Desaster Riester?

  • Der Vertrag ist vielleicht einer der besseren Riester-Verträge. Das ändert nichts am gescheiterten System Riester an sich. Es ist schön, dass du den Verlust von 200€ nicht merkst, allerdings rational betrachtet ergibt es Sinn die weiteren Einzahlungen zu hinterfragen.

    Du könntest ja genauso gut die 200€ zukünftig in einen ETF-Sparplan stecken und den Riester stilllegen. Das sind alles nur Denkanstöße die dir hier gegeben werden können. Entscheiden musst du selbst.

    Danke dir - ich bleib dabei - selbst als er nur noch ein Gold-Vertrag war von 2004-2018 wegen Krankenkassenbeiträge und Pflegeversicherung auf betrieblichen Angeboten hab ich durchgehalten und dank der Arbeitsministerin Andrea Nahles ist er nun seit 2018 wieder von der KV und PF-Pflicht befreit also wieder ein Platinum-Vertrag....das bestätigt mich - durchhalten wird auch belohnt......

  • ...die jährliche Inflationsrate beträgt auch nicht 3,25 Prozent - Höher war sie nur in den letzten 2 Jahren - ansonsten Deutlich unter 1 Prozent - dieses Jahr werden es ein bisschen mehr als die 2 Prozent sein und nächstes Jahr geschätzt ebenfalls 2 Prozent - so sind die 3,25 Prozent Garantiezins ein guter Inflationsschutz....

    Die langjährige Inflationsrate (letzte 63 Jahre) in Deutschland lag bei 2,7% p.a..

    Ich finde schon, dass man das bei einem Altersvorsorgeprodukt, dass ja mit Anspar- und Rentenphase durchaus so lange läuft, beachten sollte.

    Es nutzt halt nix, wenn die Inflationsrate Jahrelang bei 1% p.a. liegt, wenn dann mal ein paar Jahre mit vergleichsweise hoher Inflation 'zuschlagen'.

    Schließlich bekommst man den erzielten Kaufkraftverlust ja nicht wieder zurück, selbst wenn die Inflationsrate wieder auf unter 2% p.a. sinkt.


    Und die 3,25% Garantiezins beziehen sich ja auf den reinen Sparanteil der Police nach allen Kosten und Gebühren.

    Ich habe ja auch noch so eine alte Kapitallebensversicherung mit 3,5% p.a. Garantiezins (steuerfrei). Unterm Strich liegt die Police 7 Jahre vor Ablauf bei einer Effektivverzinsung von 2,81 % p.a. (bezogen auf die Garantiesumme der Police). Damit immerhin langfristig ein Inflationsausgleich.

    Mit viel Glück bekomme ich 2031 ja sogar noch eine Schlussprämie. :/


    PS: Damit will ich Deinen alten Riester nicht 'schlecht' reden! Nur sollte man immer mit den realen Zahlen rechnen (Effektivzins und Inflationsrate). Sonst lügt man sich gern mal in die eigene Tasche.

    Es handelt sich sicherlich um einen der besseren Tarife, der aber eben nur kurz zu erhalten war und daher heutzutage allenfalls auch historischen Gründen interessant sein mag.

    Ich habe seinerzeit mit dem Abschluss meiner bAV weit tiefer in Klo gegriffen (inzwischen stillgelegt)! :rolleyes:

  • Die Inflationsrate ist immer das eine, die tatsächlichen Mehrkosten für den Einzelnen sind aber entscheidend. Wenn jetzt die Energiekosten deutlich sinken aber die Fernwärme deutlich steigt, hat ein Fernwärme-Verwender von deutlich fallenden Energiekosten relativ wenig. Gleiches gilt für Mieten und Lebensmittel, der zu Grunde gelegte Warenkorb trifft nicht auf jeden zu. Sicherlich ist die Inflationsrate ein Anhaltspunkt, möglicherweise aber liegt der Einzelne deutlich darüber. Im Normalfall ist die BAV in der Auszahlung ein konstanter Betrag, wird also real immer weniger und in von mir geschilderten Fällen kann es dann noch schneller zum finanziellen Kollaps kommen.

  • Vollste Zustimmung - ich habe bisher noch nie herumgerechnet wegen Inflation usw. - von meinem Arbeitgeber gab es 2002 dieses Angebot und ich fands gut da ich darüber auch noch eine Betriebsrente bekomme (zahlt mein Arbeitgeber komplett für mich) und ich diese Plus Punkt Rente mit Riester-Förderung da dazu machen konnte (zwei Verträge aus einer Hand) - das Gute dabei eben nicht nur der für heutige Zeiten grandiose Garantieszins in Höhe von 3,25 Prozent, der mir im übrigen auf jeden einzelnen eingezahlten Euro gutgeschrieben wird (eigene Beiträge plus Zulagen) da die BVK für den zusätzlichen Abschluss keinerlei Gebühren und Kosten veranschlagt - allein deswegen ist er schon außergewöhnlich - da die diese Verträge quasi einfach mitverwalten - deren Hauptzweig ist die Betriebsrente die von den vielen Arbeitgebern komplett für die Mitarbeitenden finanziert werden (diese tragen auch die Gebühren und Kosten)


    Bei Auszahlungsbeginn wird mein Riester (ich rechne wie gesagt aktuell nur mit den garantierten 1.150€ ohne Überschuss - nach dem Rechnungsmodell wären da nochmal bis zu 25 Prozent höherer Betrag drin -fix garantiert sind aber eben diese 1.150€ - wird jährlich dann zum 1. Juli mit 1 Prozent erhöht...


