Wie legt ihr euer Vermögen an, wenn ihr bereits in Rente seid?

  • Hallo zusammen,


    Ich möchte von euch eine Antwort auf folgende Frage:


    Ihr geht nächstes Jahr in Rente und habt ein Vermögen von 500'000 Euro angehäuft, zusätzlich bekommt ihr ein Einkommen vom Staat in Form einer Rente, welche die Hälfte eures finanziellen Bedarfs deckt. Das heisst, die andere Hälfte des finanziellen Bedarfs deckt ihr aus dem angehäuften Vermögen.


    Frage also: Wie legt ihr das Vermögen von 500'000 Euro idealerweise an?

  • Franziska_FT

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Moin Discovery ,


    willkommen im Forum.


    Ich würde 50000€ in einen ausschüttenden Geldmarkt-ETF stecken und den Rest in einen ausschüttenden Welt-Aktien ETF stecken.


    Ob dir diese Antwort jetzt weiter hilft ?


    Du musst dich mit deiner Geldanlage wohl fühlen und das ganze auch bedienen können.


    Auf jeden fall würde ich mich von Finanzproduktenverkäufern fern halten und das Vermögen selber anlegen.


    Vollmachten und Zugriff über deinen Tod hinaus sollten auch direkt geklärt werden.


    Viel Erfolg mit deinen Finanzentscheidungen.

  • Ihr geht nächstes Jahr in Rente und habt ein Vermögen von 500'000 Euro angehäuft, zusätzlich bekommt ihr ... vom Staat ... eine Rente, welche die Hälfte eures finanziellen Bedarfs deckt.


    Wie legt ihr das Vermögen von 500'000 Euro idealerweise an?

    Garnicht, denn das Vermögen ist ja bereits angelegt.

    Wozu sollte ich mein Portfolio mit Eintritt in den Ruhestand ändern?

  • Ich ändere nix weiter. Zum Rentenbeginn werde ich den voraussichtlichen über die Rente hinausgehenden Finanzbedarf für 5 Jahre in sicheren Geldanlagen vorhalten (z.B. Cashpuffer in Tagesgeld).

    Der Rest darf dann weiter im Depot Achterbahn fahren.

    Ich werde dann gemäß der '4%-Regel' aus meinem Depot entnehmen, wobei bei einem Crash direkt nach dem Rentenbeginn der Cashpuffer für die Entnahme genutzt wird und das Depot zu schonen.

  • usätzlich bekommt ihr ein Einkommen vom Staat in Form einer Rente, welche die Hälfte eures finanziellen Bedarfs deckt

    hach herrlich. finanz-märchenstunde. ich kenn das nur aus erzählungen und werde das wohl in 35 Jahren nur er ahnen können wie das eins einmal war.


    spaß beiseite. ab renteneintritt geht es ja weniger darum wie man investiert sondern solltest du mmn dir mehr gedanken darüber machen welche entnahme strategie du hast.


    ich bin ja auch ein freund von, 10 jahre vor renteneintritt schonmal ein großteil vom erbe zu den liebsten rüber schieben. nicht das der pflegebedarf das harterarbeite geld frisst.

  • Für mich zählt, wann brauche ich wieviel, danach richtet sich alles. Ich habe alles in einem ETF auf den MSCI World angelegt, meinen Bedarf für die nächsten 5 Jahre in sicheren Anlagen (TG/Geldmarkt ETF), wenn der Stand nach meiner Meinung gut ist, verkaufe ich Anteile und verschiebe diese in den sicheren Teil. Man kann die Zeiträume, je nach Sicherheitsbedürfnis, kürzer oder länger auslegen, an dem eigentlichen Ziel ändert sich da nicht viel.

