Aktien/ETFs-Kauf - zu welchem Zeitpunkt

  • Ich kaufe und verkaufe keine Einzelaktien, aber wenn ich das täte, würde ich wohl sicherheitshalber trotzdem ein (großzügiges) Limit einstellen. Manchmal gibt es ja auch bei viel gehandelten Aktien plötzliche Sprünge z.B. wegen einer Ad-Hoc-Meldung.

    So häufig passiert das nicht, und wenn doch, hat man selten eine Spitze im Kursverlauf (sprich: der Kurs erholt sich nicht zu Gänze im Lauf des Tages), sondern eine Unstetigkeit im Kurs, die sich allenfalls über längere Zeit ausgleicht.

    Wenn ich meine, ein bestimmtes Papier haben zu wollen (oder verkaufen zu wollen), dann gilt das auch noch, wenn der Kurs etwas springt. Ich kaufe ausschließlich liquide Papiere und überlasse die illiquiden den Zockern.

    Ich weiß, warum die Leute limitieren und was sie von Limits erwarten. Ich habe ja früher selber welche gesetzt, regelmäßig zu eng. Also habe ich die Order am nächsten Tag gestrichen und eine neue, etwas höher limitierte Order eingestellt. Schließlich habe ich mein Papier dann bekommen - zu einem höheren Preis, als wenn ich am Anfang unlimitiert gekauft hätte.

  • Hallo lieber Achim Weiss

    ich stelle fest, dass wir hier erstaunlich oft der gleichen Meinung sind und dass ich Deine Kommentare oft wörtlich übernehmen könnte.

    Das gilt auch für die Erfahrung mit den LIMITS

    Ich verstehe aber wenn Neulinge oder Anleger die noch nicht so lange an der Börse sind die Ansicht haben mit LIMITS könne man der Börse ein Schnippchen schlagen.

    Wenn dann einer der Forumsfreunde wie 12345 hier von Beispielen berichtet wo es geklappt hat oder geklappt hätte, dann hat er eben meist Glück gehabt.

    Es gibt genau so viel Beispiele wo das Gegenteil davon richtig gewesen wäre.

    Je länger man eigene Erfahrungen mit den Limits macht und das Ergebnis auch für sich dokumentiert umso schnelle merkt man dass sich diese Strategie am Ende ausgleicht.

    Da muss wohl jeder seine eigene Erfahrung sammeln.

    Das gilt übrigens für das Verhalten bei starkem Kursrückgang.

    Solange die Kurse einigermaßen ok sind solange sagen die meisten Anleger dass sie im Falle von Kursrückschlägen gelassen bleiben und diese sogar zum Nachkauf nutzen würden.

    Das ist ein Wunschdenken.

    Wenn der Fall eintritt und die Meldungen jeden Tag schlechter werden und die Kurse fallen, dann werden meist solche Anleger am schnellsten nervös die vorher das Gegenteil behauptet haben. Wenn es dann weiter nach unten geht, dann ist von NACHKAUFEN keine Rede mehr mit der Begründung "die Kurse könnten ja noch weiter fallen..."

    Das habe ich in 40 Jahren so oft im Freundeskreis erlebt und da hat auch meine Seelsorge oft nicht geholfen weil z.B. die Ehefrau darauf hinwies: "ich habe Dir das gleich gesagt Du sollst die Finger von Aktien lassen..."

    Selbst HEUTE lediglich 1 Tag nach dem größeren Kursrückgang gestern abend in den USA habe ich vom Freundeskreis das Mail erhalten

    "soll ich jetzt lieber verkaufen..., diesmal ist vielleicht alles anders...?"

    Das ist mir gerade nur so beim Thema LIMIT eingefallen.

    Schönen Tag wünscht McProfit

  • Das gilt auch für die Erfahrung mit den LIMITS

    Ich verstehe aber wenn Neulinge oder Anleger die noch nicht so lange an der Börse sind die Ansicht haben mit LIMITS könne man der Börse ein Schnippchen schlagen.

    Wenn dann einer der Forumsfreunde wie 12345hier von Beispielen berichtet wo es geklappt hat oder geklappt hätte, dann hat er eben meist Glück gehabt.

    Es gibt genau so viel Beispiele wo das Gegenteil davon richtig gewesen wäre.

    Ich glaube, du hast mich da falsch verstanden. Mir geht es um Situationen, in denen man kaufen möchte, aber nur bis zu einem bestimmten Preis (und drüber dann eben nicht). Wenn ich bereit bin, für eine Aktie 10 EUR auszugeben, heißt das noch lange nicht, dass ich sie auch für 20 EUR kaufen würde.

    Im Grunde ist das aber ohnehin eine abstrakte Diskussion für mich, weil ich nur ETFs per Sparplan kaufe.

