„Horrormonat“ September & „Best Six Months“

  • Guten Tag,


    ich bin relativ neu beim ETF-Game dabei und beschäftige mich logischerweise seitdem intensiver mit der Börse.


    Jetzt im September hört man in diversen Medien wie bei https://www.tagesschau.de/wirt…dow-charttechnik-100.html


    ,dass September bis Oktober historisch schlechte Börsenmonate seien sollen. Die Monate November bis April sollen auf der anderen Seite wieder gut laufen. Mir ist bewusst, dass das keine in Stein gemeißelte Regel ist aber mich würden dennoch die Gründe interessieren. Habt ihr euch schonmal damit beschäftigt oder wisst ihr da genaueres?


    Grüße!

  • Angeblich von Mark Twain ;) :


    Zitat

    "Für Börsenspekulationen ist der Februar einer der gefährlichsten Monate. Die anderen sind Juli, Januar, September, April, November, Mai, März, Juni, Dezember, August und Oktober."


    Finanzfluss hatte mal "sell in May and remember to come back in September" unter die Lupe genommen: https://www.finanzfluss.de/blo…enweisheiten-ueberprueft/


    Ich persönlich verlasse mich nicht darauf dass das die nächsten Jahre so sein wird.

  • Wenn ich plane jahrezehntelang in ETF(s) investiert zu sein, dies ist ja der Finanztip-Ansatz, dann ist die Monatssicht noch unwichtiger als die Jahressicht.

    Dass der Konkurrenz-Rennstall die schnellste Runde oder die schnellsten 100m gefahren ist, ist weniger entscheidend als die Frage, wer am Ende als Erster über die Ziellinie fährt.

  • Nein, nicht damit beschäftigt da ich hierfür absolut keinen Grund sehe. Das wäre auch Markettiming. Der Markt wird so akzeptiert wie er ist. Ohne Wenn und Aber.


    Buy and hold til you get old - da interessieren mich vereinzelnte Monate überhaupt nicht.


    Solange ich mich in der Vermögensaufbauphase befinde sind Monate mit schwachen Kursen erfreulich.

  • Wer die ETFs nicht hat wenn sie fallen der hat sie auch nicht wenn sie steigen.


    Die Stärksten Börsentage kommen häufig nach hohen Verlusten, wenn du dann nicht im Boot sitzt fährt dasBoot ohne dich ab. Betrachte Risiken als Chancen und diese Chancen auf Kursgewinne hast du nur wenn du dabei bist. Das Risiko nicht investiert zu sein beschert dir sichere Inflations-Verluste ohne Chance auf Kursgewinne.


    An der Börse wird nicht geklingelt.


    An der Börse wird nicht geklingelt: Der unerfüllte Traum vom Market Timing – Teil 1 - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Ein Plädoyer gegen Market Timing, Aktivitätsdruck, aktives Handeln und überhöhte Erwartungen an Fondsmanager.
    hartmutwalz.de


    An der Börse wird nicht geklingelt: Unsere besten und unsere schlechtesten Tage, Market Timing – Teil 2 - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Market Timing - nein danke! Denn: Es ist langfristig risikoreicher, NICHT an den Aktienmärkten investiert zu sein, als an den Aktienmärkten investiert zu sein.
    hartmutwalz.de


    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen

  • Hallo Forumsfreund Zeitungsbote

    Wenn du Aktien mit Gewinn verkaufst,

    zahlst du auf jeden Fall erst mal Steuer auf den Gewinn.

    Du hast dann anschließend weniger Geld zum investieren, als du vorher vor dem Verkauf hattest.

    Ein Verkauf würde nur dann Sinn machen, wenn nach Deinem Verkauf anschließend die Kurse so stark sinken, dass du dieselben Aktien billiger zurück kaufen kannst als du Steuer bezahlt hast

    Leider ist es an der Börse so, dass Aktien auch nach einem Verkauf weiter steigen können und dann ärgerst du dich gleich doppelt,

    zum einen über die bezahlte Steuer

    und zum anderen über die entgangenen weiteren Kursgewinne

    Wenn Dir so viele langjährige Profis hier diesem Forum von diesem Vorhaben abraten, dann hat er sicher seinen Grund

    Betrachte Aktien einfach als eine langfristige Anlage mit steigender Wertentwicklung und zusätzlichen, regelmäßigen Ausschüttungen, den Dividenden.

    Viele Grüße von McProfit,

    Seit 40 Jahren an der Börse (und keinen Fehler ausgelassen - auch nicht Deine Idee…)

  • Börsenzyklen; eine Rolle spielt hier auch der Jahreszyklus mit saisonalen Besonderheiten: viele Akteure fahren besonders in den Sommermonaten durch Urlaube ihre Aktivitäten herunter (Institutionelle, Arbeitnehmer, Werksferien…). Sommerflaute mit wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Folgezeit. Einer der Gründe.

  • Beispiel


    Ich hab 300 Aktien von Fortis Inc., einfach nur wegen den Dividenden. Einstandskurs 38,484, "Aktueller" Kurs 40,15. Wäre jetzt mitte Dezember, verkaufen mit 503 Euro Gewinn Brutto. Laut dem vergangenen Chart darauf spekulieren, per Limitorder die für 36 wieder zu kaufen und 310 Stück zu haben, evt. rechtzeitig bis zur nächsten Ex-Dividende irgendwann mitte Februar.