    Dazu bekomme ich wie gesagt die komplett vom Arbeitgeber finanzierte Betriebsrente - das sind aktuell garantierte 1085€/Monat - erhöht sich allerdings auch jährlich wenn der Verdienst steigt - mein Arbeitgeber zahlt automatisch 4 Prozent vom Brutto in die Betriebsrente ein


    und dazu dann noch die gesetzliche Rente (diese wird auch gar nicht so schlecht, da ich wie gesagt seit meinem 15. Lebensjahr durchgehend arbeite und der Job sicher ist sprich den kann ich bis zu meiner Rente ausüben mit jährlichen Tarif-Steigerungen


    Dazu mache ich ja privat noch etwas - hab z.B. auch noch eine alte Lebensversicherung mit 4 Prozent die ich aber deswegen halte, weil da eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit drin steckt (1999 gab es noch keine Notwendigkeit eine abzuschließen, da der Staat die Verschlechterung der Erwerbsminderungsrente ja erst 2001 beschlossen hat - deswegen war das Produkt ebenfalls wie der Riester (Kunde der 1. Stunde) noch sehr, sehr attraktiv was die garantierte Summe im Leistungsfall und vor allem den Beitrag betrifft (war zu der Zeit noch Schüler) und ist dazu auch noch Steuerfrei - also auch kein Fehler, den damals meine Eltern da begangen haben....der Beitrag hält sich in Grenzen, so dass ich diesen locker von meinem Weihnachtsgeld jährlich bezahlen kann - klar heute sollte man absolut nicht mehr solche Kombi-Modelle abschließen aber es war damals eben "neu" so wie der Riester und da sehen die Versicherer noch nicht das große Geld -


    richtig schlecht wurden die Riester-Verträge ja erst ab 2008 als es die volle Förderung gab und da auch erst die meisten einstiegen - ich erinnere mich genau an Bundestagsdebatten so im Jahr 2003/2004 wo die Opposition den schon als "Flop" hingestellt hat weil es da gerade mal so 2,5 - 3 Millionen abgeschlossener Verträge gab - 2002 im ersten Jahr waren das ja höchstens nicht mal 1 Million Abschlüsse....da hat die Versicherungsbranche dies wahrscheinlich noch nicht so als großes Geschäft erkannt.....erst mit den üppigen Zulagen auf die vollen 4 Prozent vom Bruttolohn...da ging es dann richtig los


    Dann wohne ich in einem Eigenheim - Kernsaniert so wie es die Regierung will - also zertifiziertes KFW Haus 55 - das Haus haben meine Großeltern 1955 gebaut war also total abgewohnt deswegen habe ich es 2019 übernommen und mit Wärmepumpe selbst aus vollster Überzeugung (ohne Druck der Grünen) - obwohl mir von Freunden geraten wurde doch ne Pellet-Heizung zu nehmen bzw. doch die Günstige Gas - sagte ich - nein ich will keinen Dreck und kein Getue deswegen Wärmepumpe plus PV-Anlage auf dem Dach.. nach 1 Jahr Planung wurde dann während Corona im Jahr 2020 gebaut und im Februar 2021 konnte ich dann in ein komplett neues Haus einziehen....bevor da dann schon die Holzpreise richtig anzogen......


    Dazu gab es üppige staatliche Förderprogramme im Gesamtvolumen von 177.000 Euro was es heute auch alles nicht mehr so gibt....


    Von dem her schaue ich generell mit Zuversicht in die Zukunft und sage mir ich bin mit dem super Zufrieden was ich habe und auch happy mit den Entscheidungen die ich bzw. meine Eltern da auch für mich getroffen haben...und seit 2002 interessiere ich mich für das Thema Rente auch total - bin da voll in der Materie drin und will dann mit 50 Jahren auch Abschläge ausgleichen - auf den langen Zeitraum gerechnet bis 65 sind die Beiträge da gut bezahlbar und es lohnt sich weil man da dann auch noch ein Rentenplus hat - oder man kann eben vorgezogen in die Rente gehen...je nachdem was kommt und wie es einem geht.....


    aber man sollte sich möglichst viele Möglichkeiten verschaffen bzw. offen halten

  • Von dem her schaue ich generell mit Zuversicht in die Zukunft und sage mir ich bin mit dem super Zufrieden was ich habe

    Mit anderen Worten, Dir geht es finanziell so gut, dass es völlig egal ist, wenn die Riesterrente massiv schlechter performt als eine kostengünstige Anlage in einen marktbreiten Welt-ETF auf eigene Faust.


    Ist ja auch völlig okay. Es ist Dein Geld, solange Du damit zufrieden bist, ist das wunderbar.


    Ein schlechtes Geschäft ist es trotzdem.

  • Es ist Dein Geld, solange Du damit zufrieden bist, ist das wunderbar.

    Die Regulars hier im Forum werden zumindest auf längere Sicht die Riester-Jubelarien richtig einschätzen können. Für gelegentliche (Google-)Besucher sind sie ärgerlich, weil damit ein falscher Eindruck erweckt wird.


    Ein "Juhu! Ich bekomme schon mit 73 wieder, was ich mit 16 eingezahlt habe!" ist in Wirklichkeit nicht so toll. Ein Vertrag ohne jegliche Verwaltungsgebühren wäre dazuhin höchst ungewöhnlich. Ich glaube das einfach nicht, egal wie oft er das noch behauptet.

  • Das Problem ist, dass die Verträge höchst individuell sind, die Renditen noch mehr, da durch die persönliche steuerliche Situation bedingt und dann auch noch oft von ganz unterschiedlichen Annahmen ausgegangen wird bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.


    Maxims Vertrag scheint zu den besseren zu gehören, trotzdem kann die Rendite natürlich bei weitem nicht mit etfs und DGL mithalten - was aber vielleicht auch gar nicht Ziel der Anlage ist.


    Diese Betrachtung, wann man sein eingezahltes Geld wieder hat, ist natürlich größerer Käse, je länger die Laufzeit ist, wird aber auch gerne in den Medien verwendet, was sie allgegenwärtig, wenn auch immer noch falsch, macht.


    Klar ist, dass viele Versicherer und Vermittler großzügig Gebühren kassiert haben, die eine eh schon mäßige Rendite ins Negative gedrückt haben. Das war früher nicht anders, ist aber weniger aufgefallen, da ein Schwund von 8% auf 5% eben weniger ins Auge springt als einer von 4% auf 1% . Oder eben von 2,5% auf -0,5%.


    So lange Verbraucher sich von Vertretern/Verkäufern beraten lassen und ohne viel eigenes Vorwissen in die Gespräche gehen, wird sich das meiner Meinung nach nicht ändern.


    Versicherungen an sich sind ein sinnvolles Mittel, um biometrische Risiken abzusichern, Ausgleich im Kollektiv und mit der Zeit zu liefern. Wenn nur die Gebühren nicht so hoch und intransparent wären.


    Von grundsätzlichem Riesterbashing halte ich genauso wenig wie von Schönrechnerei. Auf den Einzelfall kommt es an. Schreibt eine die gleich zwei verschiedene gut performende Riester-Verträge in der Familie hat, die auf eine Mischung aus Glück, Informiertheit und Sonderkonditionen zurückzuführen sind, also nicht verallgemeinert werden können.

  • Das Problem ist, dass die Verträge höchst individuell sind, die Renditen noch mehr, da durch die persönliche steuerliche Situation bedingt und dann auch noch oft von ganz unterschiedlichen Annahmen ausgegangen wird bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.


    Maxims Vertrag scheint zu den besseren zu gehören, trotzdem kann die Rendite natürlich bei weitem nicht mit ETFs und DGL mithalten - was aber vielleicht auch gar nicht Ziel der Anlage ist.

    Was ist DGL?


    So wahnsinnig unterschiedlich sind die Riesterverträge gar nicht, was das Gebührenschneiden anlangt, sind sie einander ziemlich ähnlich. Klar: Das Sparmedium macht einen Unterschied, aber schon damit treiben die Finanzprodukteverkäufer Schindluder. Da werden Renditezahlen von Aktienfonds auf den Tisch gelegt und diese auf Rentenfonds übertragen - Sind nicht Fonds gleich Fonds? So werden dem Anleger die vergleichsweise hohen Renditen von Aktienfonds in Aussicht gestellt verbunden mit der "Sicherheit" von Rentenfonds. Und das ist natürlich unseriös - egal, ob es sich um eine direkte Fondsanlage handelt oder um einen Fonds im Versicherungsmantel.


    Unser Platinum-Riester-Sparer hat einen Riestervertrag mit festverzinslichem Anlagemedium. 2002 waren 3,25% so ungewöhnlich nicht, aber in der Zwischenzeit sind die festverzinslichen Renditen ins Bodenlose gefallen. Diesbezüglich hat der Platinum-Riester-Sparer noch ein besseres Ende erwischt. Allerdings glaube ich ihm nicht (ich wiederhole es), daß für diesen Vertrag keine Verwaltungsgebühren anfallen sollen. Eine realistische Rendite für einen Vertrag mit 3,25% Garantiezins für den Sparbeitrag dürfte bei 2,8% oder so über alles liegen.

    Versicherungen an sich sind ein sinnvolles Mittel, um biometrische Risiken abzusichern, Ausgleich im Kollektiv und mit der Zeit zu liefern. Wenn nur die Gebühren nicht so hoch und intransparent wären.

    "Im Prinzip ja, in der Realität nein".


    Eine Risikolebensversicherung des einzelverdienenden Häuslebauers, von dem Frau und zwei Kindergartenkinder abhängen, scheint mir eine sinnvolle Sache zu sein. Schlimm genug, wenn der in jungen Jahren stirbt, da soll seine Familie wenigstens die Chance haben, in ihrem Haus zu bleiben.


    Die Riesterversicherungen sehe ich anders und die Untrennbarkeit der beiden Verträge - nämlich des Sparvertrags und der daran anschließenden Rentenversicherung ist mir ein Dorn im Auge.


    Man kann mit 65 ja durchaus der Meinung sein, sein Langlebigkeitsrisiko versichern zu wollen. Da nimmt man dann sein Erspartes zur Hand (oder einen Teil davon) und kauft sich davon eine Sofortrente.


    Das liegt hier aber ja nicht vor. Im vorliegenden Fall hat ein 16jähriger einen Vertrag abgeschlossen, der unverrückbar festlegt, daß das über ein halbes Leben gespartes Geld mit 65 zwingend in eine Rentenversicherung wandern muß.


    Es täte dem Sparvertrag keinerlei Abbruch, wenn er zu einer Kapitalauszahlung mit 65 führen würde, die man dann optional verrenten könnte. Bei Riester ist das keine Option. Bei Riester ist die Verrentung Zwang. Das mögen die Kunden nicht, eben drum hat unser allsorgender Staat den Anteil, den man mit 65 herausziehen darf, von 20% auf 30% erhöht.


    Nun zur Rentenversicherung:


    Eine Rente läuft aktuell um die 20 Jahre, der relevante Parameter ist die durchschnittliche Überlebenszeit der 65jährigen, und diese beträgt aktuell etwa 20 Jahre (Sie muß bekanntlich unisex sein; Männer haben mit 65 noch um die 18 Jahre vor sich, Frauen etwa 22).


    Eine Versicherung, die das Kollektiv sieht und nicht den Einzelfall, könnte eine Rente durchaus so bemessen, daß das mit 65 gesammelte Kapital nach 20 Jahren aufgebraucht ist. Das tut sie aber nicht. Sie schließt für ihre Kunden mit 65 eine aufgeschobene Rentenversicherung ab, die mit dem 85. Lebensjahr beginnt zu leisten. Für diesen Zweck reserviert sie erstaunlich hohe 30% des Kapitals (Ich nehme im folgenden ein Drittel, läßt sich leichter überschlagen). Etwa ein Drittel des Geldes wird also zur Seite gelegt. 20 Jahre später ist die Hälfte der Kunden gestorben, deren Drittel des Kapitals kommt den Überlebenden zugute. Für jeden der Überlebenden steht also etwa zwei Drittel des Kapitals zur Verfügung, das mit dem 65. Lebensjahr zur Verfügung stand - also ziemlich genau der Anteil des Kapitals, den die Überlebenden in ihrem 65. bis 85. Lebensjahr als Rente erhalten haben. Bei unveränderter Rentenhöhe reicht das gleiche Geld nochmal die gleiche Zeit. Rechnerisch reicht das Geld für die Überlebenden also bis zu deren 105. Lebensjahr. Angesichts der Entwicklung der Lebenserwartung braucht eine Versicherung sicherlich eine gewisse Reserve. Aber 20 Jahre Reserve halte ich für übertrieben.


    Für den Kunden heißt das übrigens, daß er Monat für Monat weniger Rente bekommt.

    Müßte ich mein eigenes Geld auf meine Restlebenszeit ab 65 verteilen, würde ich aus heutiger Sicht mit Endalter 95 rechnen, also 10 Jahre Reserve vorsehen.


    Das ist allerdings nur ein Aspekt, dazu kommt eine Annahme über die Inflation und eine Annahme über den Kapitalertrag. Das habe ich in obiger Darstellung weggelassen. Mit Inflation und mit Kapital wird die Überlegung komplizierter.

