem Geld mache. Ich werde also nach und nach Abstand davon nehmen…

  • Sind für dich die steuerlichen Gründe (weil möglicherweise die Besteuerung verändert werden könnte) der ausschlaggebende Grund?

    Auch steuerliche Gründe Bedenken.

    Mir gefällt aber auch der Gedanke, dass eine Summe X einfach so auf das Konto kommt (ohne das ich irgendwie Aktiv werden muss).

    Ich könnte mir daher durchaus vorstellen, dass ich die letzten Jahre meiner Ansparphase einen Ausschütter bespare. Einfach meinen jährlichen Freibetrag jedes Jahr per Ausschüttungen ausschöpfen.

    Aber wie geschrieben: Könnte ;)

    Wenn ich das mal mache, schreibe ich das auch offen. Ist ja mein Geld und meine Entscheidung.

    PS: Ich finde nicht, dass die Entscheidung ausschüttender/thesaurierender MSCI World eine Strategieänderung ist. :/

  • PS: Ich finde nicht, dass die Entscheidung ausschüttender/thesaurierender MSCI World eine Strategieänderung ist. :/

    Na ja, im Falle des MSCI World mag das nicht gleich eine Strategieänderung sein. Wenn man aber das Depot so verändert, dass man von einer Dividendenstrategie spricht und nicht unbedingt auf den MSCI World, sondern andere ETFs setzt (High Dividend Yield etc.), dann würde ich schon von einer Strategieänderung sprechen. Aber das war aus meinem Beitrag nicht herauszulesen.

  • Ich würde einfach das Geld für eine Sondertilgung der Immobilien einsetzen. Dann seid ihr früher da raus. Es ist auch gut für den Kopf. Danach könnt ihr alle zusätzlichen Einkommen diversifiert investieren.

    Ob dieser Weg auch wirtschaftlich sinnvoll ist, hängt vom Zinssatz des Immobiliendarlehens ab. Sicherlich macht die Tilgung eines Darlehens den Kopf frei (sofern sie vorzeitig möglich ist), sie kostet allerdings Geld, wenn der Zinssatz des Darlehens geringer ist als der aktuelle Marktzins.

    Ich habe deswegen nach dem Zinssatz des Darlehens gefragt. Der Threadstarter hat die Frage aber übergangen.

  • kannst du bitte mit einem Beispiel erklären warum es teurer sein könnte?

    Na ja,

    wenn man für das Hypothekendarlehen 1,5-2% Zinsen zahlen muß, man aber aktuell 4% auf Festgeld bekommt, könnte man schon auf die Idee kommen, dass Geld lieber nicht für die Tilgung der Hypothek zu nutzen. ;)

    Soll ja sogar Immobilienbesitzer geben, die mit Zinsen deutlich unter 1% abschließen konnten.

    Wissen wir aber nicht, da der Threadersteller nicht auf die Frage der Hypothekenzinsen geantwortet hat

  • kannst du bitte mit einem Beispiel erklären warum es teurer sein könnte?

    Kannst du ganz einfach selber ausrechnen:

    Tilgungsrechner für Tilgungsdarlehen - Tilgungsplan online berechnen

    und dann damit vergleichen:

    Sparrechner - Zinsen online berechnen

    Dann die zu zahlenden Zinsen mit den erhalten Zinsen vergleichen und wenn du mehr Zinsen erhalten könntest als du zahlen müsstest lohnt sich eine vorzeitige Tilgung nicht. Kapitalertragssteuern nicht vergessen.

    Viel Spaß beim rechnen......

  • Wie soll er es denn selbst ausrechnen, wenn ihm kein Beispiel einfällt? :/ ;)

  • Unser Baudarlehen läuft in 5 Jahren aus und wurde ohne Sondertilgung zu einem Zinssatz von 1,5 % festgeschrieben. Die Restschuld liegt aktuell bei knapp über 50k, Zinssumme kaum der Rede wert. Also überschaubar.

    In dieser Situation fahren wir aktuell sogar mit unseren konservativen Geldanlagen wirtschaftlich besser.

    Den Ethna Fonds habe ich schon in den ETF umgeschichtet. Und die weiteren 40k kommen vorerst dazu. Meinen ETF Sparplan habe ich auf 400 Euro monatlich erhöht. Die weiteren 40k werde ich also zunächst "konservativ" in Festgeld anlegen. Und zu gegebener Zeit weitere Summen in den ETF investieren. Den Anlagehorizont von 10 Jahren habe ich einfach mal so in den Raum gestellt. Man weiß nie was kommt, Krankheit, Kinder unterstützen, weitere Erbschaft/Schenkung könnte dann auch Thema werden - bin Einzelkind, wie auch immer.

  • Weitere Auskünfte würden mich auch interessieren.

    Wir hatten das Thema doch viele Male in den letzten Wochen!

    Wenn man Geld anlegen möchte, ist es ausgesprochen praktisch, wenn man eine Vorstellung von Zahlen hat. Für genaue Werte mag man gern Computerhilfe in Anspruch nehmen, aber für die grobe Richtung sollte man ein Zahlengefühl haben.

    Wenn man für ein Hypothekendarlehen 0,75% Zins zahlt und nun unerwartet Geld bekommt (sagen wir mal: 20 T€), dann ist es wirtschaftlich sinnvoll, dieses zusätzliche Geld zu 3% oder mehr auf ein Tages- oder Festgeldkonto zu legen und es nicht etwa als Sondertilgung in das Darlehen zu stecken.

    Die 20 T€ bringen bei 3% Zins im Jahr 600 € Zinsen (das ist unter dem Sparerfreibetrag). 20 T€ Hypothekendarlehen zu 0,75% kosten aber nur 150 € Zinsen. 450 € im Jahr Unterschied.

    Nun kommt aber die Psychologie dazu: Manche Leute haben Magendrücken, wenn sie Schulden haben, selbst dann, wenn auf der anderen Seite ein Guthaben steht. Die können dann an nichts anderes denken als ihre Schulden. Wer so gestrickt ist, sollte wider wirtschaftliche Vernunft die Sondertilgung machen, auch wenn ihn das pro Jahr 450 € kostet.