Suche Vorgehen, um für mich entscheiden zu können: GKV oder PKV

  • Du hast in meinen Augen den wichtigsten Aspekt vergessen, nämlich den der Selbstbestimmung.


    Ich begreife mich selbst als Bürger, aber wenn ich um mich herum schaue, sehe ich um mich nicht wenige Untertanen. Ich habe mein Geld zu dem Zweck, daß ich (soweit möglich im gesellschaftlichen Umfeld) mein Leben selbst gestalte: Ich will das so, ich zahle das auch, also habe ich alles Recht zu bestimmen, was ich kaufe oder wie etwas gemacht wird.


    Hätte ich ein gesundheitliches Problem, das ich gelöst haben möchte, und hätte auch einen Arzt an der Hand, von dem bekannt ist, daß er dieses Problem lösen kann (cum grano salis), dann ginge ich zu ihm, fragte schon, was das kostet, würde ihn aber vermutlich beauftragen, selbst wenn ich das aus der eigenen Tasche bezahlen müßte.


    Mit dieser Auffassung bin ich im Kopf anders gestrickt als die meisten Mitbürger.


    Einen Gutteil meiner (kleinen) Krankenkosten übernehme ich selber, weil es mir einfach zu dumm ist, eine Rechnung über 25 € einzureichen. Natürlich sammle ich meine Rechnungen, und wenn es am Jahresende viele sind, reiche ich sie vielleicht doch noch ein. Aber mit Sicherheit lasse ich meinen Arzt nicht auf die Bezahlung der Rechnung warten, bis die Krankenkasse mir den Betrag erstattet hat.


    Ich bin kein besonders anspruchsvoller Mensch, ich lebe unter meinem Stand und fühle mich wohl dabei. Vermutlich deswegen hat sich einiges angesammelt. Geld mag vielleicht nicht glücklich machen, aber es schafft Unabhängigkeit. Wenn es nicht gerade um eine Herztransplantation geht, kann ich es im Zweifelsfall selber zahlen. In so einer Situation möchte ich sagen können: Ich will das, also machen wir das. In diesem Moment wird aus einer Zahl auf dem Konto Lebensqualität. Dafür habe ich mein Geld.


    Der gesetzlich Versicherte jedoch bekommt die Leistung überhaupt nicht angeboten oder streitet sich wochenlang mit seiner Krankenkasse über die Genehmigung. Dafür mag er dann meinetwegen im Ruhestand den geringeren Beitrag zahlen. Soll er doch. Mir ist das egal.

  • Das meiste ist hier bereits gesagt. Ich wollte noch ins Spiel bringen, wenn du genug Geld hast, kannst du auch einen unabhängigen Versicherungsberater (nicht Makler/Vermittler) beauftragen. Der wird dich unabhängig – auch zwischen GKV/PKV und Tarifen, die keine Provision zahlen – beraten. Zum Makler würde _ich_ erst gehen, wenn die Entscheidung pro PKV bereits getroffen wurde.

  • Fortschrittlich gesonnene Leute plädieren schon lange für eine Einheitsversicherung.

    Das tun eher Sozialisten und Kommunisten...

    Ansonsten absolute Zustimmung zu deiner Aufstellung.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Du hast in meinen Augen den wichtigsten Aspekt vergessen, nämlich den der Selbstbestimmung.

    Hallo Achim Weiss ,


    vielen Dank (!) nochmal für diesen Beitrag. Du hast diesen Anspekt schon in deinem letzten Beitrag angeschnitten, doch erst jetzt hat es *klick* bei mir gemacht. Das hatte ich bis hierhin noch nicht so gesehen und über dieses "Argument" bin ich bisher auch noch nicht gestolpert.


    Eine sehr selbstbestimmte und, zugegeben, auch sehr reizvolle Ansicht!

  • Ich gebe mal ein paar Fakten zu mir an:


    1. Verdiene ich über der Beitragsbemessungsgrenze?

    • Ja, aktuell 76.000 €, wahrscheinlich dieses Jahr noch eine Erhöhung auf ~ 90.000 €
    • unbefristet angestellt, Single, 33 Jahre alt, kleine Mietwohnung
    • Fixkosten zum Leben inkl. Freizeit / Monat: 1.400 €
    • Rücklagen in ETF: 55.000 €
    • Rücklagen auf Tagesgeld: 10.000 €

    2. Wie ist mein aktueller Krankheitsstand?

    • Ich kümmere mich gerade um eine BU und habe meine gesamte Krankheitshistorie aufgearbeitet. Ich bin ziemlich gesund und habe keine schlimmen Dauerdiagnosen oder ähnliches. Bin auch körperlich fit und mache regelmäßig Sport

    3. Werde ich in meinem Berufsleben immer deutlich über der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) verdienen?

    • Wenn ich so weitermache, ja. Allerdings reizt es mich, mich als selbständiger Berater in der Industrie in den nächsten 5 Jahren selbständig zu machen. Ich habe keine Ahnung, wie erfolgreich ich damit sein werde und wenn das nach ein paar Jahren nicht klappt, gehe ich eben wieder in ein Angestelltenverhältniss oder probiere etwas neues aus.

    4. Möchte ich eine Familie gründen?

    • Ja, irgendwann. Vielleicht mit 38? Maximal 2 Kinder.

    5. Scheue ich den Verwaltungsaufwand?

    • Ne, das klappt schon. Ich bin gut organisiert und kann gerne auch noch ein paar Arztrechnungen sortieren und begleichen

    6. Fühle ich mich mit einer langfristigen Entscheidung wohl?

    • So mittel... ich weiß nicht was noch alles in meinem Leben auf mich zukommt und ich habe Angst davor, dass ich z.B. mit mitte 50 nicht mehr die Freiheit habe zu machen was ich möchte, weil ich u.a. durch einen PKV Beitrag ein Mindesteinkommen haben muss. Vielleicht habe ich bis dahin ganz andere Lebenseindrücke gewinnen können und habe lieber einen, sagen wir, kleinen Blumenladen?! Wer weiß schon was die Zukunft bringt...

    7. Reizt mich der Gedanke, selbstbestimmt meine Krankenversicherung und deren Leistung auswählen zu können.

    • Ja, sehr. Unabhängigkeit ist ein wichtiger Teil für mich und ich hinterfrage gerne Produkte so lange, bis ich sie verstehe um mein Leben selber in die Hand zu nehmen. Natürlich sehe ich auch die Vorteile eines staatlich organisierten Gesundheitssystems, wie der GKV.


    Und nun? Punkt Nr. 6 wiegt für mich am schwersten ... vielleicht nochmal zu einem unabhängigen Versicherungsberater? Was denkt ihr, wenn ich meine Auflistung lest?

  • Wer weiß schon was die Zukunft bringt...

    Das weiß (zum Glück) keiner.

    Du hast schon ca. 1/3 deines Lebens hinter dir. Langfristige Entscheidungen sind meistens nie einfach. ;)

    Und noch zu dem weiter oben:

    Der gesetzlich Versicherte jedoch bekommt die Leistung überhaupt nicht angeboten oder streitet sich wochenlang mit seiner Krankenkasse über die Genehmigung. Dafür mag er dann meinetwegen im Ruhestand den geringeren Beitrag zahlen.

    aber auch da hat der gesetzlich versicherte die Möglichkeit und das Recht sich da zuzukaufen was er braucht/möchte.

    Geld mag vielleicht nicht glücklich machen, aber es schafft Unabhängigkeit. Wenn es nicht gerade um eine Herztransplantation geht, kann ich es im Zweifelsfall selber zahlen. In so einer Situation möchte ich sagen können: Ich will das, also machen wir das. In diesem Moment wird aus einer Zahl auf dem Konto Lebensqualität. Dafür habe ich mein Geld.

    Das ist kein Unterschied ob nun PKV oder GKV versichert, solange (so ganz nebenbei) noch genügend Geld da ist.

  • […]

    6. Fühle ich mich mit einer langfristigen Entscheidung wohl?

    • So mittel... ich weiß nicht was noch alles in meinem Leben auf mich zukommt und ich habe Angst davor, dass ich z.B. mit mitte 50 nicht mehr die Freiheit habe zu machen was ich möchte, weil ich u.a. durch einen PKV Beitrag ein Mindesteinkommen haben muss. Vielleicht habe ich bis dahin ganz andere Lebenseindrücke gewinnen können und habe lieber einen, sagen wir, kleinen Blumenladen?! Wer weiß schon was die Zukunft bringt...

    […]


    Und nun? Punkt Nr. 6 wiegt für mich am schwersten ... vielleicht nochmal zu einem unabhängigen Versicherungsberater? Was denkt ihr, wenn ich meine Auflistung lest?

    Basierend auf jahrzehntelangen Erfahrungen weiß ich mittlerweile, dass Du das richtig erfasst hast. Fraglich allerdings, ob da ein unabhängiger Versicherungsberater sicher besser sieht, wenn er durch Deine Glaskugel schaut. Es bleibt immer ein Restrisiko, das Du und nur Du für Dich selbst abwägen musst.


    Profan gesagt: wer Lotterie spielt, muss mit einem Gewinn rechnen.


    Ich selber bin übrigens seit Jahrzehnten in der GKV, habe meine Entscheidung trotz eines Wechsels von der DAK in die TK Anfang der 90‘er nie bereut und teile die Mutmaßungen, die PKV-Versicherte über die GKV von sich geben ausdrücklich nicht: die GKV hat mir in einer lebensbedrohlichen Situation vor fast 10 Jahren ebenso eine mehrstündige Operation angedeihen lassen wie dem PKV-Patienten im Nachbarbett unseres gemeinsamen Krankenzimmers.


    Es ist nicht alles Gold was glänzt - auch in der GKV nicht.


    Viel Erfolg bei Deiner Entscheidung!

  • Das ist kein Unterschied ob nun PKV oder GKV versichert, solange (so ganz nebenbei) noch genügend Geld da ist.

    Es macht aber einen Unterschied, ob Du im Zimmer des Arztes vor die Entscheidung gestellt wirst oder die Option gleich gar nicht hast, weil Du nämlich einen Termin erst in sechs Wochen bekommen würdest.


    Verschiedene Ärzte fangen an, auch von Privatpatienten Krankenkassenkarten sehen zu wollen (obwohl es den Arzt eigentlich nichts angeht, bei welchem Unternehmen ein Patient eine Krankenversicherung hat). Vermutlich soll der Fall abgefangen werden, daß sich ein GKV-Versicherter einen Facharzttermin besorgt unter der Vorspiegelung einer PKV-Versicherung (und es dann hinterher Probleme mit der Abrechnung gibt).


    Übrigens: Ein freiwillig GKV-Versicherter kann sich als Selbstzahler behandeln lassen. Er bekommt dann eine normale Privatrechnung, die er seiner GKV-Kasse zur Erstattung einreichen kann. Er bekommt darauf dann das erstattet, was die GKV-Kasse für die berechnete Behandlung bezahlt hätte abzüglich eines Abschlags (angeblich für Verwaltungskosten, vermutlich aber eher als Strafgebühr).

  • Hallo Manuel.91


    Die Entscheidung "GKV versus PKV" ist eine nicht unbedeutsame und ziemlich komplexe, teilweise von Imponderabilien in der Zukunft abhängige und auf jeden Fall nur eine, die man anhand des jeweiligen Einzelfalls (objektive Rahmenbedingungen + subjektive Haltung und Prioritäten) treffen sollte.


    Im Idealfall mit Hilfe eines objektiv-neutralen (!) Fachmanns, der ich nicht annähernd bin.


    Habe die ganzen Beiträge hier nicht gelesen - aber mich mal vor geraumer Zeit und an anderer Stelle an einer kleinen (auf keinen Fall vollzähligen) und "groben" Gegenüberstellung versucht. Aus Sicht des Laien aber eines Interessierten - und auch aus Sicht eines "Betroffenen"; denn eine (wie auch immer ausgestaltete) KV sollte jeder haben - inzwischen sind m. W. auch die gesetzlichen Regelungen so, daß jeder eine solche KV haben muß (wobei ich von einer Ärztin weiß, daß es dennoch recht viele Menschen gibt, die keine KV haben - die behandelt nämlich u. a. solche "Fälle").


    Den kleinen Versuch einer Abwägung hänge ich hier einfach nochmal dran. Wenn auch nur ein für Dich interessanter Aspekt dabei wäre - hätte sich das Raussuchen des Beitrags aus meiner Sicht schon gelohnt.


    Dir guten Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen auch beim Thema GKV vs PKV !



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • 4. Möchte ich eine Familie gründen?
    • Ja, irgendwann. Vielleicht mit 38? Maximal 2 Kinder.
    6. Fühle ich mich mit einer langfristigen Entscheidung wohl?
    • So mittel... ich weiß nicht was noch alles in meinem Leben auf mich zukommt und ich habe Angst davor, dass ich z.B. mit Mitte 50 nicht mehr die Freiheit habe zu machen was ich möchte, weil ...

    ... mine Fru de Ilsebill will nich so, as ik wol will?


    Zugegeben: Wenn man eine Familie gründen will, fängt das (aus Männersicht) ja damit an, daß man sich eine passende Frau sucht. Und was man sich da so einfängt, weiß man ja nie.


    Das Schließen einer Ehe ist jedenfalls ein nicht unerhebliches Risiko, auch finanziell. Aber trotz einer Versagenswahrscheinlichkeit von etwa einem Drittel gehen doch immer wieder auch sicherheitsbewußte Menschen diesen Schritt.


    Leben ist Schicksal, das kann man nicht vorausberechnen, und wenn man noch so leidenschaftlich nach Sicherheit strebt. Berufswahl und Partnerwahl sind bei Licht besehen bedeutende Spekulationen, die das durchschnittliche Engagement im großen Casino Börse in ihrer Bedeutung für das Menschenleben weit übersteigen. Man hofft, daß sie gut ausgehen, und oft ist das auch der Fall. Aber die für den Deutschen so zentrale Sicherheit hat man dabei nicht.


    Das Credo dieses Finanzforums lautet eigentlich: Selber entscheiden, selber machen.


    Die meisten Mitschreiber hier unterstützen diese Vorstellung für das eigene Geld. Für die Krankenversicherung gilt das aber nicht. Diesbezüglich wird der Sozialstaat großgeschrieben; diesbezüglich begibt man sich eifrig unter die Fittiche des allnährenden Bundesadlers. Die Finanztip-Redaktion rät zwischen den Zeilen ihrer Texte von der PKV ab. Wer weiß denn auch schon, was da im Alter auf einen zukommt?


    Immer wieder gibt es Initiativen zur Einführung einer Bürgerversicherung. Auch die relativ wenigen Uneinsichtigen, die sich der gesetzlichen Krankenversicherung verweigern, sollen in die Solidargemeinschaft genötigt werden (Jede Versicherung ist übrigens eine solche, die private Krankenversicherung und auch die KFZ-Haftpflichtversicherung). Ich habe gute Ruhe, daß das keiner Bundesregierung gelingen wird, solange es in diesem Land eine Berufsbeamtenschaft mit Verfassungsrang gibt. Denn diese ist mehrheitlich privat krankenversichert (und eine Vollversicherung der Beamtenschaft, die man aus dem Alimentationsprinzip durchaus ableiten könnte, dürfte sich der Staat nicht leisten können).


    Ich habe damals den drastischen Beitragsunterschied vor Augen gehabt (der viel größer war als heute) und bin primär deswegen in die PKV gegangen. Ihre weiteren Vorteile sind mir erst mit den Jahren aufgegangen. Wenn ich es nochmals zu tun hätte, würde ich aber wieder den gleichen Weg gehen. Mein Referenzfinanzer, der deutlich besser gestellt ist als ich, ist hingegen überzeugter GKV-Patient. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß er im Bedarfsfall in die Tasche faßt, um seine Gesundheitsversorgung durch Aufzahlung aufzupeppen (etwa indem er sich zu stolzem Preis ein Einbettzimmer im Krankenhaus dazukauft). Bei mir wäre das im Tarif mit inbegriffen.

    Nach vielen Jahren, in denen mein PKV-Beitrag stärker gestiegen ist als der GKV-Beitrag, war das in den letzten Jahren umgekehrt: Der GKV-Beitrag ist stärker gestiegen.


    Das Ende meiner aktiven Zeit kommt in Sicht. Wenn ich mit allem Vorbehalt den Beitrag extrapoliere, werde ich zumindest zu Beginn des Ruhestands weniger PKV-Beitrag zahlen, als ich in der GKV bezahlen müßte. Wie das sein wird, wenn ich mal 80 bin? Keine Ahnung. Das nächste große Projekt wird ein neuer Hausarzt sein. Die Ärzteschaft altert, mein Hausarzt ist Anfang 60. Ob er wohl einen Nachfolger findet? Meine Chance, in einer anderen Praxis unterzukommen, dürfte als PKV-Versicherter besser sein denn als GKV-Versicherter.


    Hier im Forum wird unvermeidlich die aktuell gültige Tatsache in den Mittelpunkt gerückt, daß die meisten GKV-versicherten Ruheständler als Pflichtversicherte gelten und als solche eventuelle Kapitaleinkünfte nicht verbeitragen müssen. Wie lange dieses Privileg noch besteht? Keine Ahnung. Ich könnte mir sehr wohl vorstellen, daß an die Bank nicht nur die Steuer-ID übermittelt werden muß, sondern dazu auch eine Krankenkassen-ID, auf daß von den Kapitaleinkünften automatisch nicht nur Abgeltungsteuer einbehalten wird, sondern auch Kranken- und Pflegekassenbeitrag, vielleicht zu Anfang erst einmal mit dem halbem Satz.


    Tja, viele reden gegen die PKV, nur wenige dafür. Und Du bist verwirrt wie Faust, der sagte:


    Da steh ich nun, ich armer Tor

    und bin so klug als wie zuvor.


    :)

  • wenn du dich entscheidest in der gkv zu bleiben, wuerde ich dir in jedem fall anraten dich privat zusatz zu versichern, und zwar mit kkhs, auslandskrankenversicherung, und ganz wichtig zahnersatz, vielleicht noch hilfsmittel wie brille, evtl noch dazu einen tarif bei dem du dich auch von einem privatarzt ohne kassenzulassung behandeln lassen kannst, dies tarife sind oft gedeckelt, und noch ein pflegeversicherung on top

    es gibt etliche versicherer, die bieten bausteine an, gehe am besten zu einem makler, der mit verschiedenen gesellschaften zusammenarbeitet, und lasse dir dort entsprechende angebote machen

    nicht online, sowas sollte man in einem gespraech vor ort machen, und sich alles genau erklaeren lassen und vergleichen


    ja eine pkv wird im alter teurer, aber sie schraenkt im gegensatz zur gesetzlichen ihre leistungen nicht ein

    und sie bietet nunmal einige vorteile, naemlich auch in der rente, da interessiert niemand wie viele tausend euro du zusaetzlich an mieteinnhamen, aus zinsen, als betriebsrente und sonstige einkuenfte du hast, auf die du in der gkv nochmal zusaetzlich beitraege bezahlen musst

    durch den fehlenden zuschuss des arbeitgebers hast du naemlich im verhaeltnis wenn du geld aus einer pensionskasse, einer betrieblichen versorgung hast unter umstaenden prozentual einen hoeheren gkv beitrag als zu zeiten in denen du berufstaetig bist

  • Ich habe gute Ruhe, daß das keiner Bundesregierung gelingen wird, solange es in diesem Land eine Berufsbeamtenschaft mit Verfassungsrang gibt. Denn diese ist mehrheitlich privat krankenversichert ...

    So wie die meisten Politiker (bzw. auch andere Entscheidungsträger) - jedenfalls die, die ich kenne - die GRV meiden und bei dem Thema "Rente/Altersversorgung" auf andere Instrumente setzen (angefangen von der "speziellen" Altersversorgung der Politiker über Pensionen bis hin zu den berufsständigen Versorgungswerken (wenn sie denn einen verkammerten Beruf ausüben; nicht wenige Politiker sind nämlich beispielsweise Juristen)) sieht es nach meinen Beobachtungen auch beim Thema GKV aus. Die meisten mir bekannten Politiker sind nämlich privat krankenversichert sprich in der PKV.


    Die ganz wenigen anderen dürften im Bedarfsfall auf ihren (Promi)Status als Politiker und/oder darauf setzen im Zweifel gewünschte Leistungen aus eigener Tasche zu bezahlen.

    Das Schließen einer Ehe ist jedenfalls ein nicht unerhebliches Risiko, auch finanziell. Aber trotz einer Versagenswahrscheinlichkeit von etwa einem Drittel gehen doch immer wieder auch sicherheitsbewußte Menschen diesen Schritt.

    Bei dem ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis der Deutschen samt der bekannten Zahlenlage in Sachen Scheidungen (vermute mal das von Dir genannte Drittel - letzte mir bekannte Zahl ist etwas über 35%; wobei die Zahlen Anfang der 2000er Jahre m. W. noch deutlich höher lagen - bezieht sich auf einen bundesweiten Durchschnitt; eine bekannte und "berüchtigte" Scheidungsanwältin sagte mir mal, daß die Zahlen im ländlichen Raum darunter aber in Ballungsgebieten und/oder großen Städten deutlich darüber liegen) finde ich das ziemlich verwunderlich.


    In einigen Konstellationen (aber auch generell um Streit, Ärger und Stress zu vermeiden - und die Ehepartner voreinander aber auch vor sich selbst zu schützen; recht selten kommen nämlich beide gleichzeitig und konsensual auf die Idee einer Scheidung ...) würde ich daher immer einen - natürlich fairen und ausgewogenen - Ehevertrag empfehlen.


    Wie mir die Scheidungsanwältin sagte, hat aber nur eine ganz kleine Prozentzahl aller Ehepaare einen solchen Ehevertrag (einstellige Prozentzahl; meine mich zu erinnern, sie sagte was von 8%).


    Das im Kontext mit dem Thema GKV/PKV aber nur am Rande.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen

  • Hier im Forum wird unvermeidlich die aktuell gültige Tatsache in den Mittelpunkt gerückt, daß die meisten GKV-versicherten Ruheständler als Pflichtversicherte gelten und als solche eventuelle Kapitaleinkünfte nicht verbeitragen müssen. Wie lange dieses Privileg noch besteht? Keine Ahnung.

    Ich weiß es natürlich auch nicht, habe dazu aber eine Hypothese:


    Sobald in Legislaturperiode t0 die PKV als Vollversicherung abgeschafft, für neue Versicherte geschlossen oder sonstwie kaltgestellt wird, fällt dieses Privileg, entweder noch in t0 oder - nach einer Schamfrist - spätestens in t1. Die Begründung wird natürlich eine andere sein.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Ich weiß es natürlich auch nicht, habe dazu aber eine Hypothese:


    Sobald in Legislaturperiode t0 die PKV als Vollversicherung abgeschafft, für neue Versicherte geschlossen oder sonstwie kaltgestellt wird, fällt dieses Privileg, entweder noch in t0 oder - nach einer Schamfrist - spätestens in t1. Die Begründung wird natürlich eine andere sein.

    Aus meiner Sicht besteht da aber ein gewisses und nicht unerhebliches Spannungsfeld: Sicherlich ist zum einen die Politik sehr handlungsbereit und auch erfindungsreich, wenn es um das Generieren zusätzlicher Einnahmen (sei es nun via Steuern oder auch in die Sozialsysteme) geht, samt passender "Begründung" - andererseits wäre es aber nach all meinen langjährigen Beobachtungen - in Deutschland, international aber besonders auch in Brüssel - sehr ungewöhnlich, wenn Politiker eigene Privilegien beschneiden oder sogar ganz abschaffen würden. In der Regel werden diese nämlich eher ausgebaut.


    In dem Kontext verweise ich nochmals auf Beitrag Nr. 31 Abs. 1



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen

  • Hallo, ich schildere einfach mal meine Erfahrungen mit der PKV , ich bin seit 1992 privat versichert, habe eine Tochter mit Schwerbehinderung groß gezogen , war selbstständig mit eigener Praxis und bin seit 2007 berufsunfähig . Mit meinem jetzigen Wissen und meiner Erfahrung , würde ich mich nie wieder privat versichern . So lange man gesund ist, kein Problem , aber das Leben ist unberechenbar und die Zeiten, als privat Versicherte im milk & honey Land lebten sind vorbei , dafür gibt es einen ganz einfachen Grund : Fachkräftemangel. Ich muss , nach wie vor, oft ins Krankenhaus und zu verschiedenen Fachärzten. zB Termin Kardiologe 8 Monate ! Krankenhaus 4 Bett Zimmer , da kein Platz mehr frei, Rechnungen einreichen und aufs Geld warten, aktuell warte ich mal wieder seit 3 Wochen auf ca 2000 € ! Für ein Medikament , welches knapp 8000 € kostet hat sich die Versicherung 6 Wochen mit der Bezahlung Zeit gelassen, erst nach 3 maligem Anrufen mit Bitte um Dringlichkeit führte zum "Erfolg", wenn ich demnächst offiziell in Rente gehe, werde ich 1600 € Selbstbehalt / Jahr und ca 700-800 € / Monat Beiträge zahlen. Meine Rente wird knapp 850 € betragen. In nur EINEM Punkt gebe ich Herrn Sch.... recht, ohne BU-Versicherung wäre ich schon 2007 ins Hartz4 gerutscht . Mit der PKV gab es nur Stress und Verzweiflung und keinerlei guten Erfahrungen.

    my 2 cents

    LM

  • Ich hab jetzt nicht extra in den ganzen Threads nachgeschaut, in denen Lilly Marlene schon von ihrem traurigen Schicksal berichtet und vor der PKV gewarnt hat. Ich meine mich zu erinnern, dass die zu niedrig abgeschlossene Berufsunfähigkeitsrente Hauptgrund für die finanziellen Probleme ist. Ob man als GKV Patient schneller Termine oder teure Medikamente bekommt (§ 12 SGB V!) halte ich nach meinen Erfahrungen für sehr unwahrscheinlich.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Ich hab jetzt nicht extra in den ganzen Threads nachgeschaut, in denen Lilly Marlene schon von ihrem traurigen Schicksal berichtet und vor der PKV gewarnt hat. Ich meine mich zu erinnern, dass die zu niedrig abgeschlossene Berufsunfähigkeitsrente Hauptgrund für die finanziellen Probleme ist. Ob man als GKV Patient schneller Termine oder teure Medikamente bekommt (§ 12 SGB V!) halte ich nach meinen Erfahrungen für sehr unwahrscheinlich.

    Da erinnern Sie falsch, meine BU ist mehr als ausreichend, das Problem wird die niedrige Rente des Versorgungswerkes sein, aber das tut absolut nichts zur Sache, es geht um Erfahrungen mit der PKV und die habe ich aufgrund meiner Erkrankung und der Behinderung meiner Tochter, zur genüge.

  • Ich hab jetzt nicht extra in den ganzen Threads nachgeschaut, in denen Lilly Marlene schon von ihrem traurigen Schicksal berichtet und vor der PKV gewarnt hat. Ich meine mich zu erinnern, dass die zu niedrig abgeschlossene Berufsunfähigkeitsrente Hauptgrund für die finanziellen Probleme ist.