    Von grundsätzlichem Riesterbashing halte ich genauso wenig wie von Schönrechnerei. Auf den Einzelfall kommt es an. Schreibt eine, die gleich zwei verschiedene gut performende Riester-Verträge in der Familie hat, die auf eine Mischung aus Glück, Informiertheit und Sonderkonditionen zurückzuführen sind, also nicht verallgemeinert werden können.

    Sind Deine beiden Riesterverträge wirklich gut?

    Man müßte es sich im Einzelfall ansehen.

  • Wie schon öfters mal erwähnt dient die Riester-Rente nicht dazu im Normalfall übermäßige Rendite zu machen sondern die vom Staat 2002 gekürzte Rente (4 Prozent) quasi selbst zu finanzieren - aufzufangen - ich hatte jetzt das Glück an einen so guten Vertrag zu gelangen und wegen den 200€/Monat macht mir das nix aus - da ich die ja schon so lange da reinspare - das merke ich nicht...die jährliche Inflationsrate beträgt auch nicht 3,25 Prozent - Höher war sie nur in den letzten 2 Jahren - ansonsten Deutlich unter 1 Prozent - dieses Jahr werden es ein bisschen mehr als die 2 Prozent sein und nächstes Jahr geschätzt ebenfalls 2 Prozent - so sind die 3,25 Prozent Garantiezins ein guter Inflationsschutz....

    und wenn man bedenkt, wie hoch die gesetzliche Rente aktuell nach 45 Jahren im Durchschnitt ist sind meine 1150€ garantiert - wie gesagt ohne Überschüsse absolut super - und sicher - also nix mit Börsencrash usw. - und ich bin super zufrieden damit und glücklich dass ich den habe - deswegen mein Platinum Riester und man sieht hätte man von Anfang an den nicht der Finanzlobby überlassen (Bildzeitungs-Kampagne) sondern der Rentenversicherung anlegen lassen bzw. über den Arbeitgeber (wie bei mir) hätte er seinen Sinn und Zweck voll und ganz erfüllt -damals zumindest.....mein Beispiel zeigt, dass so wie Walter Riester es sich gedacht hatte funktioniert....

    Was ja nicht heisst, dass ich noch weitere Altersvorsorgeprodukte im Köcher habe.....

    Ob sich ein Riester-Vertrag lohnt oder gut ist, ergibt sich doch nicht aus dem Garantiezins sondern der Förderquote. Wie hoch ist diese denn bei deinem Vertrag?


    3,25% Garantiezins hört sich erst super an, aber wenn man 2% Inflation annimmt und dann noch die Kosten des Vertrags über die Anspar- und die Auszahlphase (1,25% ?) berücksichtigt, dann hast du mit deinem Vertrag vermutlich nur die Inflation ausgeglichen.


    Die 1.150€ garantierte Rente hören sich auf den ersten blick auch gut an. Aber die Kaufkraft nach 45 Jahren dürfte irgendwo bei 500€ liegen. Nach 20-30 Jahren Rentenzahlung dann eher bei 300€.

  • Wie schon öfters mal erwähnt dient die Riester-Rente nicht dazu im Normalfall übermäßige Rendite zu machen sondern die vom Staat 2002 gekürzte Rente (4 Prozent) quasi selbst zu finanzieren - aufzufangen - ich hatte jetzt das Glück an einen so guten Vertrag zu gelangen und wegen den 200€/Monat macht mir das nix aus - da ich die ja schon so lange da reinspare - das merke ich nicht...die jährliche Inflationsrate beträgt auch nicht 3,25 Prozent - Höher war sie nur in den letzten 2 Jahren - ansonsten Deutlich unter 1 Prozent - dieses Jahr werden es ein bisschen mehr als die 2 Prozent sein und nächstes Jahr geschätzt ebenfalls 2 Prozent - so sind die 3,25 Prozent Garantiezins ein guter Inflationsschutz....

    und wenn man bedenkt, wie hoch die gesetzliche Rente aktuell nach 45 Jahren im Durchschnitt ist sind meine 1150€ garantiert - wie gesagt ohne Überschüsse absolut super - und sicher - also nix mit Börsencrash usw. - und ich bin super zufrieden damit und glücklich dass ich den habe - deswegen mein Platinum Riester und man sieht hätte man von Anfang an den nicht der Finanzlobby überlassen (Bildzeitungs-Kampagne) sondern der Rentenversicherung anlegen lassen bzw. über den Arbeitgeber (wie bei mir) hätte er seinen Sinn und Zweck voll und ganz erfüllt -damals zumindest.....mein Beispiel zeigt, dass so wie Walter Riester es sich gedacht hatte funktioniert....

    Was ja nicht heisst, dass ich noch weitere Altersvorsorgeprodukte im Köcher habe.....

    Wenn Riester dazu einmal gedacht war, finde ich es am Vorschlag von Lindner umso unverständlicher, dass man den angesparten Betrag dann nicht mit Renteneintritt in die GKV überführen kann! Damit hätten die Menschen dann für die eigens angesparte Summe wenigstens einen halbwegs anständigen Inflationsausgleich, den die privaten Versicherer verhindern…

  • Was ist DGL?

    Oh, entschuldigung, das sollte dgl. heißen, war die Rechtschreibkorrektur.

    So wahnsinnig unterschiedlich sind die Riesterverträge gar nicht, was das Gebührenschneiden anlangt, sind sie einander ziemlich ähnlich

    Das sehe ich anders. Ich wollte damals, als ich den Vertrag abgeschlossen habe, explizit keine Zillmerung. Deshalb habe ich mich für die DWS TopRente und nicht die Premium entschieden. Die Premium ist natürlich viel stärker beworben und vertrieben worden, aber das war für den Verkäufer eben auch lukrativer.

    Allerdings glaube ich ihm nicht (ich wiederhole es), daß für diesen Vertrag keine Verwaltungsgebühren anfallen sollen. Eine realistische Rendite für einen Vertrag mit 3,25% Garantiezins für den Sparbeitrag dürfte bei 2,8% oder so über alles liegen.

    Außer in Sonderzenarien (s.u.) stimme ich Dir da zu. Die INfo ist zu dünn.

    Man kann mit 65 ja durchaus der Meinung sein, sein Langlebigkeitsrisiko versichern zu wollen. Da nimmt man dann sein Erspartes zur Hand (oder einen Teil davon) und kauft sich davon eine Sofortrente.

