Das Problem sind für mich nicht die aktuellen Kursrückgänge (obwohl ich in den letzten Monaten relativ viel investiert hab) sondern das der Ausblick etwas trüb ist.
Es scheint wohl so zu sein, dass Trump auf Biegen und Brechen die US Verschuldung abzubauen plant (u.a. durch Zolleinnahmen), was natürlich Gift für die Weltwirtschaft ist.
Ich hingegen glaube, daß Trump keine Ahnung von Volkswirtschaft hat, sondern irrig glaubt, daß er ein enormes Staatsschiff wie die USA mit seinen deals steuern könnte. Dazu ist er schlecht beraten, rachsüchtig und hat seine Emotionen nicht im Griff. Das erschreckend Faszinierende in meinen Augen ist, daß 50% der Amerikaner diesen Irrläufer einfach gewähren lassen. Schon immer waren die USA politisch gespalten in Rechte und (möchte mal sagen:) so eine Art Sozialdemokraten. Aber es wäre sicherlich verkehrt zu sagen, daß die Konservativen in den USA alle Irrläufer wären. Und doch hat ein egomaner Spinner die Partei der Republikaner momentan fest im Griff. Der Kongreß huldigt ihm wie einem Diktator. Weird!
Der Mann ist fest davon überzeugt, daß er seine US-Wirtschaft mittels Zöllen auf Vordermann bringen kann. Er glaubt irrig, daß die Lieferanten diese Zölle zahlen müßten. Das müssen sie nicht, das tun sie nicht. Zölle zahlen zum guten Teil die Endverbraucher, also seine Staatsbürger. Ein Zoll macht einen Import teurer, er verschlechtert die Wettbewerbssituation des ausländischen Anbieters, er bevorzugt den inländischen. Der ausländische Anbieter könnte mit einer Verringerung seiner Marge reagieren (so stellt Trump sich das vor), in den meisten Fällen werden sich wohl Lieferant und Kunde den Zoll teilen. Das Ausland wird sich die Zöllerei aber nicht bieten lassen, sondern seinerseits Zölle erheben, die dann den US-Lieferanten das Leben schwer machen.
Geld fällt meistens nicht vom Himmel, sondern es wandert von einer Tasche in die andere. Ob er das Geld, was der Staat dem Bürger abnimmt, nun Steuer nennt oder Zoll, ist letztlich zweitrangig.
Wir hatten in den letzten Jahren sonnige Zeiten an der Börse mit vielen Gewinnen. Kann schon sein, daß nun für unabsehbare Zeit holprigere Zeiten kommen werden. Kaputtgehen wird die Weltwirtschaft nicht (und letztlich weniger nach Donalds Pfeife tanzen, als er gern hätte). Aus Sicht der Weltwirtschaft ist selbst Donald nur ein vorübergehendes Problem. In einigen Jahren ist er weg, und wer dann kommt, sieht man dann.