Ich ... lebe ... seit vielen Jahren von meinen Kapitalerträgen. ...
Ich kann Dir bestätigen, dass es viel einfacher ist, wenn die Dividenden automatisch auf das Konto überwiesen werden [als Papiere zu verkaufen].
Man kann natürlich bei Aktien ohne Dividende Teilverkäufe machen.
Das ist rechnerisch in der Tat fast dasselbe.
Aber gerade in Zeiten von sinkenden Kursen fällt das aber einem Anleger besonders schwer.
Irgendwas ist ja immer!
Genau das ist der Punkt. Denn möchte man im Rentenalter seinen Tagesgeldvorrat aus dem Depot wieder auffüllen und muss verkaufen, aber die Kurse sind in der Woche davor um 10% gesunken.
Also heißt es abwarten. Dann der nächste Donnerschlag und es geht nochmals 20% runter und dann sind ganz viele nicht in der Lage zu differenzieren und verkaufen in einer emotionalen Überreaktion alles.
Jeder Jeck ist anders, und jeder darf mit seinem eigenen Geld so umgehen, wie er es gern möchte.
Das Depot, welches mir aber schon seit vielen Jahren regelmäßig Einkünfte generiert hat dürfte nicht so schnell verkauft werden. Die stärker Verbundenheit zum Depot kann dann eine Überrendite durch emotionslose Langfristiganlage erzielen.
... auf der anderen Seite könnte es auch sein, daß man eine Aktie nur der Dividende wegen hält und ausblendet, daß man sich von ihr der schlechten Kursentwicklung wegen besser trennen sollte. Beispiel General Electric. Der Stuttgarter Aktienclub hat die Aktie immer hoch gelobt als "Qualitätsaktie", und in der Tat ist sie bis zum Jahr 2000 immer nur gestiegen und hat auch gute Dividenden gebracht. Nach 2000 gabs eine Achterbahnfahrt mit heftigen Schwankungen (darunter auch mehrere sehr heftige Abstürze). Den Stand von 2000 hat die Aktie bisher noch nicht wieder erreicht. Die geschmähte Siemens (der direkte Konkurrent in vielen Geschäftsbereichen) war deutlich besser.
Ich liege irgendwo dazwischen und habe Ausschütter und Thesaurierer im Depot.
Man sollte sich mit seiner Geldanlage wohlfühlen, dann hält man sie auch lange durch.
Und die Zeit ist ein noch wichtigerer Faktor als das letzte zehntel Prozent Rendite.
Wenn das eigene Depot aus Thesaurierern und Ausschüttern so gemischt ist, daß automatisch soviel Geld ausgeschüttet wird, daß es für den Lebensunterhalt reicht, ist es ja in Ordnung. Dann spart das tatsächlich Arbeit, wie es McProfit schreibt. Andererseits ist es bei Licht besehen kein großer Aufwand, gelegentlich mal einen Posten abzustoßen. Das ist ja in Sekundenschnelle erledigt.
Gut, daß es diese Frage gibt! So haben wir hier am Stammtisch jedenfalls etwas, über das wir uns die Köpfe heißreden können.