Deutsche Haushalte sind das Armenhaus der EU

  • Quintessenz: Die Wohneigentumquote als Solche sagt per se nichts über Reichtum oder Wohlstand der Einwohner des Landes aus.

    Dem würde ich mich anschließen, da gibt es ja noch einige andere Faktoren. Sechs Menschen, die sich auf drei große Mietwohnungen im zentralen München verteilen, sind vermutlich doch etwas wohlhabender als sechs Menschen, die sich in Rumänien (aber etwa auch in Spanien oder in Irland) ein kleines Häuschen teilen.

  • Dem würde ich mich anschließen, da gibt es ja noch einige andere Faktoren. Sechs Menschen, die sich auf drei große Mietwohnungen im zentralen München verteilen, sind vermutlich doch etwas wohlhabender als sechs Menschen, die sich in Rumänien (aber etwa auch in Spanien oder in Irland) ein kleines Häuschen teilen.

    Bevor oder nachdem Sie die monatliche Miete entrichtet haben ;)

  • Der Focus ist eine der wenigen lesenswerten Zeitungen, die journalistisch recht gute Zeit katapultiert sich leider durch die Zensur in ihren Kommentarspalten ins Abseits...


    Aber ich muss dich enttäuschen: Die Wohneigentumsquote ist das Verhältnis der von Eigentümern selbst bewohnten Wohnungen zu der Gesamtzahl aller Wohnungen.


    Deine Familie taugt also leider nicht zum schönreden.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Der Focus ist eine der wenigen lesenswerten Zeitungen, die journalistisch recht gute Zeit katapultiert sich leider durch die Zensur in ihren Kommentarspalten ins Abseits.

    Spar dir das doch einfach. Deine persönliche Präferenz ist doch Jacke wie Hose. Ich schreibe ja auch nicht, dass ich die taz präferiere.

  • Der Focus ist eine der wenigen lesenswerten Zeitungen, die journalistisch recht gute Zeit katapultiert sich leider durch die Zensur in ihren Kommentarspalten ins Abseits...

    Auf jeden Fall! Ich finde schon die Überschrift "Arme Schlucker Europas" strotzt gerade nur so von seriösem Journalismus.

  • Puh, also Wohneigentum als Basis zu nehmen...

    Ich kenne einige ältere Herrschaften, die dann im Alter doch in eine Mietwohnung gezogen sind, weil sie es körperlich nicht geschafft haben, das Haus am Laufen zu halten: Rasen mähen, Schnee schaufeln, hier und da was reparieren, ständig Handwerker bestellen...
    Dazu scheinen viele beim Erwerb von Häusern nicht zu bedenken, dass im Alter ggf. mal ein Stock, Rollator, Rollstuhl oder sonstige Gehhilfe vonnöten sein könnte und das Bad liegt unerreichbar im 1. Stock.

    Dazu kommt: Wer braucht im Alter allein oder oder zu zweit mehr als drei Zimmer? Und wer kann mit kleiner Rente die ganzen Heizkosten stemmen?


    Ich sehe Häuser eher als Fußfessel. Eigentumswohnungen sind das Schlimmste aus beiden Welten: Nervige Nachbarn UND Fußfessel...

  • Ich sehe Häuser eher als Fußfessel. Eigentumswohnungen sind das Schlimmste aus beiden Welten: Nervige Nachbarn UND Fußfessel...

    :)


    Ich wohne in einer selbstgenutzen Eigentumswohnung. (Partiell) nervige Nachbarn haben wir tatsächlich auch. Und zwar … rate mal … im Haus nebenan. Die wären also auch da, wenn meine Wohnung in einem EFH wäre. 8)

  • Außerdem ist natürlich zu beachten, dass „der Slowake“ nach dieser Statistik zwar recht vermögend sein mag, da er sein Haus besitzt, andererseits hat er da nur bedingt etwas von denn er kann da Haus ja nicht verkaufen und fortan auf der Straße leben.

    also mein Kollege ist slowakischer Staatsbürger, wohnt im eigenen Haus, allerdings in Österreich, wo wird der denn eigentlich in der Statistik mitgeführt?


    also finanzeille Bildung hin und her... schon als kleines Kind weiss man was Wohlstand ist... wer ein teueres Auto, grosses Haus etc. hat und wer das Gegenteil...

    zur finanziellen Bildung für Kleinkinder gehört aber auch das Wissen, das nicht jede selbstbewohnte Immobilie bereits abbezahlt ist. Auch hier im Forum finden sich mehrere Threads, bei denen es explizit um die Tilgungquote/Schuldenquote usw. geht. Es soll sogar Menschen geben, die aus unterschiedlichsten Gründen die Raten ihrer selbstgenutzten Immobilie nicht mehr leisten können.

    Obiges gilt übrigens auch für Autos, egal ob teuer oder billig.


    In der Statistik wird aber nicht unterschieden, ob jemand die Immo bereits abbezahlt hat, oder noch fleissg dabei ist. Dennoch jedes selbstgenutzte Immoeigentum automatisch als "Vermögen" und damit "positiv" zu werten, ist meiner Ansicht nach stark simplifizierend.

  • Spar dir das doch einfach. Deine persönliche Präferenz ist doch Jacke wie Hose. Ich schreibe ja auch nicht, dass ich die taz präferiere.

    Das war nur eine Replik auf einen Beitrag, in dem der Focus als Quelle grundsätzlich in Frage gestellt wird, statt sich mit dem Inhalt zu beschäftigen. Also calm down...

    Auf jeden Fall! Ich finde schon die Überschrift "Arme Schlucker Europas" strotzt gerade nur so von seriösem Journalismus.

    Überspitzung, Wortspiele und ähnliche Stilmittel sind in jedem Medium vorhanden.



    In der Statistik wird aber nicht unterschieden, ob jemand die Immo bereits abbezahlt hat, oder noch fleissg dabei ist. Dennoch jedes selbstgenutzte Immoeigentum automatisch als "Vermögen" und damit "positiv" zu werten, ist meiner Ansicht nach stark simplifizierend.

    Das ist richtig. Korrekterweise müsste man nur abbezahlte Immobilien einbeziehen oder gleich das Nettovermögen betrachten.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • In der Statistik wird aber nicht unterschieden, ob jemand die Immo bereits abbezahlt hat, oder noch fleissg dabei ist. Dennoch jedes selbstgenutzte Immoeigentum automatisch als "Vermögen" und damit "positiv" zu werten, ist meiner Ansicht nach stark simplifizierend.

    Wenn sich diese Aussage das auf die EZB-Statistik bezieht, dann wird hier das Nettovermögen - also abzüglich aller Verbindlichkeiten - betrachtet.


    Auf der EZB-Seite kann man sich Auswertungen unterschiedlichster Art konfigurieren und auch als Excel herunterladen, hier der Graph für das Nettovermögen [Net (Assets minus Liabilities)] für Privathaushalte in Deutschland für die Quartale Q1/2011 bis Q2/2024.


    Die kleine Abweichung von 106k€ zu 112k€ kommt wohl dadurch zu Stande, dass die 112k€ "adjusted" sind, den Filter habe ich in meiner Abfrage leider nicht hinauskonfiguriert bekommen.

  • Wenn sich diese Aussage das auf die EZB-Statistik bezieht, dann wird hier das Nettovermögen - also abzüglich aller Verbindlichkeiten - betrachtet.

    danke für die EZB Statistik (war leider nicht in der Lage, sie selber zu finden, URL wäre toll)


    die Aussage im Focus Artikel, welcher aus Ausgangspunkt für diesen Thread zitiert wurde, lautete, dass das Nettovermögen in DE vermutlich niedriger sei als in anderen Ländern, weil auch die Immobilienquote in DE niedriger ist, als in anderen Ländern. Diese Conclusio im Sinne von "Immo macht reich" habe ich bezweifelt, weil nicht jeder Immoeigentümer auch schon schuldenfrei ist.


    Die EZB Statistik betrachtet ja das Nettovermögen aller Haushalte, unabhängig davon, ob ich meine Immo schon bezahlt habe oder nicht. Wüsste auch gar nicht, wie das irgendjemand feststellen könnte, es gibt in DE ja keine Vermögensübersicht je Bürger (deswegen auch keine Vermögenssteuer).

  • Wie wärs, wenn wir den Horizont mal über das Immobilienvermögen hinaus auf das Gesamtvermögen erweitern? Und nicht wie der Fokus in diesem Artikel die Verteilung genau dieses Vermögens krampfhaft ausblenden? Dann würde es interessant und aussagekräftig und nein: Nur an den Immobilien liegt es sicher nicht! 😉


    Bundesbank-Bericht: Wie ungleich Vermögen in Deutschland verteilt ist
    Erst entspannte die Corona-Pandemie die Lage, jetzt wird die Kluft zwischen Arm und Reich wieder größer. Wie groß die Ungleichheit beim Vermögen hierzulande…
    www.wiwo.de