Baufinanzierung, Bausparvertrag

  • Hallo, ich hätte gerne eine kurzes Feedback zu folgendem Thema:

    Wir möchten ein Haus bauen & mit Eigenkapital in die Finanzierung gehen, alles soweit in Ordnung.

    Ich habe noch einen zuteilungsreifen Bausparvertrag von 40k€(20k bespart, Darlehn 2% Zinsen), diesen möchte ich nicht nutzen.

    Mein Gedanke: aufsparen für schlechte Zeiten, z.b Ende Zinsbindung, evtl. höhere Rate?

    Allerdings gibt es auf den ruhenden Vertrag keine nennenswerten Zinsen die nächsten 10/15/20 Jahre, je nach Zinsbindung der Finanzierung.

    Würdet ihr dann eher auflösen und in ETF investieren?

  • Hallo,


    ja ich würde ihn auflösen und in etwas Rentableres umschichten.


    Wenn du ihn nur aufsparst für das Ende der Zinsbindung, hast du also 10 Jahre vor dir wo er einfach nur rumliegt und höchstwahrscheinlich kaum verzinst wird (wie hoch eigentlich?).


    Meine Frau hat leider auch so einen: wird seit 2014 bespart (seit diesem Jahr nicht mehr), Guthabenzins 0,25%.

    Wir brauchen/wollen das Darlehen nicht und kommen aber trotzdem nicht so einfach an das Geld dran (z.B. für Sondertilgung), weil man ihn nur als Ganzes auszahlen kann und nur für Immobilientilgung verwenden kann.

    Also liegt er jetzt noch ein paar Jahre rum, bis wir am Ende der Kreditlaufzeit eine größere Summe tilgen dürfen.


    Hätte sie die Sparrate wo anders hin gelenkt, wäre mehr bei rum gekommen und es wäre flexibler in der Verfügbarkeit gewesen.

  • Warum möchtest du ihn nicht für den Hausbau nutzen?

    Darlehenszins ist doch gut.

    Wahrscheinlich, weil das Bauspardarlehen schnell getilgt werden muss (sieht man bei Bausparverträge oft) und dadurch würde eure monatliche Belastung am Anfang sehr hoch, wa?


    Wenn also feststeht, dass er definitiv nicht genutzt wird, sehe ich keinen Grund das Geld weiterhin fast unverzinst rumliegen zu lassen und würde daher auch zum auflösen raten.

  • Ob du in einen ETF oder etwas anderes investieren sollst, hängt von der allgemeinen (finanziellen) Situation aus, die nicht bekannt ist.


    Als Selbstständiger mit ggf nicht genau kalkulierbaren monatlichen Einnahmen, wäre es z.B. gut, dass eine bestimmte Summe an Geld immer kurzfristig verfügbar ist um das Immobiliendarlehen immer bedienen zu können.


    Die 20t Euro kann man auch für Unvorhergesehenes während der Bauphase einplanen. Ich arbeite in einer Baufirma und manche Kunden kommen während der Bauphase auf "neue Gedanken".

    Und wenn die 20t dann doch nicht genutzt werden, umso besser.

  • Wir möchten ein Haus bauen & mit Eigenkapital in die Finanzierung gehen, alles soweit in Ordnung.

    Ich habe noch einen zuteilungsreifen Bausparvertrag von 40k€(20k bespart, Darlehn 2% Zinsen), diesen möchte ich nicht nutzen.

    Mein Gedanke: aufsparen für schlechte Zeiten, z.b Ende Zinsbindung, evtl. höhere Rate?

    Das halte ich für eine schlechte Idee.


    Es war damals ein Fehler, diesen Bausparvertrag abzuschließen. Er hat Dich viel Geld gekostet (vermutlich ist Dir das überhaupt nicht klar). Du kannst Deinen Schaden begrenzen (eventuell nachträglich auch noch etwas verringern), wenn Du das Bauspardarlehen zeitnah in Anspruch nimmst. Deswegen solltest Du das auch tun.

  • Timo495

    Für meinen Teil bin ich nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter mit zudem ein bißchen eigenen Erfahrungen.



    Wir möchten ein Haus bauen ...

    Verstehe. Wahrscheinlich zur Eigennutzung ... ?


    Hierin (gefettet von mir)

    Wir möchten ein Haus bauen & mit Eigenkapital in die Finanzierung gehen, alles soweit in Ordnung.

    und dabei

    Ich habe noch einen zuteilungsreifen Bausparvertrag von 40k€(20k bespart, Darlehn 2% Zinsen), diesen möchte ich nicht nutzen. Mein Gedanke: aufsparen für schlechte Zeiten, z.b Ende Zinsbindung, evtl. höhere Rate?

    könnte man ggf. ein gewisses Spannungsfeld sehen.


    Bei eher engem bis knappem Budget (?) - (wird die üblicherweise hohe Tilgung im kleinen Bausparanteil der Finanzierung als zu hoch bzw. zu belastend empfunden ?) - samt ebensolcher Finanzierung sollte besonderes Augenmerk nicht nur auf die Zins-Kondition sondern insbesondere auch auf die Darlehens-Konstruktion gelegt werden. Wenn solche "Befürchtungen" bestehen ("schlechte Zeiten" nur, weil bei Ablauf der (zu kurzen ?) Zinsbindungsfrist die Möglichkeit besteht, daß ggf. ein höherer Zins (Zinsniveau) auf die (noch ziemlich hohe ?) Restschuld anfällt) könnten u. U. einige Punkte nicht gut zusammen (wie Höhe der Anfangstilgung und/oder Dauer der Zinsfestschreibung und/oder Höhe des Eigenkapitals und/oder der Gesamtkaufpreis inkl. Kaufnebenkosten).


    Bei selbst genutzten Immobilien (siehe ganz oben) ist eine möglichst zügige Tilgung (*) schon deshalb - in der Regel - empfehlenswert, weil Schuldzinsen (im Gegensatz zu vermieteten Immobilien) steuerlich nicht in Ansatz gebracht werden können.


    (*) Je nach persönlicher Finanzlage, Zinsniveau und ab einer erreichten (normale Tilgung in der Annuität, ggf. plus Sondertilgungen) gewissen Restschuld (in Relation zum Wert des Hauses) kann das auch wieder anders gesehen werden (u. a. auch wegen anderer Geldanlagen, die bessere Rendite als die Tilgung erbringen; Steuer dabei nicht vergessen).


    Das Vorhalten eines BSV (als Rücklage für Reparaturen, Instandhaltungen, Sanierungen) dürfte bei einem Neubau ("Wir möchten ein Haus bauen") auch eher weniger eine Rolle spielen (jedenfalls in den ersten 10 oder 15 Jahren) ... ?


    Eine adäquate "Rücklage für Notfälle" braucht es immer - und für einen Hauseigentümer auch eine höhere und/oder separate, weil an einer Immobilie immer was sein kann ...


    Last but not least: Umso mehr EK (auch via einem BSV) in eine solche Finanzierung eingebracht wird, desto günstiger ist in der Regel die Zinskondition (Stichwort: Beleihungsauslauf). Es sei denn, man bewegt sich ohnehin schon im günstigen Bereich (Realkreditbereich Beleihungsauslauf < 60 %).


    So ganz und auf den ersten Blick leuchtet mir das Zurückhalten des BSV (sollte dieser "einsatzfähig" sein; "zuteilungsreif" klingt danach ...) daher nicht ein (kenne mich aber mit dem Thema BSV in der heutigen Zeit auch nicht mehr aus).


    Nur am Rande aber in dem Kontext: Pauschale und meines Erachtens vorschnelle Tipps (von csh in Nr. 2: "in etwas Rentableres umschichten") halte ich für wenig zielführend - wenn weder etwas Konkretes zur "finanziellen Gesamtkondition" noch zur "Finanzierungsituation des Immobilie" bekannt ist.



    Dir/Euch weiter gute Gedanken und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Die Antworten von Sovereign überfliege ich nur, weil ich den Schreibstil als sehr anstrengend empfinde. Daher nur kurz dazu:

    csh Kann nur auf das antworten, was ihm an Infos vorliegen.

    Timo495 hat halt sehr knapp beschrieben, was er vorhat und er hat ja prinzipiell festgelegt, dass er den Bausparer nicht nutzen möchte.

    Wieso weshalb warum, das weiß nur er.

    Er muss sich hier ja auch nicht rechtfertigen.

    Es wird eine Frage gestellt und darauf antwortet man :)

  • Wieso weshalb warum, das weiß nur er.

    Er muss sich hier ja auch nicht rechtfertigen.

    Es wird eine Frage gestellt und darauf antwortet man :)

    Geht ja nicht ums rechtfertigen. Aber viele Leute machen gerne den zweiten Schritt vor dem ersten und kommen mit der fertigen Lösung fürs falsche Problem. Bei 2% Darlehenszins kann man nur dazu raten, den Bausparer zu nutzen. Zinsen wird er auf sein Guthaben kaum bekommen und wenn er den bis zur Anschlussfinanzierung aufhebt, macht er ein ziemlich schlechtes Zinsdifferenzgeschäft. Das gleiche schlechte Zinsdifferenzgeschäft macht er auch, wenn er den Bausparer auflöst und das Geld investiert, während er für den äquivalenten Betrag 3,5% Zins an die Bank zahlt. Dann lieber den BSV nutzen und anderes Geld investieren, sofern nach dem Hausbau noch was übrig bleibt. In der Regel ist das nicht der Fall ;)

  • Es wird eine Frage gestellt und darauf antwortet man :)

    Auf was "man" und wie antwortet, entzieht sich meiner Kenntnis. Denknotwendig kann ich nur für mich sprechen und auch antworten. :)

    Die Antworten von Sovereign überfliege ich nur, weil ich den Schreibstil als sehr anstrengend empfinde.

    Du mußt diese Antworten doch noch nicht mal "überfliegen" ... ?! Eine Lesepflicht oder gar ein Lesezwang existiert hier meines Wissens nicht ... ?! Zudem soll eine Funktion existieren mit der man Beiträge eines Users verschwinden lassen kann, wäre doch dann die einfachste Lösung ... !?

    csh Kann nur auf das antworten, was ihm an Infos vorliegen.

    Einen konkreten Hinweis zu geben, der - seriös jedenfalls - nur auf Basis von weiteren Informationen möglich ist, halte ich für "wenig zielführend" (siehe Nr. 7). Mehr war nicht.

    Timo495 hat halt sehr knapp beschrieben, was er vorhat und er hat ja prinzipiell festgelegt, dass er den Bausparer nicht nutzen möchte.

    Aus meiner Sicht stellt sich nur die Frage, ob dies, was er "vorhat", in der Form der Umsetzung sinnvoll und klug ist.

    Wieso weshalb warum, das weiß nur er.

    Wenn er es denn weiß.


    Für meinen Teil weiß ich ja schon sehr wenig zu dem speziellen Thema (Finanz-Laie (!)) - es könnte (Konjunktiv !) aber sein, daß der Fragende ggf. nicht unbedingt mehr weiß und/oder noch weniger Erfahrungen damit hat, als meine Wenigkeit. Wenigstens den Gedanken als Möglichkeit kann man meines Erachtens zulassen.

    Er muss sich hier ja auch nicht rechtfertigen.

    Davon kann ich in meinem Beitrag (siehe Nr. 7) keine Silbe finden ... :rolleyes:


    Hatte lediglich versucht im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse (als Finanz-Laie, worauf im ersten Satz schon hingewiesen wurde) dem Fragenden einen Hinweis zu geben. Kann gelesen werden oder eben auch nicht.



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Ob der Bausparvertrag Sinn macht, vermutlich nicht. Man wollte sich den „günstigen“ Darlehnszins damals sichern….Sparzins sind nur 0.1%.

    Da die Finanzierung noch nicht abgeschlossen ist, und ich nicht alles Ersparte da einbringen möchte, sollte das als zusätzlicher Puffer dienen.

    Falls irgendwas unerwartetes kommen würde hätte man 20k Cash oder 40k über Darlehen…(Notgroschen überhin immer noch vorhanden).

    Plan ist eigentlich die Finanzierung auf 20 Jahre Zinsbindung abzuschließen, da macht 20 Jahre warten natürlich keinen Sinn…das stimmt schon…

    Vielleicht macht es auch Sinn das Geld zu nutzen um mit mehr EK in die Finanzierung zu gehen…

  • Grob überschlagen: 40k zu ca. 3% Zinsen und mindestens 2% Tilgung macht 2000 Eiro p.a. Mit den 2000 Euro p. a. könnte fast nach 10 Jahren das Bauspardarlehen tilgen.


    Es wurde schon geschrieben. Selbst genutzte Immobilien schnell tilgen.

  • Da die Finanzierung noch nicht abgeschlossen ist, und ich nicht alles Ersparte da einbringen möchte, sollte das als zusätzlicher Puffer dienen.

    Falls irgendwas unerwartetes kommen würde hätte man 20k Cash oder 40k über Darlehen…(Notgroschen überhin immer noch vorhanden).

    Welcher Zinssatz wird euch denn aktuell angeboten?

    Einfach mal die Differenz dieses Zinssatz zu den 2% des BSV nehmen, mit 20k multiplizieren und dann nochmal den vollen Zinssatz auf 20k rechnen. Das sind deine Opportunitätskosten, die du hast, wenn du auf die Zuteilung des BSV verzichtest.


    Du gehörst gerade echt zu den Glücklichen, wo der BSV zum nahezu richtigen Zeitpunkt zuteilungsreif ist und dazu noch der Darlehenszins niedriger ist als der Marktzins. Also genau das, wofür man einen BSV abschließt. Diesen jetzt nicht zu ziehen wäre schlichtweg dumm.


    Im Zweifel halt dafür einfach 20k liquide Mittel zurück und du hast den gleichen Puffer wie wenn du den BSV kündigst.

  • Vielleicht macht es auch Sinn das Geld zu nutzen um mit mehr EK in die Finanzierung zu gehen…

    Ob das Sinn ergibt, dazu wird es den spitzen Bleistift bzw. einen Rechner brauchen. Die Grenzen dafür (Zinsveränderungen ja nach Beleihungsauslauf) unterscheiden sich zudem bei den Banken; aber einer gewissen Grenze verbessert sich der Zins in aller Regel gar nicht mehr (Beleihungsauslauf ab 60% abwärts).


    Da sind seltsamste Situationen bzw. Konstellationen vorstellbar: Erinnere mich beispielsweise an einen Fall, in dem ein Kleinst-Konsumentendarlehen (mit schlechtem sprich hohem Zinssatz) sich bei der Gesamtbetrachtung "gerechnet" hatte, weil damit eine Demarkationslinie beim Beleihungsauslauf geknackt wurde und ein zwar nur etwas niedriger Zins erzielt wurde, der sich aber auf eine - im Vergleich zum Mini-Konsumentendarlehen - riesige Kreditsumme bezog.


    Bei selbst genutzten Immobilien würde ich - in der Regel - immer für eine eher schnelle Schuldentilgung plädieren (siehe schon Nr. 7), wie das ein BSV bietet. Zudem sind da - war früher jedenfalls so - auch immer vorfälligkeitsfreie Sondertilgungen nach Belieben möglich.

    Da die Finanzierung noch nicht abgeschlossen ist

    Falls das nicht ohnehin im Darlehens-Vertrag (Bank) enthalten sein sollte - eine solche Möglichkeit der vorfälligkeitsfreien Sondertilgung sowie ein Wechsel der Tilgungshöhe auch innerhalb der Zinsfestschreibung ist heute möglich und aus Gründen der Flexibilität wohl für viele bis die meisten Darlehensnehmer auch empfehlenswert.

  • Ob der Bausparvertrag Sinn macht, vermutlich nicht. Man wollte sich den „günstigen“ Darlehnszins damals sichern….Sparzins sind nur 0.1%.

    Da die Finanzierung noch nicht abgeschlossen ist, und ich nicht alles Ersparte da einbringen möchte, sollte das als zusätzlicher Puffer dienen.

    Aber da ist umgekehrt sinnvoller. Bausparvertrag nutzen und lieber 20k Cash zurückhalten und ggf. investieren, wenn nach dem Bau noch was übrig bleibt. So kleine Bauspardarlehen bekommst du auch ohne Grundbucheintrag, also verbesserst du deinen Beleihungsauslauf um die 40k. Warum du unbedingt den BSV zurückhalten willst, ist mir schleierhaft und rational nicht zu erklären. Es gibt kein Szenario, in dem es Sinn macht

  • Danke für die vielen Antworten, deshalb fragt man ja hier.


    Ich habe jetzt mal die genauen Daten rausgesucht:
    Schwäbisch Hall, Fuchsimmo 1 XL, 40k.

    2,44% effektiver Jahreszins, Rate 188€, so stets in dem Brief vor kurzem.


    Um nochmal genauer in das Thema Hausbau zu gehen, ja es wird gesagt schnellstmöglich tilgen...ist ja auch grundsätzlich immer der Plan.

    Durch die immens teuren Baukosten & nicht mehr so attraktiven Zinsen wie vor einigen Jahren ist dies für Normalverdiener aber natürlich schwierig.

    Bei einer Tilgung von 1,5% ( über 30 Jahre ) kommt man auf eine monatliche Rate die, im Fall der Fälle, noch gerade so alleine zu tragen wäre. ( Wir reden von einem gemeinsamen Netto von 5k von ca 1/3. ). Für mich gehören solche "Worst Case Warscheinlichkeiten" mit in die Finanzierung.

    Man würde aber durch Sondertilgen ( Erbschaften in Zukunft etc ) das Haus natürlich eher abzahlen wollen.


    Allerdings wird das Zusammenspiel aus BSK Darlehen und Neubaufinanzierung in Summe natürlich auch erstmal teurer.

    Grundsätzlich muss man das dato genau von der Bank durchrechnen lassen, aber grundsätzlich ist es ja ein guter Tipp den BSV mit reinzunehmen.

  • Um gedanklich mal eine Ebene "darüber" anzusetzen (die Frage nach dem "ob" (Hausbau) und nicht dem "wie" der Finanzierung (Umsetzung)): Natürlich ist ein solches Projekt immer eine Melange aus "Lebensstil/Konsum" einerseits und "Vermögensaufbau/Geldanlage" andererseits - mit im Einzelfall (sehr) unterschiedlicher Gewichtung der beiden Aspekte (erst recht, wenn es um den Neubau eines Eigenheims geht (u. a. Gestaltungsspielraum). Eine genaue und sorgfältige Prüfung zum "ob" ist meines Erachtens schon deshalb wichtig, weil ein solches Projekt (für Otto Normalverbraucher jedenfalls) dann sehr lange Zeit die "finanziellen Leitlinien" (Rahmenbedingungen) vorgibt und auch nur zusammen mit der "Altersvorsorge" gedacht werden sollte (wird diese auch ohne weitere private Vorsorge (außer dem zwar nicht kostenfreien aber immerhin mietfreien Wohnen) gewährleistet sein ? Und/oder kann das Eigenheim in einem Zeitrahmen lastenfrei gestellt werden, daß danach noch 10 besser 15 Jahre für den Aufbau einer "freien" privaten Altersvorsorge Zeit bleibt ?). Last but not least: Für meinen Teil würde ich diese Prüfung noch genauer (stringenter) durchführen, wenn es sich dabei um eine eher strukturschwache Region/Gegend handelt.


    Bei einer Tilgung von 1,5%

    Eine Anfangstilgung von nur 1,5% wäre mir - ganz persönlich - zu niedrig für den Eigennutzer (bei Immobilien als reine Kapitalanlagen (Vermietung) gelten andere Regeln).

    nicht mehr so attraktiven Zinsen wie vor einigen Jahren

    Was natürlich einerseits stimmt (Konditionen mit einer Null vor dem Komma beim Zins waren bis vor einiger Zeit durchaus üblich (Zinswende 2022/23); bei halbwegs passenden Bedingungen der Finanzierung und des Darlehensnehmers). Bei einer sachlich-nüchternen Betrachtung ist der aktuelle Zins (vermutliche Range ca. 3 bis 4%) - in einer Langzeitbetrachtung beispielsweise über die letzten 50 Jahre - immer noch (sehr) niedrig.


    Habe selbst mehrfach zu zweistelligen Zinskonditionen finanziert (Anfang 80er und auch Anfang 90er rum).

    Bei einer Tilgung von 1,5% ( über 30 Jahre ) kommt man auf eine monatliche Rate die, im Fall der Fälle, noch gerade so alleine zu tragen wäre. ( Wir reden von einem gemeinsamen Netto von 5k von ca 1/3. ).

    Fände ich - ganz persönlich - eher eng kalkuliert (Stellschrauben wären höheres Einkommen generieren und/oder ein etwas günstigeres (ggf. auch kleineres) Eigenheim bauen (auf ggf. kleinerem Grundstück) und/oder eine Bestandsimmobilie (in der Regel günstigere Gesamtkosten) in Betracht ziehen und/oder andere Form des Wohneigentums (Eigentumswohnung Neubau oder Bestandswohnung).

    für Normalverdiener aber natürlich schwierig.

    Für "Normalverdiener" wäre ein solches Projekt (Neubau eines Eigenheims) hier in der Region (Ballungsgebiet) nicht schwierig sondern eher nicht möglich bis unmöglich (besondere Konstellationen ausgenommen wie Bürgschaft, Schenkung, Erbschaft usw.).


    Daher (siehe oben) mein Hinweis auf die Gegend bzw. Region (ggf. eher "strukturschwach").



    Dir/Euch gute Gedanken und dann ebensolche Finanzentscheidungen !

  • Ich habe da schon lange drüber nachgedacht, wollte eigentlich immer mal eine günstige Immobilie kaufen. Mittlerweile stehen die Preise der Bestandsimmobilien ( seit Corona Preise für Immobilien 30Jahre+ etwa 75% eines Neubaus inkl Grundstück) aber in keinem Verhältnis mehr zu Neubau. Zudem wir in keinem Ballungsgebiet wohnen, also die Preise noch human. ( Grundstück sehr günstig ). Wir bauen schon kleiner & versuchen die Kosten gering zu halten.

    Mieten für Familien spielen sich mittlerweile aber auch schon bei über 1000€ ab, ein Eigenheim ist halt ein Traum und finanziell hier noch stemmbar. Problem sind halt die generell immens steigenden Baukosten bzw. Richtlinien....