Finanzen in Euren 60ern: Was sind Eure Erfahrungen, Fehler & Tipps?

  • Dieser Sachverhalt und diese Erkenntnis kann - bei der frühzeitigen Beschäftigung mit dem Thema - einer der (objektiv-sachlichen) Hebel sein, um das Problem für sich zu lösen. Die mentale (subjektiv-emotionale) Seite zwecks tatsächlicher Umsetzung ist nicht selten aber nochmals was anderes

    Dafür sind dann möglicherweise Dividenden-ETFs, Auszahlplänr etc. eine schlaue Lösung. Also alles, wo das Geld „automatisch“ kommt und man nicht (monatlich / vierteljährlich / bei Bedarf) aktiv was verkaufen muss.


    Ich bin noch lange nicht an dem Punkt. Grundsätzlich spare ich schon gerne, mag Zahlen, sehe das Depot gerne wachsen und rechne eher konservativ (auch wenn ich mit einer hohen Aktienquote kein Problem habe - ich würde wohl auch eher 3% Entnahme wählen als 3% Pleiterisiko mit 90 in Kauf zu nehmen). Andererseits kann ich mir auch jetzt schon ganz gut Dinge gönnen. Wenn auch tendenziell eher „unter meinen Möglichkeiten“. Da ginge schon noch deutlich mehr Konsum. Insofern… mal sehen, wie das dann in der Rente wird.

  • Hi,


    ich bin über das YT-Video auf diesen Beitrag hier gestolpert.

    Zwei Themen, die ich noch sehr interessant finden würde mal zu beleuchten (hier oder besonders gerne auch von Finanztip als Video/Beiträge).

    1. In der Rente rechtzeitig das Eigenheim in ein Mietobjekt (eventuell betreut) tauschen.
    Und dabei v.a. vertraglich abgesichert bis zum Lebensende dort bleiben können (ohne irgendwelche Eigenbedarfskündigung etc...).
    Ohne dabei "Vererben" zu berücksichtigen.

    Ich für meinen Teil brauche das doch verhältnismäßig große (ländliche) Haus über 4 Geschosse nicht mehr und würde lieber in einen Bungalow oder eine Dachterrassenwohnung mit mehr Freizeitmöglichkeiten/ bessere Infrastruktur tauschen.

    Eigenheim will ich pers. gar nicht mehr, lieber eine Hausverwaltung, die sich um alles kümmert (auch wenn es kostet), Putzhilfe...
    Also z.B. in einem Hotel dauerhaft einmieten?

    2. Thema Vererben, wenn es keine Erben gibt bzw. wenn man die nicht bzw. nur in Teilen beerben will.
    Also z.B. lieber posthum in eine Stiftung "investieren".

    Ich für meinen Teil würde sehr gerne Einrichtungen zur "finanziellen Bildung" unterstützen.
    Andere vielleicht in den Tierschutz, Kindereinrichtungen,...
    Also in jedem Fall nicht den Staat beerben.

  • Also schreibe ein kurzes Testament auf: Mein Nachlass soll komplett an die Finanztip Stiftung gehen. So einfach geht das.

    Ausdruck oder handschriftlich?
    Und dann sollte man es ja vielleicht auch noch irgendwo sicher hinterlegen.
    Beim Notar wird es ja sicher relativ teuer? Wie teuer?
    Und wenn hinterlegen (wenn man am Ende alleine ist)? Unterm Kopfkissen?

    -> So einfach ist das nicht ;)

  • Ich als ü50 und ungefähr 15 Jahre von der Rente entfernt.


    Laut Philosophie von Finanztip mache ich alles falsch.


    Gegenwärtig habe ich ein gut gefülltes ETF Depot.


    Ich investiere kein Geld mehr in ETF.


    Wenn der Kurs um mehr als 25% vom ATH sinkt - werde ich dann wieder investieren um meine festgelegten RK3:RK1 wieder in Einklang zu bringen.


    (Das klingt nach “market timing”)


    Ich sehe keine Logik jetzt in ETF zu investieren.


    Wenn es nie wieder ein 25% Crash gibt - habe ich trotzdem gewonnen, weil mein ETF hat dann soviel an Wert gewonnen.


    (“Time in the market beats timing the market”)


    Auch wenn ich kein Cent mehr in ETF investiere besteht gute Chancen, dass mein Depot bis ich in Rente gehe verdoppelt .


    Mein Plan besteht aus “market timing” und “time in the market beats timing the market”


    Schrödinger lässt grüßen

  • Hallo zusammen,

    in 15 Jahren schauen wir nach.

    Dann wird für jemanden aus dem Experiment Realität..