    Da bin ich anderer Meinung. Ich wollte mich tatsächlich schon mit Ende 20 gegen Langlebigkeit absichern (war mit dem gewählten Vertrag ein Griff ins Klo, ich weiß), weil mir bewusst war, dass ich dann die Absicherung eben mit all denen teile, die schon vor ihrer Rente nach Eintritt ins Gras beißen, sprich, es für mich billiger wird als wenn ich die erst mit 65 als Sofortrente oder aufgeschobene Sofortrente abschließe.

    Müßte ich mein eigenes Geld auf meine Restlebenszeit ab 65 verteilen, würde ich aus heutiger Sicht mit Endalter 95 rechnen, also 10 Jahre Reserve vorsehen.

    Ich nicht. Mein Erwartungswert liegt, Stand jetzt, schon bei 95. Der Median noch einmal 2 Jahre höher, die Wahrscheinlichkeit, dass ich Ü100 werde bei 25%. Wenn ich da 10 Jahre Reserve rechne, kalkuliere ich bis 105. Also so ähnlich wie die Versicherungen.

    Sind Deine beiden Riesterverträge wirklich gut?

    Man müßte es sich im Einzelfall ansehen.

    Tja, was ist gut? Gut, nicht herausragend. Ich hatte die Zahlen im Nachbarstrang schon einmal gepostet:


    Ich habe einen Riesterfondssparplan bei der DWS, 80% Rabatt. Mein Vertrag liegt aktuell bei 61K, Garantie bei 37K, Eigenbeiträge 29, Zulagen 8K, Steuererstattungen 6K. Produktrendite (interner Zinsfuß auf alle EInzahlungen vor Steuern) liegt bei 5%, die Nachsteuerrendite für mich bei 6% (Annahme 30% Grenzssteuer im Alter). In Anbetracht von Garantie, Vererbbarkeit ist das ok. ABER: das ist vor der Auszahlungsphase. Dass ich damals darauf vertraut habe, notfalls am Ende der Ansparphase noch zu einem anderen Anbieter (Banksparplan) wechseln zu können, hat sich als Fehlschluss herausgestellt. Jetzt hoffe ich auf Lindner, ansonsten lasse ich mir 30% auszahlen, schieb die in die GRV und lebe mit dem Rest. So schlecht ist der nicht. Noch einmal würde ich das Produkt genau deshalb natürlich nicht abschließen.


    Mein Mann hat eine klassiche fondsgebundene Rentenversicherung als Riester. War mir damals nicht renditeträchtig genug. Er hat knapp vor mir angefangen. Sein Stand ist jedoch bei 67K, Garantie bei 38K, Steuererstattungen höher als bei mir. Produktrendite ist >6%, Nachsteuerrendite >7%. UND: er hat einen Rentenfaktor um 35 ab dem 65 LJ sicher. Auch hier lohnt es sich eine Verschiebung in die GRV.


    Ich würde sofort tauschen, wenn es ginge. Allerdings hätte ich den Vertrag nie zu den Konditionen abschließen können, er zahlt weder Abschlußkosten noch Verwaltungsgebühren.


    Ich finde beide Verträge, gemessen an dem ganzen Gemecker, ganz ok. So viel besser laufen meine etfs nach Steuern auch nicht.


    Allerdings ist das Ganze eben sehr individuell. Wir haben aktuell einen Grenzsteuersatz von 50%, wir haben damals sehr gebührengünstige Produkte bekommen, und ich hatte das Glück, dass sich mein Vertrag nicht wie so viele andere in Rentenfonds festgefressen hat.

  • Wenn Riester dazu einmal gedacht war, finde ich es am Vorschlag von Lindner umso unverständlicher, dass man den angesparten Betrag dann nicht mit Renteneintritt in die GKV überführen kann! Damit hätten die Menschen dann für die eigens angesparte Summe wenigstens einen halbwegs anständigen Inflationsausgleich, den die privaten Versicherer verhindern…

    Du meinst sicher die GRV?


    Naja, das zieht halt die falschen Leute an. Die kalkulieren, dass sich die Rentenpunkte aus der Einzahlung mit jährlich ungefähr der Inflation "verzinsen" und das mit riskanteren Investments schlagen wollen, die aber auch wissen, dass der Rentenfaktor der GRV sehr gut ist UND auch noch inflationiert wird. Und die außerdem eine hohe Lebenserwartung haben. Wenn das alle machen, fliegt uns das System um die Ohren.

  • Man kann mit 65 ja durchaus der Meinung sein, sein Langlebigkeitsrisiko versichern zu wollen. Da nimmt man dann sein Erspartes zur Hand (oder einen Teil davon) und kauft sich davon eine Sofortrente.

    Da bin ich anderer Meinung. Ich wollte mich tatsächlich schon mit Ende 20 gegen Langlebigkeit absichern (war mit dem gewählten Vertrag ein Griff ins Klo, ich weiß), weil mir bewusst war, dass ich dann die Absicherung eben mit all denen teile, die schon vor ihrer Rente nach Eintritt ins Gras beißen, sprich, es für mich billiger wird, als wenn ich die erst mit 65 als Sofortrente oder aufgeschobene Sofortrente abschließe.

    Die Sterblichkeit bis 65 ist relativ gering, ich glaube nicht, daß dieser Effekt tatsächlich eine Bedeutung hat. Vor allem halte ich es für pathologisch, wenn "das Alter" das Denken einer Endzwanzigerin bestimmt.

    Müßte ich mein eigenes Geld auf meine Restlebenszeit ab 65 verteilen, würde ich aus heutiger Sicht mit Endalter 95 rechnen, also 10 Jahre Reserve vorsehen.

    Mein Erwartungswert liegt, Stand jetzt, schon bei 95. Der Median noch einmal 2 Jahre höher, die Wahrscheinlichkeit, dass ich Ü100 werde bei 25%. Wenn ich da 10 Jahre Reserve rechne, kalkuliere ich bis 105. Also so ähnlich wie die Versicherungen.

    Jeder plant für sich selbst. Ich sehe meine Finanzen ganz gut in der Spur.

    Sind Deine beiden Riesterverträge wirklich gut?

    Man müßte es sich im Einzelfall ansehen.

    Ich habe einen Riesterfondssparplan bei der DWS, 80% Rabatt. Mein Vertrag liegt aktuell bei 61K, Garantie bei 37K, Eigenbeiträge 29, Zulagen 8K, Steuererstattungen 6K.

    Wer Steuervorteile bekommt, bekommt per saldo keine Riester-Zulagen.

    Produktrendite (interner Zinsfuß auf alle EInzahlungen vor Steuern) liegt bei 5%, die Nachsteuerrendite für mich bei 6% (Annahme 30% Grenzssteuer im Alter). In Anbetracht von Garantie, Vererbbarkeit ist das ok.

    Vererbbar sind maximal zwei Drittel dessen, was zu Beginn der Auszahlung im Topf ist.

    Das ist vor der Auszahlungsphase. Dass ich damals darauf vertraut habe, notfalls am Ende der Ansparphase noch zu einem anderen Anbieter (Banksparplan) wechseln zu können, hat sich als Fehlschluss herausgestellt. Jetzt hoffe ich auf Lindner, ansonsten lasse ich mir 30% auszahlen, schieb die in die GRV und lebe mit dem Rest. So schlecht ist der nicht. Noch einmal würde ich das Produkt genau deshalb natürlich nicht abschließen.

    Fazit also: Dein Riester-Sparplan ist super, aber Du würdest ihn nicht nochmal abschließen.

    Hm.

    Mein Mann hat eine klasssiche fondsgebundene Rentenversicherung als Riester. War mir damals nicht renditeträchtig genug. Er hat knapp vor mir angefangen. Sein Stand ist jedoch bei 67K, Garantie bei 38K, Steuererstattungen höher als bei mir. Produktrendite ist >6%, Nachsteuerrendite >7%. UND: er hat einen Rentenfaktor um 35 ab dem 65 LJ sicher. Auch hier lohnt sich eine Verschiebung in die GRV.

    Man muß es nachrechnen. GRV liegt beim Rentenfaktor bei etwa 46, hat aber halt eine Dynamik der Auszahlungen, die der Riesterplan nicht hat. Dafür muß man die Riesterzahlungen nur versteuern, wohingegen man die GRV-Auszahlungen versteuern und verbeitragen muß, was den Steuervorteil quasi egalisiert.

    Ich würde sofort tauschen, wenn es ginge. Allerdings hätte ich den Vertrag nie zu den Konditionen abschließen können, er zahlt weder Abschlußkosten noch Verwaltungsgebühren.

    Ich finde beide Verträge, gemessen an dem ganzen Gemecker, ganz ok. So viel besser laufen meine ETFs nach Steuern auch nicht.

    "Der Vertrag macht Vorgaben ohne Ende und bindet mich in vielerlei Hinsicht. Ich würde ihn heute nicht mehr abschließen. Aber meine ETFs sind auch nicht besser gelaufen."

    Allerdings ist das Ganze eben sehr individuell. Wir haben aktuell einen Grenzsteuersatz von 50%, wir haben damals sehr gebührengünstige Produkte bekommen, und ich hatte das Glück, dass sich mein Vertrag nicht wie so viele andere in Rentenfonds festgefressen hat.

    In einem Parallelthread ist einer total glücklich mit seinem Platinum-Riester-Vertrag.


    Ich hingegen bin total glücklich, daß ich auf die Riesterei nicht hereingefallen bin.


    Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. :)


    PS: Was immer untergeht: Wir reden von lediglich 2100 € Sparvolumen pro Jahr. Das sind selbst in 40 Jahren nicht mehr als schlichte 80 Mille. Selbst wenn der Vertrag mega-super läuft, ist das im Ruhestand allenfalls ein kleines Zubrot, jedenfalls für Leute, die in ihrer aktiven Zeit solide Spitzensteuer zahlen.

  • Du meinst sicher die GRV?


    Naja, das zieht halt die falschen Leute an. Die kalkulieren, dass sich die Rentenpunkte aus der Einzahlung mit jährlich ungefähr der Inflation "verzinsen" und das mit riskanteren Investments schlagen wollen, die aber auch wissen, dass der Rentenfaktor der GRV sehr gut ist UND auch noch inflationiert wird. Und die außerdem eine hohe Lebenserwartung haben. Wenn das alle machen, fliegt uns das System um die Ohren.

    Ja, klar, sorry, Autokorrektur: GRV! Und naja, die Frage ist ja, was den Leuten bleibt, wenn es dank der damaligen Entscheidungen der Regierung Schröder (Riester) keine guten Optionen gibt ausser Vermögen Aufbauen in Eigenregie:


    Erst haben sich die Arbeitgeber aus der paritätischen Finanzierung der Rente verabschiedet und dann werden die Versicherungsnehmer/innen von den Versicherungen verarscht, weil ihre Rente eben keinen Inflationsausgleich hat und über die Jahre real immer weiter fällt! Beides kein guter Deal wie mir scheint…

  • Dein Riester-Sparplan ist super, aber Du würdest ihn nicht nochmal abschließen.

    Hm.

    Nö. Das habe ich nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass er "gut" ist. Eben nicht super. Und ich würde ihn deshalb nicht noch einmal abschließen, weil mir die Auszahlsphase nicht gefällt. Trotzdem sind 6% nach Steuern für mich für diese Sorte Vertrag völlig OK.


    Den Vertrag meines Mannes würde ich nochmal abschließen, auf jeden Fall.


    Und es kommt ja auch darauf an, womit man vergleicht. Mein Mann lässt sein Geld unverzinst auf dem Giro herumdümpeln, dagegen wäre auch mein Riester Gold. Meine Schwester hat den gleichen Riester wie ich. Sie legt sonst nie etwas an, hat kein Depot, nicht einmal Tagesgeld. Auch da ist er OK.


    Nur bei mir muss er mit dem Vergleich meines etf Depots leben, wobei das auch nicht so viel besser läuft, da habe ich über die letzten 10 Jahre lt. Portfolio Performance einen internen Zinsfuß von 7,5%, allerdings noch nicht alles versteuert.


    Ich habe im übrigen bisher jedes Jahr die Betrachtung gefahren, ob es sich eher lohnt, das Geld in einen etf zu stecken. Aber erstaunlicherweise kommen da immer recht hohe Renditen raus, die ich mit dem etf erzielen müsste, um mit dem Riester gleichauf zu sein. Der Steuereffekt ist im Moment einfach sehr groß.