  • Ich beziffere die von dir benannte "Hälfte des finanziellen Bedarfes". Diesen Bedarf für ein Jahr halte ich möglichst liquide vor, bspw. Geldmarkt ETF oder Tagesgeld. Den Bedarf für weitere 4 Jahre lege ich in sicheren Anlagen an, auf ich aber notfalls trotzdem zugreifen (veräussern) kann. Und der Rest geht in einen breit gestreuten Aktien ETF. Und ich beginne 5 Jahre vor Renteneintritt schrittweise das Portfolio in diese Struktur umzubauen. ICH brauche da aber gar nicht so viel umzubauen ;)

  • Nikolaus Braun schlägt das folgendermaßen vor (ich habe es schon einmal erwähnt):


    1) Den Finanzzusatzbedarf für 5 Jahre ermitteln (also den Finanzbedarf über die regelmäßigen z.B. Rentenzahlungen hinaus). Einen solchen Betrag beispielsweise als Tagesgeld, in einen Geldmarktfonds oder als Festgeldtreppe anlegen.


    2) Den Rest als breiten Aktien-ETF.


    Jedes Jahr wird Bilanz gezogen: Läuft die Börse gut, nimmt man Geld von den Aktien und läßt das Festverzinsliche unangetastet. Läuft die Börse schlecht, schont man das Depot und nimmt das Geld vom Festverzinslichen. Damit könnte man fünf schlechte Börsenjahre hintereinander überbrücken.


    Im Laufe der Jahre verzehrt man allenfalls das Aktien-Depot, verschiebt die Relation Aktien-Festverzinslich also tendenziell Richtung Festverzinsliches. Wenn man sparsam entnimmt (z.B. nur 3,5% des Portfolios pro Jahr), könnte es sogar sein, daß das Aktien-Depot mit der Zeit zunimmt, nämlich dann, wenn die Börse stärker steigt als 3,5%/a. Aber die Cash-Reserve von 5 Jahren hat man ja immer in der Hinterhand.


    Das hilft dem Threadstarter aber nicht weiter.


    Warum nicht? Weil völlig unklar ist, was er bisher an Anlagen hat. Es wäre ja unrealistisch anzunehmen, daß mit Eintritt in den Ruhestand 500 Mille Sterntaler vom Himmel fallen, die man dann nur noch anzulegen braucht. Regelmäßig haben Neurentner eine Anlagehistorie, und einen hartgesottenen Festgeldanleger wird man mit 65 nicht dazu bringen, sein Geld erstmals ins Casino Börse zu tragen.

  • Wie legt ihr das Vermögen von 500'000 Euro idealerweise an?

    Läßt sich ohne nähere Info kaum beantworten.

    Ihr geht nächstes Jahr in Rente und habt ein Vermögen von 500'000 Euro angehäuft, zusätzlich bekommt ihr ein Einkommen vom Staat in Form einer Rente, welche die Hälfte eures finanziellen Bedarfs deckt. Das heisst, die andere Hälfte des finanziellen Bedarfs deckt ihr aus dem angehäuften Vermögen.

    Nur am Rande und der guten Ordnung halber: Das "Einkommen" vom "Staat" in Form einer "Rente" kommt nicht vom "Staat" sondern von den aktuell Erwerbstätigen sprich den Beitragszahlern in die GRV und den Steuerzahlern (Stichwort: Bundeszuschuß zur GRV).


    Die Frage ist, wieviel in € gerechnet die erforderliche andere Hälfte ausmacht. Danach wird sich im Regelfall die weitere Vorgehensweise samt Aufteilung und Gewichtung der Mittel ("risikoarm"/"risikoreich") ausrichten. Rein objektiv gesehen. Ob diese dann rein objektiv gesehen "idealerweise" Anlage bzw. Vorgehensweise auch zu Deiner subjektiven Risikotragfähigkeit paßt ist eine weitere Frage. Wie auch die Frage, ob überhaupt schon Erfahrungen mit Anlagen in Aktien vorliegen oder der genannte Betrag sogar aus der langjährigen Anlage mit Aktien stammt.



    Habe diesbezüglich schon Bemerkenswertes gesehen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Nur ein (sehr) kleiner Teil der freien Mittel wanderte auf ein Tagesgeldkonto und der ganz überwiegende Teil der freien Mittel wurde für den Einkauf einer lebenslangen privaten Rente beginnend mit Eintritt in den Ruhestand (aufgeschobene Sofortrente) genutzt, um damit ab Eintritt in den Ruhestand einen lebenslangen monatlichen Zufluß aus gesetzlicher Rente und privater Rente sicherzustellen, der den erforderlichen Bedarf deckt. Obwohl dies - rein objektiv gesehen - sowohl renditetechnisch als auch aus anderen Gründen (keinen Zugriff auf die Mittel mehr) eine der schlechteste Varianten überhaupt darstellt ... Entscheidend waren aber in diesen Fällen andere subjektive Kriterien wie die Einfachheit, Bequemlichkeit, die vermeintliche Sicherheit (eher "Risikoarmut"), der "sichere" lebenslange Zahlungsstrom (aus GRV + PRV) unabhängig davon, wie alt man wird, die Schwankungsarmut der Renten usw.

  • ich bin ja auch ein freund von, 10 jahre vor renteneintritt schonmal ein großteil vom erbe zu den liebsten rüber schieben. nicht das der pflegebedarf das harterarbeite geld frisst.

    Stimmt. Wo kämen wir denn da nur hin, wenn wir den Sozialstaat nicht ausnutzen würden :thumbup:

  • ab dem eintritt in den rentendauerurlaub werden die etfs und kryptos zu barem umgewandelt.


    ab dann wird das tagesgeld die spekulativste geldanlage sein. so dass ich in aller ruhe und gemütlichkeit auf bernsteinsuche in der ostsee gehen kann.

  • Stimmt. Wo kämen wir denn da nur hin, wenn wir den Sozialstaat nicht ausnutzen würden :thumbup:

    Die "Üppigkeit" des Sozialstaats sowie die "Gießkannenhaftigkeit" samt "Streuverlusten" seiner Leistungen dürften in einer zumindest gewissen Kongruenz zu den Belastungen der Bürger mit staatlichen Steuern, Abgaben und Gebühren stehen ... Einer der Gründe, warum verstärkt die Tendenz besteht jeweils noch irgendwie "das Beste rauszuholen".


    Das gilt auch für Unternehmen. Eine Unternehmenssteuerreform ist hierzulande überfällig, um im internationalen Wettbewerb halbwegs attraktiv zu bleiben. Die letzte Unternehmenssteuerreform stammt nach meiner Erinnerung aus 2007/2008 ...

  • Wollen wir vererben oder nicht? :/


    Ich für meinen Teil habe unterhaltsberechtigten Anhang, der mich, so die Statistik, überleben wird. Andererseits läuft der Deal so, dass ich mich nur verpflichtet habe keine Schulden zu hinterlassen. :saint:

  • :thumbup:

    Ob nun "nur" sprachliche Ungenauigkeit oder "Neusprech a la Orwell": Das scheint langsam aber sicher in den allgemeinen Sprachgebrauch zu diffundieren.


    Wie kann das verwundern, wenn ganz offiziell aus Schulden semantisch "Sondervermögen" werden, aus Verboten semantisch "Planungssicherheit", aus einer einen Vertragsbruch nach dem anderen orchestrierenden EU-Kommission die selbst ernannte "Hüterin der EU-Verträge", eine nach den EU-Verträgen verbotene gemeinsame Verschuldung der Länder zu europäischer "Souveränität" mutiert, das Aussetzen des Nachhaltigkeitsfaktors bei der gesetzlichen Rente (eingeführt für eine gerechte Lastenverteilung zwischen alt und jung) zu einer "Stabilisierung der Rente" führt offensichtlich selbst vor dem Hintergrund der "Generationengerechtigkeit" etc. pp.