  • Selbst HEUTE lediglich 1 Tag nach dem größeren Kursrückgang gestern abend in den USA habe ich vom Freundeskreis das Mail erhalten

    "soll ich jetzt lieber verkaufen..., diesmal ist vielleicht alles anders...?"

    Ich hoffe, dass die Kurse noch weiter runter gehen und dann auch noch länger da bleiben! Am 07.10. ist meine nächste Sparplanausführung. :)

  • Selbst HEUTE lediglich 1 Tag nach dem größeren Kursrückgang gestern abend in den USA habe ich vom Freundeskreis das Mail erhalten

    "soll ich jetzt lieber verkaufen..., diesmal ist vielleicht alles anders...?"

    Ich habe mich eher gefreut und hoffe, es geht bis zur nächsten Sparplanausführung am 1. August noch weiter runter. 😁

  • Hallo Forumsfreund 12345

    Sorry, da habe ich mich ein wenig falsch ausgedrückt.

    Es ist richtig, dass Du nur gesagt hast, dass Du mit LIMITS abeiten würdest,

    wenn Du Einzelaktien kaufen WÜRDEST

    Da Du das abet nicht machst ist es somit auch nur eine theoretische Strategie.

    Deshalb schreibe ich Dir aber hier nicht exta.

    Du hast nämlich gleich ein Beispiel berwendet von einem Deiner Meinung nach guten Grund für ein Limit wo ich gleich widerspreche.

    Du hast sinngemäß geschrieben, dass Du beim Aktienkauf mit Limit arbeiten würdest um bei einem zufällig überraschenden Kursanstieg an dem Tag einen Kauf zu vermeiden.

    Das hört sich zunächst gut an.

    Ich kann Dir aber x Beispiele sagen wo man im ersten Moment sich freut, dass man durch das Limit sich einen hohen Kaufkurs an diesem Kauftag erspart hat, z.B. letzte Woche bei SAP

    ABER:

    Leider leider, wie das nun manchmal so ist, hjat man sich zu früh gefreut, weil beispielsweised die Aktien eben auch an den Folgetagen nicht mehr auf das Limit gesunken sondern ist fröhlich weitergestiegen.

    Als dann der nächste Rückschlag endlich kam, war der Kurs längst um 20 oder 50 oder gar 100% höher..

    Wenn Dir das passiert lieber 12345 dann merkst Du zum ersten Mal im Börsenleben dass sich "entgangene Gewinne" viel schlimmer anfühlen als echte Verluste.

    Das kann Dir jeder langjährige Aktionär bestätigen der immer wieder mal gemeint hat, der Börse ein Schnippchen zu schlagen.

    Viele Grüße aus dem Schwabenland von McProfit

    freu mich immer über Deine Kommentare

    Den Achim Weiss habe ich schon so oft gelobt, der bleibt heute außen vor

    Beim Forumsfreund monstermania gefällt mir am besten der trockene Humor und seine echte Gelassenheit auch bei diesem Thema wieder.

  • Ich stelle fest, dass wir hier erstaunlich oft der gleichen Meinung sind

    Das gilt auch für die Erfahrung mit den LIMITS

    Ich verstehe aber wenn Neulinge oder Anleger die noch nicht so lange an der Börse sind die Ansicht haben, mit LIMITS könne man der Börse ein Schnippchen schlagen.

    Das ist eher nicht das Motiv. Es stecken eher Unsicherheit oder gar Angst dahinter. Man will vermeiden, durch einen unerwarteten Preisausschlag über den Tisch gezogen werden oder man glaubt, Gewinne festhalten zu können, indem man ein Stop-Loss setzt.

    Mit der Zeit wird man gelassener. Du vermutlich mehr als ich, aber auch ich bin ja schon eine Weile dabei.

    Gestern war mein europäisches Portfolio ganz rot, das amerikanische überraschenderweise gemischt (mit rotem Übergewicht). Heute geht es in Europa weiter herunter. Zugegeben: In Euphorie versetzt mich das nicht, aber halt auch nicht in Panik. Das mögen jetzt wohl 1 oder 2% Verlust sein, seit Jahresanfang waren es mehr als 10% plus (obwohl diese Orientierung an Tagesdaten ja auch irgendwie künstlich ist).

    Auch aus anderem Grund kann ich mich nicht freuen: Ich habe kein Geld zum Nachkaufen. :)

    PS: Ein "größerer Kursrückgang" sind 1 oder 2% Verlust ja auch noch nicht.

  • Beim Forumsfreund monstermania gefällt mir am besten der trockene Humor und seine echte Gelassenheit auch bei diesem Thema wieder.