    Wer Steuervorteile bekommt, bekommt per saldo keine Riester-Zulagen.

    Das stimmt. Habe ich auch nicht geschrieben. Ich hatte 8K Zulagen zzgl. 6K Steuererstattungen. Was anteilig Zulage ist, spielt nur dafür eine Rolle, wie hoch die Garantie ist, da sich die garantierte Summe aus den Eigenanteilen und den Zulagen zusammensetzt.


    An meinen Zahlen sieht man auch sehr schön, dass die Steuererstattung (8K+ 6K) früher wegen niedrigeren Verdienstes deutlich kleiner war als heute, von den heutigen 50% bin ich da ja noch ganz weit weg. D.h. der Vertrag sollte, gleiche Produktperformance angenommen, eigentlich aktuell noch etwas besser abschneiden, da die Steuererstattungen höher liegen als damals.


    Dafür muß man die Riesterzahlungen nur versteuern, wohingegen man die GRV-Auszahlungen versteuern und verbeitragen muß, was den Steuervorteil quasi egalisiert.

    Das ist für mich ein Nullsummenspiel, daher rechne ich, als könnte ich die Summen direkt in die GRV schieben. In der Auszahlung wird dann beides gleich versteuert.

    Vorgaben ohne Ende und bindet mich in vielerlei Hinsicht.

    Das ist ein Punkt, der mich halt überhaupt nicht stört. Das ist ein winziger Baustein meiner Altersvorsorge, ICH persönlich hätte sogar gerne noch mehr gebundene Produkte, die dafür Langlebigkeit absichern. Deshalb stecke ich auch großzügig Geld in die GRV. Ja, das ist weg, da kann ich nie wieder dran, brauche ich aber auch nicht. Verglichen damit ist Riester geradezu flexibel. Aber das ist mein persönliches Setting, für andere sieht es anders aus.

  • Fazit also: Dein Riester-Sparplan ist super, aber Du würdest ihn nicht nochmal abschließen.

    Hm.

    Nö. Das habe ich nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass er "gut" ist. Eben nicht super. Und ich würde ihn deshalb nicht noch einmal abschließen, weil mir die Auszahlphase nicht gefällt. Trotzdem sind 6% nach Steuern für mich für diese Sorte Vertrag völlig OK.

    Also gut, ich korrigiere mich:


    Fazit also: Dein Riester-Sparplan ist super gut, aber Du würdest ihn nicht nochmal abschließen.

    Hm.


    Woher weißt Du eigentlich, daß sich Dein Riester mit 6% nach Steuern rentieren wird? Ist die Rendite irgendwie garantiert?

    Es kommt ja auch darauf an, womit man vergleicht. Mein Mann lässt sein Geld unverzinst auf dem Giro herumdümpeln, dagegen wäre auch mein Riester Gold. Meine Schwester hat den gleichen Riester wie ich. Sie legt sonst nie etwas an, hat kein Depot, nicht einmal Tagesgeld. Auch da ist er OK.

    Nur bei mir muss er mit dem Vergleich meines ETF-Depots leben, wobei das auch nicht so viel besser läuft, da habe ich über die letzten 10 Jahre lt. Portfolio Performance einen internen Zinsfuß von 7,5%, allerdings noch nicht alles versteuert.

    Der Mensch geht von sich selber aus. Mein Depot ist in den letzten 13 Jahren je 10% gelaufen, teilversteuert. Die Zahl kann man natürlich auch angreifen, alles, was nicht über die ganze Zeit gerechnet ist, ist letztlich eine Momentaufnahme.

    Ich habe im übrigen bisher jedes Jahr die Betrachtung gefahren, ob es sich eher lohnt, das Geld in einen ETF zu stecken. Aber erstaunlicherweise kommen da immer recht hohe Renditen raus, die ich mit dem ETF erzielen müsste, um mit dem Riester gleichauf zu sein. Der Steuereffekt ist im Moment einfach sehr groß.

    Na ja, die (letztlich kleinen) Einzahlungen auf Deinen Riestervertrag kannst Du von der Steuer absetzen, dafür versteuerst Du die Auszahlungen voll.


    Die Einzahlungen auf Dein ETF-Depot leistest Du aus dem Nettoeinkommen und versteuerst bei der Auszahlung nur den Gewinn mit 18,5% nach aktueller Gesetzeslage.


    In beiden Fällen kommt als Unsicherheitsfaktor die tatsächliche Wertentwicklung dazu und beim Riestervertrag vermutlich die Zwangsumstellung auf festverzinsliche Papiere kurz vor der Rente..

    An meinen Zahlen sieht man auch sehr schön, dass die Steuererstattung (8K+ 6K) früher wegen niedrigeren Verdienstes deutlich kleiner war als heute, von den heutigen 50% bin ich da ja noch ganz weit weg. D.h. der Vertrag sollte, gleiche Produktperformance angenommen, eigentlich aktuell noch etwas besser abschneiden, da die Steuererstattungen höher liegen als damals.


    Das ist für mich ein Nullsummenspiel, daher rechne ich, als könnte ich die Summen direkt in die GRV schieben. In der Auszahlung wird dann beides gleich versteuert.

    Das ist ein Punkt, der mich halt überhaupt nicht stört. Das ist ein winziger Baustein meiner Altersvorsorge, ICH persönlich hätte sogar gerne noch mehr gebundene Produkte, die dafür Langlebigkeit absichern. Deshalb stecke ich auch großzügig Geld in die GRV.

    Der Steuersatz im Ruhestand dürfte 15% niedriger sein als jetzt. Als PKV-Versicherte war es das für Dich, als GKV-Versicherte zahlst Du noch etwa das als KV- und PV-Beitrag.

  • Steuersatz im Ruhestand dürfte 15% niedriger sein als jetzt.

    Den Teil finde ich, egal ob es um Riester oder andere Produkte geht, wirklich schwer einzuschätzen. Ich orientiere mich an der aktuellen Gesetzeslage, aber ob die in 20 Jahren noch gilt, weiß natürlich keiner. Ich versuche, meine Einkünfte im Alter in Bezug auf die Steuer halbwegs strukturiert anzugehen, aber es klappt nicht immer. Diesbezüglich habe ich auch schon mehrmals Lehrgeld zahlen müssen, weil ich, bzw. Notar und Steuerberater, eben nicht alle Eventualitäten berücksichtigt habe.


    Wie kommst Du auf die 15%? Erfahrung? Faustformel?

    Woher weißt Du eigentlich, daß sich Dein Riester mit 6% nach Steuern rentieren wird?

    Das weiß ich nicht. Das ist der aktuelle Stand. Ich gehe davon aus, dass er durch den inzwischen größeren Steuereffekt eher noch etwas höher wird, aber ja, der Fonds kann morgen abstürzen, dann bleibt nur die Beitragsgarantie. Fairerweise muss man dann allerdings davon ausgehen, dass auch meine etfs nicht mehr viel wert wären. Deshalb würde ich auch gerne mit dem Gatten tauschen, dessen downside risk ist viel kleiner. Hätte ich nie gedacht, dass ich mal eine fondsgebundenen Versicherung gut fände ;)

  • Steuersatz im Ruhestand dürfte 15% niedriger sein als jetzt.

    Wie kommst Du auf die 15%? Erfahrung? Faustformel?

    Prognosen sind immer schwierig, vor allem, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.

    Vor dem Problem stehen wir aber alle. Was macht man also? Man bemüht das, was die Amis einen educated guess nennen, versucht also, die aktuelle Situation unter Berücksichtigung der Änderungen der Vergangenheit in die Zukunft fortzuschreiben.


    Das habe ich gemacht, weil mich interessiert hat, um wieviel wohl mein eigener Steuersatz im Ruhestand geringer sein wird als jetzt. Mit meinen Zahlen bin ich auf 42% jetzt, 30% dann gekommen.


    Mit Deinen Zahlen wird es schwieriger. Du gibst 50% jetzt an, das ist nicht eindeutig interpretierbar. Damit läßt sich von außen nicht kalkulieren, Du aber kannst das, weil Du weißt, was Du hast.


    Mag sein, daß Du an fixen Alterseinkünften ähnlich liegst wie ich und daraus dann 30% Steuer zahlst, eventuell zusätzliche Einkünfte aus Kapitalvermögen gingen dann separat zu niedrigerem Satz, Mieteinkünfte wären voll zu versteuern. Wären es bei Dir auch 30% (was ich bei 50% jetzt kaum glauben mag), hättest Du halt 20% Differenz statt meinen 12%, hättest also größere Steuervorteile.

    Den Teil finde ich, egal ob es um Riester oder andere Produkte geht, wirklich schwer einzuschätzen. Ich orientiere mich an der aktuellen Gesetzeslage, aber ob die in 20 Jahren noch gilt, weiß natürlich keiner. Ich versuche, meine Einkünfte im Alter in Bezug auf die Steuer halbwegs strukturiert anzugehen, aber es klappt nicht immer.


    Diesbezüglich habe ich auch schon mehrmals Lehrgeld zahlen müssen, weil ich, bzw. Notar und Steuerberater, eben nicht alle Eventualitäten berücksichtigt habe.

    Auch die Änderung der Gesetzeslage ist natürlich ein Moment. Aber was will man machen? Mehr als eine möglichst seriöse Fortschreibung der aktuellen Situation, eventuell verbunden mit einer Best- und Schlechtestalternativrechnung, kann ja niemand bieten.

    Woher weißt Du eigentlich, daß sich Dein Riester mit 6% nach Steuern rentieren wird?

    Das weiß ich nicht. Das ist der aktuelle Stand. Ich gehe davon aus, dass er durch den inzwischen größeren Steuereffekt eher noch etwas höher wird, aber ja, der Fonds kann morgen abstürzen, dann bleibt nur die Beitragsgarantie. Fairerweise muss man dann allerdings davon ausgehen, dass auch meine ETFs nicht mehr viel wert wären. Deshalb würde ich auch gerne mit dem Gatten tauschen, dessen downside risk ist viel kleiner. Hätte ich nie gedacht, dass ich mal eine fondsgebundenen Versicherung gut fände ;)

    Ich kann im Moment etwa 1500 €/m weglegen, das sind etwa 20 T€/a. Das ist ganz erheblich mehr, als ich in einen Riester stecken könnte (Ich habe keinen). Selbst wenn sich ein Riester explosionsartig vermehren würde, hätte das auf mein Gesamtvermögen nur einen begrenzten Einfluß.


    Du verdienst offensichtlich deutlich mehr als ich (was Dir gegönnt sei, kein Neid!). Wenn Du auf auf ein proportional vergleichbares Altersversorgungsniveau hinsparst, mußt Du mindestens das weglegen, eventuell noch mehr, was wiederum heißt, daß der Riestervertrag von seiner Wertentwicklung für Dein Vermögen nachgeordnet ist.


    Ich frage die ETF-Anleger mit ihrer Core-Satellite-Strategie immer, was es ihnen bringe, zu 95% MSCI World als Sahnehäubchen noch einen Sektor-ETF IT-Hightech dazuzumischen. Meistens bekomme ich auf diese Frage keine Antwort, aber ich kann mir das ja auch selber ausrechnen.


    Wenn Du dann im Ruhestand sein wirst, weißt Du ja, was bei Deinem Riestervertrag netto herauskommt. :) Mag ja sein, daß das formale Guthaben zu Beginn der Auszahlungsphase tatsächlich 6% gebracht hat - aber wie bekommst Du das Geld dann aus dem Riester wieder heraus? Wie kommst Du um die 30% herum, die man Dir für die Zwangsrentenversicherung zurückhält? Aber ok, Du wirst 120, da brauchst Du das.

  • Man könnte Riester ja neben jeder anderen Form der geförderten Altersvorsorge oder Vermögensbildung einfach innerhalb der Rentenversicherung abbilden.

    Man müsste erlauben jährlich bis zu 2.100 EUR an zusätzlichen Beiträgen in die Rentenversicherung einzuzahlen (nennen wir es "Höherversicherung 2.0" oder "FZR 2.0") und dann bekommt man ggf. noch Zulagen ebenfalls im Rentenversicherungskonto vermerkt.

    Kein Wohnförderungskonto usw. und die Verrentung wäre auch gesichert.


    Allerdings müsste Herr Maschmeyer dann wahrscheinlich den Gürtel enger schnallen und die Abkehr von der paritätischen Beitragstragung wäre zu offenkundig.


    :rolleyes: