Bausparvertrag

  • Sehr geehrte Damen und Herren,


    Ich habe einen Bausparvertrag mit einer Bausparsumme von 80.000€. Die Zinsen für das Darlehen sind bei 2,1%. Nun empfiehlt mein Berater den Bausparvertrag zu erhöhen auf 150t bis 200t. Der Zins für das Darlehen würde sich auf 1,55% ändern(Tarifwechsel) Allerdings sind erst 18t€ bespart. Der Berater meint aber, ich solle mir diesen einmalig Zins sichern. Können Sie mir einen Rat geben? Sollte ich die Bausparsumme bei einem Immobilienwunsch nicht bis zur Hälfte bespart haben, so könnte man das über eine Vorfinanzierung/Zwischenfinanzierung regeln.


    Danke und mit freundlichen Grüßen

  • Der "Berater" ist ein Finanzprodukterverkäufer, der mehr Provision einstreichen will. Denn da kommen ja noch neue Abschlusskosten auf Sie zu. Wie hoch ist denn der Zins in der Ansparphase? 0,1%? Der "niedrige" Darlehenszins wird nämlich dadurch erkauft, dass das gesparte Kapital schlicht nicht verzinst wird. Möglich, dass eine Kündigung sinnvoller ist. Ein Bausparer ist teuer und macht es häufig komplizierter. Zumindest für mich....

    Schöne Lektüre übrigens:

    Beraten statt Verraten

  • Die Zinsen für das Darlehen sind bei 2,1%. Nun empfiehlt mein Berater den Bausparvertrag zu erhöhen auf 150t bis 200t.

    Logisch! Gibt ja nochmal eine nette Provision für den Berater Verkäufer!

    Der Berater meint aber, ich solle mir diesen einmalig Zins sichern.

    Ich kann mich noch erinnern, dass der Darlehenszins bei Immobilienfinanzierung 2020 irgendwo bei 0,x% lag. Also einmalig ist da gar nix.

    Können Sie mir einen Rat geben?

    Ja, ich gebe Dir den Rat nochmal über das ganze Konstrukt Bausparvertrag nachzudenken!

    Als Lektüre empfehle ich den Blogbeitrag von Hartmut Walz zum Thema.


    Bausparkassen profitieren vom Irrtum ihrer Kunden - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Es ist eine ernüchternde Erkenntnis: Bausparen lohnt sich in den meisten Fällen nicht. Die Bausparkasse lebt vom Irrtum ihrer Kunden.
    hartmutwalz.de


    Viel Erfolg bei Deinen Finanzentscheidungen!


    PS: Letzter Bausparer 2021 gekündigt und das Geld im mein ETF-Depot investiert. ;)

  • Hallo.


    Wofür ist der BSV denn überhaupt eingeplant?


    Ein BSV macht nicht immer Sinn, rein rechnerisch glaube ich fast nie.


    Ich habe einen BSV über grob 30K abgeschlossen, nur um mir die KfW nach 10 Jahren vom Hals zu schaffen. Das würde ich heute eher nicht wieder machen, damals hat es aber für mehr Beruhigung gesorgt.

  • Ich habe einen Bausparvertrag mit einer Bausparsumme von 80.000€.

    Warum hast Du diesen Bausparvertrag überhaupt? Hast Du denn ein konkretes Bauvorhaben oder wurde dieser (vermutlich schlecht rentierliche) Vertrag nur deswegen abgeschlossen, weil schon die Oma einen Bausparvertrag hatte?

    Die Zinsen für das Darlehen [wären] bei 2,1%.

    ... wenn es denn in ferner Zukunft überhaupt zu einem Bauvorhaben kommt.

    Nun empfiehlt mein Berater ...

    Vermutlich meinst Du mit diesem Begriff den Bausparvertragverkäufer.

    ... den Bausparvertrag zu erhöhen auf 150t bis 200t. Der Zins für das Darlehen würde sich auf 1,55% ändern (Tarifwechsel) Allerdings sind erst 18t€ bespart. Der Berater meint aber, ich solle mir diesen einmaligen Zins sichern.

    Der Bausparvertragverkäufer hat nur Dein Bestes im Blick, nämlich Dein Geld. Er möchte einen neuen Vertrag verkaufen, der ihm schätzungsweise 1% Provision bringt (also 2000 € für 200 T€ Bausparsumme). Möchtest Du ihm diese Provision denn zukommen lassen? Immerhin: Etwa 800 € hat er von Dir schließlich für den ersten Bausparvertrag bereits bekommen.

