jetzt S&P 500 und später MSCI World?

  • Hallo zusammen!


    Gleich zu meiner Frage: Macht es Sinn, jetzt in einen S&P 500 oder NASDAQ 100 zu investieren und in ein paar Jahren in einen MSCI World umzuschichten?


    Nun zu den Hintergründen bzw. meinen Überlegungen:


    Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema Geldanlagen, habe aber (leider) nie wirklich in den Aktienmarkt investiert. Ein Grund, weshalb ich nicht schon früher in einen MSCI World investiert habe, war, dass mich die aktuelle Situation um Ukraine/Russland beunruhigt und ich Angst habe, dass es weiter eskaliert (möglicher Beitritt der Ukraine zur EU, Sanktionen, ...) und sich das negativ auf den (europäischen) Markt auswirkt. Nun wollte ich aber nicht länger warten und trotzdem investieren und habe mich die letzten Tage intensiv mit Welt ETFs beschäftigt (welchen MSCI World, ob 70/30, ACWI oder nur MSCI World usw.).


    Dann kam mir aber die Idee, dass ich, jetzt wo ich noch jung bin (22 Jahre), nicht extrem viel Geld im Depot habe (5.000 - 10.000 €) und das Risiko eingehen kann, vorerst in einen S&P 500 oder NASDAQ 100 (+ evtl. zusätzlich einen Indien ETF) investieren könnte und in ein paar Jahren, wenn sich hoffentlich die Lage um Ukraine/Russland beruhigt hat, ich mehr Geld im Depot habe und kein höheres Risiko mehr eingehen möchte, in einen MSCI World umschichten könnte. (Falls das steuerlich oder sonst irgendwie relevant ist: ich komme aus Österreich und investiere über Flatex).


    Macht das Sinn? Oder wäre es besser, sofort in einen Welt ETF zu investieren, damit ich möglichst lange dort investiert bin? Falls es Sinn macht, wäre ein S&P 500 oder NASDAQ 100 empfehlenswerter (mit oder ohne zusätzlichen Indien ETF?) und wenn nein, wäre ein 70/30, ACWI oder MSCI World besser?


    Ich hoffe, dass das einigermaßen verständlich und nachvollziehbar war :) Vielen Dank im Voraus!

  • FerrariF40

    Hat den Titel des Themas von „S&P 500 und später MSCI World?“ zu „jetzt S&P 500 und später MSCI World?“ geändert.
  • Nachtrag, da ich nicht bearbeiten kann:


    Die Frage ist zweiteilig gemeint:


    Im ersten Teil allgemein, ob es grundsätzlich einen Nachteil gibt, wenn ich mit einem ETF anfange und dann zu einem anderen wechsle

    Im zweiten Teil (was ich schlussendlich selbst wissen muss) dann, ob die konkrete Umsetzung mit NASDAQ 100/S&P 500 und dann Welt ETF Sinn macht

  • Der Nachteil (zumindest nach deutschem Steuerrecht) ist, dass du zum fondswechsel Gewinne realisiert und somit versteuerst.

    Mal angenommen du hast nach 10 Jahren deine Erzählungen verdoppelt, also z.b. aus 10.000 Euro Einzahlung einen Gewinn von 10.000 gemacht.

    Wenn du den fond wechselst, musst du (in D) 2500 Eur Steuern zahlen. Die sind dann weg.

    Wenn du den fond nicht wechselt musst du natürlich irgendwann auch Steuern zahlen, aber bis dahin kann sich der Steueranteil weiter zu deinen Gunsten vermehren.

    Oder anders: Wenn du möglichst spät Steuern zahlst, hast du quasi einen zinslosen Kredit vom Finanzamt, den du zwar zurückzahlen musst, dessen Erträge du aber behalten kannst.


    Das bezieht sich alles auf D und ignoriert die Vorabpauschalen, die den Effekt etwas verringern.

  • In Österreich muss ich ebenfalls die Gewinne realisieren und Steuern zahlen (27,5 % KESt), hier gibt es leider nicht einmal einen Freibetrag (den es meines Wissens in DE gibt). Und wie du auch gesagt hast, die Steuern sind dann wie ein zinsfreier Kredit, auf den ich Zinsen bekomme, wenn ich die erst später zahle.


    Die Frage ist nun, was am besten ist. Sollte ich einfach gleich in einen Welt ETF investieren, damit ich später nicht umschichten muss (und die generell niedrigere Rendite hinnehmen und die Bedenken wegen Ukraine/Russland Krieg ignorieren)?

