Alles anzeigenAngenommen wir peilen beide als Ziel und Messlatte einen Teller Spagetti-Carbonara an, dann wäre die Frage, wie machen wir das?
Du Kaufst möglichst viele Zutaten und dabei alles, was der Weltmarkt so zu bieten hat (Analogkäse, Speck mit künstlichem Raucharoma und Antibiotika , mit Fipronil belastete und durch carotinoide verfärbte Eier, Mehl für die Nudeln voller Glyphosat, Stabilisatoren, Emulgatoren, u.s.w.). Du kochst nach deinem Rezept und das Ergebnis ist ein Teller Carbonara!
Ich sag mir: Ich beschränk mein Rezept auf weniger und dafür bessere Zutaten, von denen ich dafür mehr verwende (Basics wie Bio-Eier, Pecorino u.s.w.) und auch mein Ergebnis ist ein Teller Carbonara! Nur eben mit zahlenmäßig weniger aber dafür qualitativ besseren Zutaten in etwas höherer Menge und einem Gesamtergebnis, dass
a) exakt einem Teller Carbonara entspricht (siehe Index-Abweichung oben!) und
b) mir persönlich und uns allen deutlich besser bekommt, einfach weil man den größten Mist im Kochprozess rauslässt und sich auf die guten Zutaten beschränkt, von denen man halt etwas mehr verwendet. Mehr gute Zutaten beim praktisch gleichen Essen sozusagen!...
Der Ansatz eines solchen Vergleichs ist gut, nur hast Du mit den guten und schlechten Zutaten völlig irreführende Analogien gebildet. Angewandt wäre der Carbonara-Vergleich so:
- Ich kaufe nicht wild alles, was der Supermarkt hergibt, insbesondere nicht in schlechtester Qualität, sondern ich kaufe exakt das, was man laut Rezept braucht: Pasta, Speck, Sahne, Eier, Käse. (Ich weiß, Sahne ist ein Fehler, aber für die Analogie braucht es die.)
- Du sagst: Ich bin ein guter Mensch, ich will nicht, dass Tiere sterben, ich verzichte auf den Speck.
- Im Ergebnis habe ich eine regelgerechte Carbonara (zu der nunmal Speck) gehört und Du hast eine (in Deinen Augen auch leckere) Pasta in einer Sahnesauce.
- Wenn Du dann sagst: Ich habe jetzt auch eine Carbonara, ist es einfach falsch. Wenn Du aber sagst, ich habe jetzt ein leckeres Abendessen, das keine Carbonara ist, aber es liegt mir geschmacklich nahe genug an der Carbonara dran, dass es mir ausreicht - dann ist das richtig und völlig okay.