Geerbten Immofonds halten oder verkaufen?

  • Hallo!

    Meine Frau hat eine kleine Erbschaft gemacht, was sich als offener Immofonds bei der Deka (Wert ca. 50.000) herausgestellt hat. Der läuft schon sehr viele Jahre und hat bisher jährlich einen kleineren vierstelligen Ertrag abgeworfen. Wir wollen den Fonds halten und den jährlichen Ertrag z.B. für Urlaub nutzen. Nun habe ich bei Finanztip einen Beitrag gelesen, der rät, Immofonds zu verkaufen. Nun gilt das sicher für Fonds, die man selber angelegt hat. Dieser hier aber ist uns zugeflogen und wir haben damit nicht gerechnet. Somit hätten wir den also auch nicht. Was meint ihr? Sollte der Fonds weiterlaufen oder sollten wir verkaufen und das Geld in andere Finanzprodukte stecken? Bei Kündigung gilt ein Jahr Wartezeit mit ungewissem Betrag am Ende, bei Sofortverkauf an der Börse käme ebenso ein ungewisser Betrag raus.

    Was ratet ihr?

  • Elena H. 30. Oktober 2024 um 09:07

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Dieser hier aber ist uns zugeflogen und wir haben damit nicht gerechnet. Somit hätten wir den also auch nicht. Was meint ihr?

    Ist doch nur geschenktes Geld.

    Also ich würde des Fonds umgehend verkaufen, das Geld nehmen und damit ins Casino gehen oder einfach All-In Bitcoin. 8o

    Und jetzt nochmal im Ernst!

    Geld ist Geld. Egal, ob ich es ererbt, geschenkt oder selbst erarbeitet habe!

    Die Frage sollte also sein, ob der ererbte Fonds in Eure Anlagestrategie passt! Hättet Ihr, wenn Ihr 50K in Cash bekommen hättet, dieses Geld in genau diesen oder einen ähnlichen Fonds investiert? :/

    Wenn nicht, sollte man den Fonds verkaufen und das Kapital anschließend so investieren, dass es in die eigene Anlagestrategie passt bzw. diese ergänzt.

    Bei Kündigung gilt ein Jahr Wartezeit mit ungewissem Betrag am Ende, bei Sofortverkauf an der Börse käme ebenso ein ungewisser Betrag raus.

    Was ratet ihr?

    Ja, genau darum halte ich von solchen Produkte nix!

    Wie sieht es denn aktuell mit dem Abschlag auf den Fonds aus? Habt Ihr mal geschaut, wie denn Euer Fonds aktuell so gehandelt wird, wenn Ihr auf dem freien Markt verkauft?

  • Generell gilt bei der Geldanlage: Würdest Du den Fonds heute noch kaufen? Falls ja, dann behalte ihn. Falls nein, dann verkaufe ihn und investiere den Gegenwert geschickter!

    Für mich wäre die Antwort eindeutig.

    Wann hat der Erblasser die Fondsanteile erworben?

    Davon hängt ab, ob ihr bei der Rückgabe 1 Jahr warten müsst oder nicht! Als Kaufdatum gilt für Deine Frau das Kaufdatum des Erblassers, nicht der Todestag des Erblassers.

  • Wann hat der Erblasser die Fondsanteile erworben?

    Davon hängt ab, ob ihr bei der Rückgabe 1 Jahr warten müsst oder nicht! Als Kaufdatum gilt für Deine Frau das Kaufdatum des Erblassers, nicht der Todestag des Erblassers.

    Ist das so?

    Zitat: "Im Falle eines Erbfalls gehen die Anteile am offenen Immobilienfonds auf die Erben über. Diese stehen dann vor der Entscheidung, ob sie die Anteile behalten oder zurückgeben möchten. Bei der Rückgabe gibt das Kaufdatum der Anteile durch den Verstorbenen den Ausschlag.

    Aber Achtung: Sobald die Anteile auf die Erben übertragen werden, gelten ab diesem Zeitpunkt die aktuellen Halte- und Kündigungsfristen."

  • Meine Frau hat eine kleine Erbschaft gemacht, was sich als offener Immofonds bei der Deka (Wert ca. 50.000) herausgestellt hat. Der läuft schon sehr viele Jahre und hat bisher jährlich einen kleineren vierstelligen Ertrag abgeworfen. Wir wollen den Fonds halten und den jährlichen Ertrag z.B. für Urlaub nutzen.