    „Wenn die Menschen Situationen als wirklich definieren, sind diese in ihren Konsequenzen wirklich“

    (Thomas-Theorem)


    Siehe Finanztip: Overconfidence-Effekt


    LG

  • Dafür sind dann möglicherweise Dividenden-ETFs, Auszahlplänr etc. eine schlaue Lösung. Also alles, wo das Geld „automatisch“ kommt und man nicht (monatlich / vierteljährlich / bei Bedarf) aktiv was verkaufen muss.

    Monatlich /vierteljährlich oder so aktiv etwas (Anteile...) zu verkaufen, das ist etwas für Kleingeldartisten ;)

    Sinnvoll und selbstverfreilich abhängig von dem Depotvolumen und der Größe des bereits vorhandenen Cash-Polster ist es doch eher, in den letzten Jahren vor der Rente gar nicht mehr per Sparplan ETF zu füttern, sondern das Cash-Polster so nach oben anzupassen, dass es für die Zusatzrenten für mehrere Jahre reicht. Dann kann man in der Entsparphase jährlich, und zwar wenn die Kurse günstig stehen, die bereits verbrauchen Renten wieder 'ausgleichen'.

  • Wenn der Kurs um mehr als 25% vom ATH sinkt - werde ich dann wieder investieren um meine festgelegten RK3:RK1 wieder in Einklang zu bringen.

    Also erst bei > -25%. :/

    Reiner Kurswert oder Währungsbereinigt auf EUR bezogen?

    Was ist, wenn der Kurs 'nur' um 24% einbricht?

    Und was ist, wenn es ein Salami-Crash gibt wie 2000-2003?

    Wirst Du dann jeweils bei den nächsten -25% wieder investieren? Also -25% wovon dann eigentlich? Vom Kurs des letzten Nachkaufens oder Schlusskurs des Jahres?

    Was machst Du, wenn Du gerade nicht handeln kannst (Familienbesuch in Indien, Handel ist ausgesetzt, usw.)?

    Andreas Beck hatte im Corona Crash mit seinem GPO die große Sorge, dass er den Regimewechsel nicht starten konnte, weil der Handel ausgesetzt werden könnte. Und die 2'te Grenze des GPO bei -40% wurde dann nur um wenige Prozentpunkte verfehlt. Ein 'cooler' Mensch, wäre dann evtl. auch bei -35% 'All-In' gegangen.

    Und nö, ich war nicht 'cool' und habe wie Viele gedacht, dass es noch viel weiter runter geht. ||


    Ich möchte nur die Regeln verstehen. Schließlich geht es in einem Crash immer hektisch zu und daher sollte man genau festlegen nach welchen Regeln investiert wird, damit man das dann auch eiskalt durchzieht.

  • Liebe Forums Freunde

    Ich habe gerade mal wieder die vielen Kommentare der letzten Tage hier gelesen.. Da ging es ja um viele verschiedene Themen.

    Forumsfreund Chartie hat das Thema Testament angesprochen

    Dazu gibt es hier im Forum bestimmt eine extra Rubrik.

    Das Thema ist viel zu umfangreich.

    Alternativ zum Testament gibt es ja auch die Möglichkeit eines

    Erbschein, den man im Gegensatz zum Testament nicht anfechten kann,

    oder einer Nachlassverwaltung, wenn man nicht will, dass das vermögen sofort nach dem Tod komplett verkauft wird,

    auch eine Stiftung ist eine Variante.

    Oder eine Schenkungen zu Lebzeiten mit Nießbrauch

    sind bei manchen familiären Konstellationen ratsam.

    Jede Variante hat Vor- und Nachteile.

    Bevor man sich für eine entscheidet, sollte man zumindest sich über die anderen informiert haben.

    Ich persönlich, als bekanntlich Ü75-jähriger habe mich beispielsweise für eine Kombination von mehreren Varianten entschieden

    Viele Grüße, McProfit

  • Monatlich /vierteljährlich oder so aktiv etwas (Anteile...) zu verkaufen, das ist etwas für Kleingeldartisten ;)

    Sinnvoll und selbstverfreilich abhängig von dem Depotvolumen und der Größe des bereits vorhandenen Cash-Polster ist es doch eher, in den letzten Jahren vor der Rente gar nicht mehr per Sparplan ETF zu füttern, sondern das Cash-Polster so nach oben anzupassen, dass es für die Zusatzrenten für mehrere Jahre reicht. Dann kann man in der Entsparphase jährlich, und zwar wenn die Kurse günstig stehen, die bereits verbrauchen Renten wieder 'ausgleichen'.

