Grundsteuer in Bayern um 200% gestiegen

  • bei mir sind die Hebesätze natürlich bekannt und auch noch gestiegen in Gegensatz zu 2024.

    Aber ich habe das Gefühl das hier jemand aus Bayern antworten müsste denn die Kleinstaaterei in Deuschland führt mal wieder dazu das es überall anders gehandhabt wird. Corona lässt grüssen, da war es ja auch eine Katastrophe mit den verschiedenen Regelungen.

    Gelernt hat die Politik aber offenbar nix draus...oder vielleicht ist es auch Absicht, damit die Bürger schön blöd gehalten werden können.

  • Bzgl noch nicht beschlossener Hebesätze:

    Es gibt doch einen Grundsteuerbescheid, in dem die Eckdaten und der konkret zu zahlende Betrag steht, oder?

    Was steht denn da, wenn die Hebesätze nicht bekannt sind?

    Gibt es überhaupt schon einen neuen Bescheid?

    Ich stehe da zu 100% auf dem Standpunkt, dass der Staat (Finanzamt, Kommune…) sich melden wird, wenn er etwas will. Solange er das nicht tut, will er nichts.

    Der Grundsteuerbescheid wird den (vermutlich bereits vor einiger Zeit und auf Basis der vom Grundstückseigentümer abgegebenen Grundsteuererklärung vom Finanzamt (!) festgelegten) Grundsteuermessbetrag enthalten und von der Kommune (!) erstellt und übersendet. Der Grundsteuermessbetrag wird mit dem Hebesatz, den die Kommune festlegt hat, multipliziert und ergibt die Grundsteuer p.a.

    Ist also der Hebesatz noch nicht festgelegt, gibt es auch (noch) keinen Grundsteuerbescheid.

    Viele Grüsse

    *EW*

    :thumbup:

  • lemy

    Sieh es positiv. Du hast jahrelang zu wenig Grundsteuer gezahlt. Das ist doch auch was worüber man sich freuen kann :)

    Wir gehören (voraussichtlich, auch hier sind noch keine definitiven Grundsteuerbescheide raus) zu denen, die jahrelang (okay, seit wir 2020 gekauft haben) zu viel Grundsteuer gezahlt haben - bei uns wird es vermutlich nur noch ca. die Hälfte kosten. Ich glaube das aber auch erst, wenn ich es schwarz auf weiß sehe.

    Mag sein, dass in manchem Bundesland und/oder mancher Gemeinde auch das neue Modell verfassungswidrig ist. Das wird sich dann irgendwann in 2-8 Jahren zeigen, wenn das Bundesverfassungsgericht das nächste Mal entscheidet. ^^

    Dass man auf Basis eines bloßen "ich finde das aber total hoch, das ist unfair!" den eigenen Bescheid angreift, halte ich für eher aussichtslos.

    lemy Bei Dir geht es um ein unbebautes, aber erschlossenes Grundstück. Damit gehörst Du vermutlich in der Tat genau zu denjenigen, die bisher zu wenig gezahlt haben. Es ist gesamtgesellschaftlich nicht gewollt, dass man Grundstücke brachliegen lässt, statt sie zu bebauen. Das soll nicht mit niedriger Grundsteuer belohnt werden.

  • So hatte ich mir das gedacht. Danke!

    Demnach gilt der bestehende Bescheid bzgl. Betrag und Fälligkeit weiter.

    Exakt. Bei uns wurde der Hebesatz Ende November beschlossen und darüber auf der Homepage der Kommune kommuniziert, hab eben nochmal nachgeschaut. Sollte ursprünglich früher geschehen, wurde jedoch vertagt, da zum 1. Termin wohl noch Infos vom Finanzamt fehlten.

    Natürlich hast Du Recht, bis zu einem neuen Bescheid ist der alte in Wirkung befindlich. ich war schlichtweg neugierig und wollte schon mal im Vorfeld wissen, was auf uns zukommt.

    Viele Grüsse

    *EW*

    :thumbup:

  • Exakt. Bei uns wurde der Hebesatz Ende November beschlossen und darüber auf der Homepage der Kommune kommuniziert, hab eben nochmal nachgeschaut. Sollte ursprünglich früher geschehen, wurde jedoch vertagt, da zum 1. Termin wohl noch Infos vom Finanzamt fehlten.

    Natürlich hast Du Recht, bis zu einem neuen Bescheid ist der alte in Wirkung befindlich. ich war schlichtweg neugierig und wollte schon mal im Vorfeld wissen, was auf uns zukommt.

    Genau, Neugier finde ich ok. Würde mir auch so gehen. Als Mieter ist das aber nicht so einfach.

    Aber manche scheinen Sorge zu haben, dass sie nicht wissen, was sie zahlen müssen. Das sehe ich nicht.

  • bei mir sind die Hebesätze natürlich bekannt und auch noch gestiegen in Gegensatz zu 2024.

    Aber ich habe das Gefühl das hier jemand aus Bayern antworten müsste denn die Kleinstaaterei in Deuschland führt mal wieder dazu das es überall anders gehandhabt wird. Corona lässt grüssen, da war es ja auch eine Katastrophe mit den verschiedenen Regelungen.

    Gelernt hat die Politik aber offenbar nix draus...oder vielleicht ist es auch Absicht, damit die Bürger schön blöd gehalten werden können.

    Dass hinter dem Föderalismus eine finstere Verschwörung steckt, wäre mir neu. :rolleyes:

    Dass Du das BGB gegen eine Grundabgabe ins Feld führen willst, wirkt etwas bemüht.

    Aber Steuern waren in Drutschland schon immer ein Thema für sich...

  • Hessen hat freundlicherweise eine Tabelle veröffentlicht, wie aufkommensneutrale Hebesätze aussehen müssten.

    Ja, diese Tabelle existiert.

    Meine Bürgermeisterin hat versucht, die Berechnungsgrundlagen dieser Zahlen beim Land Hessen zu ermitteln. Hintergrund ist, dass viele Eigentümer noch keine Grundlagenbescheide erhalten haben und auch der Gemeinde bisher keinerlei Daten vom Finanzamt vorliegen. Sie konnte keine nutzbare Antwort erhalten. Offensichtlich handelt es sich nur um grobe Abschätzungen.

    Folge ist, dass die Gemeinde diesen empfohlenen Wert (gerundet) übernimmt, aber der Gemeinderat keine Ahnung hat, ob und wie stark sich das auf den Haushalt auswirkt.

  • Es handelt sich um ein unbebautes erschlossenes Grundstück in Bayern. Was kann ich gegen die Steuererhöhung in Bayern tun?

    - Bebauen

    - Verkaufen

    - Bebauen und dann verkaufen

    Baugrundstücke sind keine Sparschweine ;)

    Alternativ kann man sich natürlich an die Kommunalpolitik wenden und sich für niedrigere Hebesätze einsetzen. Am besten schlägt man auch gleich vor, ob man zum Ausgleich lieber die Gebühren für den Kindergarten erhöht oder das Schwimmbad schließen würde.

  • noch von keinem der Bundesländer einen Steuerbescheid für die Grundsteuer 2025 habe

    Da kannst Du lange warten, die Bundesländer verschicken keine Bescheide. Grundsteuer ist Sache der Kommunen. Die Beschlüsse müssen bis Mitte 2025 gefasst werden und gelten dann rückwirkend ab 1.1.2025. Mangels Datengrundlagen werden sich einige Kommunen Zeit lassen.

    die Gemeinden brauchen dringend Geld für Investitionen, wieso dürfen die denn dann nicht die Steuern erhöhen?

    Die Bundesregierung wollte etwas Transparenz schaffen, was die Auswirkungen der Reform sind. Daher soll in diesem einem Jahr das Ganze aufkommensneutral gestaltet werden.

    Natürlich können die Kommunen die Hebesätze verändern. Aber das sollte möglichst im Jahr davor (haben sehr viele Gemeinden in Hessen kräftig gemacht) oder eben erst 2026 sein.

  • Die Neuregelung der Grundsteuer erfolgt letztlich auf Initiative des Bundesverfassungsgericht, das die bisherige Handhabung als verfassungswidrig verworfen hat (Verstoß gegen die gleichmäßige Besteuerung). Will man das ausgleichen, werden (bei aufkommensneutraler Gestaltung) unvermeidlich einige weniger zahlen als früher, andere dafür mehr.

    Daß diejenigen, die mehr zahlen sollen als bisher, nun ein Zweckgeschrei erheben ("öbszön hoch", "Grundsteuer in Bayern um 200% gestiegen") liegt nahe.

    In beiden Threads haben wir Zahlen allerdings noch nicht gelesen. Es ist sehr zu bezweifeln, daß der TE einen Überblick über die Grundsteuerberechnung in Bayern hat. Vermutlich beschränkt sich seine Kenntnis auf ein einziges Grundstück, das in Bayern liegt und für das er nun das Dreifache an Grundsteuer zahlen soll.

  • Wenn die wirklich wollen das mehr gebaut wird dann ist eine Steuererhöhung die falsche Methode. Die Bauvorschriften machen doch im Moment das Bauen so teuer wie noch nie. Hohe Energiepreise, Handwerkermangel und Bürokratie sind auch das Problem. Die Steuererhöhung kommt jetzt noch zusätzlich zu den künftigen Kosten für den Hausbau dazu und wird eher noch abschrecken zu Bauen. Idiocracy ist glaube ich der Fachbegriff dafür.

    Mein Bauprojekt ist jetzt jedenfalls auf Eis gelegt aus Trotz!

  • Mein Bauprojekt ist jetzt jedenfalls auf Eis gelegt aus Trotz!

    Bin mir sicher, damit hast du alle überzeugt!

    Wenn du ernsthaft ein Interesse daran hättest zu bauen, dann würde dich die Grundsteuer nicht davon abhalten. Die Energiepreise sind mittlerweile übrigens schon längst nicht mehr so hoch, wie zu meiner Bauzeit (der Bagger kam Januar 22) und seit die Zinsen gestiegen sind, haben Handwerker auch wieder freie Termine ;)

  • ... das die bisherige Handhabung als verfassungswidrig verworfen hat (Verstoß gegen die gleichmäßige Besteuerung)

    Das wird ja immer wieder vergessen: Das neue System ist deutlich gerechter, als das alte System.

    Jeder, der nächstes Jahr deutlich mehr zahlt, sollte sich freuen, denn es bedeutet, dass er jahrelang ungerechtfertigt viel zu wenig gezahlt hat! Davon muss er auch nichts nachzahlen.

    Und umgekehrt: Wer jetzt weniger zahlt, der hat jahrelang ungerechtfertigt das Gemeinwohl zu stark gestützt.

  • also da ich das Grundstück erst 2 Jahre habe kann ich mich nicht über diese ominöse Ersparnis freuen. Und vielleicht hätte ich lieber als Geldanlage ein landwirtschaftliches Grundstück kaufen sollen, aber das machen ja schon die global Player und treiben damit unsere Landwirte in den Ruin ,da die sich kein Ackerland mehr leisten können bei den Spekulationspreisen die da herrschen...

  • Alles interessante Meinungen. In Baden-Württemberg ist es übrigens völlig egal, was da auf dem Grundstück draufsteht und wie groß das ist. Ein Sonderweg, der auch so manchen Ärger bringen kann.

    Da scheint der Kelch „Grundsteuer C“ an Ba-Wü vorbei gegangen zu sein:

    Grundsteuer C - alles was Sie wissen müssen
    Mit der Grundsteuerreform wird auch die Grundsteuer C eingeführt. Was sie Kommunen bringt - und wo sie künftig gilt.
    kommunal.de

    Und in NDS könnte sie noch kommen, spannend.

    Viele Grüsse

    *EW*

    :thumbup: