Von einem, der dachte, es richtig zu machen... :-)

  • Die Geschichte von einem, der auszog und dachte, es richtig zu machen ;)


    Hallo liebe Forums-Mitglieder,


    durch Zufall bin ich auf dieses Forum aufmerksam geworden und geradezu begeistert von ihrem/eurem enormen Fachwissen in Bezug auf das Thema Geldanlage.


    Ich bin gerad 61 Jahre alt geworden und beabsichtige mit 65 Jahren in Rente zu gehen. Ich halte mich für einen Menschen, der durchaus mit Geld umgehen kann... aber was das weite Feld der Kapitalanlage angeht, eher über nur rudimentäres Wissen verfügt.


    So begab es sich, dass ich mich im Jahr 2008, nach überstandener Scheidung, stärker meiner Altersvorsorge widmen wollte.


    Gesagt, getan... nach intensivem Studium unterschiedlicher Börsen- und Anleger-Magazine war ich allerdings verwirrter als zuvor :(


    Als ich just in dieser Zeit aus dem beruflichen Umfeld eine Empfehlung zu einer Hamburger Vermögensverwaltung bekam, hielt ich dies für einen Wink des Schicksals, meine Geldanlage den Profis zu überlassen.

    Von einer "1 ETF + Tagesgeld Strategie" hatte ich damals auch schon gehört, erschien mir aber viel zu einfach... und Profis sollten da doch wohl mit ihrer geballten Fachkompetenz und ihren Finanz-Netzwerken eine um einiges höhere Rendite herausholen...oder etwa nicht?


    Die Ernüchterung kam leider erst vor ein paar Wochen (oder sollte ich sagen, glücklicherweise zumindest jetzt!) , bei genauerer Betrachtung meines Depots.


    Mein Depotwert (DAB) beträgt derzeit 540.000,00 € aufgeteilt in 23! Positionen (15 Fonds, 5 Anleihen, 3 Aktien) bei einer Aktienquote von ca. 60 %.

    Nach Abzug von Kosten und Steuern beträgt die Netto-Rendite inflationsbereinigt 1,6 % p.a. Die Vermögensverwaltung hält das, Zitat: "für ein gar nicht so schlechtes Ergebnis".


    Nachdem ich meine Ein- und Auszahlungen


    + 130.000,00 € 8/2008

    - 100.000,00 € 8/2012

    + 40.000,00 € 1/2012

    + 250.000,00 € 6/2017

    + 70.000,00 € 3/2020


    aufgeteilt in 60% ETF MSCI-World und 40% Tagesgeld (2%) entsprechend der Ein- und Auszahlungen von 8/2008 - 31.03.2025 durch einen ETF-Rechner habe laufen lassen (abzüglich der laufenden Kosten von 1% für ETF und Depot, abzüglich 25% Kapitalertragssteuer auf Kursgewinne und Tagesgeldzinserträge) könnte mein Depot heute ein €-Vermögen von rund 800.000,00 € aufweisen 8| (falls ich mich mit meiner Berechnung nicht ganz verhauen habe :/ )


    Ich frage mich nun, wie ich für die Zukunft noch etwas retten kann...sprich, wie ich meine Altersvorsorge/Geldanlage für die verbleibenden Jahre (für ein vielleicht besseres Ergebnis) selbst in die Hand nehmen kann?!


    Den Vertrag mit der Vermögensverwaltung kündigen, alles auf ein neu zu beschaffendes Depot packen?

    Der schiere Umfang der unterschiedlichen Positionen in meinem derzeitigen DAB-Depot überfordert mich allerdings leicht.

    Am liebsten würde ich alles verkaufen lassen und dann den Geldwert auf ein neues Depot legen um dann mit 1-2 ETF auf den MSCI-World o.ä. neu starten... bin mir aber nicht sicher, ob das eine so gute Idee ist?


    Wie gesagt, ich werde in 4 Jahren in Rente gehen und meine finanzielle Gesamtsituation sieht derzeit so aus:


    - Depot wie oben beschrieben: ca: 540.000,00 €

    - Tagesgeld 80.000,00 €

    - Auszahlung LV in 2029: 130.000,00 €

    - Nettorente nach Abzug von PKV und Steuer ca: 2.300,00 €


    Mein Plan war, dass ich mit Beginn der Rente +/- 2.500,00 € mtl. "Zusatzeinkommen" aus meiner Kapitalanlage generieren kann.


    Was würdet Ihr tun bzw. habt Ihr eine Idee, wie ich mich diesbezüglich für die Zukunft neu aufstellen könnte?


    Herzlichen Dank für eure Unterstützung im Voraus.


    Grüße


    Arel

  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Die Geschichte von einem, der auszog und dachte, es richtig zu machen ;)

    ... und auf den Bauch gefallen ist. :(

    Das müßte man sich genauer anschauen. Auf den ersten Blick scheint das Ergebnis nicht so umwerfend. Andererseits: Du kannst es für die vergangenen 17 Jahre ja nicht mehr ändern.

    Das ist denkbar. Die 2% fürs Tagesgeld hast Du in der Niedrigzinsphase natürlich nicht bekommen.

    Ich frage mich nun, wie ich für die Zukunft noch etwas retten kann...sprich, wie ich meine Altersvorsorge/Geldanlage für die verbleibenden Jahre (für ein vielleicht besseres Ergebnis) selbst in die Hand nehmen kann?!


    Den Vertrag mit der Vermögensverwaltung kündigen, alles auf ein neu zu beschaffendes Depot packen?

    Das kann man machen. Die Leute hier würden vermutlich mehrheitlich prinzipiell zuraten.

    Der schiere Umfang der unterschiedlichen Positionen in meinem derzeitigen DAB-Depot überfordert mich allerdings leicht.

    Am liebsten würde ich alles verkaufen lassen und dann den Geldwert auf ein neues Depot legen um dann mit 1-2 ETF auf den MSCI-World o.ä. neu starten... bin mir aber nicht sicher, ob das eine so gute Idee ist?

    Das ist vermutlich keine so gute Idee.

    Ich verwalte mein Geld schon immer selber. Insoweit habe ich nun schon einige Jahre Übung. Du hast keine und hast Dich damals wohl ganz bewußt gegen das Selbermachen entschieden. Das Ergebnis ist kläglich (bei vermutlich erheblichen Kosten, die Du Dir am besten überhaupt nicht vor Augen führst, weil Dich das zu Tränen rühren würde). Du kannst das nun aber nicht mehr rückgängig machen.


    Mein Rat (wie immer) für Anlageanfänger, die ihr Geld in die eigenen Hände nehmen wollen: Zunächst nichts ändern. Es läuft schlecht bei Dir seit 17 Jahren, wenn das jetzt noch ein viertel oder ein halbes Jahr weiter schlecht läuft, macht das den Kohl nicht fett.


    Anfängerbuch lesen, etwa das hier:

    Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken.

    oder das

    Thomas Kehl - Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest.

    oder eins von Gerd Kommer, etwa das

    Gerd Kommer - Souverän investieren vor und im Ruhestand


    Gerd Kommer, der ETF-Papst, hat viele Bücher geschrieben, in denen meistenteils das Gleiche drinsteht. Eins reicht also. Die meisten Bücher (auch die beiden oberen) schreiben viel über Vermögensaufbau, das brauchst Du eigentlich nicht, weil Du schon ein erhebliches Vermögen hast. Dennoch stehen dort eine Menge Basics drin, die Du Dir meines Erachtens zu Gemüte führen solltest.


    Und wenn Du das draufhast, was dort drinsteht, können wir uns hier über die Details unterhalten. Den Rundumschlag, den Du jetzt andenkst, schaffen wir in einem Thread aber nicht, andere Leute schreiben ganze Bücher darüber.

  • Um ehrlich zu sein würde ich an deiner Stelle gar nichts ändern und mich auch nicht darüber aufregen in der Vergangenheit Fehler gemacht zu haben.

    Du hast ne gute Rente und kannst ebenfalls nochmal gut entnehmen. von Vererben hast du nichts geschrieben, daher gehe ich davon du willst es letztlich verleben.


    540k € / 2500€ / 12 Monate = reicht 18 Jahre

    130k € / 2500€ / 12 Monate = reicht 4,3 Jahre

    80k € / 2500€ / 12 Monate = reicht 2,6 Jahre


    heißt du kannst ohne Berücksichtigung von Zins 20-25 Jahre jeden Monat 2500€ zusätzlich entnehmen. Ist doch mehr als super und deine Rente mit 2300€ ist ja auch nicht schlecht. Du hast sozusagen jeden Monat 4700€ zur Verfügung mit denen du das Leben genießen kannst.


    Mir scheint das absolut easy und ich würde da nicht mehr dran rumdoktern

  • Nahezu allen bieten sich seit den letzten Wochen ernüchternde Anblicke der Depotwerte, weil die meisten Aktientitel und ETFs beträchtlich verloren haben, wenn man sie z.B. mit Dezember 2024 oder Januar 2025, also vor dem Crash bzw Zoll-Krieg, abgleicht.

    Stand das Depot zum 31.12.24 denn tatsächlich so schlecht vergleichsweise mit der beschriebenen Rendite? Das liest sich mit den (nicht vollständigen) Ein- und Auszahlungen seit 2008 und dem heutigen (?) Wert etwas anders.

  • Hallo.


    Deine finanzielle Situation mag schlechter sein als gewünscht, andererseits stehst Du nicht mittellos da. "Hätte, wäre, könnte..." bringt Dich nicht weiter, Du musst schauen, was Du aus der Situation machen kannst.

  • Das ist absoluter Quatsch! Hast Du jemals etwas von Steuern und Inflation gehört?

    Bei einem reinen Aktiendepot könnte man 4% p.a., also exakt 2500 Euro monatlich entnehmen und 2% jährlich für die Inflation draufschlagen, aber vor Steuern.

    Und zu einem reinen Aktiendepot ist natürlich nicht zu raten.

    Eine höhere Entnahmerate ist nicht drin.


    Im übrigen ergibt es natürlich überhaupt keinen Sinn, in nominalen Werten zu rechnen.


    Das Depot muss natürlich aufgelöst werden. Ich weiß nicht, was es da zu untersuchen gibt. Weitergehende Ratschläge kann man mit diesen Informationen aber nicht geben.


    Was würdet Ihr tun bzw. habt Ihr eine Idee, wie ich mich diesbezüglich für die Zukunft neu aufstellen könnte?

    Was wir machen würden, hilft Dir nicht. Du musst verstehen, was Du machst und warum Du es machst. Das ist entscheidend.

    Außerdem hast Du eine 60-40-Aufteilung ja schon selbst genannt.

  • Das ist absoluter Quatsch! Hast Du jemals etwas von Steuern und Inflation gehört?

    Bei einem reinen Aktiendepot könnte man 4% p.a., also exakt 2500 Euro monatlich entnehmen und 2% jährlich für die Inflation draufschlagen, aber vor Steuern.

    Und zu einem reinen Aktiendepot ist natürlich nicht zu raten.

    Warum denn eigentlich nicht? Und warum schon gar natürlich nicht?


    Kennst Du Professor Cederburg? Wenn nicht, könntest Du mal die Suchfunktion des Forums nutzen.

  • Nach Abzug von Kosten und Steuern beträgt die Netto-Rendite inflationsbereinigt 1,6 % p.a. Die Vermögensverwaltung hält das, Zitat: "für ein gar nicht so schlechtes Ergebnis".

    Ehrlich gesagt, mehr als 1,6% p.a. Nettorendite nach Abzug von Kosten, Steuern und Inflation kannst Du realistischerweise auch dann nicht erwarten, wenn Du Dein Depot komplett in ETFs umschichtest.


    Bei Aktien geht man von ca. 6-7% p.a. realistischer langfristiger Rendite aus (über 20 Jahre). Selbst wenn es 7% wären, wären es nach Steuern (25% plus Soli) ca. 5,1%, abzüglich Kosten vielleicht 4,9% und abzüglich Inflation vielleicht noch 2,5% p.a. netto.


    Aber das wäre bei 100% Aktienanteil und könnte natürlich auch niedriger sein (oder sogar verlustreich).


    Für den Tagesgeldanteil bekamst Du in der Niedrigzinphase eine immerhin steuerfreie Rendite von 0%, wenn nicht sogar Verwahrgebühren berechnet wurden. Nach Abzug der Inflation also ca. -2% p.a., 2022 ca. -5% und erst seither nach Abzug von Steuern und Inflation mehr oder weniger neutral bis positiv. Du kannst also für die Zukunft durch Tagesgeld kaum mit realem (!) Werterhalt rechnen.


    Trotzdem würde ich natürlich in ETF umschichten.

  • Ehrlich gesagt, mehr als 1,6% p.a. Nettorendite nach Abzug von Kosten, Steuern und Inflation kannst Du realistischerweise auch dann nicht erwarten, wenn Du Dein Depot komplett in ETFs umschichtest.


    Bei Aktien geht man von ca. 6-7% p.a. realistischer langfristiger Rendite aus (über 20 Jahre). Selbst wenn es 7% wären, wären es nach Steuern (25% plus Soli) ca. 5,1%, abzüglich Kosten vielleicht 4,9% und abzüglich Inflation vielleicht noch 2,5% p.a. netto.

    Du hast das Beste vergessen, nämlich die Vergütung des Vermögensverwalters (typisch zwischen 0,75% - 1,5%, nicht steuerlich absetzbar, aus dem Nettoertrag zu zahlen).


    Das haut rein, gerade in der Nettobetrachtung.


    :)

  • Hallo zusammen,

    die Vermögensverwaltung brauchen Sie nicht.

    Weitere Bucher auch nicht.

    Finanztip hat alles was Sie brauchen und das kostenlos.

    Schauen Sie sich z.B. die Videos an und den Newsletter.

    Da sehen Sie sehr schnell ob Sie mit Geld umgehen können. Z.B. daran,

    ob Sie die

    50-30-20 Regel

    anwenden können.

    Geld können Sie selbst.

    Ohne Vermögensverwalter geht es sicher. Was das an Kosten sparen kann.

    Hier wird Kapital passiv investiert.

    Da ist also nicht viel zu tun.

    LG

  • Das ist absoluter Quatsch! Hast Du jemals etwas von Steuern und Inflation gehört?

    Gebe zu die Steuer hab ich glatt vergessen. Das ändert die Rechnung natürlich schon.


    Aber trotzdem würde ich an seiner Stelle nichts ändern. Ohne viele Euros in Steuer zu zahlen lässt sich eh nichts bewegen.

    Jetzt kommt halt die Entnahme und ich würde mir an seiner Stelle gönnen.

  • So begab es sich, dass ich mich im Jahr 2008, nach überstandener Scheidung, stärker meiner Altersvorsorge widmen wollte.

    Mitten in einer Weltfinanzkrise (2008) ausgerechnet sich dem "Thema Altersvorsorge stärker zu widmen" - ist nicht unbedingt ein sehr günstiger Zeitpunkt und nicht ganz ohne Anspruch; zudem für jemand ggf. ohne vorherige langjährige Börsenerfahrung.


    Apropos Hamburger Vermögensverwaltung: "Glücklich ist, wer vergißt, was nicht mehr zu ändern ist" ...


    Eine gewisses Vermögen (> 0,5 Mio. €) hast Du jedenfalls schon und eine recht solide Rente (immerhin netto 2.300 € nach PKV und Steuern (für den Durchschnittsbürger gesehen jedenfalls) kannst Du ebenfalls erwarten (die auch kontinuierlich etwas steigen dürfte). Einerseits.


    Andererseits könntest Du mit Deinen zarten 61 Jahren auch noch gut 25 Jahre (plus (!)) vor Dir haben. Da ist das Thema "Inflation" jedenfalls ein nicht zu unterschätzendes.


    Ob Du investieren "kannst" (sprich Mittel ins Risiko schieben, also "risikoreich" aber auf lange Sicht auch ertragreich anlegen), "solltest" oder vielleicht sogar "mußt" - da dürfte nur eine detaillierte Analyse Deiner Gesamt-Situation mehr Klarheit bringen (Ausgaben/Einnahmen, ggf. mal Haushaltsbuch führen, Wohnsituation (z. B. Mieter vs Wohneigentum), objektive und subjektive Risikotragfähigkeit (Risikotoleranz) ermitteln usw.). Vermutlich wird man auch nur so zu einer im Einzelfall passenden Asset-Allocation finden. Bei Altbeständen (Erwerb vor 2009) können auch noch steuerliche Überlegungen hinzukommen.


    Die Idee (Entnahme von 30.000 € per annum aus dem Depot) scheint mir jedenfalls eine ziemlich optimistische (es sei denn man nimmt hin, daß ggf. am "Ende des Depots" noch "Leben übrig" bleibt); siehe hier:

    Mein Plan war, dass ich mit Beginn der Rente +/- 2.500,00 € mtl. "Zusatzeinkommen" aus meiner Kapitalanlage generieren kann.

    Nach meinen Erfahrungen steigen die Beiträge im Bereich KV (Du bist in der PKV und wirst als Rentner wohl kaum den günstigen Status KVdR (Krankenversicherung der Rentner) erreichen) über die Jahre deutlich oberhalb der offiziellen (Verbraucherpreis)Inflationsrate (ob das trotz der Altersrückstellungen zwecks Glättung der Beiträge im Alter für Deine Versicherungs-Gesellschaft gilt, vermag ich nicht zu beurteilen). Ähnlich "kann" es (je nach Region, Mietvertrag, Altvertag, ggf. Eigenbedarfskündigung möglich ?) mit dem Thema Miete aussehen. Jedenfalls sind das zwei Aspekte (Krankenversicherung als PKV + Wohnen ggf. als Mieter), die bei eher knapper Kalkulation monatlich ziemlich ins Kontor schlagen können.


    Auf jeden Fall würde ich mich an Deiner Stelle mal etwas in den Themenkreis "Private Finanzen", "Ruhestandsplanung" und "Entnahmestrategien" einlesen. Man sollte da schon ungefähr wissen, was man wie und aus welchen Gründen macht. Zusammen mit der genaueren Analyse Deiner Situation (siehe oben) könntest Du dann nach Deinen Prioritäten und ermittelten Wahrscheinlichkeiten Deine mögliche Entnahmerate neu justieren bzw. etwas reduzieren (oder gewisse Risiken eben in Kauf nehmen).



    Gutes Einlesen, danach ebensolche Entscheidungen und viel Erfolg bei der Umsetzung wünsche ich !

  • Bei einem reinen Aktiendepot könnte man 4% p.a., also exakt 2500 Euro monatlich entnehmen

    Ist das so ... ?


    Mir kam mehrfach zu Ohren, daß eine SWR mit 4% Entnahme überholt sei ...


    Kenne einige, die mit eher "spitzem Bleistift" rechnen müssen (und/oder) wollen und von solchen jährlichen Entnahmen (ganz oder teilweise) leben sprich ihren finanzielle Ruhestandsplanung gestalten. Diese rechnen aber schon länger nur noch mit max. 3% Entnahme (und/oder halten "risikoarm" einen relevanten Cash-Puffer für einige Jahre vor; und/oder sind etwas flexibel in der Entnahme (Richtung teildynamische Entnahmerate sprich Berücksichtigung von Inflation und Kapitalentwicklung) ... ?

  • Nahezu allen bieten sich seit den letzten Wochen ernüchternde Anblicke der Depotwerte, weil die meisten Aktientitel und ETFs beträchtlich verloren haben, wenn man sie z.B. mit Dezember 2024 oder Januar 2025, also vor dem Crash bzw Zoll-Krieg, abgleicht.

    Ist das so? Ernüchternder Anblick? Beträchtlich verloren?


    Ok: The Donald hat mit seinen Zollphantasien die Weltbörsen ordentlich durchgeschüttelt. Mein Depot hat seit dem Jahreswechsel im Tiefpunkt etwa zwei Drittel des Zuwachses des letzten Jahres verloren.


    Hätte man mir nur die Werte vom 31.12.2023 (23!) und vom 07.04.2025 genannt, die Zwischenwerte aber nicht (Sorry! Datenbankfehler!), so wäre ich damit über 5/4 Jahre immer noch ganz zufrieden gewesen. In der Zwischenzeit hat mein Depot den Absturz vom April etwa zur Hälfte wieder aufgeholt. Ein Drittel des Zuwachses des letzten Jahres ist weg. Nicht schön, aber auch kein Beinbruch nach einem sehr guten Börsenjahr. Die Börse ist nunmal keine Einbahnstraße.

  • Das ist absoluter Quatsch! Hast Du jemals etwas von Steuern und Inflation gehört?

    Bei einem reinen Aktiendepot könnte man 4% p.a., also exakt 2500 Euro monatlich entnehmen und 2% jährlich für die Inflation draufschlagen, aber vor Steuern.

    Und zu einem reinen Aktiendepot ist natürlich nicht zu raten.

    Warum denn eigentlich nicht? Und warum schon gar natürlich nicht?

    Weil es zu riskant ist.


    Kennst Du Professor Cederburg?

    Nein, ich habe auch keinen Bedarf noch einen verwirrten Professor kennen zu lernen.

  • Nein, ich habe auch keinen Bedarf noch einen verwirrten Professor kennen zu lernen.

    Wie viele und vor allem welche - aus Deiner Sicht - "verwirrten Professoren" hast Du denn schon "kennengelernt" ?


    By the way:

    Weil es zu riskant ist.

    Kundigere - als meine Wenigkeit als Finanz-Laie - halten das hier

    Bei einem reinen Aktiendepot könnte man 4% p.a., also exakt 2500 Euro monatlich entnehmen

    (nachträglich gefettet von mir)


    im Sinne einer "Safe Withdrawal Rate" (SWR - oder so ähnlich zumindest) für zu riskant (siehe schon Nr. 13) u. a. aufgrund des SoRR (Sequence of Returns Risk) ... ?

  • Ich würde an deiner Stelle für 330000€ 100 Goldunzen kaufen und für 4 bis 5 Jahre in einem Bankschliessfach einlagern. Gewinne sind nach einem Jahr steuerfrei, das Risiko das Gold fallen würde ist eher gering solange es Inflation gibt (die es eigentlich immer gibt). Ich gehe eher davon aus das es aktuell das Jahrzehnt des Goldes ist.

    Natürlich dein Risiko, aber ich würde es ganz ehrlich so machen.