Dividenden ETFS: Quality Growth oder High Dividend?

  • Was ignoriere ich genau?

    Kursverluste:

    Die 13% weniger im Kurs interessieren mich bei einem Dividendenportfolio nicht


    Wann genau "ausreichend" beginnt ist definitionssache.

    Das ist richtig. Hängt aber nicht nur von der Anzahl der Aktien ab.

    Wenn ganze Branchen über- bzw. untergewichtet werden, ist es nicht ausreichend.


    Beispiel Meinungsumfrage oder Wahlprognosen: Bei einer repräsentativen Auswahl genügen ca. 2000 Interviews. Bei einer Zufallsauswahl sind auch 5.000 nicht ausreichend.

  • Hallo zusammen,

    https://www.finanztip.de/aktien/dividenden/

    Ein Dividenden Strategie hat einige Nachteile.

    Warum von einer Strategie abweichen die den durchschnittlichen Markt in ihrer Rendite durchschnittlich abbildet.

    LG.

    Ich frage nochmal (nach oben und auch damals mit Bezug, als Saidi und Xenia im Video darüber gesprochen haben):

    Wo ist der Unterschied zwischen einer Dividendenzahlung, die z.B. bei Xtrackers auf dem Konto landet und in einen nach außen thesaurierenden ETF reinvestiert wird und einer, die bei mir auf dem Konto landet und von mir reinvestiert wird?

    (Ja, mit der Dividendenzahlung verringert das Unternehmen seinen Wert. Das ist aber eine Entscheidung des Unternehmens und wird nicht dadurch beeinflusst, ob ich oder Xtrackers einen Anteil an diesem Unternehmen besitze.)

  • Ich frage nochmal (nach oben und auch damals mit Bezug, als Saidi und Xenia im Video darüber gesprochen haben):

    Wo ist der Unterschied zwischen einer Dividendenzahlung, die z.B. bei Xtrackers auf dem Konto landet und in einen nach außen thesaurierenden ETF reinvestiert wird und einer, die bei mir auf dem Konto landet und von mir reinvestiert wird?

    Für dich hat es in der Realität ausschließlich temporär steuerrechtliche Auswirkungen.

    Außerdem hast du dann ETF mit verschiedenen Kauf-Zeitpunkten im Depot.


    Letzteres hat bei einer einmaligen Investitionen sogar beim Verkauf die Möglichkeit steuerrechtliche Gestaltungsmöglichkeiten.

    Du kannst vor einem Verkauf die ursprünglich angeschafften Anteile auf ein anderes Unter-Depot übertragen lassen und die neueren ETF Anteile verkaufen.

  • Hallo zusammen,

    wenn Dividenden aus einem Welt ETF ausgezahlt werden und diese wieder investiert werden besteht kaum ein Unterschied.

    Steuern werden nun sofort fällig. Keine Steuerstundung…. das macht schon was aus, siehe Faustformel 3 x 10

    (Solange der Freistellungsauftrag noch nicht aufgebraucht ist hat es sogar Vorteile).

    Wenn ich Einzelaktien habe sieht es anders aus.

    LG

  • Hornie

    Zu dem speziellen Thema hier ("Dividenden") hatte ich letztens (mal wieder) einer intensiv fast hitzigen Diskussion zweier Protagonisten bei unserem Börsenstammtisch gelauscht. Scheint mir vom Potential her ähnlich "aufgeladen" wie andere typische Finanz-Diskussions- oder gar "Streitthemen" ("Mieter vs Eigenheimer", "aktiv vs passiv", "Gold als Beimischung sinnvoll oder komplett überflüssig", "Anleihen-ETFs vs Einzel-Anleihen", "Bankkonten vs Geldmarkt-ETFs", "Tangible Assets lukrativ oder Unsinn" usw.).



    Aus meiner Sicht als Finanz-Laie, wenn auch einem an solchen Themen Interessierten mit zudem ein bißchen eigenen Erfahrungen, dürfte Deine Hinweise vollumfänglich zutreffen (jeder, der sich auch nur rudimentäre mit diesem Thema beschäftig hat, dürfte dies wohl ganz ähnlich oder ebenso sehen); siehe hier:

    Hierzu gibt es viele Untersuchungen, die festgestellt haben:

    - Die Gesamtrendite (Dividenden plus Kursgewinne) ist nicht höher

    - Das Risiko ist höher, da der Investitionsfokus enger ist, gewisse Branchen übergewichtet und andere Branchen untergewichtet sind.


    Der einzige Vorteil von Dividendenfonds ist das leichte Lächeln auf Deinem Gesicht, wenn Du eine Ausschüttung auf Deinem Kontoauszug findest.

    Sowie

    Rationale Anleger wissen jedoch, dass jede Ausschüttung eine Desinvestition ist und Steuern produzieren (sofern über Freibetrag) und meiden das o.a. erhöhte Risiko.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Unabhängig von der Tatsache, daß ein solches Special-Interest-Forum "Finanzen" im Internet nach meinem Dafürhalten nicht (ansatzweise) den durchschnittlichen bundesdeutschen "Otto Normalverbraucher" als Sparer und Anleger abbildet ...


    Die (entscheidende) Frage aus meiner Sicht: Wie viele rein "rationale Anleger" gibt es bzw. wie hoch ist deren prozentualer Anteil ?


    Der "Homo Oeconomicus" als rein und völlig rationales Geschöpf ohne jede Emotionen dürfte in weiten Teilen eher eine Fiktion denn Realität sein. Meine Erfahrungen: Menschen sind keine Roboter und das Leben keine Excel-Tabelle. Mir sind jedenfalls deutlich mehr selbst ernannte "Super-Rationalisten" der Geldanlage begegnet - als tatsächliche und dauerhafte in praxi vorkommen. Wie sich "rationale Attitüden" sozusagen wie "Braustabletten im Wasserglas" in der Realität auflösten - habe ich zig Mal in den Zeiten 2000 ff und 2008 ff "bewundern" dürfen. Mit übrigens teilweise fatalen Folgen für die "Betroffenen" ... Nicht ganz wenige sind nie mehr an die Aktenmärkte zurückgekehrt.


    Will sagen: Auch ein eher irrationaler Ansatz (Dividenden-Fokus - um ein Beispiel zu nennen) kann sozusagen zu einem sinnvollen werden, wenn jemand erst dadurch überhaupt investiert (statt nur zu sparen), dadurch motiviert wird mehr zu investieren und/oder so motiviert wird, seine Investments auch in Krisen- und Crashzeiten durchzuhalten ... !


    Kenne einige Fälle konsumfreudiger Hedonisten bis hin zu finanziellen Hallodris für die der "Zwangsspareffekt" bei Immobilien (über den die (selbst ernannten) "Super-Rationalisten" der Geldanlage nur müde lächeln können) am Ende bei nüchterner Betrachtung die (einzige) Rettung war. Ansonsten hätten sie nämlich im Alter fast oder gar nix an Vermögen auf der Hand gehabt - um nur ein weiteres Beispiel zu nennen.


    Natürlich hat auch die Finanz-Industrie ("Dividenden sind der neue Zins" - als Motto bzw. Teaser in der langen Ära der Niedrig-, Null- und Negativzinsen ...) daran einen gewissen Anteil. Als könne man Dividenden mit dem Zinscoupon eines Pfandbriefs vergleichen ... In etwa so irreführend wie Finfluencer, die Mieten als "passives" Einkommen propagieren (statt es realistisch als eine dauerhafte unternehmerische Betätigung zu beschreiben).


    Wie hier schon an anderen Stellen beschrieben mag ich weder Aktien noch Immobilien besonders (wenn auch aus unterschiedlichen Gründen) und das gilt auch für Dividenden und Mieten. Dennoch machen diesen beiden - aus guten Gründen (leider) - Anlageklassen den Großteil (mit ca. 60%) meiner Mittel aus. Aus meiner Sicht hat sich das zudem recht gut ergänzt. Eingedampft: Die Mieten waren über die Jahrzehnte besser planbar (präziser weniger unstetig) als die Dividenden. Diese wiederum waren in ihrer Entwicklung viel dynamischer als die Mieten.


    Eine Art der "Desinvestition" (um Deine Begrifflichkeit aufzugreifen) stellt meines Erachtens beides dar. Bei den Aktien ist das evident (u. a. Kurs nach Dividendenzahlung sprich sog. Dividendenabschlag). Bei den Immobilien steht die Miete für das "Abwohnen" und den Verschleiß des Gebäudeanteils der Immobilien (im Gegensatz zum Anteil "Grundstück" sprich Grund und Boden - der in aller Regel keinem Verschleiß unterliegt: das Mark Twain-Motto "Buy land, they`re not making it anymore" fand ich schon als Student recht stimmig - wäre ein anderes Thema).


    Für meinen Teil gibt es da kein apodiktisches "Richtig" oder "Falsch" - sondern nur zur jeweiligen Person (und seiner Situation) eher passende oder unpassende Vorgehensweisen. Der reine "Homo Oeconomicus" und "Super-Rationalist" der Geldanlage stellt - nach meinen Erfahrungen jedenfalls - nicht den Standard- oder Regelfall dar. Am Ende zählen ohnehin nur die mit der jeweiligen Vorgehensweise generierten Ergebnisse.


    Diese Ergebnisse können mit der "reinen Lehre" - theoretisch jedenfalls - am besten erreicht werden - aber eben auch auf andere Art und Weise (nicht alle aber diverse Wege führen nach Rom).



    Dir weiter viel Erfolg mit Deinen privaten Finanzen !

  • Die börsennotierten Unternehmen dieser Welt. Das ist der Markt, der Aktienmarkt.

    Komische Frage!

    Und davon ignorierst Du einen Teil und setzt auf ganz bestimmte Unternehmen.

    Wenn man der Überzeugung ist, dass man so eine höhere Rendite generieren kann, könnte ich es verstehen. Das versuchen ja viele.

    Aber das strebst Du ja scheinbar nicht an. Also, was soll das?

    Ich habe ein Wachstumsportfolio und ein Dividendenportfolio. Das Wachstumsportfolio bestand anfänglich aus ETFs und Gold. Ich habe ab ca. 2022 verstärkt begonnen, den ETF-Anteil zugunsten von ausgewählten Einzeltiteln zu reduzieren und investiere verstärkt in Unternehmen und Märkte in denen ich größeres Wachstumspotential sehe. Die langfristige Performance liegt aktuell ca. 2-3 Prozentpunkte oberhalb des MSCI World, FTSE-World, usw. (IZF). Das Ziel ist hier, die Kursgewinne auf das eingesetzte Kapital zu maximieren


    Darüber hinaus habe ich ein Dividendenportfolio mit Dividenden-ETFs und Einzeltiteln, dass die Auszahlung der Dividenden optimiert. Das heißt in diesem Portfolio sind überwiegend Unternehmen enthalten, die über Jahrzehnte ihre Dividenden mit einem hinreichend hohen Prozentsatz steigern, um einen stetigen Zahlungsstrom zu generieren. Die Kursbewegungen sind in diesem Fall zweitrangig. Ich kaufe dort nur nach, wenn ein Unternehmen stark im Kurs gefallen ist. Ich peile ca. 3% Dividendenrendite bei einer gut zweistelligen Wachstumsrate an - für die kommenden Jahre.

    Das Ziel ist hier die Dividendenrendite auf das eingesetzte Kapital zu maximieren.


    Verstanden?


  • Wo ist der Unterschied zwischen einer Dividendenzahlung, die z.B. bei Xtrackers auf dem Konto landet und in einen nach außen thesaurierenden ETF reinvestiert wird und einer, die bei mir auf dem Konto landet und von mir reinvestiert wird?


    Beim einen zahlst du die Steuern jetzt, beim anderen später (abzüglich Vorabpauschale).

  • Beim einen zahlst du die Steuern jetzt, beim anderen später (abzüglich Vorabpauschale).

    Genau das verstehe ich eben nicht.


    Die Besteuerung der Dividenden erfolgt doch im Moment der Auszahlung, egal ob sie bei Xtrackers aufs Konto gehen oder bei mir.

    An dieser Stelle gibt es also nahezu keinen Unterschied.

  • Du versuchst also genau das, was jeder Fondsmanager anstrebt.


    Hast Du denn Deine Ziele in den vergangenen beiden Jahren erreicht (3% über MSCI World im Wachstumsportfolio und zweistelligen Zuwachs plus 3% Dividendenrendite im Dividendenportfolio)?

  • Die (entscheidende) Frage aus meiner Sicht: Wie viele rein "rationale Anleger" gibt es bzw. wie hoch ist deren prozentualer Anteil ?

    Nein, diese Frage ist ohne Bedeutung. Der Umstand, dass wir alle fehlerbehaftete Menschen sind, bedeutet ja nicht, dass wir mit beiden Beinen, sehenden Auges von einer Falle in die andere springen müssen.

    Man ist gut beraten, wenn man die Emotionen so gut wie möglich ausblendet.


    ...Scheint mir vom Potential her ähnlich "aufgeladen" wie andere typische Finanz-Diskussions- oder gar "Streitthemen" ... "aktiv vs passiv"

    In diesem Fall ist es die Diskussion "aktiv-passiv". Wenigstens das!

    Oft geht es bei der Dividendendiskussion aber nur um Gefühle und entsprechend unsinniges Gerede.

    "Hey, weniger Rendite ist doch auch schön!"


    Verstanden?

    Ja, Du glaubst den Markt schlagen zu können. :D

    Warum schreibst Du das nicht gleich?



    Genau das verstehe ich eben nicht.


    Die Besteuerung der Dividenden erfolgt doch im Moment der Auszahlung, egal ob sie bei Xtrackers aufs Konto gehen oder bei mir.

    An dieser Stelle gibt es also nahezu keinen Unterschied.

    Eine Besteuerung erfolgt auf Fondsebene und eine andere Besteuerung auf Anlegerebene.

  • Lieber Sovereign , ich bin voll bei Dir.

    Wie viele rein "rationale Anleger" gibt es bzw. wie hoch ist deren prozentualer Anteil ?

    Ich schätze den Anteil "rationale Anleger" auf 0%, jedoch den Anteil derer, die Rationalität anstreben, recht hoch.


    Ich habe auch kein Problem damit, sich in Teilbereichen für "irrationales" Handeln zu entscheiden, wenn man gute Gründe dafür hat. Einen möglichen Grund habe ich ja genannt:

    Der einzige Vorteil von Dividendenfonds ist das leichte Lächeln auf Deinem Gesicht, wenn Du eine Ausschüttung auf Deinem Kontoauszug findest.


    Der sehr geschätzte McProfit fährt ja auch eine Dividendenstrategie. Er mag es, dass automatisch versteuerte Erträge auf seinem Konto ankommen. Er mag keine Verkäufe zur Liquiditätsbeschaffung durchführen.


    Rational betrachtet wird er so immer wieder Käufe zur Wiederanlage durchführen müssen, aber das macht ihm offensichtlich mehr Spaß.


    Da kann ich nur sagen: Alles prima, ich gönne ihm den Spaß!

    Seine Strategie entscheidet auch nicht darüber, ob er Butter oder Margarine auf dem Brot hat.

    Es gibt eben Werte, die sich nicht alleine durch Zahlen ausdrücken lassen!

  • Du versuchst also genau das, was jeder Fondsmanager anstrebt.


    Hast Du denn Deine Ziele in den vergangenen beiden Jahren erreicht (3% über MSCI World im Wachstumsportfolio und zweistelligen Zuwachs plus 3% Dividendenrendite im Dividendenportfolio)?

    Ja. Durch übergewichten des Tech-Sektors über mehrere Jahre bis Januar dieses Jahr und schrittweiser Aufbau von Positionen in Asien über das gesamte letzte Jahr. Dazugehört auch das übergewichten EM-ETFs. Ich erinnere mich noch an @monstermania's Thread meine ich, wo er den EM-ETF abstoßen wollte, weil der nie so gut lief. Nun, ich habe genau das Gegenteil getan. Im Prinzip habe ich den US-Anteil schritt für Schritt auf Qualitätstitel reduziert und den ein oder anderen Sektor-ETF. Aktuell auch wieder schrittweiser Aufbau von BigTech, nach dem Drawdown.


    Ein Dividenenden-Portfolio braucht wesentlich länger zum entstehen, wenn man es systematisch plant. Da reden wir von mindestens vier, eher fünf Jahren. In diesem Portfolio sind aktuell Finanztitel wie bspw. Bank of America oder HSBC noch nicht enthalten, weil sie schlicht zu teuer sind. Aber ja, der Absolutbetrag der Dividenden wird dieses Jahr planmäßig erreicht. Das erste Halbjahr ist im Prinzip durch. Ich gehe auch von keinen großen Revisionen der angekündigten Dividenden aus. Allenfalls im Pharma und Rohstoffe sind momenten etwas volatiler.


    Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich kein "Laie" bin und das sehr viel Zeit kostet, da man sich mit den Unternehmen und den Marktaussichten kontinuierlich auseinander setzen muss. Wenn man keinen Spaß daran hat, oder nur irgendwelchen Hypes hinterher rennt, dann klappt das nicht.


    Ich habe wesentlich mehr Freiheiten, als ein Fondsmanager, daher ist das nicht vergleichbar.

  • Man ist gut beraten, wenn man die Emotionen so gut wie möglich ausblendet.

    Zum einen: Mit was "man" gut beraten ist entzieht sich meiner Kenntnis. Aus meiner Sicht gibt es nur den jeweiligen Einzelfall in seiner gesamtheitlichen (objektiven und insbesondere auch subjektiven) Betrachtung.


    Zum anderen: "Emotionen so gut wie möglich auszublenden" dürfte beim Thema Finanzen durchaus von Vorteil sein.


    Gelingt nur in vielen bis sehr vielen Fällen in praxi nicht. Schon deshalb kommt der Beachtung der subjektiven Risikotragfähigkeit (Risikotoleranz) bei der Einstellung der Asset-Allocation eine ziemliche Bedeutung zu (nicht ganz selten fallen objektive und subjektive Risikotragfähigkeit (erheblich) auseinander und/oder sind zumindest nicht vollumfänglich kongruent).

    Nein, diese Frage ist ohne Bedeutung.

    Das sehe ich, wie schon gesagt, anders (Nr. 66). Der rein rationale Anleger ist - nach meinem Erfahrungen - nicht der Regel- sondern eher der (absolute) Ausnahmefall.

    Oft geht es bei der Dividendendiskussion aber nur um Gefühle und entsprechend unsinniges Gerede.

    Wie schon gesagt; siehe hier zum einen:

    Der "Homo Oeconomicus" als rein und völlig rationales Geschöpf ohne jede Emotionen dürfte in weiten Teilen eher eine Fiktion denn Realität sein. Meine Erfahrungen: Menschen sind keine Roboter und das Leben keine Excel-Tabelle. Mir sind jedenfalls deutlich mehr selbst ernannte "Super-Rationalisten" der Geldanlage begegnet - als tatsächliche und dauerhafte in praxi vorkommen.

    Zum anderen siehe hier:

    Auch ein eher irrationaler Ansatz (Dividenden-Fokus - um ein Beispiel zu nennen) kann sozusagen zu einem sinnvollen werden, wenn jemand erst dadurch überhaupt investiert (statt nur zu sparen), dadurch motiviert wird mehr zu investieren und/oder so motiviert wird, seine Investments auch in Krisen- und Crashzeiten durchzuhalten ... !

    Diesen Zusammenhang als "unsinniges Gerede" abzutun halte ich für wenig zielführend (um mich nicht Deiner Formulierung von "unsinnigem Gerede" bedienen zu müssen).

    Ich schätze den Anteil "rationale Anleger" auf 0%

    Für meinen Teil schätze ich den auf im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegend ein.

    jedoch den Anteil derer, die Rationalität anstreben, recht hoch.

    "Anstreben" weckt bei mir Assoziationen an die Terminologie in Arbeitszeugnisse "war stets bemüht" ...



    Aus meiner Sicht muß, kann und soll da jeder die Vorgehensweise finden, die zu ihm paßt und ihm zum individuellen Erfolg verhilft. In meinem Fall waren ziemlich regelmäßige Dividenden (zudem dynamisch steigend) und noch etwas stetigere Mieteingänge (eher nur moderat steigend) - auch in Kombination der beiden Zahlungsströme - meinem persönlichen Finanzziel (möglichst früh "finanzielle Unabhängigkeit" zu erreichen) jedenfalls förderlich. Der Ansatz hat mir zudem geholfen über die Jahrzehnte hinweg sozusagen meiner Linie treu zu bleiben.



    Für andere mag wiederum anderes gelten bzw. andere Vorgehensweisen besser passen.

  • Ja, Du glaubst den Markt schlagen zu können. :D

    Warum schreibst Du das nicht gleich?

    Wie gesagt, was ist "der Markt"? Ein MSCI-World, der sehr techlastig ist? Ein differenzierter ACWI - oder einfach alle Unternehmen in allen Ländern? Bei letzterem wird jeder MSCI-World-Investor "den Markt" schlagen, weil da nunmal die höchste Kapitalisierung liegt. Jeder MSCI-World-Investor konnte den Index-Schlagen, indem er noch den NASDAQ mit X-Anteilen hinzugenommen hat. Dann rastet unser Donald auf einmal mit Zöllen aus und die USA brechen ein, während Europa allenfalls normal reagiert.

    Muss man ein Genie sein, um zu wissen, dass es irgendwann mal mit der Überbewertung vorbei ist? Wenn man aus dieser Sicht Portfolios betrachtet, wird die Makropolitik der entscheidende Faktor, ob ein ganzheitliches Investment erfolgreich ist/bleibt, oder nicht.


    Achso, ob ich die Dividendenausschüttungen "schlage" kann ich dir erst in ein paar Jahren sagen. Da spielen noch ein paar mehr Faktoren eine Rolle.

  • Ein Dividenden Strategie hat einige Nachteile.

    Warum von einer Strategie abweichen die den durchschnittlichen Markt in ihrer Rendite durchschnittlich abbildet.

    Weil es unterschiedliche Lebensmodelle gibt und sich die finanzielle Situation über die Jahrzehnte deutlich verändern kann.


    Was ist das beste Universalauto? Der eine wird einen Diesel-Kombi dafür halten, der nächste ist Förster und ist ganz klar für einen Land Rover. Ein urbaner Bewohner hält vielleicht einen kleines E-Auto für perfekt, absolut alltagstauglich für 95 Prozent seiner Fahrten und bei Langstrecke kann man ja notfalls 2x nachladen. Alles Ansichtssache.


    Auch bei Anlagestrategie kommt es den Einzelfall an. Muss ich vom Depot leben oder ist es ein nice to have-Sahnehäubchen für den Extra-Luxus? Will ich mit Tabellen rechnen und Safe-Withdrawal-Raten berücksichtigen oder reicht das Geld, das automatisch auf dem Depotkonto jeden Monat landet?


    Will ich mein Depot vielleicht vererben über Nießbrauch? Dann ist eine höhere Dividende sogar sehr von Nutzen. Gibt es noch jemand in der Familie, der sich mit Geld/Entnahme/Vermehrung beschäftigen will oder hätten die Angehörigen einfach nur gerne ein sich selbst auffüllendes Konto jeden Monat ohne jede Arbeit?


    Ich persönlich kann einige dieser Fragen vermutlich anders beantworten als die Mehrheit (?) in diesem Forum, deswegen weicht meine persönliche Anlagestrategie auch von der Standardempfehlung ab. Ich würde sie keinen Standard-Anleger empfehlen, dennoch ist sie für mich und meine Familie die beste individuelle Strategie, weil pflegeleicht, auskömmlich und von Dauer.

  • Wie gesagt, was ist "der Markt"? Ein MSCI-World, der sehr techlastig ist? Ein differenzierter ACWI - oder einfach alle Unternehmen in allen Ländern? Bei letzterem wird jeder MSCI-World-Investor "den Markt" schlagen, weil da nunmal die höchste Kapitalisierung liegt. Jeder MSCI-World-Investor konnte den Index-Schlagen, indem er noch den NASDAQ mit X-Anteilen hinzugenommen hat. Dann rastet unser Donald auf einmal mit Zöllen aus und die USA brechen ein, während Europa allenfalls normal reagiert.

    Muss man ein Genie sein, um zu wissen, dass es irgendwann mal mit der Überbewertung vorbei ist? Wenn man aus dieser Sicht Portfolios betrachtet, wird die Makropolitik der entscheidende Faktor, ob ein ganzheitliches Investment erfolgreich ist/bleibt, oder nicht.


    Achso, ob ich die Dividendenausschüttungen "schlage" kann ich dir erst in ein paar Jahren sagen. Da spielen noch ein paar mehr Faktoren eine Rolle.

    Fragt man Fama und French (die sich in der Finanzwissenschaft sehr verdient gemacht haben) so erhält man die Antwort "der Markt ist grundsätzlich die Summe von allen bei dem es Angebot und Nachfrage gibt" (vereinfacht ausgedrückt). Also ist der der Markt nun mal nicht nur der Aktienmarkt, sondern der Anleihenmarkt, der Immobilienmarkt, der Rohstoffmarkt, der Edelmetallmarkt, der Kunstgegenständemarkt, der Oldtimermarkt usw.


    Wie bestimmt ein Investor dann das für sich passende Portfolio, denn es gibt nicht das perfekte Portfolio sondern nur das für den jeweiligen Investor das perfekte/passende? Prof. French meinte "man nehme den Gesamtmarkt und ziehe alles ab was für den Investor nicht passend ist".


    Und so landen viele nun mal beim Aktienmarkt.


    Nach meinem Verständnis präsentiert der msci World aber nicht ein mal den Aktienmarkt sondern ist nur ein Ausschnitt. Denn es fehlen die Schwellenländer, Small Caps und (zumindest in der Theorie) noch die Frontiermarkets (Entwicklungsländer).

  • Nach meinem Verständnis präsentiert der msci World aber nicht ein mal den Aktienmarkt sondern ist nur ein Ausschnitt. Denn es fehlen die Schwellenländer, Small Caps und (zumindest in der Theorie) noch die Frontiermarkets (Entwicklungsländer).


    Kann man so auch nicht sagen. Natürlich werden die Schwellenländer und vor allem Mid und Small Caps indirekt durch die globale und nationale Verflechtung der Handelsbeziehungen repräsentiert. Und es werden auch indirekt Unternehmen die Bosch oder die Schwarz Gruppe abgebildet.

  • Hallo zusammen,

    die Rendite starken sind dort vertreten bezogen auf die Marktkapitalisierung.

    (Vereinfacht dargestellt).

    In 1900 80er Jahren war Japan dominant. Der Algorithmus hat es „letztens“ auf USA

    geändert.

    (Vereinfacht dargestellt).

    Neben dem MSCI gibt es ja noch breiter aufgestellte Welt ETFs.

    Der Algorithmus macht das recht ordentlich.

    Er kann es besser als ich.

    Der Durchschnitt macht was her.

    Mehr braucht es nicht, um gut davon leben zu können.


    Etwas spricht jedoch entscheidend dagegen:


    Wir neigen dazu, zu meinen es besser zuwiesen und das Aktivität mehr Rendite bringen kann.

    (Vereinfacht dargestellt).


    Irgendwas ist immer.


    LG