    Können Sie mir einen Rat geben? Sollte ich die Bausparsumme bei einem Immobilienwunsch nicht bis zur Hälfte bespart haben, so könnte man das über eine Vorfinanzierung/Zwischenfinanzierung regeln.

    Möchtest Du den Vertrag erhöhen oder möchte der Bausparvertragverkäufer das?

    Hast Du bereits ein Bauprojekt im Blick? Wie teuer ist das denn? Wie weit kommst Du damit mit Deinen 18 T€ Eigenkapital? Warum hast Du damals diesen Bausparvertrag überhaupt abgeschlossen? Schließlich verzichtest Du viele Jahre auf Dein Geld und bekommst praktisch keine Zinsen dafür.

  • Ich habe einen Bausparvertrag mit einer Bausparsumme von 80.000€.

    Das ist bereits eine sehr hohe Summe in einem Bausparvertrag.



    Nun empfiehlt mein Berater den Bausparvertrag zu erhöhen auf 150t bis 200t. Der Zins für das Darlehen würde sich auf 1,55% ändern(Tarifwechsel) Allerdings sind erst 18t€ bespart. Der Berater meint aber, ich solle mir diesen einmalig Zins sichern.

    Streiche das Wort "Berater" und ersetze es durch "Verkäufer". Ausführlicher: Finanzprodukteverkäufer. Dein Verkäufer bekommt durch den Tarifwechsel und die massive Erhöhung der Bausparsumme eine große Abschlussgebühr sprich Provision. Und rate mal von wem? ;)


    Das ist sein einziges Interesse daran. Nicht dir einen "einmalig[en] Zins" zu sichern. Das ist der Köder. Ob du anbeißt, musst du selbst entscheiden.


    Können Sie mir einen Rat geben?

    Ganz generell lohnen sich Bausparverträge in den wenigsten Fällen. Nun hast du (ein "du" ist in Onlineforen Standard) bereits einen Bausparvertrag vor einiger Zeit (?) abgeschlossen und da bereits eine gewisse Summe drin. Die Abschlussgebühr, die vermutlich 800 Euro betragen hat o.ä., ist bereits weg. Die neue Abschlussgebühr würde vermutlich 1500 bis 2000 Euro betragen. Eventuell auch mit Anrechnung der bereits geleisteten Abschlussgebühr. Dieses Geld wirst du mit den niedrigen Sparzinsen nie rausholen. Es ist dann weg. Eventuell noch laufende Kosten je nach Vertrag.


    Die Frage ist auch wie konkret dein Immobilienwunsch ist und ob es sich mit dem konkreten Zins rechnet - in ferner Zukunft, da du ja erstmal schauen musst, dass der Bausparvertrag zuteilungsreif wird. Und weder du, noch ich, noch dein Verkäufer kann wissen, ob der Darlehenszins dann gut oder schlecht ist. Ein Bausparvertrag mit dem Ziel das Darlehen zu verwenden, ist immer eine Wette auf den zukünftigen Zins. Und den kann niemand wissen oder erahnen.


    Ich empfehle, dass du dich ein bisschen einliest. Zum Beispiel mit folgenden häufig zitierten Quellen:


    Bausparkassen profitieren vom Irrtum ihrer Kunden - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Es ist eine ernüchternde Erkenntnis: Bausparen lohnt sich in den meisten Fällen nicht. Die Bausparkasse lebt vom Irrtum ihrer Kunden.
    hartmutwalz.de


    Bausparvertrag Vergleich
    Wann sich Bausparen lohnt
    www.finanztip.de


    Bausparen - Wenn aus Freunden Feinde werden - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Bausparen lohnt heute nicht mehr. Bei neu abgeschlossenen Bausparverträgen ist der Effektivzins nach Kosten negativ. Die Bausparkassen sind in Not und ohne…
    hartmutwalz.de


    Was ich machen würde, wenn ich du wäre, das wird denke ich deutlich. Entscheiden musst du es aber selbst! Ich würde lieber den Bausparvertrag so schnell es geht los werden wollen und das Geld selbst ansparen. Bei konkretem Immobilienwunsch risikoarm mit Tagesgeld, Geldmarkt-ETF, ggf. Festgeld. Wenn die Immobilie sowieso erst in 15 Jahren+ gebaut/erworben werden soll, dann auch Aktien-ETF.


    Ich würde mich auf keinen Fall von einem solchen Verkäufer bequatschen lassen und die Geschäftsbeziehung vermutlich so schnell wie möglich beenden.


    Viel Erfolg bei deinen eigenen finanziellen Entscheidungen!

  • Ein erheblicher Nachteil von Bausparverträgen in der Darlehensphase ist die verhältnismäßig hohe Annuität von meist 0,6 % pro Monat. Ein Bausparvertrag von 200 T€ kostet also 1200 € im Monat, die die Liquidität des Häuslebauers meist übermäßig stapazieren.

  • Der BSV ist für einen Immobilienkauf (Größenordnung 300t) grob in den nächsten 5 Jahren angedacht. Natürlich abhängig von Immobilienpreisen und Zinsentwicklung.

    Dann nutzt dir der Bausparvertrag doch eh nichts, oder wird der genau zum richtigen Zeitpunkt zuteilungsreif? Dann musst du zwischenfinanzieren, und das wird auch wieder teuer.

    Dann hast du a) keinerlei Zinsertrag während der Ansparung und brauchst ein entsprechend höheres Darlehen b) musst du trotzdem zwischenfinanzieren (kriegst bestimmt ein tolles Angebot vom Berater und der Bausparkasse inklusive neuer Kosten), dafür Kapitaldienst leisten und weiterhin den Bausparer bedienen, damit er zuteilungsreif wird c) enorme Kosten innerhalb des Bausparers und d) eine hohe Annuität in der Darlehensphase.


    Also lange Rede kurzer Sinn: Bausparverträge sind in 95% aller Fälle einfach Mist und nur für den Verkäufer und die Bausparkasse von Vorteil.


    Aber das bekommt man bei den Leuten nicht in die Köpfe. Was habe ich mir auf Arbeit schon den Mund fusselig geredet, und trotzdem kommen immer wieder Mitarbeiter mit einem BSV an. Es ist zum Verzweifeln.

  • Danke für die Rückmeldung. Der Verkäufer meinte, es sei immer noch besser als den kompletten Kredit (trotz Zwischenfinanzierung )bei der Bank zu nehmen, da dieser aktuell bei knapp 4% Zins ist. Aber ich sehe schon: die Bausparsumme würde hier keiner erhöhen. Aber ein Tarifwechsel, sodass ich mir den besseren Zins sichere wäre eventuell sinnvoll. Jetzt alles kündigen fällt mir aktuell etwas schwer:)

  • da dieser aktuell bei knapp 4% Zins ist.

    Ja...aktuell. Willst du aktuell bauen?

    Jetzt alles kündigen fällt mir aktuell etwas schwer:)

    Warum? Ich vermute da was. Google mal nach "Sunken-Cost-Effekt".

    Lange Rede, kurzer Sinn: Dein Geld für die Kosten ist weg und kommt auch nicht wieder. Trauer ihm nicht hinterher. Wirf schlechtem Geld aber bitte auch kein neues gutes Geld nach!

  • Danke für die Rückmeldung. Der Verkäufer meinte, es sei immer noch besser als den kompletten Kredit (trotz Zwischenfinanzierung )bei der Bank zu nehmen, da dieser aktuell bei knapp 4% Zins ist. Aber ich sehe schon: die Bausparsumme würde hier keiner erhöhen. Aber ein Tarifwechsel, sodass ich mir den besseren Zins sichere wäre eventuell sinnvoll. Jetzt alles kündigen fällt mir aktuell etwas schwer:)

    Wie schon gesagt: es bleibt deine Entscheidung. Ob das was wir hier machen würden für dich relevant ist, musst du selbst wissen.


    Du weißt nicht wie der Zins in fünf Jahren aussieht. Vielleicht baust/kaufst du ja auch erst in zehn Jahren. Das Argument einen Bausparvertrag zu nehmen, da der aktuelle Zins ja bei 4% liege, ist Unsinn, wie gesagt. Es ist völlig irrelevant wie der aktuelle Zinssatz ist, sondern wie er in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren ist. Und das weiß niemand. Es kann dann auch eine erneute Niedrigzinsphase gekommen sein. Der Verkäufer wird natürlich alle Register ziehen dich davon zu überzeugen mit verschiedenen Argumenten.


    Führt ein Tarifwechsel ohne Erhöhung zu erneuten Abschlussgebühren? Verschlechtern sich eventuell andere Bedingungen?


    Dass dir kündigen schwer fällt ist keine Seltenheit. Man hat einmal unterschrieben, man hat Gebühren gezahlt, die nun weg sind. Man will sich nicht eingestehen, vielleicht nicht die beste finanzielle Entscheidung getroffen zu haben. Dafür muss man sich aber nicht schämen. Es ist völlig normal Fehler zu begehen - und Bausparverträge schließen leider viele, häufig in jungen Jahren bedingt durch die Eltern, ab und bereuen es irgendwann.


    Aber letztlich ist es ein Anker, den du hier hast. Die Vergangenheit ist egal, wichtig ist was du mit dem Ersparten in Zukunft machen kannst und willst. "Warum sollte man schlechtem Geld noch weiteres gutes hinterher werfen?", wird häufig gesagt.


    Bedenke, dass wenn du nicht kündigst und dein bisheriges Geld oder sogar noch mehr in dem Bausparvertrag noch viele Jahre lang lässt, du Opportunitätskosten hast. Das heißt, dass dir Rendite verloren geht, die du ansonsten anderswo bekommen hättest. DAS sind auch Kosten, auch wenn sie nicht genannt werden in der Regel.


    Beispiel mit deiner Zahl:

    - Nach fünf Jahren hättest du aufgrund der quasi Nullverzinsung, angenommen du zahlst nichts mehr ein bis dahin, immer noch die 18.000 Euro im Bausparvertrag. Hoffentlich ohne weitere Gebühren. Vielleicht bekommst du ein bisschen staatliche Zulagen.

    - Gehen wir doch einfach mal davon aus, dass du volle Zulagen bekommst, also Wohnungsbauprämie von 70€ pro Jahr und 43€ Arbeitnehmersparzulage (Wohnriester mal außen vorgelassen) = 113€ pro Jahr, also 565€ - dann hast du nach fünf Jahren 18565€

    - Wenn du stattdessen jetzt kündigst und ganz konservativ zu 3% Zinsen anlegst, dann hättest du nach den fünf Jahren rund 20.867€.

    - Ergebnis (Differenz): 2302€ Kosten, von denen dir niemand (also der Verkäufer) etwas gesagt hat bei Abschluss.


    Kannst du auch zurückrechnen für die letzten Jahre, seitdem der Bausparvertrag bereits besteht, auch wenn das eher sinnlos ist. Und in den letzten Jahren gab es ja auch fürs Sparen wenig Zinsen, also lassen wir das. Wenn du jetzt noch weiter einzahlst, dann wird der Abstand aber größer.


    Wenn du sicher wüsstest, dass in fünf Jahren gebaut wird und der Zinssatz für ein Darlehen dann immer noch bei 4% liegen würde, dann könntest du dir nun versuchen auszurechnen, ob sich das alles für dich rechnet so hohe Opportunitätskosten gezahlt zu haben. Da du beide Informationen nicht hast, ist es aber schwierig. Nochmal: niemand kann es wissen. Aber dass die Zinsen in fünf Jahren bei genau 4% liegen ist unwahrscheinlich. Vielleicht liegen sie dann bei 2%. Rechne mal nach, ob der Unterschied von 0,5 Prozentpunkten im Darlehen die Opportunitätskosten von vorher ausgleichen. Aber auch das ist eine völlig fiktive Zahl.


    Ein Bausparvertrag soll Sicherheit geben. Aber er ist letztlich eine Wette - und das ist das Gegenteil von Sicherheit. ;)

  • Ja, ein Bausparer ist eine Wette mit der Bank über mindestens gleich zwei Komponenten


    Komponente 1: Zinswetter - zu welchem Zins werde ich bei Fälligkeit des Bausparers ein vergleichbares Darlehen bekommen? Ist der reguläre Darlehenszins sehr deutlich höher als der des Bausparvertrags, dann habe ich zwar nicht nicht gewonnen aber weniger Verlust als die Meisten anderen gemacht.


    Komponente 2: Wette auf das passende Timing zwischen Bausparer wird fällig und das Darlehen wird für Wohnwirtschaftliche Zwecke gebraucht.

    Wer hat zum Fälligkeitstermin die passende Immobilie gefunden? Wer möchte sein Darlehen ablösen und der Bausparer ist pünktlich fällig? Wer hat das Geld für die Renovierung des Bades in den vergangenen Jahren nicht doch noch anderweitig angespart und bräuchte jetzt das Geld vom Bausparer gar nicht mehr?


    Ja, ich gebe zu, ich habe mir auch einen zugelegt und der ist noch nicht gekündigt.

    Ein paar Vorteile lüge ich mir halt doch gerne vor.


    Und wahrscheinlich würde ich sogar einen neuen unterschreiben, wenn mir schriftlich zugesichert werden würde, dass ich mit 85 Jahren das Darlehen garantiert und ohne weitere Bonitätsprüfung ausgezahlt bekommen werde....


    Grüße,

    DerDenker

  • Danke für ausführliche Antwort. Dadurch hat sich meine Sichtweise nochmals verändert🙏 Leider wird von den Verkäufern alles schön und scheinbar logisch erklärt. Aber deshalb frag ich ja hier nochmal 😉 meine Bauspareverträge habe ich tatsächlich bereits seit der Lehre mit kleinen Beträgen bespart. Als Jugendlicher hat man selbstverständlich den „Beratern“ vertraut.

  • Danke für ausführliche Antwort. Dadurch hat sich meine Sichtweise nochmals verändert🙏 Leider wird von den Verkäufern alles schön und scheinbar logisch erklärt. Aber deshalb frag ich ja hier nochmal 😉 meine Bauspareverträge habe ich tatsächlich bereits seit der Lehre mit kleinen Beträgen bespart. Als Jugendlicher hat man selbstverständlich den „Beratern“ vertraut.

    Gerne! Und wie gesagt: völlig normal. :)


    Ich habe aktuell auch noch einen (zum Glück kleinen) Bausparvertrag der Marke „Papa sagt das sei gut und der Berater sowieso“ und kann ihn nach vielen Jahren jetzt endlich auszahlen lassen. In meinem Fall war das als sicherer Baustein in der Nullzinsphase noch ganz in Ordnung, weil ich 1% p.a. bekam und nochmal 1% Nachverzinsung bekomme bei Auszahlung plus ein paar Zulagen. So kann ich mir es zumindest etwas schön reden. Dennoch würde ich heute sicher keinen mehr abschließen und mehrere Tausend Euro so langfristig binden. Wäre mein Vertrag nicht überschaubar groß, hätte ich ihn auch vorzeitig gekündigt.


    Aber wie gesagt: lies dir mal die genannten Quellen ein bisschen durch; falls noch nicht geschehen lies dich auch allgemeiner in Sachen Finanzen etwas ein. Gerade Finanztip bietet viel. Dann wirst du solche Verträge bestimmt nicht mehr unterschreiben und in der Lage sein deine Finanzen selbst zu regeln - ohne „Berater“. Bei Fragen wird dir hier natürlich auch geholfen.

  • Ein BSV kann Sinn machen, wenn

    - Du ein Bankdarlehen auf knapp 60% des Beleihungswertes drücken willst,

    - der Kaufzeitpunkt zum Zuteilungstermin passt (also beides möglichst bekannt ist) und

    - der Vertrag optimiert ist, d.h. alle Zuteilungsbedingungen (Mindestsparsumme, Mindestbewertungszahl etc.) möglichst gleichzeitig eintreten.


    Ich halte es für unwahrscheinlich, dass der neue Tarif für Dich attraktiver sein soll, als der Alte. Ein BSV ist ein hochkomplexes Produkt. Der Zins ist nur ein Kriterium von sehr vielen Punkten. Ein Vergleich ist eigentlich nur möglich, wenn Du beide Tarife exakt in Excel programmierst. Beispielsweise beginnt die Mindestsparzeit vermutlich von vorne. Nur dann ist auch eine Vertragsoptimierung möglich, denn mit den vorgeschlagenen Standarteinzahlung fährst Du selten gut.


    Mein Bauchgefühl in Deiner Situation: Ich würde keinen neuen Vertrag abschließen, die Bausparsumme auf ca. 45T€ reduzieren und nichts weiter einzahlen. Parallel weiter Eigenkapital ansparen.

  • Du hast bei einer Bausparsumme von 80T€ 18T€ eingezahlt.

    Das entspricht einem Anspargrad von 22,5 %.

    Das rückt eine mögliche Wahlzuteilung in die Möglichkeit.

    Je nach BSK und Tarif ab 25 %.

    Was für eine BSK, was für ein Tarif hast Du? Bitte die Bausparbedingen einscannen.