    Was soll daran verkehrt sein? Die Ausführung der Order kostet nichts, durch die Käufe im August 2022 wo ich für 45 Euro das Stück gekauft habe, mache ich gewisse Teilverluste die mit den Gewinnen verrechnet sind, entsprechend weniger Steuerabzüge und beim Wiederkauf habe ich einen Posten und muss bei einem späteren Teilverkauf nicht so sehr auf das FIFO achten.


    Die ganz großen machen das im Hochfrequenzhandel zig tausend mal in der Minute aber beim Kleinstanleger soll das einmalig ganz schlecht sein?

  • Laut dem vergangenen Chart darauf spekulieren, per Limitorder die für 36 wieder zu kaufen und 310 Stück zu haben, evt. rechtzeitig bis zur nächsten Ex-Dividende irgendwann mitte Februar.


    Was soll daran verkehrt sein?

    Es kann eben auch passieren, dass der Kurs gar nicht mehr auf 36 EUR runtergeht. Was machst Du dann mit Deinem Geld? Jeden Tag, den Du es liegenlässt und auf den passenden Wiedereinstiegskurs wartest, kostet Dich vermutlich Opportunitätskosten.


    Aber ja, es ist Dein Geld, wenn Du gerne spekulierst, steht Dir das natürlich frei.

  • Es kann eben auch passieren, dass der Kurs gar nicht mehr auf 36 EUR runtergeht. Was machst Du dann mit Deinem Geld? Jeden Tag, den Du es liegenlässt und auf den passenden Wiedereinstiegskurs wartest, kostet Dich vermutlich Opportunitätskosten.


    Aber ja, es ist Dein Geld, wenn Du gerne spekulierst, steht Dir das natürlich frei.

    Naja so ist es mir mit ASML passiert das ich mit 1000 Gewinn verkauft habe aber es dann immer höher und höher ging und ich eben dann was anderes gekauft habe. Zwischenzeitlich hatte ASML mehre höhen und tiefs. Heute wäre ich in etwas genau da wo ich es damals erstmalig gekauft hatte. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.


    Nibe Industrierer hab ich vor einem halben Jahr mit bösem Verlust verkauft, weil ich nicht mehr an die Aktie glaubte. Nach dem Verkauf ging es ein klein wenig hoch wo ich mich tatsächlich etwas geärgert habe... aber der langanhaltende Trend ist ein stetiges Gefälle darum weine ich dieser Aktie nicht nach.


    Kaufen und halten ist gut und recht, aber wer loslassen kann, hat wieder die Hände frei für neue Chancen. Insgesamt möchte ich mehr auf ETFs umschichten.

  • Es kann eben auch passieren, dass der Kurs gar nicht mehr auf 36 EUR runtergeht. Was machst Du dann mit Deinem Geld? Jeden Tag, den Du es liegenlässt und auf den passenden Wiedereinstiegskurs wartest, kostet Dich vermutlich Opportunitätskosten.


    Aber ja, es ist Dein Geld, wenn Du gerne spekulierst, steht Dir das natürlich frei.

    Oder man kauft jedes Mal günstiger bis die Aktie gar nichts mehr kostet 😉

  • Man kann vieles machen. Ob es auch sinnvoll ist ist die andere Sache. Vorallem auch ob es nachhaltig ist und nicht nur auf Glück beruht. Mit dem Blick auf die risikoadjustierte Rendite ganz zu schweigen.


    Ich bin für die empirischen Daten der Kapitalmarktforschung und somit für prognosefreies investieren mittels einen kostengünstigen globalen breit diversifizierten Aktien Welt ETF anhand buy and hold til you get old. In guten wie in schlechten Zeiten. Besonders in den schlechten Zeiten. Aber das ist bei meinem Account Namen auch nicht sehr verwunderlich 😅


    Alles andere ist mir zu viel Glück, Markettiming und blinder Aktionismus in der Hoffnung dass es schon klappen wird.


    Jeder hat seine eigene Strategie und kann und sollte mit seinen Finanzen so umgehen wie er will und es verantworten kann.


    Für mich ist das nichts und ich halte es wie Prof. Ellis:


    Dont play games with trying to beat the market!

  • Hallo Forumsfreund Zeitungsbote

    Wenn alle Forums Freunde hier in seltener Einigkeit Dir mehr oder weniger diplomatisch erklären, dass Deine Strategie langfristig nutzlos ist, so solltest Du Dir vielleicht doch Gedanken machen.

    Jetzt versuchst Du mit Einzelbeispielen zu belegen, dass es in dem einen oder anderen Fall eben doch geklappt hat.

    Jeder Forumsfreund hat natürlich auch solche Beispiele.

    Je länger Du jedoch die Gewinne oder Verluste saldierst wirst Du merken, dass Du langsam aber sicher eine schlechtere Rendite hast.

    Gerade das Online Banking mit den geringen Kauf und Verkaufsgebühren ist Fluch und Segen zugleich

    Wenn man selbst über das Handy mit einem einfachen Knopfdruck Aktien auch in hohen Beträgen kaufen oder verkaufen kann,

    ist die Versuchung groß einen sogenannten Trade zu wagen

    Vermutlich musst du eben erst mal selbst Deine eigenen Erfahrungen sammeln bis du am Ende irgendwann merkst, warum die Forumsfreunde hier Dir durchweg von dieser Strategie abgeraten haben.

    Nicht umsonst heißt es.

    „Aus Erfahrung wird man klug“

    Viele Grüße McProfit

    (Seit 40 Jahren an der Börse)