Geldmarktfonds: Die Mär vom Sicherheitsbausten?

  • Hallo zusammen,


    ich folge Finanztip schon seit Jahren, fühle mich aber nach meiner jüngsten Erfahrung mit Geldmarkt ETF erst jetzt "genötigt" mich hier anzumelden und um Rat zu Fragen.


    Ausgangslage:

    Giro, Tagesgeld, Depot, Hausfinanzierung alles bei der ING.


    Zusätzlich zum normalen Abtrag, sparen wir das Jahr über einen gewissen Betrag an, den wir dann zum Jahresende als Sondertilgung überweisen. Ja ich weis, kann man auch am Markt investieren, etc. darum soll es hier bitte nicht gehen. Ich weiß das alles und ich habe mich trotzdem bewusst dagegen entschieden, da mit der derzeitigen Strategie unser Haus am Tag X sicher bezahlt ist und ich gewissermaßen eine Deadline habe.


    Diese Sondertilgung haben wir früher monatlich auf ein TG Konto überwiesen und dann im Dezember entnommen. Irgendwann wurde mir das TG hopping zu doof und ich folgte dem Geldmartfonds Ratgeber auf Finanztip.


    Siehe:

    Geldmarktfonds: Eine gute Alternative zum Tagesgeld?


    Hier legte ich dann monatlich die selbe Menge in den LU0290358497.


    Rechnerisch ergab sich eine "Rendite" von 58€, soweit so ok, da ich nicht genau ein Jahr investiert war.


    Nun im Dezember, verkaufte ich die Papiere an einem Werktag zur Mittagszeit im Direkthandel via ING und siehe da, es wurden 26€ Provision einbehalten.


    Unterm Strich, hat das Ganze sehr wenig Redite gebracht, da diese durch Kosten deutlich dezimiert wurden. Es hätte sich also mehr gelohnt, einfach weiter TG Konten zu besparen.


    Ich glaube jedoch nicht, dass FT hier bewusst falsche Infos in solche Artikel packt, daher bitte ich euch mir zu zeigen wo hier mein Denkfehler war.


    Vielen Dank.


    Grüße

    Christian

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Im Gegensatz zum Tagesgeld ist der Geldmarktfond LU0290358497 ein ETF. Beim Kauf und Verkauf fallen also die ganz normalen Transaktionsgebühren deines Brokers an. Die ING gehört hier eher zu den teureren. Es gibt auch Broker, wo du für einen Euro oder ganz kostenlos handeln kannst.

    Ich selbst habe den LU0290358497 ebenfalls bei der ING. Für mich sind die relativ hohen Transaktionskosten trotzdem ok, da ich hier wirklich meine Notfallreserve halte, in die ich im Normalfall niemals ran muss.


    Ich glaube jedoch nicht, dass FT hier bewusst falsche Infos in solche Artikel packt, daher bitte ich euch mir zu zeigen wo hier mein Denkfehler war.

    Folgendes steht in dem von dir verlinkten Artikel dazu:

    Zudem musst Du bei einem Geldmarktfonds auch die Kosten beim Kauf und Verkauf der Anteile bedenken. Sie fallen jedes Mal an, wenn Du Geld in den Fonds ein- oder auszahlen willst, und schmälern Deine Rendite. Ein Geldmarktfonds lohnt sich daher häufig nur, wenn Du eine größere Summe investierst und nicht andauernd Geld ein- und auszahlen willst. Wenn Du Dein Depot bei einem Broker mit geringen Ordergebühren hast, können sich auch kleinere Summen lohnen, da die Gebühren dort nicht so stark ins Gewicht fallen.

  • Zusätzlich zum normalen Abtrag, sparen wir das Jahr über einen gewissen Betrag an, den wir dann zum Jahresende als Sondertilgung überweisen.


    Beim Finden des Denkfehler kann ich leider nicht helfen…



    …aber

    Wenn ihr fest (ganz sicher) jeden Monat Geld übrig habt, dann erhöht einfach die Tilgung.

    Dann habt ihr keinen Aufwand Geld hin und her zu überweisen, kein Fond, kein Tagesgeldkonto.


    Die Tilgungshöhe darf man üblicherweise bei der ING 2x kostenfrei ändern, danach kostet die Tilgungsrateänderung 80€.


    Je nach Kreditzinssatz ist es vielleicht sinnvoller höher zu tilgen und sich den Verwaltungsaufwand sparen.


    Oder wenn ihr lieber bei Sondertilgung bleibt:

    Ihr dürft jeden Monat sondertilgen, solang die Tilgung >1000€ ist und ihr nicht den Max. Wert an Jahressontertilgung überschreitet. Ihr müsst nicht bis Dezember warten. Die Tilgung wirkt auf den Zinskosten direkt ab dem nächsten Monat.

    Die Einsparung wird vermutlich eure Tagesgeldzinsen weit überschreiten!


    Quelle

    Sondertilgung – ING

  • Ich glaube jedoch nicht, dass FT hier bewusst falsche Infos in solche Artikel packt, daher bitte ich euch mir zu zeigen wo hier mein Denkfehler war.

    Du hast einen zu teuren Broker für dieses Produkt und deine Höhe der Einlagen gewählt. Das ist alles. Hat nix mit Finanztip zu tun. Ein Geldmarkt-ETF lohnt sich bei einem günstigen Broker oder hohen Summen oder längerem Anlagehorizont.

  • Die Sondertilgung haben wir früher monatlich auf ein TG Konto überwiesen und dann im Dezember entnommen. Irgendwann wurde mir das TG-Hopping zu doof und ich folgte dem Geldmarktfonds-Rat auf Finanztip.

    [zahle mich bei der ING aber an Spesen tot].


    Leider hast Du den Artikel nicht zu Ende gelesen.


    Ich kaufe diesen ETF bei Scalable Capital kostenfrei, für einen Verkauf werden mir 99 Cent berechnet, was für mich tolerabel ist. Irgendein Broker soll es ganz kostenlos machen (Trade Republic?).

  • Nun im Dezember, verkaufte ich die Papiere an einem Werktag zur Mittagszeit im Direkthandel via ING und siehe da, es wurden 26€ Provision einbehalten.

    Da hilft ein Blick ins PLV der ING.
    Die nehmen "Grundgebühr 4,90 € + 0,25 % vom Kurswert, max. 69,90 €".

    Das ist bei Anlagen mit geringer Rendite und kurzen Laufzeiten ein relevanter Faktor. Wenn es blöd läuft, zahlst du auf diese Weise drauf.

    (Die und andere machen es geschickt - Sparpläne für den Kauf sind kostenlos und werden entsprechend beworben. Beim Verkauf (kommt es ohne vergleichbar deutliche Werbung) dann dicke gemäß PLV.)

  • Na ja, man schafft es auf diese Weise schon, den eigentlich beabsichtigten Gewinn in Form von Spesen zu pulverisieren. Finanztip hat ja im Artikel auf die Spesen hingewiesen. Ich formuliere das einen Schritt schärfer, indem ich schreibe:


    Wenn man einen Geldmarktfonds als Tagesgeldkontoersatz verwendet, braucht man einen Broker mit niedrigen Spesen, sonst lohnt sich das nicht.

  • Wenn man einen Geldmarktfonds als Tagesgeldkontoersatz verwendet, braucht man einen Broker mit niedrigen Spesen, sonst lohnt sich das nicht.

    Ich würde noch ergänzen "oder einen entsprechend langen Anlagehorizont".

    Ich habe aktuell einen Aktions-Geldmarkt-ETF bei der DKB d.h. Sparplan und Kauf (außerbörslich) kostenlos, bei einem vollständigen Verkauf würde ich wohl 30€ hinblättern. Da ich aber aktuell über 1000€ im Plus bin und auf das Geld in absehbarer Zeit auch nicht angewiesen, ist mir das trotzdem lieber als alle halbe Jahr ein neues TG Konto zu suchen :)

  • Ich habe zu diesem Thema mal eine weitere Frage. Wie kommt es, dass bei Gekdmakrt ETFs, wie z.B. dem Xtrackers II Germany Government Bond 0-1 UCITS ETF 1C täglich Schwankungen des Kurses auftreten und der Kurs scheinbar während der Börsenzeiten, zwischen 9 und 17 Uhr, höher ist, als außerhalb dieser Zeiten, siehe angehängtes Bild.Ich dachte immer, dass man während der Börsenzeiten kaufen soll. Das sieht aber irgendwie genau andersrum aus.