Denn bei regulatorischen Eingriffen von außen schwingt immer der Gedanke mit, dass „jemand für sich herausnimmt, zu wissen, was für alle am besten ist“.
Die EZB maßt sich sogar an zu wissen, welcher Zins-Spread zwischen Ländern wie Deutschland einerseits und Italien oder Frankreich andererseits "angemessen" ist. Ist dieser nicht mehr "angemessen" aus ihrer Sicht", greift die EZB ein. Da ist also eine Behörde in ihre Hybris die Preisermittlung betreffend (Zins ist der Preis für Geld) besser geeignet als die Preisermittlung über einen Markt mit Millionen von Marktteilnehmern.
Mir ist kein Protagonist im Rentenhandel bekannt, der noch glaubt, daß die Zinsen für bestimmte Länder in der Eurozone noch adäquat die damit verbundenen Risiken abbilden. Einer der Gründe warum sich diese Länder immer noch weiter verschulden. Würde der Druck vom Markt kommen (höhere Zinsen) würde diese Länder zu Reformen und soliderem Wirtschaften und Haushalten gezwungen. Das Preissignal wird aber via EZB und Abschirmung dieser Länder vom Markt ausgeschaltet. Entsprechend wird es so weitergehen.
Der Versuch der EU den nötigen und heilsamen Druck der Märkte durch Verträge zu ersetzen (Vertrag von Maastricht, Maastricht-Kriterien, Wachtsums- und Stabilitätspakt, AEUV) ist jedenfalls gescheitert.