Bitcoin kaufen So holst Du Dir Krypto ins Depot

Hendrik Buhrs
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kryptowährung Bitcoin kannst Du inzwischen auch auf seriösen und namhaften Plattformen kaufen.
  • Außer echten Bitcoins gibt es eine Reihe von Finanzprodukten (wie sogenannte CFDs und ETNs), die auf Bitcoin basieren. Mit diesen können weitere Risiken und Kosten verbunden sein.
  • Der Handel mit Bitcoins ist hochspekulativ und es gibt kaum gesetzliche Rahmenbedingungen. Nimm dafür nur Geld, dessen Verlust Du verschmerzen kannst.

So gehst Du vor

  • Kaufe Bitcoins nur, wenn Du das Konzept verstanden hast und die Risiken kennst. Achte auf die Gebühren und nutze möglichst eine Preisgrenze (Limit).
  • Als Plattformen für den Bitcoin-Kauf empfehlen wir Bison. Unsere zweite Emp­feh­lung, Bitvavo, nimmt vorerst keine Neukunden mit Wohnsitz in Deutschland mehr an.

Die Idee einer von Staaten und Zentralbanken unabhängigen Währung fasziniert viele, der sagenhafte Anstieg des Bitcoin auf über 58.000 Euro im Herbst 2021 machte noch mehr Menschen neugierig. Und auch wenn sich der ganz große Hype etwas gelegt hat: Das Interesse an Bitcoin ist nach wie vor groß. Wer einsteigen möchte, sollte allerdings die Idee des Bitcoin verstehen, die Risiken kennen und auf seriöse Plattformen setzen. Wir erklären Dir, worauf Du beim Kauf und Verkauf von Bitcoins achten musst.

Was brauchst Du, um Bitcoins zu kaufen?

Für den Kauf Deiner ersten Bitcoins ist nicht viel Ausrüstung nötig. Du brauchst ein Nutzerkonto bei einer Bitcoin-Handelsplattform. Dieses kannst Du online ziemlich schnell eröffnen, am Computer oder am Smartphone.

Die Bitcoins kannst Du auf verschiedenen Wegen bezahlen. Am einfachsten und günstigsten ist in der Regel die Überweisung von Deinem Girokonto. Manchmal kannst Du auch per Kredit­karte bezahlen. Kontrolliere auf jeden Fall vorher, welcher Weg der kostengünstigste ist.

Nach dem Kauf kannst Du die Bitcoins wahlweise bei der Handelsplattform lagern, auf Wunsch aber auch eine separate Bitcoin-Geldbörse einrichten (ein Wallet) und sie dorthin übertragen.

Es ist übrigens kein Problem, einen kleinen Bruchteil eines Bitcoins zu kaufen. Ein kompletter Bitcoin kostet immerhin so viel wie ein Neuwagen. In der Regel kann man schon den Gegenwert weniger Euro umtauschen.

Was sind Bitcoins? Taugen Bitcoins als Geldanlage? Was ist ein Wallet? Antworten zu diesen und weiteren Fragen findest Du in unserem Ratgeber Bitcoin.

Zum Ratgeber

Welche Bitcoin-Plattformen empfiehlt Finanztip?

In unserem Vergleich zum Kauf und Verkauf von Bitcoins im März 2022 haben die Anbieter Bison und Bitvavo am besten abgeschnitten. Du kannst dort echte Bitcoins kaufen und sie auf Wunsch treuhänderisch lagern oder auf ein eigenes Wallet übertragen. Mit einem deutschen Girokonto kannst Du Euro-Guthaben ein- und auszahlen. Die Gebührenmodelle sind für Nutzer gut nachvollziehbar.

Wie wir die emp­foh­lenen Anbieter ausgewählt haben, liest Du unter So haben wir analysiert. Auch Nuri hatte gut abgeschnitten und war bis zum 9. August 2022 Emp­feh­lung; seit dem Insolvenzverfahren nicht mehr. Mehr dazu liest Du ebenfalls unter So haben wir analysiert und in unserem ausführlichen Ratgeber zur Nuri-Pleite.

Bison ist eine Smartphone-App der Börse Stuttgart. Du kannst die Plattform auch mit einem normalen Internetbrowser am PC nutzen. Bei einzelnen Bitcoin-Käufen oder -Verkäufen sowie bei regelmäßigen Sparplänen zahlst Du bei Bison keine Gebühr, aber einen Teil der Spanne zwischen Ankauf- und Verkaufkurs. Dieser sogenannte Spread beträgt in der Regel anteilig 1,25 Prozent pro Kauf oder Verkauf. Du kaufst die Bitcoins hier von der Euwax, einer Tochter der Börse Stuttgart.

Ein- und Auszahlungen laufen über ein zugehöriges Konto bei der deutschen Solarisbank. Für Deine Bitcoins kannst Du das hauseigene Wallet der Blocknox GmbH nutzen, die – wie der Bison-Handelspartner Euwax – eine Tochter der Börse Stuttgart ist. Neben Bitcoin lassen sich über Bison auch Ethereum und fünf andere Kryptowährungen handeln.

Seit März 2023 gibt es bei Bison auch die Möglichkeit, Aktien und andere klassische Wertpapiere zu kaufen und zu handeln. Dieses Feature wird nach und nach auf die Kunden ausgerollt.

Bison
Bitcoin-Plattform
  • In Deutschland regulierter Anbieter
  • Handelspartner ist Euwax, Tochter der Börse Stuttgart
  • Verrechnungskonto bei der deutschen Solaris, kostenlose Ein- und Auszahlungen per Überweisung
  • Handelsspanne (Spread) bei Kauf und Verkauf: 1,25 Prozent des Bitcoin-Wertes
  • Kostenlose Limit-Order, 90 Tage gültig
  • Kostenloser Sparplan möglich (ohne zusätzliche Gebühren)
  • Hauseigenes kostenloses Wallet bei der Blocknox GmbH nutzbar
  • Demo-Modus mit Spielgeld

Bitvavo ist eine Handelsplattform mit Firmensitz in Amsterdam, die auch auf dem deutschen Markt aktiv ist. Die Gebühren sind niedrig und hängen davon ab, ob Du beim Kauf beziehungsweise Verkauf von Bitcoins eine Order zum Marktpreis beauftragst oder ein Preislimit festlegst, zu dem der Bitcoin erst tatsächlich gekauft oder verkauft werden soll. Eine Order zum nächsten Marktpreis kostet 0,25 Prozent des Bitcoin-Wertes, eine Limit-Order kostet 0,15 Prozent. Die Gebühr von 0,25 Prozent gilt auch für regelmäßig ausgeführte Sparpläne. Du handelst mit anderen Bitvavo-Nutzern und professionellen Händlern. Die Vertragsunterlagen von Bitvavo gibt es derzeit nur auf Englisch.

Ein- und Auszahlungen laufen über ein Konto der niederländischen Stiftung Bitvavo Payments. Guthaben in Euro unterliegen dort keiner nicht der gesetzlichen Einlagensicherung. Bitvavo bietet allen Kunden aber die sogenannte Bitvavo-Kontogarantie an: Sollte sich jemand ohne Deine Erlaubnis Zugang zum Konto verschaffen und Geld abheben, werden einmalig bis zu 100.000 Euro entschädigt. Das gilt alternativ für eine unbefugte Abhebung von Krypto-Guthaben. Details sind in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen erklärt. Bitvavo weist darauf hin, dass die Kontogarantie freiwillig ist und jederzeit gestoppt werden kann. Guthaben in Euro unterliegen dort keiner Einlagensicherung.

Neben Bitcoin lassen sich über Bitvavo auch Ethereum und rund 200 andere Kryptowährungen handeln.

Allerdings nimmt Bitvavo seit 18. März 2024 vorerst keine Neukunden mit Wohnsitz in Deutschland mehr an. Grund sind Vorgaben der Aufsichtsbehörden in Deutschland.

Keinesfalls solltest Du zu einer Bitcoin-Handelsplattform gehen, die Dir nur in Werbemails, Anzeigen oder Internet-Foren begegnet und über die es keine neutralen Informationen gibt. Bitcoin und andere Kryptowährungen sind ein stark gehyptes Thema, und Du solltest immer hinterfragen, wer hinter solchen Angeboten steckt.

Hilf mit!

Unterstütze andere bei der Wahl der richtigen Bitcoin-Plattform, indem Du Deinen persönlichen Erfahrungsbericht mit anderen Nutzern teilst.

Jetzt Krypto-Plattform bewerten

Wie eröffnest Du ein Bitcoin-Konto?

Nachdem Du Dir einen Anbieter ausgesucht hast, kannst Du Dein Kundenkonto eröffnen. Dazu musst Du einige persönliche Angaben machen, darunter in der Regel Deine Anschrift, Geburtstag und -ort, Deine Steuer-ID sowie eine Kontoverbindung, die als Referenzkonto für Deine Ein- und Auszahlungen dient.

Um Bitcoins kaufen zu können, musst Du Deine Identität nachweisen

Wie bei einer normalen Kontoeröffnung musst Du Dich in Deutschland und einigen anderen Staaten auch zum Kauf von Bitcoins legitimieren. Das bedeutet, dass die Plattform prüfen muss, mit wem sie den Vertrag schließt. Du benötigst also ein Ausweisdokument. Bei Bison weist Du Deine Identität per Videoident-Verfahren nach, also mit einem kurzen Videotelefonat. Dein Gesprächspartner prüft vor allem Deinen Ausweis, den Du in die Kamera halten musst. Bei Bitvavo musst Du ein Foto Deines Ausweises sowie ein kurzes Video von dir hochladen.

Dein Kundenkonto ist normalerweise sehr schnell einsatzbereit. Bei hohem Kundeninteresse kann es allerdings etwas dauern, bis Deine Identität vom Anbieter bestätigt ist.

Wie kannst Du für Bitcoins bezahlen?

Um Deinen Bitcoin-Kauf in Euro zu bezahlen, zahlst Du in der Regel vorher einen Euro-Betrag auf Dein Kundenkonto. Schau bei Deiner Bitcoin-Plattform nach, welche Bankverbindung für die Überweisung gilt. Eine Überweisung im SEPA-Raum – also innerhalb der EU, Großbritanniens, der Schweiz und einer Reihe weiterer Länder – dauert einen Bankarbeitstag. Das Wochenende oder Feiertage zählen also nicht mit. Wenn Du die Überweisung vormittags an einem Wochentag einreichst, kommt das Geld oft schon wenige Stunden später an.

Bei einigen Plattformen gibt es neben der Banküberweisung auch die Möglichkeit, mit Kredit­karte, Paypal oder Sofortüberweisung für einen Bitcoin-Kauf zu bezahlen. Das geht häufig schneller. Achte aber darauf, welche Gebühren bei Kredit­kartenzahlung oder den anderen Optionen anfallen.

Bei Bison bekommst Du ein Verrechnungskonto mit eigener IBAN bei der Bank Solaris. Hier gilt die übliche deutsche Einlagensicherung. Solange Du dort also Euro-Guthaben liegen hast, ist es bis maximal 100.000 Euro gegen die Zahlungsunfähigkeit der Bank gesichert. Für Guthaben in Bitcoin gilt aber keine Einlagensicherung.

Bitvavo bietet ein niederländisches Sammelkonto der Bitvavo-Stiftung an. Nachdem Du dort Geld eingezahlt hast, wandelt Bitvavo das Euro-Guthaben automatisch in die interne Verrechnungseinheit Bitvavo E-Token um. Beim Bitcoin-Kauf werden also genaugenommen E-Token gegen Bitcoin getauscht. Für Euro-Guthaben beziehungsweise die E-Token gilt keine gesetzliche Einlagensicherung, ebensowenig – wie üblich – für Guthaben in Bitcoin. Für jeweils einen missbrächlichen Zugriff pro Kundenkonto bietet Bitvavo aber eine Kontogarantie, die bis zu 100.000 Euro erstattet.