  • Hier wird dir jeder raten einfach in den World-ETF zu gehen.

    Aber du hast ja durchblicken lassen, das Du zocken willst. Und ich habe nur beantwortet was es an Nachteilen durch den Fondswechsel gibt. Die anderen Vor/-Nachteile (Klumpenrisiko, Volatilität, vielleicht höhere Rendite) musst Du selbst einschätzen.

    Und da du ja ansprichst, dass Du Dir der Nachteile bewusst bist, bin ich da nicht nochmal drauf eingegangen.


    Wenn Du nach Meinung fragst, wird Dir hier kaum jemand dazu raten den s&p 500 zu nehmen. Wir sind langweilig.

  • Du bist 22.

    In den nächsten 30-40 Jahren wirst Du noch viele Krisen erleben. Hoffentlich nie wieder einen Krieg in eigenen Umfeld.


    Ich würde einfach einen weltweiten ETF nehmen und diesen Stur besparen (MSCI ACWI IMI, FTSE All World).

    Was nun in 40 Jahren besser gewesen wäre, weißt Du dann in 40 Jahren. Zumindest bist Du mit Deiner Wahl keine Wette auf ein Land/Region eingegangen.


    BTW: Die Renditen jetzt sind zwar ganz schön, aber entscheidend sind die Renditen in den letzten Jahren Deiner Sparphase, wenn Dein Depot richtig schön fett ist. Wenn Dir da ein globales Ereignis die Rendite verhagelt, spielt es keine Rolle, ob Du die ersten 5-10 Jahre in den S&P 500 investiert hast. ;)

  • Danke euch erstmal!


    Eben, der Krieg im eigenen Umfeld ist, was mir Sorgen macht und meiner Meinung nach können hier die Amis nicht verlieren und die Europäer nur verlieren.


    Hätte ich einen Nachteil, wenn ich jetzt eine Einmalinvestition (ca. 10k) in den S&P 500 mache und wenn ich dann anfange zu arbeiten nach dem Studium (und der Krieg im eigenen Umfeld hoffentlich vorbei ist und ich auch nicht so ein hohes Klumpenrisiko will, da dann erst richtig was zusammen kommt im Depot) ich dann beginne mit einem Sparplan in einen All-World ETF und den S&P 500 einfach so liegen lasse? Also natürlich außer dem Fakt, dass ich die USA dann noch mehr übergewichtet habe. Aber für den Zinseszins etc bringt es keinen Vorteil, wenn ich jetzt sofort mit dem All-World anfange oder? Oder übersehe ich etwas?

  • Danke euch erstmal!


    Eben, der Krieg im eigenen Umfeld ist, was mir Sorgen macht und meiner Meinung nach können hier die Amis nicht verlieren und die Europäer nur verlieren.


    Hätte ich einen Nachteil, wenn ich jetzt eine Einmalinvestition (ca. 10k) in den S&P 500 mache und wenn ich dann anfange zu arbeiten nach dem Studium (und der Krieg im eigenen Umfeld hoffentlich vorbei ist und ich auch nicht so ein hohes Klumpenrisiko will, da dann erst richtig was zusammen kommt im Depot) ich dann beginne mit einem Sparplan in einen All-World ETF und den S&P 500 einfach so liegen lasse? Also natürlich außer dem Fakt, dass ich die USA dann noch mehr übergewichtet habe. Aber für den Zinseszins etc bringt es keinen Vorteil, wenn ich jetzt sofort mit dem All-World anfange oder? Oder übersehe ich etwas?

    Wenn wir das alles so wüssten, müssten wir uns um Finanzen keine Gedanken mehr machen. Im MSCI World sind in etwa 70% USA Werte vertreten, nun kann man das mit deiner Vorgehensweise auf 100% erweitern, ob es mehr bringt wissen wir hinterher. Ob es ein Nachteil ist?? Ein weltweiter ETF lindert länderbezogene Risiken nicht mehr und nicht weniger. Die letzten Jahre ging es bis auf kleine Dellen steil mit US Werten nach oben, kann in beiden Richtungen weiter gehen…..

  • Ich würde nur den Vanguard FTSE All-World oder SPDR Msci ACWI-IMI nehmen und striktes buy and hold machen. Gerade jetzt mit deinen 22 Jahren hast du den größten Hebel vor dir: Zeit! Und zwar 45 Jahre bis zum Beginn der Rente (und darüber hinaus).


    S&P500 ist eine Länderwette auch wenn die Firmen weltweit agieren. Schon vergessen was mit Russland passiert ist als sie sanktioniert wurden ? Nasdaq ist auch nur eine Sektorwette/Branchenwette.


    Du solltest nicht nur auf die Rendite sondern auch auf das Risiko achten und langfristig denken. Und ein weltweiter globaler Aktien ETF gibt dir eine bessere risikoadjustierte Rendite.


    Und Umschichtung: das kosten Gebühren und Steuern. Da sind mal gleich knappe 20 Prozent weg. Einfach so weil du umschichten möchtest.


    Ich halte Börse wie das Auto fahren. Ich will nicht der schnellste sein auf der Straße. Ich will gut und sicher ankommen am Ziel. Warum an der Börse etwas anders?


    Wenn ich einen Bungalow als Haus möchte dann baue ich mir von vornherein einen Bungalow und fange nicht an ein drei stöckiges Haus zu bauen und wenn es endlich steht es wieder teilweise ab zureißen und dann zu einem Bungalow umzuwandeln. Warum also dann sp500 und Nasdaq und dann später wieder zum msci World? Warum nicht gleich Msci World?


    Ich finde du solltest weniger dich von Emotionen leiten lassen und mehr rational entscheiden.

  • Eben, der Krieg im eigenen Umfeld ist, was mir Sorgen macht und meiner Meinung nach können hier die Amis nicht verlieren und die Europäer nur verlieren.

    Mmh. Für mich persönlich kein nachvollziehbarer Ansatz mehr Klumpenrisiken einzugehen aufgrund der Angst vor einem großen Krieg. Wenn es einen großen Krieg in Europa gibt, dann werden auch die US-Börsen crashen. Und danach wird sich hoffentlich wieder alles erholen wie bisher immer. Und du hast dann noch deine Wertpapiere.


    Ich halte diese Angst für so ähnlich wie die grundsätzliche Angst davor, dass die Märkte eines Tages nicht mehr wachsen könnten. Wenn so etwas passiert, dann gehe ich davon aus, dass wir andere Sorgen haben werden als ob ein Teil unseres (ehemaligen) Vermögens hier oder dort ist. Und das meine ich auch bezogen auf Bankeinlagen.


    Wir werden immer wieder Krisen erleben. Aber wenn du so anfängst, dann wirst du nie investieren bzw. in dem Fall nie weltweit investieren. In den USA gibt es ebenso Risiken. Vielleicht gibt es einen großen Krieg mit China um Taiwan. Und wenn du mit aktuell 60 oder 70% in den USA investiert bist hast du doch ohnehin deinen Klumpen. Momentan ist auch nicht wirklich zu erwarten, dass sich dieser Klumpen wesentlich verringern wird und wenn dann leider nicht zu Gunsten Europas. Aber auch dafür bräuchte ich eine Glaskugel.


    Wenn du diese Angst hast, dann ist das natürlich deine Sache. Man soll nur machen somit man selbst gut leben und schlafen kann. Es ist deine Entscheidung :)


    Hätte ich einen Nachteil, wenn ich jetzt eine Einmalinvestition (ca. 10k) in den S&P 500 mache und wenn ich dann anfange zu arbeiten nach dem Studium (und der Krieg im eigenen Umfeld hoffentlich vorbei ist und ich auch nicht so ein hohes Klumpenrisiko will, da dann erst richtig was zusammen kommt im Depot) ich dann beginne mit einem Sparplan in einen All-World ETF und den S&P 500 einfach so liegen lasse? Also natürlich außer dem Fakt, dass ich die USA dann noch mehr übergewichtet habe. Aber für den Zinseszins etc bringt es keinen Vorteil, wenn ich jetzt sofort mit dem All-World anfange oder? Oder übersehe ich etwas?

    Das kann man so machen. Also den Sparplan dann einfach umlenken. Einen Nachteil außer dem Klumpenrisiko, das dann erstmal nur langsam weniger wird, gibt es nicht. Auch nochmal umschichten sollte aus meiner Sicht dann aber in Ordnung sein. Du bist jung und kannst logischerweise erst nach deinem Studium richtig mit dem Vermögensaufbau anfangen. Du wirst noch nicht so viele Gewinne angesammelt haben, dass die Unterbrechung des Steuerstundungseffekts dich viel kosten würde. Dafür hast du dann ein weniger komplexes Depot. Kannst du aber dann immer noch entscheiden.


    Für den Zinseszins ist es egal - der gilt auch beim S&P 500 und beim All World parallel.


    Viel Erfolg!

  • Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema Geldanlagen, habe aber (leider) nie wirklich in den Aktienmarkt investiert. Ein Grund, weshalb ich nicht schon früher in einen MSCI World investiert habe, war, dass mich die aktuelle Situation um Ukraine/Russland beunruhigt

    Der entscheidende Punkt ist doch: Du hast immer noch nicht investiert. Der Ukrainekrieg läuft seit über 2 Jahren. In der Zeit hat der MSCI World eine ich glaube zweistellige Rendite eingefahren, trotz Deiner Sorgen.


    Fakt ist, irgendein Bauchgefühl ist kein guter Ratgeber für Investitionsentscheidungen. Du unterliegst der Illusion, Du könntest den Markt vorhersehen und den „richtigen“ Zeitpunkt für den Einstieg abpassen. Wenig überraschend - das kannst Du nicht. Niemand kann das. Was vorhersehbar ist, hat der Markt längst eingepreist.


    Ich würde in einen marktbreiten Welt-ETF (z.B. MSCI ACWI oder FTSE All World) investieren und fertig. Jeden Monat eine Sparrate, stur und ohne Blick auf die Kurse einfach weitermachen. Bevor du gar nicht investiert geht auch ein S&P 500. Aber ich sehe hier nicht so recht den Sinn bzw. Vorteil.

  • Danke nochmals für eure Antworten und, dass ihr mich zur Vernunft gebracht habt :) Ich werde also in einen All-World ETF investieren


    Ich weiß eh, alles eigentlich das gleiche und man kann nichts falsch machen, aber nun stellt sich mir als Perfektionist die Frage ob SPDR A1JJTC, iShares A1JMDF oder Vanguard A2PKXG.


    Der SPDR hat die schlechteste historische Performance von den 3 und eine nahezu gleiche TD wie der iShares, der Vanguard die niedrigste TD, der iShares die beste Performance. Jedoch wurde Anfang August die TER vom SPDR von 0,4 % auf 0,12 % gesenkt (ist bei auf einigen Seiten noch falsch angegeben). Kann man sagen, dass jetzt der SPDR am schlauesten ist und wahrscheinlich die niedrigste TD bekommt und sich die Performance verbessert? Oder welchen ETF würdet ihr, jetzt nach der TER Senkung vom SPDR, empfehlen? Bonusfrage: Wieso ist der Vanguard in einigen Foren der beliebteste, hat er doch eine schlechtere Performance als der iShares (evtl. Allokation oder wegen der besseren TD oder einfach Vorliebe beim Anbieter?)?


    John Bogle; weshalb würdest du den SPDR ACWI IMI empfehlen?



    Nur noch zur Aufklärung: Ich habe nicht versucht den Markt zu timen und hätte auch nicht aus Gier in den S&P 500 investiert, sondern, weil ich das (zumindest von mir geglaubte) Risiko einer Ausweitung des Krieges (Beitritt der Ukraine zur EU etc.) zu minimieren versuchte.

  • ...


    Ich weiß eh, alles eigentlich das gleiche und man kann nichts falsch machen, aber nun stellt sich mir als Perfektionist die Frage ob SPDR A1JJTC, iShares A1JMDF oder Vanguard A2PKXG.

    Vielleicht ist u.a. das dein Problem. Wenn man sich die 1,3,5 Jahres-Entwicklung anschaut, gibt es zwischen dem ""besten"" und dem ""schlechtesten"" gerade mal eine Diff. von knapp 1% Punkt. Vielleicht lohnt es sich, darüber noch ein paar Jahre nach zu denken.


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  • Ich weiß eh, alles eigentlich das gleiche und man kann nichts falsch machen, aber nun stellt sich mir als Perfektionist die Frage ob SPDR A1JJTC, iShares A1JMDF oder Vanguard A2PKXG.

    Das ist jetzt nicht das was du hören/lesen willst, aber es spielt wirklich keine Rolle. Kann sein, dass einer davon in 30, 40 Jahren besser gelaufen ist. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass alle drei gut gelaufen sind im Sinne der durchschnittlich zu erwartenden Rendite. Wie die genau aussehen wird kann niemand heute sagen.


    Alle drei sind breit gestreut, aber aufsteigend:


    - iShares A1JMDF: der ACWI umfasst eine Marktkapitalisierung von ca 85% und enthält nur Large- und Mid-Caps (also große und mittelgroße Unternehmen)


    - Vanguard A2PKXG: der FTSE AW umfasst ca. (Ich glaub etwas mehr als) 90%, hat ein paar mehr kleinere Unternehmen drin als der ACWI. Er ist ein bisschen ein Mittelding.


    - SPDR A1JJTC: der ACWI IMI umfasst ca. 99% und hat Small Caps drin, also die kleinen Unternehmen. Er ist also maximal diversifiziert. Die letzten 1% kriegt man praktisch nicht abgebildet, zumindest nicht günstig.


    Mehr kleine Unternehmen erklärt auch die etwas schlechtere Performance, da in den letzten 10-15 Jahren nun mal die großen Unternehmen die Treiber der Börsen waren. Apple, Microsoft und Co. Das heißt aber nicht, dass das auch in Zukunft so sein wird. Small Caps wird eine Faktorprämie zugesprochen, also dass man langfristig dafür belohnt wird auch diese mit im Portfolio zu haben. Das halte ich aber nicht für den Hauptpunkt. Für mich ist das Hauptargument, dass ich gerne prognosefrei investieren möchte - und das geht am besten, wenn einfach (fast/möglichst) die ganze Welt abgebildet wird. Das ist a, meisten beim ACWI IMI der Fall. Dass der FTSE AW sehr beliebt ist, liegt daran, dass er ebenfalls fast ebenso diversifiziert ist, aber schon länger besteht und größer ist, was natürlich auch ein Qualitätsmerkmal sein kann. Der SPDR ACWI IMI war als ich durchgestartet bin noch recht klein, weswegen ich mich für den Vanguard FTSE AW entschieden hatte. Heute ist der SPDR aber ordentlich gewachsen und groß genug. Aber ja, ein kleiner Faktor war die schlechtere Performance der Vergangenheit des ACWI IMI auch für mich. Meine Idee war eben genau ein Mittelding zu nehmen: ein bisschen mehr kleinere Unternehmen dabei, aber die wirklich kleinen nicht. Betonen will ich auch, dass wir hier wirklich vom i-Tüpfelchen reden. Beispielsweise sieht es immer gut aus wenn man sagt „im ACWI IMI sind 9.000 Unternehmen/Aktien drin“ (FTSE AW ca. 4.000) - aber das 9.000ste Unternehmen, da kannst du dir sicher sein, wirst du in deinem Portfolio nicht mal mit der Lupe finden. Die 4000 nächsten vermutlich auch kaum.


    Am Ende ist aus meiner Sicht selbst der normale MSCI World (ca. 1.600 Unternehmen) ausreichend breit gestreut in der Welt. Auch den könntest du nehmen und dein Leben lang besparen und hast vermutlich keine Nachteile. Die drei von dir genannten Indizes sind erst recht diversifiziert genug. Also lasse deinen Bauch sprechen. Vielleicht helfen dir die Anmerkungen eine eigene Entscheidung zu treffen!


    Nur noch zur Aufklärung: Ich habe nicht versucht den Markt zu timen und hätte auch nicht aus Gier in den S&P 500 investiert, sondern, weil ich das (zumindest von mir geglaubte) Risiko einer Ausweitung des Krieges (Beitritt der Ukraine zur EU etc.) zu minimieren versuchte.

    Wichtig ist, dass du diese Entscheidung nur selbst treffen kannst. Wir wollen/wollten dich hier von gar nichts überzeugen. Wir tauschen uns natürlich aus und sagen wie wir es sehen. Aber das ist eben Teil davon zum finanziellen Selbstentscheider zu werden: eigene Entscheidungen treffen und mit diesen dann leben (und gut schlafen können). Heißt dann natürlich auch: sollte es doch nicht so laufen wie gedacht, beispielsweise investierst du heute und morgen crashen alle Börsen in Europa, dann fasst du dir nur noch an eine Nase - die eigene :) Damit muss man klarkommen.


    Bestenfalls bleibst du in solch einem Fall natürlich ruhig, denn du hast dir eben eine Strategie ausgesucht die da lautet „langfristiges buy & hold“. Was für ein Crash morgen kommt interessiert nicht, nur was nach 40 oder 50 Jahren am Ende da steht. Und dafür hast du noch jede Menge Zeit. Investmenttechnisch kann dir ein richtiger Crash am Anfang deines Vermögensaufbaus sogar helfen günstiger zu investieren.

  • Wurde schon Vieles gesagt.

    Du musst es selbst entscheiden. Investiert sein (egal in welchen ETF) ist besser als zuzuschauen.

    Die geringeren Risiken hast Du mit der breiteren Streuung, ich sehe aber kein Problem darin einen Teil des Ersparten in Nasdaq/S&P zu investieren. Geht beides auch im Mix mit einem ACWI, musst Dir nur der Verschiebung bzw. Erhöhung des Risikos bewusst sein.

  • Wenn du willst kannst du den s+p 500 nehmen.

    Wenn dir später die usa zu gewichtig sind, es gibt auch nen etf als msci world ex usa. Dann kann man dass auch korrigieren wenn man möchte.

    Ansonsten dein Geld deine Entscheidung.


    Die einen Übergewichten die small & mid caps, die anderen Europa, der nächste tech werte. Und eben etliche investieren auch in einen s+p 500 (viele privat anlegende amis machen dass im übrigen auch)

  • John Bogle; weshalb würdest du den SPDR ACWI IMI empfehlen?

    Ich bin ein Freund vom KISS Prinzip - keep it stupid simple.


    Deswegen würde ich einen kostengünstigen breit diversifizierten globalen Aktien ETF nehmen von einem renommierten Anbieter, der auch gut handelbar ist und bereits über ein gutes Volumen verfügt, so dass das Risiko gering ist das der ETF seitens dem Anbieter auch nicht geschlossen oder umgewandelt wird.


    M. E. erfüllen Vanguard, SPDR und Ishares diese Anforderungen. Für welchen man sich entscheidet ist m. E. persönliche Präferenz ob man zum Beispiel Schwellenländer und Small Caps mit dabei haben möchte. Der SPDR deckt mit seinem ETF 99 Prozent nach Marktkapitalisierung existierenden Unternehmen ab. Das ist m. E. eine gute All In One Lösung für Industrieländer, Schwellenländer, große, mittlere und kleine Unternehmen. Was fehlt wäre theoretisch das letzte 1 Prozent = Frontier Markets (Entwicklungsländer). Aber ob man wirklich die Bambushütte braucht in Ruanda? 😆 Ich kenne niemanden der arm wurde weil er das letzte fehlende Prozent nicht hat.


    Ich selbst habe den Vanguard FTSE All-World und bin sehr zufrieden damit. Ich wusste damals noch nichts vom SPDR ETF. Aber auch mit dem Vanguard fährt man m. E. absolut nicht verkehrt. Er beinhaltet im Vergleich zum SPDR zwar keine small caps aber falls ein kleines Unternehmen wächst und es irgendwann ein mittleres wird so wird dieses automatisch mit aufgenommen in meinem ETF. Der Vanguard deckt m. E. 92 Prozent ab.


    Die Unterschiede sind aber nur marginal egal für welchen ETF du dich entscheiden wirst. Viel wichtiger ist aber seine Anlagestrategie beizubehalten und die Grundlage vorher zu legen: wieviel möchte ich tatsächlich risikoreich anlegen und wieviel risikoarm. DAS ist viel entscheidender als in der Vergangenheit zu kramen ob der ETF oder vielleicht der andere etf 0,2 Prozent mehr Rendite gebracht hat. Vorallem weil wir wissen oder besser gesagt nicht wissen ob es in Zukunft auch sich so analog weiter entwickelt wird.


    Von daher würde ich mir überlegen ob ich Schwellenländer möchte (ich befürworte das) und ob ich small caps möchte oder nicht. Meine Entscheidung treffen, Sparplan anlegen, durchziehen, nicht mehr zurück blicken und das Leben chillen.


    Hoffe meine Antwort war dir eine Hilfe.

  • Ich weiß eh, alles eigentlich das gleiche und man kann nichts falsch machen, aber nun stellt sich mir als Perfektionist die Frage ob SPDR A1JJTC, iShares A1JMDF oder Vanguard A2PKXG.

    Die ETFs basieren auf drei verschiedenen Indizes. Welcher davon die beste Performance bringen wird ist ungewiss. Entscheide dich für einen Index und du weißt welchen ETF du nehmen sollst.