    Eigentlich nicht. Was ist in alten Postings lese, hat sie die Berufsunfähigkeit offensichtlich sogar ziemlich gut abgesichert, nämlich so, daß sie sich davon ein Haus bauen konnte. Allerdings hat sie sich entschlossen, keine weiteren Einzahlungen in ihr berufsständisches Versorgungswerk vorzunehmen. Offensichtlich ging das bei ihrem Versorgungswerk. Viele Versorgungswerke fordern ja einen Mindestbeitrag. Unklar bleibt, warum das Versorgungswerk keine Rente zahlt. Sie scheint ja so krank zu sein, daß sie keinerlei tierärztliche Arbeit mehr ausführen kann, und ihre Praxis hat sie ja auch aufgegeben.


    Wenn die Berufsunfähigkeitsrente endet (typischerweise mit 65 oder so), wird sie von ihrem Versorgungswerk nur eine sehr kleine Rente bekommen (sie schätzt: 800 €). Davon muß sie die PKV bezahlen (Beitrag schätzungsweise in ähnlicher Höhe), dazuhin hat sie sogar noch einen Selbstbehalt abgeschlossen (über dessen Sinn man hier im Forum auch mal diskutieren könnte).


    Wäre sie GKV-versichert, wären von den 800 € Versorgungswerksrente auch über 20% weg, also um die 160 €. Die GRV legt auf die gesetzliche Rente einen "Arbeitgeberbeitrag" zur Krankenversicherung drauf, würde den Zuschuß übrigens auch für eine private Krankenversicherung zahlen, ein Versorgungswert tut das typischerweise nicht.


    Von den 640 €, die dann übrigblieben, könnte sie ihr Leben vermutlich auch nicht finanzieren.


    Ok, wer "Bürgergeld" bezieht, darf ein eigenes, angemessen großes Haus behalten, wohingegen Geldvermögen vorher aufgebraucht werden muß. Möglicherweise hat sie darauf spekuliert.


    In USA gibt es für solche Fälle eine "umgekehrte Hypothek". Vor etwa 20 Jahren gab es mal Versuche, diese Methode auch in Deutschland einzuführen, das ist aber nicht in Gang gekommen.

  • Vielleicht muss ich noch mal kurz aufklären wann eine BU "ausreichend" ist. Man versichert das Nettoeinkommen, um von der BU Rente nicht nur Ausgaben bestreiten zu können, inkl. einer laufenden Finanzierung, sondern auch die nötige Altersvorsorge, d.h. weiterhin volle Einzahlung ins Versorgungswerk plus zusätzliche Altersvorsorge um im Alter genügend Geld zu haben, inkl. PKV-Beitrag. Das scheint hier nicht geschehen zu sein mit der Folge, dass bei mangels weiterer Einzahlung geringer VSW-Rente der PKV Beitrag deutlich höher ausfällt als wenn man GKV versichert wäre.


    Deshalb bitte zur PKV immer auch eine qualitativ gute Berufsunfähigkeitsversicherung in Höhe des Nettoeinkommens bis Endalter 67 mit 3% Leistungsdynamik abschließen und die Ersparnis gegenüber der GKV gezielt weglegen. Dann kann ich mir unter den obigen Prämissen kaum noch Szenarien vorstellen, mit denen man mit der PKV im Alter Probleme hat.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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  • Vermutlich soll der Fall abgefangen werden, daß sich ein GKV-Versicherter einen Facharzttermin besorgt unter der Vorspiegelung einer PKV-Versicherung (und es dann hinterher Probleme mit der Abrechnung gibt).

    Da gibt es keine Probleme: Wer PKV angibt, bekommt eine Rechnung, die er zu zahlen hat. Wer dann mit dem Kärtchen ankommt, wird bei manchen Ärzten heimgeschickt.


    Ob man als GKV Patient schneller Termine

    Eigene anekdotische Evidenz: Ich bekomme den Termin innerhalb einer Woche, GKV-versicherte Ehefrau mindestens drei Wochen später. Außer, ich frage beim Termin, ob nicht ausnahmsweise auch was für Frau oder Kind geht, dann funktioniert das meistens, den Privatpatienten will man ja bei Laune halten.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist