Szenarien USA vs. Europa

  • In Anbetracht der rasanten eskalierenden Veränderungen zwischen bisherigen Partnern stellen sich Fragen:

    Könnte es rechtliche Möglichkeiten für die USA geben, den Zugriff auf ETFs bzw. Teile davon zu blockieren, wenn wirtschaftlicher und finanzpolitischer Streit in Richtung Europa eskalieren sollte?

    Könnten der MSCI World ETF und andere Welt-ETFs betroffen sein?

    Ist es 'sicherer', einen XTrackers als einen iShares-ETF zu halten?

  • Theoretisch ist dies alles möglich.

    Ich habe es hier bereits seit längerer Zeit geschrieben und auch selbst realisiert:

    Neuanlagen erfolgen nur noch in ETF der UBS und von Xtrackers.

    Im Rahmen von Umstrukturierungen habe ich aktuell ETF von USA-Anbietern stark reduziert und werde am Montag weitere Gewinne mitnehmen.

  • Wenn ich in meine Glaskugel schaue, sehe ich nicht viel, nur diesen Thread:

  • Theoretisch ist dies alles möglich.

    Ich habe es hier bereits seit längerer Zeit geschrieben und auch selbst realisiert:

    Neuanlagen erfolgen nur noch in ETF der UBS und von Xtrackers.

    Im Rahmen von Umstrukturierungen habe ich aktuell ETF von USA-Anbietern stark reduziert und werde am Montag weitere Gewinne mitnehmen.

    Welche Risiken siehst du hier? Wieso nicht HSBC oder L&G?


    Sind Fonds amerikanischer Fondsgesellschaften eigentlich Import Güter und könnten mit EU-Zöllen belegt werden? Also dass z.B. die ETFs von BlackRock für Europäer durch Zölle 10% teurer werden?

    Die EU hat ja angekündigt Sonderzölle auf bestimmte Produkte aus den USA zu erheben (Jeans, Whisky, Motorräder, ...), warum also nicht auch auf Finanzprodukte?

  • Theoretisch ist dies alles möglich.

    Ich sehe das ähnlich. Daher würde ich immer breit diversifizieren und teilweise auch auf Vermögenswerte setzen, die unabhängig von Staaten / staatlichen Institutionen und deren theoretischer Eingriffe funktionieren :) - Das beruhigt einfach noch mal mehr.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Lustig.


    Ich habe vor einiger Zeit mal in einem Thread - ich meine jedenfalls, es war hier, es könnte auch in einem anderen Forum gewesen sein - zur allgemeinen Asset Allocation angemerkt, einen Teil meines Vermögens auch unmittelbar in Aktien zu halten, weil das die „direkte“ Art ist, in diese Assetklasse zu investieren. Ich hatte das Instrument „ETF“ hoch gelobt, aber dazu gesagt, dass es eben ein Finanzprodukt ist und man wisse nie, was unerwartetes passieren kann. Deshalb fühlte ich mich wohler damit, jedenfalls einen Teil meines Geldes direkt in diese Assetklasse zu investieren, ohne einen von irgendwem gestaltetem Mantel.


    Die mir entgegenschlagende Meinung war, dass ich doof sei und nicht verstanden hätte, was ETFs seien. Sowas könne es gar nicht passieren, denn das seien letztlich ganz normale Fonds, die sich seit Jahrzehnten, praktisch Jahrhunderten bewährt hätten.


    So ändern sich die Zeiten, manchmal ganz schnell …

  • Wieso nicht HSBC oder L&G?

    Die gehen dann auch. Hatte sie bei meinem Beitrag gedanklich nicht auf dem Schirm.


    Irgendwie geistert da immer ein nicht günstiger ETF von Gerd Kommer bei mir im Hinterkopf herum.


    L&G Gerd Kommer Multifactor Equity UCITS ETF (Dist) | IE000FPWSL69 | WELT0B
    Alle wichtigen Informationen und Vergleiche zum L&G Gerd Kommer Multifactor Equity UCITS ETF (Dist) (IE000FPWSL69 | WELT0B) – extraETF – Das ETF Portal
    extraetf.com


    Hier in der ausschüttenden Variante.

  • In Anbetracht der rasanten eskalierenden Veränderungen zwischen bisherigen Partnern stellen sich Fragen:

    Könnte es rechtliche Möglichkeiten für die USA geben, den Zugriff auf ETFs bzw. Teile davon zu blockieren, wenn wirtschaftlicher und finanzpolitischer Streit in Richtung Europa eskalieren sollte?

    Könnten der MSCI World ETF und andere Welt-ETFs betroffen sein?

    Ist es 'sicherer', einen XTrackers als einen iShares-ETF zu halten?

    Solche Massnahmen wären, wenn möglich, im Fall der Fälle wechselseitig möglich, daher rechne ich nicht mit Massnahmen über Importzölle hinaus.

  • Die in Deutschland handelbaren ETF von US-Anbietern wie iShares (Black Rock), Vanguard & SPDR sind ja überwiegend in Irland aufgelegt. Kommen vor diesem Hintergrund solche Risikoszenarien überhaupt zum tragen?

  • Die in Deutschland handelbaren ETF von US-Anbietern wie iShares (Black Rock), Vanguard & SPDR sind ja überwiegend in Irland aufgelegt. Kommen vor diesem Hintergrund solche Risikoszenarien überhaupt zum tragen?

    Das ist theoretisch leider nicht auszuschließen, weil sich gerade die strukturelle Wertordnung auflöst.

    Morgen fällt es vielleicht jemandem in der US-Regierung ein, dass die EU-Anleger über viele Jahre „zu wenig“ Steuern gezahlt hätten.

  • Hallo,


    wenn wir hier schon am Wochenende politisch werden nur der Hinweis, Black Rock und andere sind keine passiven Objekte im großen Politikzirkus, sondern aktive Gestalter. Die schießen sich nicht in das eigene Knie. Außerdem haben wir mit einiger Wahrscheinlichkeit den langjährigen Vertriebsleiter Deutschland von Black Rock demnächst als Kanzler. In der Hinsicht passiert nichts, sagt meine Glaskugel.


    Schönen Sonntag Pumphut

  • Ich denke, dass wir als Europäer derzeit zuvorderst um unsere Sicherheitspolitik und erst nachrangig um etwaige finanzwirtschaftliche Auswirkungen besorgt sein sollten. Sollte es tatsächlich so weit kommen, dass die USA sich auch nicht mehr an ihre NATO Bündnispflichten gebunden fühlen, haben wir in Anbetracht der kaputt gesparten militärischen Kapazitäten ganz andere Probleme.

  • Ich habe auch das Gefühl, dass die einseitige mediale Berichterstattung in Deutschland den ein oder anderen übertrieben verängstigt.

    Du meinst, wir sollten mehr Fox News schauen?

    Wie man sieht, sind die Europäer Meister im Wegschauen, Nichtstun und Nichtdurchdenken von Szenarien.

    Meine Fragen sind nicht angstbegründet, sondern rein technischer Natür.

    Dass politisch plötzlich Dinge denkbar sind, die wir uns bisher nicht vorstellen konnten, ist ja offensichtlich.

  • WorriedDad

    Deinen Beitrag Nr. 6 habe ich mit Freude und Interesse gelesen, weil ich mich in dem besagten Kontext zum einen schon lange an "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch erinnert fühle (und eine wunderbare Aufführung des Dramas im Schauspielhaus Zürich vor ewigen Zeiten) und zum anderen die gleichen Erlebnisse und auch ganz ähnliche Gedanken hatte, wie offensichtlich Du.


    Ansonsten gilt wie immer in der Weltgeschichte:


    "Nimm das Recht weg - was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande"

    ((oder mach Dir als Obrigkeit bzw. Herrscher das Recht einfach selbst ... Anmerkung meiner Wenigkeit) - Zitat stammt meines Wissens vom Kirchenlehrer Augustinus von Hippo 354 - 430)

    Lustig.

    Auf jeden Fall. Insbesondere, wenn man Sinn für das Tragisch-Komische hat.


    Besonders "lustig", wenn das Wehklagen über die Auflösung der Regeln, der Verträge und der Ordnung dann auch noch von Protagonisten kommt, denen an anderer Stelle das kontinuierliche "in die Tonne treten" von Regeln, Verträgen und Ordnung gleichgültig scheint oder ist. Das wäre aber ein anderes und damit eigenes Thema wert.


    Hat - aus meiner Sicht - auch etwas Symptomatisches (und Tragisches; siehe schon oben).

    Ich habe vor einiger Zeit mal in einem Thread - ich meine jedenfalls, es war hier, es könnte auch in einem anderen Forum gewesen sein - zur allgemeinen Asset Allocation angemerkt, einen Teil meines Vermögens auch unmittelbar in Aktien zu halten, weil das die „direkte“ Art ist, in diese Assetklasse zu investieren. Ich hatte das Instrument „ETF“ hoch gelobt, aber dazu gesagt, dass es eben ein Finanzprodukt ist und man wisse nie, was unerwartetes passieren kann. Deshalb fühlte ich mich wohler damit, jedenfalls einen Teil meines Geldes direkt in diese Assetklasse zu investieren, ohne einen von irgendwem gestaltetem Mantel.


    Die mir entgegenschlagende Meinung war, dass ich doof sei und nicht verstanden hätte, was ETFs seien. Sowas könne es gar nicht passieren, denn das seien letztlich ganz normale Fonds, die sich seit Jahrzehnten, praktisch Jahrhunderten bewährt hätten.

    Gilt - neben beispielsweise der Thematik "Direktanlagen" - auch für zig andere Themen nicht selten mit dem - expliziten oder konkludenten - Tenor "Wie kann man nur so doof sein ?"


    Warum zwischen Bargeld und Buchgeld unterscheiden ? Für was braucht es fremde Sorten ? Gold, was soll das ? Wenn überhaupt, warum nicht als Papiergold abgebildet ? Warum Mittel auch an einem möglichst rechtsstabilen und rechtssicheren Ort vorhalten, wenn man doch in der EU oder Eurozone lebt ? usw. usw.


    Für meinen Teil wäre ich fast geneigt das umzukehren sprich wie kann man - beim Blick in die Welt- und Finanzgeschichte - nur so naiv sein (eine deutlich nettere Formulierung als doof), solche Aspekte nicht zu berücksichtigen ... ?!


    Meine Erfahrung: Breit gestreut - nie bereut. Das gilt nicht nur für die untere Ebene innerhalb der Asset-Klassen sondern erst recht für die übergeordnete Ebene der Asset-Allocation. Vorbereitet sein und schon haben ist immer und überall besser als nicht vorbereitet sein und dann unbedingt brauchen. Im Ernstfall wollen dann nämlich immer (fast) alle oder ganz viele durch das gleiche und dann plötzlich ganz "enge Türchen".


    So ändern sich die Zeiten, manchmal ganz schnell …

    Volle Zustimmung - bis auf die drei Worte nach dem Komma.


    Bei Putin und seinen imperialen Plänen hätte es gereicht im Jahr 2007 einfach hinzuhören (man denke an das Drama von Max Frisch ...; siehe oben) - Putins Rede ist 18 Jahre her ... Und bei den Amerikanern hätte es gereicht zum einen schon der Obama-Administration zu lauschen (von der sicherheitspolitischen Trittbrettfahrerei Europas bis zum neuen Schwerpunkt der USA (Indo-Pazifik) oder Lehren aus der 1. Amtszeit (2017 ff) von Herrn Trump zu ziehen.


    Ohne normativ zu werden sprich bei rein technischer Betrachtung: Hier kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß sich Herr Trump auf seine zweite Amtszeit deutlich besser vorbereitet hat - als Deutschland und die real existierende EU auf einen Herrn Trump ...



    War sonst noch was ? Ach ja ...


    Ansonsten würde ich unserer neuen Regierung (so diese denn zustande kommt) gerne zurufen:


    Für Verteidigungsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Rahmenbedingungen gilt das Gleiche wie für Freiheit und Gesundheit: Es ist nicht alles, aber ohne diese Grundlagen ist alles nichts.



    Dir weiter gute Gedanken, ebensolche Finanz-Entscheidungen und viel Erfolg dabei !

  • Ich denke, dass wir als Europäer derzeit zuvorderst um unsere Sicherheitspolitik und erst nachrangig um etwaige finanzwirtschaftliche Auswirkungen besorgt sein sollten. Sollte es tatsächlich so weit kommen, dass die USA sich auch nicht mehr an ihre NATO Bündnispflichten gebunden fühlen, haben wir in Anbetracht der kaputt gesparten militärischen Kapazitäten ganz andere Probleme.

    Das sehe ich exakt genauso!

  • Du meinst, wir sollten mehr Fox News schauen?

    Wie man sieht, sind die Europäer Meister im Wegschauen, Nichtstun und Nichtdurchdenken von Szenarien.

    Meine Fragen sind nicht angstbegründet, sondern rein technischer Natür.

    Dass politisch plötzlich Dinge denkbar sind, die wir uns bisher nicht vorstellen konnten, ist ja offensichtlich.

    Vielleicht meint sie auch, dass wir mehr auf die Ekel-Aussagen aus Moskau hören sollten.

    Die wissen nämlich, wie die Welt funktioniert.

    Immerhin hat Russland in den letzten 20 Jahren viel Frieden politisch im Sinne von Sahra geleistet.

    Einfach mehr auf die hören, die verstehen.

    Die russischen Friedenseinsätze in Syrien und Libyen sind Beispiele.

    Wenn morgen der liebe Vladimir seinem Freund Donald mitteilt, dass er das Baltikum wieder zurück in das richtige Großreich holt…

    Dann gibt es sicherlich wieder einen Vizepräsidenten, der die drei Regierungschefs beziehungsweise Staatsoberhäupter dieser Staaten „zurechtweist“.

    Einfach mal mir Dankbarkeit zeigen.

  • Nachdem Ihr euch verbal ausgetobt habt können wir vielleicht wieder zu einer sachlichen Diskussion zurückkehren und nein, ich glaube weder Putin noch Trump vertreten deutsche Interessen, würde mir jedoch wünschen, dass deutsche Politiker das zukünftig wieder stärker machen würden.

  • In Anbetracht der rasanten eskalierenden Veränderungen zwischen bisherigen Partnern stellen sich Fragen:

    Könnte es rechtliche Möglichkeiten für die USA geben, den Zugriff auf ETFs bzw. Teile davon zu blockieren, wenn wirtschaftlicher und finanzpolitischer Streit in Richtung Europa eskalieren sollte?

    Könnten der MSCI World ETF und andere Welt-ETFs betroffen sein?

    Ist es 'sicherer', einen XTrackers als einen iShares-ETF zu halten?

    In Europa sind inzwischen mehr als 3500 ETFs zugänglich; über 1100 davon sind „IShares“, die zum größten Teil ihr Domizil in Irland haben.

    Was für zusätzliche Sanktionen oder Regularien sollten das sein, um Zugriff oder Blockademöglichkeiten auf solche zu erhalten zum Nachteil eines bedeutenden Unternehmens aus eigenem Land?


    Da stünde wohl eher das günstige Doppelbesteuerungsabkommen mit Irland im Raum, was aber auch nachteilig wäre für den großen Marktanteil in Europa.

  • Was für zusätzliche Sanktionen oder Regularien sollten das sein, um Zugriff oder Blockademöglichkeiten auf solche zu erhalten zum Nachteil eines bedeutenden Unternehmens aus eigenem Land?

    Pardon, ich frage, um meinen technischen Kenntnisstand zu erweitern.
    Im übrigen scheinen "Nachteile ... aus eigenem Land" kaum noch Kriterien zu sein, wenn man sich die realen und noch folgenden Disruptionen vor Augen führt.