    Könnte ja auch Alles nur Fassade sein und in Wirklichkeit schwebt mein Finger die ganze Zeit über dem Verkaufsbutton. 8o

    Aber nö, ich habe noch 10 Jahre Ansparzeit vor mir. Da wäre es schön, wenn die Kurse nochmal einige Jahre runter gehen!

    Ich kaufe ja schließlich unsere Kerrygold-Butter ausschließlich im Angebot nach und lege die Pakete ins Eisfach. Wenn ich statt 3,39€ für 1,49€ zuschlagen kann, dürfen es auch mal ein paar Pakete mehr sein. ;)

  • Gestern war mein europäisches Portfolio ganz rot, das amerikanische überraschenderweise gemischt (mit rotem Übergewicht). Heute geht es in Europa weiter herunter. Zugegeben: In Euphorie versetzt mich das nicht, aber halt auch nicht in Panik. Das mögen jetzt wohl 1 oder 2% Verlust sein, seit Jahresanfang waren es mehr als 10% plus (obwohl diese Orientierung an Tagesdaten ja auch irgendwie künstlich ist).

    Auch aus anderem Grund kann ich mich nicht freuen: Ich habe kein Geld zum Nachkaufen. :)

    PS: Ein "größerer Kursrückgang" sind 1 oder 2% Verlust ja auch noch nicht.

    Das ist denke ich DER Hauptgrund weshalb man nicht täglich in sein Depot schauen sollte. Gerade wenn man sehr breit aufgestellt ist.

    Denn das einzige was passiert ist, dass negative Emotionen ausgelöst werden.

    Wenn die Kurse fallen hat man kein Geld zum Nachkaufen da in der Regel alles über Sparpläne in den Markt fließt. Man schaut nur zu.

    Wenn die Kurse steigen darf man nicht verkaufen da man dabei bleiben muss. Man schaut nur zu. Auch hier hat man kein Geld um den Effekt ggf. zu verstärken.

    Wenn die Kurse stark steigen weiß man in der Regel, dass es auch wieder runter geht aber man darf nicht verkaufen 😄

    Ich habe z.b. während Corona über ca. 4 Monate nicht einmal in mein Depot geschaut. Ich wusste über die allgemeine Lage Bescheid aber ich wusste zum Glück nicht was mit meinem konkreten Depot passiert (wollte es auch nicht wissen). Als der Spuk vorbei war, war es als wäre nichts gewesen für mich.

    Psychologisch auf jeden Fall sehr wertvoll.

  • Das ist denke ich DER Hauptgrund weshalb man nicht täglich in sein Depot schauen sollte. Gerade wenn man sehr breit aufgestellt ist.


    Denn das einzige was passiert ist, dass negative Emotionen ausgelöst werden.

    Wobei das individuell verschieden ist. Ich schaue gerne ins Depot, ich finde das einfach spannend und habe dabei keine negativen Emotionen. Wenn der Kurs steigt, freue ich mich, dass mein Depot wächst. Wenn der Kurs fällt, freue ich mich, dass die nächste Sparplanausführung wieder günstiger wird.

    Die letzten Tage ist es mehrere tausend Euro nach unten gegangen. Das ist für mich gar nicht schlimm, das zu sehen. Ist halt so. *schulterzuck* Es wird auch wieder hochgehen.

  • Das "Schulterzucken" wird erst dann schmerzhaft wenn es mal bei einem 10, bei anderen 20% sind oder noch mehr.

    Es kommt auch immer daran an von welchem Kurs aus man einen RÜCKGANG rechnet.

    Heute morgen kam auch in den Nachrichten dass der DAX heute um 200 Punkte gefallen ist. auf 18.100 Punkte

    Er sagt aber nicht dass wir vor wenigen Monaten bei 18.000 noch die Sektkorken haben knallen lassen...

    Viele Grüße McProfit

  • Das "Schulterzucken" wird erst dann schmerzhaft wenn es mal bei einem 10, bei anderen 20% sind oder noch mehr.

    Ja, das muss man dann sehen. Mein tiefster Drawdown waren bis minus 18% (oder so) zu Beginn des Ukrainekriegs. Klar, ist nicht toll, aber hat mich jetzt auch nicht aus der Bahn geworfen oder ans Verkaufen denken lassen. Ich glaube, das ist wirklich Typsache. Natürlich, bei -50% würde ich auch schlucken. Aber (ich hoffe...) auch da nicht verkaufen.

    Es kommt auch immer daran an von welchem Kurs aus man einen RÜCKGANG rechnet.

    Heute morgen kam auch in den Nachrichten dass der DAX heute um 200 Punkte gefallen ist. auf 18.100 Punkte

    Er sagt aber nicht dass wir vor wenigen Monaten bei 18.000 noch die Sektkorken haben knallen lassen...

    Ich glaube, das macht es leichter, je länger man investiert ist. Ein Absturz um 50% ist immer schmerzhaft, aber wenn man vorher schon 100% im Plus war, wahrscheinlich psychologisch nicht ganz so schlimm.

    Was ich mir richtig schwierig vorstelle, ist, wenn man zu Beginn einer "verlorenen Dekade" mit dem Investieren anfängt (was man zu dem Zeitpunkt ja nicht weiß). Wenn man jahrelang investiert und nach 10 Jahren immer noch im Minus ist und weiß, dass man die ETFs mit jedem Tagesgeld deutlich getoppt hätte.. puh... Da über so lange Zeit nicht die Geduld zu verlieren und stur weiter zu investieren, das ist eine richtige Leistung, glaube ich!

    Rein rational betrachtet wäre das ja sogar gut, weil man damit 10 Jahre lang günstig eingekauft hat und dann mit richtig viel Geld vom irgendwann folgenden Kursanstieg profitiert. Aber ich glaube, psychologisch ist es richtig hart.

  • Ich kaufe ja schließlich unsere Kerrygold-Butter ausschließlich im Angebot nach und lege die Pakete ins Eisfach.

    Ha,

    Kerrygold-Butter ist diese Woche im Angebot bei Edeka! Für 1,69€

    Macht einen Rabatt von 50% auf den Normalpreis. Da werde ich also fleissig nachkaufen und mir das 'fette Gold' wieder in meinen Eisschrank legen. :)

  • Kerrygold-Butter ist diese Woche im Angebot bei Edeka! Für 1,69€

    Macht einen Rabatt von 50% auf den Normalpreis.

    Am besten nächste Woche, wenn das Angebot vorbei ist, für 3 EUR in den Kleinanzeigen einstellen! Das ist immer noch 38 Cent billiger als bei Edeka und macht eine Rendite von 77,5% in einer Woche. Aufs Jahr gerechnet (77,5% x 52) vervierzigfachst Du damit Dein Vermögen! All in in Kerrygold!

  • Am besten nächste Woche, wenn das Angebot vorbei ist, für 3 EUR in den Kleinanzeigen einstellen! Das ist immer noch 38 Cent billiger als bei Edeka und macht eine Rendite von 77,5% in einer Woche. Aufs Jahr gerechnet (77,5% x 52) vervierzigfachst Du damit Dein Vermögen! All in in Kerrygold!

    Prinzipiell gute Idee. :/

    Allerdings bekomme ich das 'Kerrygold' nur in kleinen Mengen. Einmal als der Vorrat im Eisspeicher nahe '0' war, wollte ich 10 250g Barren kaufen. Das wurde mir verwehrt!

    Mehr als 6 Barren gab es nicht pro Person. Hat da evtl. die EZB (Europäische Zentrale für Butter) Ihre Hände im Spiel und versucht uns Bürger zu entmündigen? :/

    Hab dann einfach meine Order in 2 Aufträge gesplittet und dazu den 'Warentrenner' genutzt. ;)

    Diese kongeniale Methode des 'Ordersplits' hat die Verkäuferin dann mit einem Grinsen akzeptiert und ich habe die Einschränkungen der EZB umgangen. :D

    PS: Sorry für den keinen Spaß. Aber bei den 'Crashnachrichten' allenthalben kann ich nicht anders. ;)

  • ....

    Wenn man jahrelang investiert und nach 10 Jahren immer noch im Minus ist und weiß, dass man die ETFs mit jedem Tagesgeld deutlich getoppt hätte.. puh... Da über so lange Zeit nicht die Geduld zu verlieren und stur weiter zu investieren, das ist eine richtige Leistung, glaube ich!

    Rein rational betrachtet wäre das ja sogar gut, weil man damit 10 Jahre lang günstig eingekauft hat und dann mit richtig viel Geld vom irgendwann folgenden Kursanstieg profitiert. Aber ich glaube, psychologisch ist es richtig hart.

    Also rein rational betrachtet wäre das nicht gut sondern man hätte erst kaufen sollen wenn es günstig ist. Aber der Markt geht ja hin und her daher klappt das natürlich nicht.

  • Also rein rational betrachtet wäre das nicht gut sondern man hätte erst kaufen sollen wenn es günstig ist.

    Aber das tut man doch. Wenn man 10 Jahre lang per Sparplan investiert und die Kurse nur sinken bzw. tief bleiben und man nach 10 Jahren immer noch im Minus ist, ist das gut, jedenfalls bei einem Anlagehorizont von 20-30 Jahren aufwärts. Denn das heißt, man hat 10 Jahre lang zu verhältnismäßig niedrigen Kursen eingekauft, und wenn die Kurse dann steigen, ist man schon mit mehr Geld investiert und profitiert mehr davon, als wenn die Kurse gleich am Anfang steigen und erst irgendwann später der Einbruch kommt.