Die Einzahlung per Banküberweisung ist bei den Finanztip-Empfehlungen Bison und Bitvavo gebührenfrei, ebenso die Auszahlung (nachdem Du Bitcoin verkauft und Euro dafür bekommen hast).

Bitcoins kaufen: Schritt für Schritt

Sobald Du Dein Bitcoin-Konto eingerichtet hast und Euro-Guthaben für den Kauf eingezahlt hast, sind es nur noch ein paar Klicks. So kaufst Du Deine ersten Bitcoins:

1. Vor dem Kauf oder Verkauf die Kostenübersicht checken

Wie bei jeder Banküberweisung oder Wertpapierorder solltest Du auch hier genau darauf achten, dass Du den gewünschten Betrag richtig eingetippt hast. Es werden nicht nur ganze Bitcoins gehandelt – das wäre bei den aktuellen Kursen eine sehr teure Angelegenheit –, sondern auch Teile von Bitcoins. Daher musst Du Nachkommastellen zählen. 0,001 Bitcoins entsprachen im Januar 2024 ungefähr 39 Euro. Die kleinste theoretisch handelbare Einheit ist ein Hundertmillionstel Bitcoins (nach dem Pseudonym des Bitcoin-Erfinders „1 Satoshi“ genannt – ein Bitcoin entspricht also 100 Millionen Satoshi). Je nach Handelsplatz kann es aber Mindestbeträge geben. Achte unbedingt auf die Kostenübersicht, damit Du nicht böse überrascht wirst.

Achte außerdem darauf, tatsächlich Bitcoins und keine Variante zu kaufen. Es gibt auch Hebelprodukte auf Bitcoins, sogenannte CFDs, oder andere Bitcoin-Derivate, bei denen es noch einmal andere Details zu bedenken gibt. Mehr dazu liest Du im Abschnitt weiter unten, „Kannst Du Bitcoins über Dein Wertpapier-Depot kaufen?“

2. Bei Bedarf: Preislimit setzen

Bei manchen Plattformen kannst Du ein sogenanntes Limit setzen. Das ist eine Preisgrenze, die Du höchstens für die Bitcoin-Anteile ausgeben willst. Als Beispiel betrachten wir die Bison-App, dort kannst Du das gewünschte Limit einfach eintragen.

Das Preislimit schützt Dich vor plötzlichen Kursbewegungen, wie es sie bei Kryptowährungen oft geben kann. Allerdings passiert es dann durchaus, dass Deine Kauforder eine Weile liegen bleibt, bevor sie ausgeführt wird – nämlich dann, wenn sich der Bitcoin-Kurs in die andere Richtung bewegt.

Im Beispiel geht es um einen Gegenwert von etwa 10 Euro. Wenn Du hier ohne Limit, also zum sogenannten Marktpreis, kaufen würdest, wird der Kauf sofort ausgeführt und Du nutzt den aktuellen Angebotspreis von 42.779,15 Euro, wofür Du 0,00023376 Bitcoins bekommst und 10 Euro zahlst.

Mit einem Limit von 42.000 Euro wird der Kauf erst dann ausgeführt, wenn der Angebotspreis unter diese Schwelle sinkt. Das hat dann zur Folge, dass Du nur 9,82 Euro für dieselbe Menge Bitcoins zahlen musst.

Steigt der Preis allerdings, statt zu fallen, passiert vorerst nichts.

Bei Bison und Bitvavo kannst Du auf diese Weise Limits für den Kauf (und auch den Verkauf) von Bitcoins einstellen. Bitvavo berechnet für eine Limit-Order eine niedrigere Gebühr als für eine Order ohne Limit, nämlich 0,15 Prozent des Kaufwertes statt 0,25 Prozent.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob Du einen guten Kurs bekommst, lohnt es sich, Seiten wie blockchaincenter.net zur Hilfe zu nehmen. Sie bieten eine Übersicht über den aktuellen Preis für einen Bitcoin an unterschiedlichen Börsen und Tauschplattformen.

3. Nach der Transaktion prüfen, ob die Bitcoins korrekt verbucht wurden

Du solltest genau checken, ob alles geklappt hat. Die gekauften Bitcoin-Anteile sollten nun in Deinem Kundenkonto angezeigt werden. Du bekommst in der Regel auch eine Abrechnung über den Kauf in die Postbox oder per Mail.

Es gibt auch Handelsplattformen, bei denen Du direkt von einem anderen Teilnehmer kaufst und diesem auch händisch das Geld überweisen musst. Das ist beim deutschen Portal bitcoin.de der Fall. Dort gibt es die Besonderheit, dass Du nach der angestoßenen Überweisung noch in Deinem bitcoin.de-Account bestätigen musst, dass das Geld unterwegs ist. Vergisst Du das, wird die Transaktion nach 60 Minuten automatisch gestoppt. Du musst Dich dann an den Kundendienst wenden.

4. Auf Wunsch Bitcoins zum separaten Wallet senden

Die großen Handelsplattformen verwahren Deine gekauften Bitcoin-Anteile in sogenannten Custodial Wallets, virtuellen Geldbörsen für Kryptowährungen. Und zwar so lange, bis Du sie entweder wieder verkaufst oder auf ein anderes Wallet überträgst. Seriöse Anbieter wie die Finanztip-Empfehlungen Bison und Bitvavo haben für die Bitcoin-Verwahrung Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um die Coins vor Diebstahl zu schützen. (Dies gilt ebenfalls für unsere ehemalige Emp­feh­lung Nuri, mehr dazu im Abschnitt So haben wir analysiert). Der Großteil der Bitcoins ist dort offline verwahrt, also ohne Verbindung zum Internet. Eine Einlagensicherung wie bei Bankkonten gibt es für Bitcoins und andere Kryptowährungen allerdings nicht.

Du kannst Bitcoins auf ein anderes Wallet übertragen, wenn Du möchtest. Beachte allerdings, dass manche Wertpapierdepots keine Übertragung zulassen – ein Grund, warum wir sie in diesem Ratgeber nicht als Finanztip-Empfehlung für den Bitcoin-Kauf berücksichtigt haben. Hier liest Du mehr über eigene Wallets.

5. Bitcoin-Sparplan anlegen

Manche Bitcoin-Handelsplattformen bieten auch einen regelmäßigen Bitcoin-Sparplan an. Das bedeutet, dass Du eine Art Dauer-Kauforder erteilst, die dann regelmäßig ausgeführt wird, für einen festen Euro-Wert.

Beide Finanztip-Empfehlungen – Bison und Bitvavo – haben Sparpläne im Angebot. (Bitvavo nimmt vorerst keine Neukunden mit Wohnsitz in Deutschland mehr an.) Du kannst den Sparplan jede Woche oder jeden Monat ausführen lassen (Bison auch jedes Quartal). Die Kaufgebühr beim Sparplan ist die gleiche wie bei einem Einzelkauf. Bei Bison beträgt die Mindestrate 1 Cent.

Was sind Maker- und Taker-Gebühren?

Kannst Du Bitcoins über Dein Wertpapier-Depot kaufen?

Wenn Du schon ein Depot für Aktien und ETFs bei einer Bank oder einem Broker hast, solltest Du vorher genau nachsehen, was Du dort kaufen kannst, selbst wenn die Rede von Krypto und Bitcoin ist.

  • Möglicherweise hast Du nach der Aktie des Unternehmens Bitcoin.de gesucht, mit vollem Namen Bitcoin Group SE mit Sitz in Herford. Die kannst Du, wie die Aktien von Tausenden anderer Firmen, über ein normales Depot kaufen. Finanztip bewertet keine Aktien einzelner Unternehmen. Bedenke aber, dass der Kauf von Bitcoin und der Kauf einer Aktie eines Unternehmens etwas völlig anderes ist.
  • Ähnlich verhält es sich mit Krypto-ETNs, ETCs und anderen ETPs, die Du vielleicht in der Suchmaske Deines Brokers findest. Hinter den Abkürzungen stehen im Detail unterschiedliche Finanzprodukte. Es sind aber keine Original-Bitcoins, allenfalls kann das herausgebende Unternehmen sein Geschäft mit Original-Bitcoins absichern. Sie ahmen zum Teil einen Kursverlauf nach. Achte darauf, was hinter dem Produkt steht, und auch auf laufende Kosten. Zwischen 1 und 2 Prozent der investierten Summe sind pro Jahr nicht untypisch – Du erkaufst die Bequemlichkeit also mit einem Minus bei der Rendite. Du kannst sie außerdem nicht nach einem Jahr steuerfrei verkaufen wie echte Bitcoins, für sie gilt die Abgeltungssteuer.
  • Einen ETF auf Bitcoins gibt es in Deutschland aus rechtlichen Gründen nicht (anders als in den USA, wo seit 2024 Bitcoin-ETFs zugelassen sind). Denn ein ETF muss in der Europäischen Union immer mehrere unterschiedliche Wertpapiere enthalten. Siehst Du also hierzulande einen „Bitcoin-ETF“, könnte allenfalls ein Mix diverser Aktien mit Krypto- oder Blockchain-Bezug dahinterstecken. Auch hier solltest Du unbedingt Kosten und Inhalt prüfen – es ist überhaupt nicht gesagt, dass ein solcher ETF sich ähnlich wie der Bitcoin selbst entwickelt. Ähnlich wie auch ein Wasserstoff-ETF decken solche Themenfonds nur eine einzige Branche ab, im Gegensatz zu dem breit aufgestellten MSCI World oder FTSE All-World.
  • Bei manchen Brokern kannst Du zwar echte Bitcoins kaufen, diese aber nicht beliebig auf andere Bitcoin-Konten übertragen. Auch das solltest Du vorher bedenken. Zwar ist ein separates sogenanntes Wallet aus unserer Sicht kein Muss, insbesondere für Einsteiger oder bei einem eher kleinen Gegenwert. Trotzdem möchtest Du Dir ja vielleicht diese Option offenhalten. Bietet der Broker diese Funktion nicht an, bleibt Dir nur der Verkauf der Bitcoins und ein Neukauf woanders.

Bei den Finanztip-Empfehlungen für Bitcoin-Handelsplattformen haben wir auf die genannten Punkte geachtet. Du bekommst bei diesen Anbietern tatsächliche Bitcoins, die Du auch transferieren kannst.

Bitcoin und Steuern

Wenn Du Bitcoins innerhalb eines Jahres nach ihrer Anschaffung mit Gewinn verkaufst, ist dieser als privates Veräußerungsgeschäft steuerpflichtig. Dementsprechend gilt eine Freigrenze von 600 Euro im Jahr. Auch Gewinne aus dem Verkauf von Kunstgegenständen oder Edelmetallen wie Gold werden für diese Freigrenze zusammengerechnet. Behältst Du die Bitcoins länger als zwölf Monate, ist ein Gewinn beim Verkauf steuerfrei.

Gute Bitcoin-Handelsplattformen bieten Dir eine Steuerübersicht an, wenn Du vor Ablauf der zwölf Monate einen Gewinn erzielst und diesen in der Steu­er­er­klä­rung angeben musst. Bei unserer Emp­feh­lung Bison bekommst Du einen Steuerreport als PDF-Datei. Bei Bitvavo gibt es eine Auflistung im CSV-Dateiformat.

So haben wir analysiert

Wie bei Finanztip üblich haben wir auch beim Thema „Bitcoin kaufen“ eigene Kriterien festgelegt, um empfehlenswerte Angebote zu finden.

Um auf eine erste Grundgesamtheit zu kommen, haben wir im Januar 2022 eine Google-Recherche durchgeführt und nach den Keywords „Bitcoin kaufen“ und „Bitcoin“ gesucht. Die ersten 30 Google-Treffer (Stichwort Bitcoin: die ersten 20) haben wir berücksichtigt. Dabei haben wir darauf geachtet, dass die Unternehmen in Deutschland oder einem anderen EU-Mitgliedsstaat sitzen und dort reguliert werden.

Neun Anbieter konnten wir identifizieren, die sich an Privatanleger richten: Bitcoin.de, Coinbase, Bitvavo, Bison, Bitpanda, Nuri, Paybis, BTC Direct, Etoro.

Nuri ist insolvent und hat am 18. Dezember 2022 den Geschäftsbetrieb eingestellt. Kryptowährungen (Bitcoin oder Ether), die Du über Nuri gekauft hast und die noch auf dem hauseigenen Wallet liegen, befinden sich nicht bei Nuri selbst, sondern bei Solaris Digital Assets, somit in einem separaten Unternehmen.

In einem anderen Ratgeber haben wir zusammengefasst, was die Nuri-Insolvenz für Kunden bedeutet.

Einen Anbieter ließen wir im Folgenden außen vor, bei dem Nutzer nur direkt mit anderen Kunden handeln können, ohne dass der Zahlvorgang über die Plattform läuft (Bitcoin.de). 
Aus dieser Gruppe berücksichtigten wir diejenigen Anbieter, von denen wir Rückmeldung auf unsere Fragen bekamen und für die gilt:

  • Für die Nutzung fallen keine laufenden Gebühren an.
  • Bitcoins können direkt gegen Euro gekauft und verkauft werden. Das Gebührenmodell sollte für Nutzer gut nachvollziehbar sein.
  • Es muss eine Einzahlungsmöglichkeit von einem deutschen Girokonto geben.
  • Es werden echte („physische“) Bitcoins gehandelt, keine Derivate.
  • Bitcoins müssen mit einem eigenen Wallet eingehend und ausgehend übertragbar sein.
  • Bitcoins können dennoch auf Wunsch beim Broker selbst in einem Custodial-Wallet gelagert werden.

Von den neun Anbietern blieben drei übrig: Bison, Bitvavo und Nuri. (Bitpanda sprach nach eigenen Angaben zum Zeit­punkt unserer Untersuchung keine Kunden in Deutschland an. Paybis und BTC Direct antworteten gar nicht auf unsere Anfrage. Coinbase antwortete nur lückenhaft und stellt sein Gebührenmodell auf der Website kaum nachvollziehbar dar. Etoro berechnet diverse Zusatzgebühren, zum Beispiel bei Euro-Auszahlungen und bei längerer Nichtnutzung des Kontos, und verknüpft in den Kundenkonten sehr sichtbar riskante CFD-Transaktionen. Mehr zur Insolvenz von Nuri liest Du im Kasten oberhalb.)

Zu diesen betrachteten wir 53 Produktmerkmale, die sich auf die Handelsgebühren, die Darstellung der Informationen, die Verfügbarkeit von Sparplänen und weitere Kategorien beziehen. Diese Merkmale stellen wir im Ratgeber dar. Da die Anzahl der verbleibenden Anbieter klein war, verzichten wir darauf, weitere Ausschlusskriterien zu formulieren. Insbesondere die Höhe der Spreads und das Kursniveau spielte im Vergleich keine Rolle.

Wir haben uns auch den Service verschiedener Anbieter angeschaut, diesen allerdings nicht zu einem verbindlichen Kriterium gemacht. Eindrücke anderer Finanztip-Leser, die aber immer ein individuelles Nutzungsverhalten darstellen, findest Du auch bei unseren Erfahrungsberichten und im Finanztip-Forum.

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip gehört zu 100 Prozent der gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Emp­feh­lungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

Mit Deinem Beitrag unterstützt Du uns bei der unabhängigen Recherche für unsere Ratgeber.

Fördere die finanzielle Bildung in Deutschland. Mit Deinem Beitrag hilfst Du uns, noch mehr Menschen zu erreichen.