Ich gebe 70/30 auf. (M)eine Zwischenbilanz nach 5 Jahren.

  • Ich mache mir schon Sorgen, dass hier das zarte Pflänzchen ,,Aktienkultur in Deutschland" wieder eingehen wird, sobald es knallt. Und knallen wird es - die Frage ist nur wann.

    Wie Warren Buffet so schön sagte: "Wenn die Ebbe kommt, sieht man wer ohne Badehose geschwommen ist. Und das ist oft kein schöner Anblick."


    Ich bin ja auch erst in den späten 40'ern zum ETF-Sparer geworden. Aber ich gehe eben nicht 'All-In'. Mein Cashpuffer ist heute größer als vor 3 Jahren. Trotzdem fließt rund 85% meiner langfristigen Sparrate ins ETF-Depot.

    Und ja irgendwann wird es wieder richtig knallen. Mir wäre es heute lieber als in 15 Jahren. Nur aussuchen kann ich es mir nicht.

    Nur was wäre, wenn ich nie in ETF gegangen wäre? Dann wüsste ich heute schon zu 100%, dass wird uns im Ruhestand einschränken müssten (z.B. Reisen). Jetzt haben wir zumindest eine gute Chance darauf uns auch im Alter weiter unseren aktuellen Lebensstandard leisten zu können. Das Glas ist und bleibt also auf jedem Fall halbvoll. ;)

  • Auch wenn ich nicht Taust bin ...

    Du gehst bewusst und für weitere 5 Jahre unverhältnismäßig hohe (Klumpen-) Risiken ein

    Was "unverhältnismäßig" ist hängt zum einen von der objektiven Situation im Einzelfall ab und wird zum anderen im subjektiven Auge des jeweiligen Betrachters/Betroffenen liegen.

    nicht prognosefrei.

    "Prognosefrei" zu sein und auch so anzulegen bzw. seine Mittel so zu bewirtschaften ist für mich einer von diversen Ansätzen - aber kein Anspruch im Sinne einer "Conditio sine qua non" oder gar ein Dogma. Das mag für die sog. "Super-Rationalisten" (auch die selbst ernannten) anders sein. Dazu gehöre ich aber nicht.


    Am liebsten mag ich es einfach, bequem, pflegeleicht und sicher (daß der letzte Begriff in dem Bereich Finanzen unpassend ist, habe ich bereits in den ersten 25 Jahren meines kleinen Finanz-Lebens erfahren; für die zweiten 25 Jahre galt dies erst recht). Das wären vor langen Zeiten wohl 100% meiner Mittel bei einer einzigen Bank in meiner näheren Umgebung (fußläufig erreichbar) gewesen. Aufgrund meiner eigenen "Prognose" hatte ich nach dem Ende von Bretton Woods bereits eine Verteilung meiner Mittel von 30 zu 70 angestrebt (Sachwerte im weitesten Sinne vs Nominalwerte). Vor Einführung der Einheitswährung Ende der 90er dann aufgrund meiner "Prognose" dies signifikant verändert (praktisch umgedreht auf 70 zu 30). Bislang bin ich mit dieser Vorgehensweise (obwohl nicht "prognosefrei") über die vergangenen 50 Jahre gut gefahren.

    Kosten und Steuern wären dabei für mich zweitrangig.

    Klingt gut. Überzeugt bin ich in solchen Fällen aber erst, wenn jemand nachweisbar aktuell sechs- oder siebenstellige Steuerzahlungen bereit ist in Kauf zu nehmen - für einen Tick mehr oder weniger Diversifikation die Zukunft betreffend.

    Mach' es doch einfach so wie du es für richtig hältst. ;)

    Das praktiziere ich ohnehin so. Und das würde ich auch anderen empfehlen. Selbst gewählte Strategien (wozu prioritär auch die Einstellung der Asset-Allocation gehört) lassen sich - nach meinen Erfahrungen und auch Beobachtungen - deutlich besser durchziehen als von "fremden Dritten" übernommene Strategien.


    Ein weiterer Vorteil: Man hat dann eine gewisse (Rest)Eigenverantwortlichkeit für die Ergebnisse - und muß die Schuld nicht bei anderen suchen.

  • Und ja irgendwann wird es wieder richtig knallen. Mir wäre es heute lieber als in 15 Jahren. Nur aussuchen kann ich es mir nicht.

    Selbst wenn es morgen knallt, weiß man ja leider nicht, ob es dann nochmal in 15 Jahren nochmal knallt. Oder dazwischen.


    In den 2000ern erst Dotcom und als es sich wieder halbwegs erholt hatte Finanzkrise und dann noch Eurokrise. Da hilft nur, nicht ins Depot schauen .

  • Gegen Crash-Ängste helfen hohe Depotwerte, denn die Hälfte von sehr viel ist immer noch viel. ;)


  • seit es den € gibt, gibt es keine sichere Geldanlage (Sparbuch) mehr die ordentliche und dabei risikofreie Rendite erwirtschaftet.

    die gab es vor dem Euro aber auch nicht, das Sparbuch war immer ein Realverlust.


    Bloss gab es vor vielen Jahren noch kein Gerede über die Rentenlücke (Norbert Blüm: Die Rente ist sicher!) und viel zu wenig Diskussion über einen privaten Vermögensausbau.

  • .....mein Sicherheitsabstand zur gefühlten Armut....

    das ist meiner Meinung nach ein ganz entscheidender Punkt bzgl Risiko(er-)tragfähigkeit.


    Wenn ich mein Depot nur brauche, um die Extrakirschen für mein Altersdasein zu finanzieren, die Basics aber über Rente, bAV, Vermietung etc abgedeckt sind, dann kann ich das hoffentlich auch entspannt aussitzen. Wen aber das Depot vor dem Verhungern schützt, der kann viel weniger Risiko aushalten.


    Ausserdem "riskierst" du mit einem hohen Depot ja auch immer, dass du das Geld nicht rechtzeitg ausgegeben bekommst, 😉 dann fallen ggf Erbschaftssteuern an.😲 Und dazu gibt es hier im Forum ja auch einige Threads, die das unbedingt vermeiden wollen.



    Es wäre halt schön, wenn es zwischen den Crashes einen gesetzlichen Mindestabstand gäbe 😜

  • seit es den € gibt, gibt es keine sichere Geldanlage (Sparbuch) mehr die ordentliche und dabei risikofreie Rendite erwirtschaftet.

    *Nackte-Kanone-Face-Palm-GIF*


    Edit: Ach, ich kann es ja auch einfach posten :)

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  • Du gehst bewusst und für weitere 5 Jahre unverhältnismäßig hohe (Klumpen-) Risiken ein mit der Erwartung, dass eine Steuerersparnis größer ausfallen wird als eine eventuell nach Inflation negative Wertentwicklung+Opportunitätskosten in diesen 5 Jahren. Das ist zu 100% market-timing und nicht prognosefrei. Ich würde mein Gesamtvermögen sofort so aufstellen, dass es keine unsystematischen Risiken mehr aufweist. Kosten und Steuern wären dabei für mich zweitrangig.

    einfach nein....vielleicht verstehst Du es so:


    Wie Du evtl. auch schon gelernt hast von Deinem so gerne zitierten Gerd Kommer (der nun wahrlich kein Immobilien"freund" ist), haben Immobilien selbst für Ihn das gleiche Risiko wie ein breit diversifizierter Aktien ETF (bzgl. Wertschwankung/Volatilität, sehe ich das deutlich positiver pro Immobilien, aber glauben wir mal dem guten Gerd)


    Nehmen wir mal an, jemand hat sich sein Vermögen (in Summe 4 Mio) über ein breit div. Aktienportfolio aufgebaut und 90% = 3,6 Mio liegen (in Summe 4 Mio) darin. 10% (400k) liegen im cash bzw. in sicheren Geldanlagen.


    1.Frage: ist das jetzt auch ein Klumpenrisiko weil 90% seiner Vermögenswerte in Aktien liegen? (GRV etc. jetzt mal außen vor)


    Sagen wir, das ist auch ein Klumpenrisiko (weil ja gleich riskant wie die Immobilien lt Kommer) und der Aktien Anleger sieht das auch so und hat jetzt die Wahl:

    Entweder er schichtet jetzt sofort um auf z.B. nur noch 30% ETF bzw. 1,2 Mio in Aktien und die anderen 2,4 Mio gehen in Immobilien und Gold und Anleihen und Rolex und was auch immer, muss dafür aber sofort 300k€ Steuern zahlen.

    Oder er wartet weitere 5 Jahre und schichtet dann komplett steuerfrei um und spart sich die 300k€.


    Du sagst also, der ETF Anleger muss jetzt sofort runter von den 90% weil das Klumpenrisiko der 90% breit gestreuten Aktien (haben lt Gerd ja gleiches Risiko wie Immobilien) und die 300k Steuern sind nachrangig. Merkst Du was?


    Ich weiß schon was kommt: Für Dich sind die Immos ein anderes Klumpenrisiko als der ETF...für mich sind die Folgen die gleichen wenn das jeweilige Risiko eintritt. Ich habe sogar lieber 90% in Immos als 90% in Aktien, sehe aber trotzdem das Klumpenrisiko das ich mittelfristig reduzieren werde.

  • Face-Palm-GIF

    By the way: So ging es mir in den 90er Jahren ganz oft in Brüssel.



    Für meinen Teil bin leider - Finanz-Themen betreffend - nicht besonders kundig. Woraus ich auch nie ein Hehl mache. Siehe beispielsweise hier im Strang schon Nr. 87:

    Auch wenn ich nur Finanz-Laie bin

    Vor dem Hintergrund ...


    Da Du Dich offensichtlich top auskennst: Darf ich mich zukünftig bei diesbezüglich auftauchenden Fragen - Währung(en), Euro, EZB, AEUV, monetäre Ökonomik usw. - an Dich (ggf. auch via "Konversation") wenden ?


    Sicherlich könnte mir das als Finanz-Laie eine wichtige Hilfe sein.

  • Als ein bislang an diesem Gespräch nicht Beteiligter: Ich sehe den Punkt, ich kann ihn irgendwo in der persönlichen Abwägung subjektiv nachvollziehen - würde selbst auch nur ungern Steuern zahlen. Aber die objektive Sicht teile ich sachlich/fachlich überhaupt nicht. Eine Immobilienanlage in eine vielleicht ein- oder maximal niedrig zweistellige Zahl von Immobilien in ähnlicher Lage ist etwas fundamental anderes als eine Anlage in die über alle Kontinente und alle Branchen hinweg diversifizierte Weltwirtschaft der Aktiengesellschaften mittels eines MSCI World oder ACWI-Aktienportfolios.


    Von daher: Objektiv und rational wäre es sicher richtig, die besser diversifizierte Asset Allocation sogleich herbeizuführen, um Risiken zu verkleinern, auch wenn man dafür in den sauren Steuer-Apfel beißen muss. Persönlich würde ich den Market aber auch Timen, um die Steuern zu sparen … bis dahin regiert aber halt ein Stück weit das Prinzip Hoffnung. ;)

  • Viele haben in den letzten Jahren mit Aktien weltweit gutes Geld verdient.

    Vielleicht noch mehr haben im gleichen Zeitraum mit Immobilien noch mehr Geld verdient (auch aufgrund der einfachen Möglichkeit des Hebelns).


    Von den ersteren sind viele hier präsent.

    Von letzteren eher wenige.


    Ich bin hier auch noch nicht lange dabei, aber manchmal wunder ich mich über den schier unerschütterlichen Optimismus bei Aktien.


    Schreibt einer, der seit den 80-er Jahren in beiden investiert war.

    Und fast alle Höhen und vor allem Tiefen mitgemacht hat.


    Wenn der Aktienmarkt weltweit mal zehn Jahre abwärts geht ist hier nicht mehr viel los.

  • Viele haben in den letzten Jahren mit Aktien weltweit gutes Geld verdient.

    Das dürfte Fakt sein. War auch bei mir so.

    Vielleicht noch mehr haben im gleichen Zeitraum mit Immobilien noch mehr Geld verdient (auch aufgrund der einfachen Möglichkeit des Hebelns).

    War bei mir der Fall. Nicht "in den letzten Jahren" sondern in den letzten fast fünf Jahrzehnten.

    Von den ersteren sind viele hier präsent.

    Von letzteren eher wenige.

    Was mir in einem Forum mit dem Schwerpunkt "ETF-Sparbüchsen" nicht so ungewöhnlich scheint. Sähe in einem Real-Estate-Forum, Vermieter-Forum usw. vermutlich anders aus.

    Ich bin hier auch noch nicht lange dabei, aber manchmal wunder ich mich über den schier unerschütterlichen Optimismus bei Aktien.

    Da wundere ich mich manchmal auch. Beispielsweise, wenn über Jahrzehnte im Voraus aufgrund von historischen Durchschnittsrendite ausgehend die erforderliche Sparrate auf zwei Stellen nach dem Komma genau eingestellt wird, um das Spar- bzw. Vorsorgevolumen vermeintlich punktgenau zu erreichen ...

    Schreibt einer, der seit den 80-er Jahren in beiden investiert war.

    Und fast alle Höhen und vor allem Tiefen mitgemacht hat.

    Same here. Statt "seit den 80er Jahre" halt "seit den 70er Jahren" ... Aber ebenso in "beides investiert".

    Wenn der Aktienmarkt weltweit mal zehn Jahre abwärts geht ist hier nicht mehr viel los.

    Es könnte ggf. auch sehr viel los sein (Jammern, Wehklagen, Angst, Panik, Durchhalteparolen, genannte Verluste in Prozent und in Euro in Einzelfällen, verbales Händchenhalten, gegenseitige Aufmunterungen etc. pp. - bis hin zu Threads wie "Nie wieder Aktien !", "Jetzt will ich es wissen - wie hoch ist Euer Verlust ?", "Ab wann zieht ihr die Reißleine ?" "Wie weit geht es noch runter ?", "In was investiert ihr stattdessen und/oder zukünftig ?" usw.) ...


    Hatte in 2008 (war damals einige Monate in London) einige Male in ein englischsprachiges Finanz-Forum (Schwerpunkt Retail-Banking) reingeschaut - da war das nämlich so ...

  • Auf der einen Seite hast du die Entscheidung getroffen dein Vermögen neu zu strukturieren, weil du erkannt hast, dass ein über 90%iger Anteil in einem engen Asset (+in einer Währung +in einer Stadt) ein erhöhtes (Klumpen-)Risiko darstellt. Auf der anderen Seite wartest du mit der Umstrukturierung aus steuerlichen Gründen, weil du denkst, dass dieses Risiko eigentlich ähnlich wie ein diversifiziertes Aktien-Portfolio sei. Das ist ein Widerspruch und ein ziemlich klarer Fall von confirmation bias.


    Warum nicht einfach ehrlich sein? Du willst Steuern sparen und wettest darauf, dass sich das (Klumpen-) Risiko bis zum Eintritt der Steuerfreiheit nicht materialisiert. Das passt doch. Es gibt deutlich unsinnigere und kostspieligere Entscheidungen, die in diesem Land wegen der Steuer (oder Zulagen) getroffen wurden und werden, als die Spekulationsfrist auszusitzen. Wie gesagt: Ich würde es nicht machen. Du schon. Das ist doch völlig in Ordnung. Du musst weder mich noch sonst irgendjemanden hier von deinen Entscheidungen überzeugen.

  • Könnt ihr euer Pingpongspiel bitte an einer anderen TT-Platte weiterspielen. Es ist langweilig und nervt.

    Gibt das ursprüngliche Thema noch was her? :/

    Ich dachte spätestens seit dem Video von ,,Die nackte Kanone" in Beitrag Nr.189 wäre das Thema langsam ausgelutscht.


    Also gut, weil du es bist . . . hier ein interessantes Video von gestern zum Thema ,,Buy the dip".


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  • Das passt doch. Es gibt deutlich unsinnigere und kostspieligere Entscheidungen, die in diesem Land wegen der Steuer (oder Zulagen) getroffen wurden und werden, als die Spekulationsfrist auszusitzen. Wie gesagt: Ich würde es nicht machen. Du schon. Das ist doch völlig in Ordnung. Du musst weder mich noch sonst irgendjemanden hier von deinen Entscheidungen überzeugen.

    1) zum wiederholten mal: das hat nichts mit der "Spekulationsfrist" nach Immobilienerwerb zu tun...hier geht es um eine Sonderabschreibung auf die Erstellungskosten für neu geschaffenen Mietwohnraum


    2) ich will niemanden überzeugen, DU fängst ständig wieder damit an mich belehren zu wollen und mich dumm von der Seite deswegen anzumachen. Wenn ich dann sage "lass es doch einfach", dann kommst Du immer wieder mit "ich werde meine Meinung auch weiterhin sagen"...das ist völlig schräg es einerseits als völlig in Ordnung und als meine Entscheidung darzustellen aber andererseits mich ständig belehren zu wollen....