    Ich sehe das grundsätzlich genauso wie Du. Aber es ging ja gerade darum, dass es Leute gibt, die sich nach jahrzehntelangem ANsparen emotional / mental mit dem ENTsparen und damit auch mit dem Verkaufen (ob monatlich oder jährlich ist da ja auch egal) schwertun. Und für solche Leute sind ggf. Lösungen, bei denen das Geld automatisch in regelmäßigen Abständen aufs Konto kommt, eine gute Sache (auch wenn das rein finanziell bzw. renditetechnisch nicht die schlaueste Variante ist).

  • Hallo Forums-Freund 12345

    Ich stimme Dir voll und ganz zu.

    Ich selbst lebe bekanntlich seit vielen Jahren von meinen Kapitalerträgen.

    Im Alter von Ü75 braucht man sich dafür auch nicht zu rechtfertigen.

    Ich kann Dir bestätigen , dass es viel einfacher ist, wenn die Dividenden automatisch auf das Konto überwiesen werden

    Man kann natürlich bei Aktien ohne Dividende Teilverkäufe machen.

    Das ist rechnerisch in der Tat fast dasselbe.

    Aber gerade in Zeiten von sinkenden Kursen fehlt das aber einem Anleger besonders schwer.

    Daher schätze ich die automatische Dividenden-Gutschrift alle 3 Monate, dazu noch versteuert.

    Ich brauch um die aktuellen Kurse gar nicht kümmern.

    Das ist ähnlich wie bei einem Immobilien-Anleger, der von den Mieteinnahmen lebt.

    Der Wert der Immobilie ist eher für die Erben dann wichtig.

    Viele Grüße McProfit

  • ich brauch um die aktuellen Kurse gar nicht kümmern.

    Das ist ähnlich wie bei einem Immobilien-Anleger, der von den Mieteinnahmen lebt.

    Genau das ist der Punkt. Denn möchte man im Rentenalter sein Tagesgeldvorrat aus dem Depot wieder auffüllen und muss verkaufen, aber die Kurse sind um in der Woche davor um 10% gesunken.

    Also heißt es abwarten. Dann der nächste Donnerschlag und es geht nochmals 20% runter und dann sind ganz viele nicht in der Lage zu differenzieren und verkaufen in einer Emotionalen Überreaktion alles.


    Das Depot welches mir aber schon seit vielen Jahren regelmäßig Einkünfte generiert hat dürfte nicht so schnell verkauft werden. Die stärker Verbundenheit zum Depot kann dann eine Überrendite durch emotionslose Langfristig Anlage erzielen.


    Als total rationaler Anleger ist einem das egal......obwohl ich stark bezweifele das viele Leute das hinbekommen und es nicht schaffen maximal rational mit ihren Finanzen umzugehen.


    Ich liege irgendwo dazwischen und habe Ausschütter und Thesaurierer im Depot.

    Man sollte sich mit seiner Geldanlage wohlfühlen, dann hält man sie auch lange durch.

    Und die Zeit ist ein noch wichtigerer Faktor als das letzte zehntel Prozent Rendite.


    Viel Erfolg bei euren Finanzentscheidungen.

  • Als total rationaler Anleger ist einem das egal......obwohl ich stark bezweifele das viele Leute das hinbekommen und es nicht schaffen maximal rational mit ihren Finanzen umzugehen.

    :thumbup:


    Halte ich (generell in jedem Alter - erst recht aber in höherem Alter (Humankapital tendiert dann gegen Null)) für einen sehr wichtigen - und oftmals nicht gebührend berücksichtigten - Aspekt. Insbesondere seitens der Fraktion "rein rational investieren" bzw. den "Super-Rationalisten" der Geldanlage.


    Nicht ganz selten liegt nämlich das größte Risiko nicht in (objektiven) Themen wie Inflation, Steuern, Kosten, Volatilität, Maximum Drawdown etc. - sondern bei dem (subjektiven) Thema des "Man in the Mirror" ...

    Das Depot welches mir aber schon seit vielen Jahren regelmäßig Einkünfte generiert hat dürfte nicht so schnell verkauft werden. Die stärker Verbundenheit zum Depot kann dann eine Überrendite durch emotionslose Langfristig Anlage erzielen.

    :thumbup:


    Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Was man sich (durch eigene Recherchen beispielsweise) selbst erschlossen, verstanden und sozusagen gedanklich "inhaliert" - und dann auch die eigenen Finanzen betreffend entsprechend umgesetzt - hat, ist schon aus Gründen der Überzeugung und Identifikation (auch mit der eigenen und selbst gewählten Asset-Allocation) eine Motivation zu Beständigkeit, zu Kontinuität und auch dem Durchhalten in schwierigen (Markt)Phasen. Die gibt es nämlich unweigerlich immer wieder. Das "Durchhaltevermögen" dürfte (auch bei dem Thema Finanzen) zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren zählen.



    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.