    Dann mach das doch einfach so!

    Nun habe ich bei Finanztip einen Beitrag gelesen, der rät, Immofonds zu verkaufen. Nun gilt das sicher für Fonds, die man selber angelegt hat. Dieser hier aber ist uns zugeflogen und wir haben damit nicht gerechnet. Somit hätten wir den also auch nicht. Was meint ihr?

    Geldanlage ist Mathematik und Psychologie, wobei letztere das wichtigere Moment ist.

    monstermania hat an sich recht, wenn er sagt: Das ist jetzt Euer Geld, es muß zu Eurer Anlagestrategie passen. Realistisch gesehen trägt der Fonds kein Etikett "Erbschaft von Oma". Trotzdem könnte es sein, daß Ihr dieses Etikett nachhaltig seht.

    Was Ihr mit diesem Fonds macht, ist Eure Entscheidung. Es handelt sich bei Licht besehen um ein ungünstiges Anlageprodukt mit unsicheren Aussichten. Andererseits tut Euch vermutlich ein Kursverlust bei diesem geschenkten Geld vermutlich weniger weh, als wenn eine Eurer Anlagen, die Ihr Euch erspart habt, einen Kursverlust erleiden würde.

    Bei Kündigung gilt ein Jahr Wartezeit mit ungewissem Betrag am Ende, bei Sofortverkauf an der Börse käme ebenso ein ungewisser Betrag raus.

    Bei Sofortverkauf an der Börse käme der aktuelle Kurs heraus, den man vor dem Verkauf abfragen kann.

    Die Entscheidung, was Du mit dem Papier machst, kann Dir keiner abnehmen.

  • Nun habe ich bei Finanztip einen Beitrag gelesen, der rät, Immofonds zu verkaufen.


    ….

    Was ratet ihr?

    Den Beitrag von Finanztip sehr ernst zu nehmen und da baldmöglichst herauszugehen.

    Offene Immobilienfonds sind für private Anleger mit hohem Risiko bei geringer Rendite verbunden. Wenn es schlecht läuft (und es läuft gerade gar nicht gut…) kann man Jahrzehnte auf dem Fonds sitzen bleiben. Einfach mal das „schöne“ Beispiel des einst milliardenschweren CS Euroreal googeln. N.m.E. wurde die Rücknahme der Anteile im Jahre 2010 ausgesetzt, seit 2012 befindet er sich in der Abwicklung. Diese wird sich mindestens noch bis 2029, wahrscheinlich eher 2030 hinziehen.

  • Aber Achtung: Sobald die Anteile auf die Erben übertragen werden, gelten ab diesem Zeitpunkt die aktuellen Halte- und Kündigungsfristen."

    Hallo zusammen,

    sorry, dass ich diesen alten Thread ausgrabe, habe ihn aber per Google gefunden und sonst keine klaren Aussagen dazu. Gibt´s dazu irgendwo eine Quelle, wo ich das nachlesen kann?

    Die UI argumentiert nämlich bei zwei 2003 (!) gekauften offenen Immobilienfonds genauso, dass durch den Gläubigerwechsel 2016 jetzt die 12 monatige Kündigungsfrist gilt.

    Je mehr man sich mit diesem Produkt beschäftigt, desto mehr ärgert man sich. Alles im Sinne der Betrüger & Abzocker Bank geregelt. Das ist doch ein schlechter Witz...

  • Ich habe in 2021 auch einen DEKA Immofonds von meiner Mutter geerbt. Die Dividende hat die Stadtsparkasse in dem Nest jährlich wieder mit hohem Aufschlag angelegt. Ende 2022 verkaufte ich die Anteile, die vor dem Stichtag erworben wurden von meiner Mutter. Die anderen kündigte ich und musste ein Jahr warten. Da war die Zitterpartie groß, was am Ende für ein Kurs galt, aber ich hatte Glück.

    Dass eine Gläubigerfrist erneut beginnt, kann nicht sein, es sei denn, es wurde ganz neu eingeführt. Lediglich der Stichtag des Kaufs der Anteile sind maßgeblich, ob direkter Verkauf möglich ist oder ein Jahr Wartezeit anfällt (ich meine, das war 21.7.2013).